Ein Schlagzeug für Vor- und Hauptband - Erfahrungen

  • Es ist eben nicht von der Hand zu weisen, dass ein Trommler nur einen Song braucht, um Felle im Wert eines dreistelligen Betrages platt zu machen. Wenn dann noch Becken kaputt gehen wird es richtig teuer. Und es ist fraglich ob sich Kollegen die derart mit fremdem Eigentum umgehen, auch finanziell die Konsequenzen ihres Handelns tragen. Für solche Shows unter Trommlern einen Vertrag machen? "Das glaube ich nicht Tim..."


    Dies hat für mich nichts mit Zicken zu tun. Wenn ein Kollege allerdings Pipi in den Augen hat oder alternativ mit Gewalt droht, falls man den Winkel eines Crashbeckens ändert geht das eindeutig in Richtung "zicken".


    Wer ein ungutes Gefühl bei solchen Aktionen hat, sollte sich entweder ein billiges Zweitset für solche Anlässe zulegen, sich finanziell für den Aufwand entschädigen lassen oder eben über die Kiste eines Kollegen trommeln. Alternativ kann man eben auch Gigs, bei denen man Gefahr läuft mit mehreren Kollegen eine Mühle zu bearbeiten, konsequent der Konkurrenz überlassen.


    Ich hab bislang bis auf ein paar Macken in Tomfellen (was in 15 Jahren Auftritte mit mehreren Bands eben vorkommt) keine materiellen Probleme gehabt. Eher nervende Kollegen die mit dem Aufbau nicht klarkommen oder alles umbauen müssen. Wobei man bei sowas auch nicht unbedingt nerven muss. Man kann das durchaus zusammen und konstruktiv lösen. Ich erinnere mich aber an einen Gig meines damaligen Lehrers, der dem örtlichen Händler innerhalb einer Woche mit dem Kauf von insgesamt zwei Sätzen Remo Ambassador Ebony einen ordentlichen Umsatz einbrachte, weil ein junger "Vorband-Trommler" ihm den Satz den er vor dem Gig aufgezogen hatte komplett demoliert hatte. Das war in Anbetracht von Setgröße und dem auch damals schon hohen Preis der Ebony Serie alles andere als ein Spaß.

  • zu dem Thema kann ich als Bandloser, und damit Live-Untätiger, eher wenig sagen, jedoch zur Sache Respekt anderer Musik zum Equipment des Trommlers. Immer, und das betone ich hiermit, IMMER, wenn ich mit anderen Leuten mal spontan für ein, zwei Proben treffe, kommt irgendwann der Moment wo der Gitarrero, Sänger oder im schlimmsten Fall Basser :D meint, er müsse jetzt an mein Set. Und das, aus welchen Gründen auch immer, wenn ich gerade nicht da bin, mir was zu trinken hole oder für kleine Königstiger bin. Ich könnte jedesmal ausrasten wenn ich zurück komme und irgendein Wahnsinniger auf mein Set einprügelt und mich dann noch blöd angrinst und sich mit seiner Metal-Drummer-Parodie für lustig hält. Ich hau ja schließlich auch nur drauf, da kann ja kein Unterschied sein. Das ging sogar soweit, dass mal ein Metal-Becken von Sabian nach 5 Min. einen Riss hatte, den es davor absolut nicht hatte.
    Oder vor Kurzem, als ich zum Ersten mal mit ein paar Leuten gespielt habe, mit denen vielleicht ne Band zusammen gegangen wäre, wollte mir ein Klampfer was zu nem Song erklären und hat dabei die ganze Zeit gegen das BD-Resofell getreten. Ja wo sind wir denn hier??
    Bei der selben Probe wollte ich bei einer Pause hinter meinem Set raus kommen und musste mich dabei zwischen Toms, Ständern und Verstärkern durchquetschen. Dazu wollte ich die Gitarre des selben Gitarristen, die auf nem Ständer stand auf die Seite stellen, damit ich vorbei komme, da werde ich doch tatsächlich angemault, ich solle doch die Gitarre stehen lassen, es könnte ja was passieren!


    Da mache ich mir bei den wenigen Liveauftritten weniger Sorgen, als bei irgendwelchen Proben.




    Der Mensch ist das Problem...



  • bevor ich an einem Set spiele, prüfe ich einfach ob irgendwas defekt ist. Da wird jede Delle im Fell, fehlendes Filz oder defekte Schraube kurz reklamiert. Das führt zwar oft zu Augenrollen, aber ich brauche mir im Endeffekt nicht vorwerfen lassen, irgendetwas zerstört zu haben.


    Genauso handhabe ich das letztlich auch, wenn ich mein Set stelle. Am Anfang der Gigs ist es zu 100% intakt. Wer mir nicht vor seinem Spiel irgendwelche Mängel meldet: (mitgehangen, mitgefangen) der wird anteilsmäßig an den Kosten beteiligt. Das ganze Prinzip wird zu Beginn erläutert - am besten unter den Augen des Veranstalters. Und so bin ich bisher sehr gut gefahren. Das wurde immer vollends akzeptiert und meine Gründlichkeit honoriert. Die Drummer bekommen ein absolut spielbares Set (das je nach Belieben eingestellt werden darf) - und wer etwaige Mängel meldet, bevor er draufgehauen hat, muss nichts befürchten. Fairer geht es imho nicht. Schließlich schadet ein kurzer Blick an den makanten Stellen (Felle, Filze, Hardware) niemandem. So ein Check dauert höchstens eine Minute - die sich jeder nehmen kann, während der Gitarrist mal wieder mit dem FOH über seinen Sound diskutiert.


    Insofern das alles früh genug geklärt ist, wird man da auf wenig Widerstand stoßen - höchstens hinterrücks als kleinlich verhöhnt. Aber gerade wenn man das zusammen mit dem Veranstalter beredet, zweigt man sich seinen Schadensersatz (bei im Nachhinein widerwilligen Musikern) im Notfall von der Gage der jeweiligen Band(s) ab.


    Was genau man zur Verfügung stellt muss meiner Meinung nach allerdings lange im Vorhinein geregelt werden! Eine kurze Myspace- Email- oder Telefon-Message genügt, wenn es darum geht, dass jeder Schlagzeuger trotz gestelltem Set das empfindliche Equipment [ich denke da an Hocker (bei schweißaufnehmendem Stoff), (Do)Fuma, Becken, Snare, evtl. auch Hihat] selbst mitzubringen hat. Lobenswert ist, wenn man dabei gleich erwähnt, was genau gestellt wird (Set-Bezeichnung und Größen, Befellung samt Zustand (neuwertig? Falam Slam?), Dämpfung). Ob man einen anderen Schlagzeuger sein Set umstimmen lässt, das bleibt ebenso jedem selbst überlassen. Ich persönlich habe damit wenig Probleme - aber auch soetwas sollte Erwähnung finden.


    Das sind alles so einfache Verhaltensregeln, wodurch sich im Vorhinein jede Eventualität genau abklären lässt. Wer damit nicht einverstanden ist, kann schließlich gerne sein eigenes Set zur allgemeinen Verfügung stellen. Aber wie gesagt: bisher hatte ich mit diesem Verfahren überhaupt keine Probleme. Im Gegenteil: es waren alle Beteiligten froh, wenn das vorhandene Equipment in super Zustand war. Zu ernsthafen Schäden kam es zum Glück auch noch nicht.


    Im Übrigen wäre es interessant zu wissen, ob eine Haftpflichtversicherung Schäden an fremden Sets übernimmt.



  • :thumbup: Getreu dem Motto: Die Musiker können zum Essen kommen und wenn die Drummer auch hunger haben, können se ja mit kommen.


    Auch auf die Gefahr hin, als spiesig, engstirnig etc. daher zu kommen, ich bleib bei meinem Gesagten und ergänze: Mein Set spiel ich ganz alleine kaputt Punkt


    Edith meinte: evtl. muss ich ja dazu sagen, das mein Equipment auch mehrere Dausender an Eurios gekostet hat und eben aus Hi End Krams besteht. Das verleiht man nicht mehr so mal eben. Genauso nicht, wie es eben die Gitarrenhelden ja schon nicht mit ihrer Tawain Paula nicht mehr machen tun. Und ich will auch, das die Mugge so klingt, wie ich es mir als Drummer gedacht habe. Das geht mit den oft gestellten Sets alla Pearl Export garantiert 20 Jahre alt, aufgequollen wegen falscher Lagerung und ohne Resos, nicht wirklich.
    Also nochmal, warum werden Schlagzeuger also wie Musiker zweiten Grades gehändelt?
    PS: Ich weis nur zu genau, wie lange man im Zweifel für Setumbauten braucht. (i am a lefty!! und I must das Set immer umbauen :P :P :P :P :P :D :D :D :D Ein GLück!!) Das geht mit unter fixer, als es sich hier diverse Leute vorstellen können. Auch bei kleineren Bühnensituationen. :P

  • Also ich hab hier wieder 10 Minuten gebraucht für den Umbau von Becken, FuMa und Snare. Links und rechts neben dem Drum-Riser Keys und Bassamp. Das Equipment zum Wechseln hinter der Bühne. Und beim Changeover genug Musikergewusel auf der Bühne. Und ich bin kein Typ der sich bei sowas nicht beeilt und ich bau mein Set denke ich recht schnell auf...

  • Set umstimmen bringt's ja meiner Meinung nicht, zwar ist das nochmalige Überprüfen der Tommikros wohl nicht so aufwändig wie das Aufstellen eines neuen Sets, doch um wohl das Teil richtig umzustimmen, muss man ja auch das Resofell bearbeiten, das braucht dann wohl auch Zeit.
    Statt umstimmen, kann man nach dem Gig immer noch sagen, es war leider nicht mein Set, darum hat's so scheisse geklungen. Oder das umgekehrte halt.


    Ich stelle mein Set gerne, da wir selten mit Heavyhittern spielen. Fellverschleiss geht gegen null würde ich sagen, dafür kann ich mit meinem Set spielen, dessen Vor-/Nachteile und Sound ich und meine Band kennen. Auch der Bassist meint immer, bis ich den Bass so eingestellt hätte am fremden Verstärker, da hätte ich meinen schon lange gesoundcheckt gehabt.

  • und? die 10 min will uns keiner geben? Ich denke schon. Hab nie Druck bekommen noch schneller zu sein. 10-15 min. sind doch ok und bei den Events, die ich kenne in der Regel eingeplant. Sehr hektisch mitunter(bühnen und Situationsbedingt) aber durchaus machbar. Vorher mit den Leuten alles ab kaspern, wer was wann usw. , Set vorbauen und alles ist chick. Die Git-front braucht auch ne Weile, bis die sich verdrahtet haben.....und das kann mit unter noch länger dauern :rolleyes:

  • Zitat

    Im Übrigen wäre es interessant zu wissen, ob eine Haftpflichtversicherung Schäden an fremden Sets übernimmt.


    Übernimmt sie, zumindest meine Versicherung hat dies mal getan.


    Übrigens, den Drummer einer Vorband ne Stunde über sein Set spielen zu lassen ist echter Pipifax.


    Der reinste Materialtest dagegen ist das zur Verfügung stellen eines Drumkits beim Rhein/Ruhr Treffen.


    Je nach An- und Abreise ca. 10 Stunden (!) Dauerbeschuss, insbesondere der Toms.


    Ich hatte bis auf ein paar winzige Dellen auf den Fellen niemals Probleme meine allerliebsten Schätzchen einer Meute von durchgeknallten Trommlern zur Verfügung zu stellen. :D


    Gratis kommt man bei solchen Gelegenheiten in den Genuss, sein eigenes Set mal von Könnern bearbeitet als Zuschauer zu hören.


    Die Erfahrung sollte eigentlich jeder Drummer mal machen. ;)

  • Hallo,


    was die Haftpflichtversicherung übernimmt, ergibt sich aus dem Versicherungsvertrag.
    Unbedingt zu unterscheiden sind da Berufs- und Privathaftpflichtversicherung sowie die entsprechenden Tätigkeit. Wenn das nicht zusammenpasst, zahlt die (falsche) Versicherung in der Regel nicht. Auch wenn es zusammenpasst, kann es bei manchen Versicherern Probleme geben.
    Noch viel mehr zu beachten ist, dass natürlich - wenn überhaupt - die gegnerische Haftpflichtversicherung zu zahlen hat. Ob die überhaupt besteht, ist dabei nicht ganz unerheblich. Gerade im privaten Bereich, aber auch bei Profis (außer Berufen mit Versicherungspflicht, wozu Musiker meines Wissens nicht gehören), ist nicht unbedingt üblich, versichert zu sein.


    Bei der Abwicklung von Schadensfällen ist es enorm wichtig, von Anfang an klar zu agieren. Wenn die Schadensmeldung komisch wirkt, dann ist der Ärger vorprogrammiert.


    In der Regel wird der Streit um Dellen im Fell gehen und dann meist nur kurz erhitzt verlaufen, da sich aus Kostengründen damit kaum jemand länger beschäftigen wollen wird.
    Wenn allerdings das neuwertige Edelbecken für 500 € nach dem Auftritt einen Riss hat, kann es lustig werden, so dass der Spaß sich für den Geschädigten in bescheidenen Grenzen hält. Der Versicherer des Geschädigten wird nämlich dann gerne mal wissen wollen, wie sicher es eigentlich ist, dass der Versicherungsnehmer das Ding zerkloppt hat. Die Beweisführung ist dann der Knackpunkt.
    Im Zweifel würde ich dann eher mein Gerät selbst versichern (Musikinstrumente-Versicherung).


    Am Einfachsten wäre es allerdings, wenn die Backline gestellt wird. Dann müssen alle ein bisschen weinen und jeder kann herumschrauben. Bei Schäden tritt dann die hoffentlich bestehende Versicherung ein und alle sind mäßig zufrieden.
    Ebenfalls unproblematisch ist die Kooperation unter Bekannten. In der Schulbigband seinerzeit gab es zwei Schlagzeuger, ein Trommelsatz mit Hi-Hat und Ride. Für Auftritte hat jeder von uns noch ein paar Becken dazu gehängt und da wir von uns wussten, dass wir keine Zerstörer sind, waren alle glücklich. Zwischen manchen Liedern wurde dann eben Hocker und Hi-Hat hoch- und runtergeschraubt. So viel Individualität gönnten wir uns damals.


    Ich war zwar noch nicht beim Hausmeister, vermute allerdings stark, dass da nicht die letzten, sondern nur die vorletzten Chaoten eintreffen. Auf deutsch: die amtlichen Zerstörer trifft man eher auf Auftritten, wo man die Kollegen gerade nicht kennt und daher überhaupt nicht einschätzen kann. Hier werden die Herrschaften, die sich auf ein Treffen begeben, schon mal heimlich die Stockhaltung der Forennorm angepasst haben. Da sind dann die gröbsten Gefahren schon im Vorfeld gebannt.


    An meinem Set konnte man übrigens früher gar nicht ernsthaft herumschrauben. Da war alles markiert, damit der Aufbau idiotensicher war. Beim Umschrauben hätte man erste einmal die Markierungen (Klebeband - igitt!) abmontieren müssen. Inzwischen schraube ich allerdings selbst ab und an mal um, man wird im Alter anscheinend flexibler (unglaublich). Bei dem derzeitigen Aufbau im Proberaum mag ich mir allerdings auch nicht vorstellen wollen, wie da jemand daran herumschraubt. Aber der nächste Auftritt wird nicht mit diesem Aufbau stattfinden, von daher ist das ein theoretisches Beispiel.
    Insgesamt finde ich es aber auch schade, dass beim Schlagzeug gerne gespart wird. Für manche Musik ist es egal, was man hinstellt, für manche ist es aber nicht ganz unwichtig. Individuelle Aufbauten findet man leider recht selten. Da sind die Sachzwänge (und die Bequemlichkeit) größer.


    Grüße,
    Jürgen

  • Zu dem Thema fällt mir auch gerade eine Horrorgeschichte ein, die zum Glück nicht mir passiert ist. Ein befreundeter Trommler hat sein relativ frisch erworbenes, lackiertes (!!) Set bei einem kleinen Festival zur Verfügung gestellt. Irgendwann wirft er einen Blick auf sein Set, welches gerade vermöbelt wird und sieht, dass das 12er Tom auf der BD aufliegt...seitdem ziert diese Stelle auf der BD ein großes Stück Gaffatape.


    Ansonsten hängt es wohl stark von der musikalischen Erfahrung der Bands und dem Niveau der Veranstaltung ab, wie Sets behandelt werden. Ich habe nicht selten mein altes Set gestellt und oft zu hören bekommen, dass ja ein Tom "fehle". Lustig sind auch häufig die Drummer von Bands, die es "geschafft" zu haben glauben und dann mit unglaublicher Arroganz auftreten, weil sie vielleicht gerade einen einen unbedeutenden Contest als zweiter abgeschlossen haben. Da wird dann das gestellte Set von oben herab gemustert, ob es denn den Ansprüchen auch genügen wird. Eine Frechheit, die ich normalerweise mit dem sofortigen Entzug jeglicher Unterstützung quittiere. Sowas muss bestraft werden.


    Ich sage mal, je unerfahrener und unprofessioneller der Trommler ist, desto stärker klammert er sich an "seinen" Aufbau, weil er einfach Angst hat, dass die zurechtgelegten Fills und Grooves nicht mehr klappen und dann Verspieler drohen. Schlechte Behandlung von Sets hat neben der Hektik eben auch oft mit der großen Angst zu tun, dass sich Sachen lösen könnten und Unsicherzeit erzeugen könnten. Auch die zerdellten Felle zeugen ja eigentlich immer von mangelnder Spieltechnik und von vor Aufregung verkrampften Händen. Also stelle ich nur, wenn ich die anderen Trommler kenne und der Gig so gut ist, dass ich ihn mit meinem SQ2 spielen möchte ;)


    lg
    max

  • Ich hatte auch schon die volle Bandbreite:
    ++= Ein imho top Troyan Set, bei dem ich auch noch die Becken (sabian/paiste) mitbenutzen durfte und
    --= erst diesen April irgend ein Pearl mit absolut totgeklebten Fellen und fast unfixierbaren, sich also drehenden Beckenständern
    An meinem Set haben auch schon mehrere Drumemr gespielt, da gab es nur mit einem Ärger, der wollte, ohne mich vorher zu fragen das komplette Set umstimmen. Dem hab ich was gehustet und dann war es wieder gut. Früher hatten einige Probleme mit meiner 24 er Ludwig Bassdrum, aber seit das wieder mehr in Mode ist mögen die Leute auch das Teil wieder. Allerdings spiele ich jetzt eine 22x22 Bassdrum ^^

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • In neun von zehn Fällen stelle ich das Set, wenn mal wieder zu viele Bands, zu wenig Platz, keine Zeit oder was weiß ich, ist. Die "Ausreden" meiner Trommlerkollegen, warum es besser sei, daß ich das Set stellen solle, höre ich mir inzischen fast amüsiert an. Und bei den verbleibenden 10 % wär mir's meist lieber gewesen, ich hätte mein Set genommen. Sauer werde ich, wenn das Nassauertum meine persönliche Schmergrenze überschreitet, als da wären: keine Hilfe beim Auf- oder Abbau anbieten (ob ich die Hilfe dann brauche oder annehme, ist eine ganz andere Frage), irgendwas kaputtmachen, ohne was zu sagen oder grußlos den Ort des Geschehens verlassen. Man sieht sich immer zwei mal im Leben. Beim zwoten mal wird der Delinquent seiner ordnunggemäßen "Strafe" zugeführt.


    Aus einigen Posts kann ich entnehmen, daß einige es wohl vorziehen, nicht mit dem besten Set live zu spielen. Nun, jeder wie er mag. Ich möchte live am liebsten mit dem besten Equipment, das ich habe, spielen. Ja, es mag sein, daß man live den Unterschied zwischen einem Billigset und einem Nobelhobel nicht hört. Aber mir persönlich macht's einfach mehr Spaß. Ich kaufe mir den teuren Krempel doch nicht, damit ich ihn bei der eigentlichen Zweckbestimmung schön weggesperrt halte... Ich habe ein paar - nach meinen Maßstäben - ganz ordentliche Sets und es bringt mich dann auch nicht um, wenn sie beim bestimmungsgemäßen Gebrauch die entsprechenden Gebrauchsspuren erfahren. Die dürfen auch vom Gasttrommler kommen. Mutwillige "Zerstörungen" gehen natürlich nicht.


    fwdrums



    Guter Idee olly:


    ++ Yamaha Maple Custom Absolute mit einem sehr sehr guten Beckensatz
    -- Pearl Export, total zusammengeranzt, Pinstripes mit Tempos zugeklebt, nicht fixierbare Beckenständer

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

    2 Mal editiert, zuletzt von fwdrums ()

  • Bei meinen ersten Paar Gigs wo das Set gestellt wurde, war das immer der allerübelste Schrott. Und damit meine ich deutlich unter Basix Custom Niveau... Ich habe jetzt vor zwei Tagen mein Set gestellt, wo auch meine Mikros dran waren die ich auch positioniert hab. Der Sound war wirklich genau so, wie ich mir das vorstellte. Paar Minuten mit dem Mischer geredet wie ich mir das vorstelle, und er hat direkt den Sound gemacht den ich wollte. Der andere Drummer hat dann über mein Set gespielt (Becken/Snare) getauscht, insgesamt alles in Ordnung und nichts passiert. Er hat sich sogar bedankt nacher. Von daher werde ich das jetzt glaube ich öfter so machen, komm zwar auf andern Sets auch klar, aber wenn mir beim betätigen der BD nicht dieser Druck den ich gewohnt bin entgegenfliegt, fühlt sich das sehr steril an und geht auf den Spielspass....


    Es kommt auch immer auf die Situation an. Wir sollen jetzt auf so einem Festival spielen und am dem Tag sollen nach mir noch 4 andere über mein Set spielen. Habe gesagt das wird ohne nen Satz neue Felle nix, was der Veranstalter dann übertrieben fand. Dann gibts mein Set halt nicht. Findet ihr solch eine Forderung Übertrieben??

    sieg natur.

  • Also große Sorgen mache ich mir nicht bei zukünftigen Gigs mein Set teilen zu müssen, da Männergrößen :) . Wenn würde ich auch nur teilen, wenn ich die Leute kennenlerne oder sie kenne und wenn die Schadensfrage geklärt ist; das muss ja keine Absicht sein, aber wie schnell ist da ein Kratzer im Lack (beim Umstellen, Danebenhauen oder sonst wie) und das ist bei einem 3000€-Set verdammt ärgerlich und eigentlich auch mit Geld nicht wieder gutzumachen. Eigentlich hatte ich mir für so einen Zweck noch ein foliertes Premier zugelegt, aber wenn, will ich auch das "Gscheite" einsetzen. Denke aber dass ein 2tes Set die Praktikabelste Lösung wäre, wenn man sehr penibel ist (wobei ich das eigentlich gar nicht bin).


    Habe bisher auch eher schlechte Erfahrungen gemacht: Set im Proberaum geteilt und besonders die Bassdrum wurde von den Toms in Mitleidenschaft gezogen, von den diversen kaputten Becken ganz zu schweigen.


    Grüße, Philip

  • Es kommt auch immer auf die Situation an. Wir sollen jetzt auf so einem Festival spielen und am dem Tag sollen nach mir noch 4 andere über mein Set spielen. Habe gesagt das wird ohne nen Satz neue Felle nix, was der Veranstalter dann übertrieben fand. Dann gibts mein Set halt nicht. Findet ihr solch eine Forderung Übertrieben??


    In keinster Weise, das wäre das mindeste.


    Grüße


    Christoph

  • ich stelle mein set (shalls only) demnaechst bei einem nachwuchsfestival (bei dem ich ehrlichgesagt 50% "ich-weiss-eigentlich-nicht-was-ich-hier-tue-ich-haue-eben-drauf-rum-weil-ich-schlagzeuger-bin"-drummer erwarte.)


    50euro set"kaution/miete" erhalte ich dafuer.



    ich weiss, auf was ich mich einlasse, und werde entsprechend agieren.


    vorabgespraech mit jedem schlagzeuger inkl. kurzer einweisung.
    mein set (lackiert) liebe ich zwar, aber es nichts desto trotz ein gebrauchsgegenstand, dessen bin ich mir klar :).

    Evil Jared's Rock-Drinks.de - Sex, Drinks & Rock n Roll


  • Es kommt auch immer auf die Situation an. Wir sollen jetzt auf so einem Festival spielen und am dem Tag sollen nach mir noch 4 andere über mein Set spielen. Habe gesagt das wird ohne nen Satz neue Felle nix, was der Veranstalter dann übertrieben fand. Dann gibts mein Set halt nicht. Findet ihr solch eine Forderung Übertrieben??


    Niemals. Wäre aus meiner Sicht nur gerecht und hab ich bei ähnlichen Anlässen auch so gehandhabt.

  • Da mich dieses Thema seit etwa 3 Wochen beschäftigt, muss ich den Thread jetzt nochmal aus der Versenkung holen.
    Es war n relativ kleiner Gig (3 Bands) und ne relativ kleine Bühne. Es wurde vom Gitarristen meiner Band ausgemacht, dass ich das Schlagzeug stelle (OHNE dass ich es wusste). Am Abend vorm Gig ruft er mich an und meint, dass ich mein ganzes Schlagzeug mitnehmen muss.. Sag ich: "Aha... und wer spielt da alles darauf?". Meint er: "Na die anderen Bands!" Dann hab ich ihm in aller Ruhe mitgeteilt, dass das SO sicher nicht passieren wird.


    Im Endeffekt war er gezwungen, unser Proberaumset (welches ihm selbst gehört, ich bespielen darf und auch immer fein warte und aufwerte, da es vorher nur in ner Scheune vergammelte) dort zur Verfügung zu stellen. Ich hatte natürlich üble nachrede, aber das war mir relativ egal.


    Beim Abbau habe ich bemerkt, dass einer der Drummer seine FuMa (eigentlich nichtmal seine, sondern die die er sich von dem 3ten ausgeliehen hat) nicht festgeschraubt hat, diese sich verdrehte, den Spannreifen zerkratzte und auf dem Fell nen 20cm langen schwarzen Kratzer hinterließ. Die 2-ply Felle haben paar Dellen (die tun mir nicht weh, obwohls "meine" Felle sind). Der Drummer war nach unserem Gig nicht mehr aufzufinden ;)


    Letztlich bin ich doch froh, dass ich nicht mein eigenes Set gestellt habe... obwohl ich sehr gerne live darauf spielen würde. Allerdings glaube ich dass ich meine einlagigen Tomfelle samt der Holzspannreifen an den Toms erneuern könnte. Und ich denk mal das ich die Kosten dafür alleine hätte tragen können.

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