Ein Schlagzeug für Vor- und Hauptband - Erfahrungen

  • Man kann mich auch pingelig nennen, aber ich schaue es soweit als möglich zu vermeiden das irgendwer mein Set benutzt.
    Allein was ein Satz Felle kostet, dürfte jeden Klar sein. Kratzer im Lack sind kostenmäßig nicht zu bezahlen, da man das nicht
    mehr richtig repariert bekommt. Wenn ich da an manche Sets von mir denke, wo ich Stunden, Tage, Wochen mit polieren, putzen
    und reparieren verbracht habe, kommt mir nicht mal unsere Band daran (die brauchen da nicht mal beim auf- und Abbauen helfen).


    Natürlich gibts auch Ausnahmen, aber die sind selten und somit spiele ich fast immer mein Set.

    Alles wird gut

  • Das Beste was man machen kann ist den Bandnamen deiner Band riesig auf dein BD Fell zu kleben! :P
    Also ich würde dann nicht mehr mit diesem spielen wollen ^^

    I disabled my desktop. It's void now. Plain, user-friendly void.

  • Jetzt kann man bestimmt meine Aussage verstehen, warum ich Geld sehen will, wenn jemand mein Set benutzt.
    Dabei orientiere ich mich an üblichen Kursen von Backlineverleihern.


    Wie gesagt, bei mir persönlich bekannten Kollegen, die auch nicht gestört sind, gibt es natürlich andere Regelungen, ansonsten keine Kompromisse!


    Das seh ich ganz genauso und läuft bei mir auch so. Ich hab zwar wenig schlechte Erfahrungen gemacht, aber letztlich will ich auch nicht die Faulheit und Inkompetenz mancher Kollegen unterstützen. Die letzten Jahre habe ich fast nie mit irgendwem mein Set teilen müssen und somit immer meinen eigenen Kram verwendet. Wenn es aber doch mal vorkam, hab ich entweder das Zeug was da stand genommen (die elementaren Dinge sie Snare, FuMa, natürlich BECKEN, Hocker und HH-Maschine tausche ich IMMER) oder den anderen Drummer das Set stellen lassen. Da ich einen ganz simplen Grundaufbau hab (ein Hängetom, ein Floortom, Ride, zwei Crashes) wird dann auch grundsätzlich alles abgeschraubt, was nicht gebraucht wird. Minimiert die Gefahr das irgend was kaputt geht und meist ist es dann so "luftig" das ich alles so hinstellen kann, wie ich es brauche.


    Im allgemein ist mir aufgefallen, dass das Drumset unter den Instrumenten oft am stiefmütterlichsten behandelt wird. Kein Gitarrist würde mit einer Gitarre spielen, die einen verbogenen Hals, wo zwei Saiten fehlen und die Kabelbuchse kaputt ist. Aber was uns Drummern teils zugemutet wird....Dellen in den Fellen, Gaffa auf Resofelle (oder gar keine Resofelle), kaputte Beckenständer, wackelnde und defekte HH-Maschinen. Ich finde das oft einfach nur grausig, womit man dann die Band antreiben soll.


    Achso: Becken würde ich NIEMALS verleihen. Liegt einfach daran, das man die nicht reparieren kann wie z.B. ein Fell oder nen Spannreifen. Ausserdem ist die Gefahr, das die kaputt gehen bzw. schon vorher, bevor jemand anders die spielt einen kleinen Schaden haben und dann kaputt gehen, viel grösser als bei jedem anderen Teil am Set.



    Grüsse,


    Beat

    Lässig kommt von Lassen. Klingt komisch - ist aber so!

  • Dieses Thema begleitet gerade mich als Linkshänder seit über 20 Jahren. Und ein Glück ich bin Linkshänder!!, denn :
    warum müssen Drummer eigentlich ihre Performance aus in der Regel rein organisatorischen oder wohl eher aus Bequemlichkeitsgründen der Ton- und Org.-leute herabsetzen lassen???!!!!! Unglaublich!!


    Dabei mal ne Frage nur mal so in den Raum gestellt:


    Warum spielen nicht auch alle Gitarristen und Basser über 1 Gitarre/Bass und 1 dazugehörigen Amp? Spart doch dem Techniker noch mehr Zeit.


    Oder alle Basser spielen nen 5 Saiter weil gerad kein anderer da und die Git ne Classicgurke weil,....... reicht ja auch .Trettmienen? Soundmodule? Zu viel Kabel! Gibts nicht.....
    Oder am besten ein Linkshänderbass, gestellt vom örtlichen Gebrauchtmusikalienhändler...., damit dann garnix mehr geht.


    Edith meint: solche Fragen tauchen wohl verstärkt im Amateur- und max. noch im semiprofessionellen Bereichen auf oder wat!! Kenn ich auch zu genüge aber ich hatte glücklicherweise schon öfter das Vergnügen, auf Veranstaltungen zu spielen, wo Drumsetumbauten SELBSTVERSTÄNDLICH sind. :thumbup:

  • wenn ich konzerte spiele bei denen ich mein set stellen muss (d.h. wenn wir headliner sind),
    seh ich zu das die vorband ne band is in der ich auch mitspiele :D


    da hab ich zwar doppelte anstrengung an dem abend, muss mein set aber zum glück mit
    niemanden teilen.



    meistens stehen aber andere sets (die vom veranstalter geliehen wurden z.b.) und da
    muss man mit der zeit sehr flexibel werden, denn was einem da manchmal unter kommt
    is unter aller kanone.
    ich bins in der hinsicht aber auch schon immer gewohnt das becken, fuma, snare und
    hocker jeder selber mitzubringen hat

  • Ein Wunder, dass es zu diesem Thema noch keinen Thread gibt. ?(


    Ich persönlich teile die Meinung vieler User hier...Mein Set ist mir heilig! Es darf von keinem (außer erlesenden) Schlagzeugern gespielt werden, nicht abgebaut/aufgebaut (außer von erlesenden) und verpackt werden. Stelle ich mein Set für einen befreundeten Drummer ist es genau so für ihn Tabu den Aufbau in Höhe und Winkel zu verändern, wobei die meisten mit meinem Aufbau sehr gut zu recht kommen. Sollte es doch einmal vorkommen, dass ein unbekannter (bisher einmal) auf meinem !Shell-Set! spielt, ziehe ich jedes Mal meinen alten Satz Felle zumindest auf die Toms auf.


    Für einen Gig auf fremden Sets habe ich eigentlich immer meine komplette Hardwaretasche, Beckensammlung, 1-2 Snares und mein Stickbag dabei. Somit kann ich backstage meine Stative aufbauen&behängen und dem Vor-Drummer sagen, dass er nur das Shell-Set stehen lassen soll. Das spart 1. Nerven und 2. Zeit da hinter der Bühne abgebaut werden kann...probierts mal aus!


    Sollte ein Vor-Drummer nicht wie vereinbart seine Snare, Becken und Fuma wegräumen (ebenfalls einmal erlebt) gehe ich ehrlich gesagt mit seinem Equipment nicht zimperlich um, sondern beseitige es Zeit&Platz-sparend.

    Einmal editiert, zuletzt von Daniels' ()

  • Zitat

    Sollte ein Vor-Drummer nicht wie vereinbart seine Snare, Becken und Fuma wegräumen (ebenfalls einmal erlebt) gehe ich ehrlich gesagt mit seinem Equipment nicht zimperlich um, sondern beseitige es Zeit&Platz-sparend.


    Sorry, wenn ich das dämlich finde, aber das ist genau das Problem: Jeder nur für sich. Genauso sollte man dem Drummer nach dem Gig eine Sekunde Zeit geben zu verschnaufen, man ist selber auch froh.


    Zudem ist der Zeitunterschied zwischen: "Man muss alle Ständer wegnehmen, alle neuen kommen hin" VS. "nur die Becken kommen ab, die neuen Becken dran" nicht sehr gross. Wenn das Set gewechselt wird, ist es natürlich absolut klar, dass das schon aufgebaut wird.


    Zum Thema Abbauen bin ich um jede Hilfe froh, allerdings nehme ich die Toms von den Ständern und die die mir helfen, packen sie in die Cases. Ist übrigens schön eine Band zu haben, wo alle einander helfen beim Abbau.

  • ...Mein Set ist mir heilig! Es darf von keinem (außer erlesenden) Schlagzeugern gespielt werden, nicht abgebaut/aufgebaut (außer von erlesenden) und verpackt werden.


    ...


    Sollte ein Vor-Drummer nicht wie vereinbart seine Snare, Becken und Fuma wegräumen (ebenfalls einmal erlebt) gehe ich ehrlich gesagt mit seinem Equipment nicht zimperlich um, sondern beseitige es Zeit&Platz-sparend.


    Für sich und andere unterschiedliche Maßstäbe anzusetzen ist natürlich Zeichen einer besonders ausgeprägten Sozialkompetenz... :wacko:


    Vermutlich lebe ich in einem Paralleluniversum und/oder bei den Profis weht der Wind deutlich rauher. Ich habe bislang nur Leute kennen gelernt, die mit anderleuts Kram mindestens so sorgfältig umgegangen sind, wie mit dem eigenen Zeug, und sei es nach einer so kurzen wie deutlichen Ansage. Ich habe noch nie die Hand aufgehalten und noch nie jemanden kennengelernt, der das getan hat. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der die freundliche Frage nach Veränderung bezüglich Höhen, Winkel, Kesselanzahl, etc. kategorisch verneint hat. Ich finde das alles, offen gestanden, sehr seltsam und irgendwie ein bisschen sissy.


    Gruß
    Alex

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

  • Ich spiele natürlich am liebsten auf dem eigenen Set, das Glück hat man aber nicht immer. Bei Benutzung durch mehrere Drummer habe ich im Vorfeld immer festgelegt, dass Kessel, exklusive Snare, durch mich gestellt werden, ebenso Hardware. Der Rest - FuMa, Snare, Becken - von jedem Drummer selbst. So war das meist auch, wenn ich auf einem anderen Set gespielt habe. Ausnahmen gabs nur, wenn ich den betreffenden kannte (und schätzte....)- der konnte auch auf meinem Restzeugs rumsemmeln.
    Zu wählerisch darf man als Amateur o.ä. bei Gigs auch nicht sein. Schließe mich der Meinung an - ein paar Toms mehr? Eine Bassdrum mit anderem Maß? Drauf gepfiffen.... Geht dann eben nicht anders.....ansonsten musst du eben immer allein auftreten....oder mit den Kollateralschäden an deinem Set klarkommen.


    Mach mal bei Emergenza mit...dann weisste, wie armselig es sein kann, auf einem Set zu spielen, das möglicherweise schon 1 Million Leute vor dir vergewaltigt haben und es im Übrigen keine Sau interessiert, wie viele Toms, Becken...blah....da haste dich dranzusetzen, zu spielen und fertig ;)


    In diesem Sinne :thumbup: don't give up


    jagger 8)

    Ein Leben ohne Musik ist keins..

  • Also ich habe in der Vergangenheit auch gaaaaanz miese Erfahrungen damit gemacht, mein eigenes Set zu stellen. Das kleinste Problem war einmal, dass ein Filz vom Beckenstativ gefehlt hat. Das größte, dass das BD-Fell durch war bzw. die ganze Kiste blutverspritzt, weil sich einer den Finger aufgehauen hat und nix unternommen hat, die blutung zu stoppen.


    Ich handle das so: Ich biete an, auf meinem Set meinen Gig zu spielen bzw. lasse auch Leute dran, bei denen ich sowohl die person als auch den Spielstil kenne. Wenn gewünscht ist, dass nur ein Set aufgebaut wird, ist das nicht meins. Basta.
    Ich hab mein Set dabei und kann das benutzen, wenn nötig. aber andere haben da gefälligts die finger von zu lassen, wenn ich das so will.


    Andere, die ihr Set stellen, erzählen mir einen davon, ich solle mit ihrem Ste gut umgehen. Dann tu ich das (ich krieg bei jedem Soundcheck zu hören, ich solle doch mal "richtig" spielen, also lauter.... solche trottel.) und sehe die, wie sie nachher ihr eigenes Set sowas von misshandeln. und dann bin iich froh, dass dann nicht meins dort steht!!!


    Also meien Empfehlung: Stellt es nicht, dann müsst ihr euch auch keine Gedanken um eventuelle Schadensfälle machen.

  • speziell @ Daniels und Ähnlichdenkende:


    Teilweise kann man hier nur den Kopf schütteln... Keine Schraube verstellen und nichts verrücken oder einen Neigungswinkel verändern? Werdet mal etwas flexibler! Wie hier schon angeklungen, ändert mal zwischendurch euren Setaufbau, das macht kreativ und dann kommt ihr auch auf fremden Set´s zurecht, wo das Hängetom evtl. auch mal 5 Millimeter weiter links hängt. Meine Güte.


    Bei unserem letzten Konzert, spielte eine Vorband mit einer ca. 1,40m "großen" Drummerin, die mit meinem damals noch 22/13/16/18-Aufbau ihre Probleme hatte. Hätte ich ihr jetzt verbieten sollen, dass sie was verstellt? Wozu? Damit sie nicht richtig spielen kann und ich ihr den Abend so richtig versaue? Was ist daran so schwierig, danach wieder die Trommeln in die für mich günstigste Position zu bringen? Ehrlich, so ganz kann ich das nicht nachvollziehen, wenn Besitzer anderen Drummern das verstellen derer Trommeln verbieten. Das scheint aber so häufig eh nicht zu sein, zumindest kenne ich dies nur vom Hörensagen.


    Dass Becken, Fuma und Snare selbst mitgebracht werden, versteht sich nach meiner Erfahrung eigentlich von selbst.


    @ Threadstarter: Ich würde mir evtl. ein Zweitset leisten, das in einer solchen Situation gute Dienste verrichtet. Mein altes, für mich emotional weniger wertvolles Set steht zur Zeit auch für meine Bandkollegen und deren Aushilfsdrummer im Proberaum zur Verfügung solange ich noch im Ausland bin, das gute andere steht gut verpackt im Keller und wartet auf meine Rückkehr.

  • Das mit dem Zweitset ist eine gute Lösung, die ich mir nun auch angeschafft habe. Eine weitere Möglichkeit ist in solchen Fällen ein Leihset zu holen. Auf meinem Set für Geld spielen lassen würde mir genauso wenig gefallen wie ohne Gebühr, es kommt aber auch darauf an "WER" darauf spielen sollte. Es gibt auch befreundete Trommler denen ich ganz sorglos mein Set zum Spiel geben würde, bei Fremden hätte ich so meine Bedenken.

  • Für sich und andere unterschiedliche Maßstäbe anzusetzen ist natürlich Zeichen einer besonders ausgeprägten Sozialkompetenz... :wacko:
    ......


    Ich habe noch nie jemanden getroffen, der die freundliche Frage nach Veränderung bezüglich Höhen, Winkel, Kesselanzahl, etc. kategorisch verneint hat. Ich finde das alles, offen gestanden, sehr seltsam und irgendwie ein bisschen sissy.


    Gruß
    Alex

    der gute Herr schließt von meinem Drum-Sharing-Verhalten auf die Sozialkompetenz...großer Rund-Um-Schlag. Ich bin sehr strikt bei dem Thema Drum-Sharing. Falls du schon einmal gesehen haben solltest, dass ein Vor-Drummer die Tomneigung verändert, Toms auf der BD in den Lack oder auf den Spannreifen krachen oder Sticks einen Hagelschaden auf den Toms anrichten, aufgrund falscher Neigung, wären wir vielleicht der selben Meinung. Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass viele gegenseitige Vereinbarungen bei Anspannung/Nervosität nicht gehalten werden und es verbal zu Außeinandersetzungen kommt. Daher mache ich im Vorfeld !freundlich! & deutlich, statt spontan gereizt, meine Kompromisse und Bedingungen klar, damit ich mir darum keinen Kopf machen muss. Der eine schätzt es, der andere nicht!

  • auf meinem kram darf jeder spielen, er darf auch alles verstellen und verschrauben. ich helfe sogar dabei. ganz kostenlos. deswgen prassselt und hagelt auch nix. nur mehr ins auto laden tu ich deswegen nicht. und ich fordere auch nichts, ich habe alles was ich brauche dabei.

  • Auf meinem Set darf auch jeder spielen und verstellen kann man nach Rücksprache, solange die Memorylocks nicht betroffen sind. Ich zwinge aber auch keinen!


    Gerade gestern noch habe ich mein Set aufgebaut und dem Trommler der Vorband angeboten es zu nutzen. Aber der konnte nur auf seinem Set spielen. Also habe ich meine Kiste wieder abgerissen und habe ihn seine aufbauen lassen. Sound war... interessant, der Ständer vom China drehte sich um die eigene Achse bei jedem Anspiel, Schrauben der Crashständer lösten sich ständig und mussten nach jedem Song festgedreht werden- aber rocken konnte man da trotzdem drauf, trotz ungewohntem Aufbau.


    Wenn dann allerdings der Holzhacker unterwegs ist, kann er sich beim Kauf des nächsten Satz Felle gerne beteiligen. Becken müssen eigene mitgebracht werden, mache ich auch immer. Snare ist mir eigentlich egal und solange die Fussmaschine nicht auseinanderfällt und ein Doppelhuf ist, brauch ich auch nicht unbedingt meine DW.


    Flexibilität kann das Leben erleichtern.


    Interessant fand ich, dass Tobias Zw. dann jetzt wohl die Seiten gewechselt hat. ;) Wie wirst Du beim nächsten Mischjob reagieren, wenn die Drummer unbedingt auf ihren eigenen Sets spielen wollen?


    LG

  • (...)warum müssen Drummer eigentlich ihre Performance aus in der Regel rein organisatorischen oder wohl eher aus Bequemlichkeitsgründen der Ton- und Org.-leute herabsetzen lassen???!!!!! Unglaublich!!


    Kein Tonmann macht das aus Bequemlichkeitsgründen. Das Problem ist der Zeitfaktor: Umbauzeit Null. Mikro vom Gitarrenamp wegnehmen und vor einen anderen stellen: 10 Sekunden. Komplettes Drumset ab- und anderes anmikrofonieren (bei 8 bis 12 Mikros): vorneweg 20 Minuten, plus ausreichende Zeit für zumindest einen Linecheck... Wenn Du vom Veranstalter keine Zeit zum Arbeiten zugestanden bekommst, gibst Du den Zeitdruck logischerweise weiter. Was sollst Du auch sonst als Tonmann machen? Hexen? Die Relativitätstheorie umschreiben? Das Problem ist immer ein rein organisatorisches, wenn man ein Festival ohne ausreichende Umbauzeiten und/oder Personal veranstaltet, bleibt halt manche Selbstverständlichkeit auf der Strecke.


    Interessant fand ich, dass Tobias Zw. dann jetzt wohl die Seiten gewechselt hat. ;) Wie wirst Du beim nächsten Mischjob reagieren, wenn die Drummer unbedingt auf ihren eigenen Sets spielen wollen?


    Abgesehen davon, dass ich mich wegen genau dieser Arbeitsbedingungen aus dem kleinen Rock'n'Roll-Business verabschiedet habe: Wenn ich das nächste Mal in die Situation komme, werde ich wieder Erfüllungsgehilfe des Veranstalters sein und versuchen, die Trommler dazu zu bringen, mit einem Set zu spielen. Was soll ich sonst tun? Meinem Kunden sagen: "Du, als Amateurmusiker (schlecht©) habe ich Verständnis für die Kollegen und überziehe jetzt mal geschmeidig den Tagesplan um anderthalb Stunden?"


    Das Zicken ist des Künstlers Vorrecht. Das Dagegenandrücken das des Technikers. Circle of life, nicht wahr.


    Mit freundlichen Grüßen


    Tobias Zw.

  • Oh ein Thread zu dem ich auch mal was beitragen kann.


    Ich bin in der mehr oder weniger glücklichen Lage, in einer geographischen Region unterwegs zu sein, in der ich desöfteren mit 2 Bands am Abend im Wechsel Cover-Mucke spielen darf. Sprich eine Bühne die gerne auch mal nur 4x6 Meter groß ist und dann zwei Kapellen mit jeweils 5-8 Musikern drauf inklusive allem Equipment. Hier ist ein Umbau eines kompletten Sets gar nicht möglich. Dieser müsste dann in der Regel 6 mal am Abend erfolgen. Nach Tobias Zw. wären das gute 2 Stunden die man nichts anderes macht als Drums umbauen und das in einem Veranstaltungszeitraum von 6 Stunden. Sprich ein drittel der vom Veranstalter bezahlten Zeit ginge für den Umbau von Schlagzeugen drauf. Das würde man als Band einmal machen und dann nie wieder entsprechende Gigs bekommen oder gleich am Abend vom Veranstalter einen entsprechenden Einlauf bekommen.
    Teilweise kann man 2 Kits auf solchen Bühnen stellen. Bei 12 auf 8 Meter Bühne ist das in der Regel kein Problem. Bei genannten 6 auf 4 Metern ist das quasi unmöglich. Wir haben einen Kollegen im Kreis der mittelhessischen Coverbands der die "Standard-Samstag-Zelt-Gigs" mit nem E-Drum spielt (früher hätte die Bezeichnung ddrum als Hinweis auf ein elektronisches Kit gereicht; das ist wohl heute nicht mehr so). Hier gehts gar nicht anders als zwei Kits stellen. Das In Ear Konzept seiner Band würde nicht funktionieren und das E-Kit sich auf der anderen Seite nicht ordentlich in ein konventionelles Monitoring der anderen Band einbinden lassen.
    Also wird in Mittelhessens Zelten seit Jahrzehnten kräfit Drum-Sharing betrieben. Zu Hochzeiten meines Dads waren unter den Bands 50 DM für die Schlagzeugnutzung üblich. Wer kein Set mitbringen musste, brauchte nichts zu transportieren und sparte sich Aufbau und Abbauzeit. Verschleiss und kaputte Felle waren kein Thema, mit den 50 DM ließ sich einiges abfangen bzw. wiederbeschaffen. Diese Praxis hat sich (leider) nicht bis heute durchgesetzt. Ob 25 € nun zuviel oder zu wenig sind ist eine andere Diskussion.
    Wer bei uns also solche Gigs spielt darf kein Problem damit haben, dass andere auf seinem Set spielen. Es gibt auch kaum jemandenin der "Szene" der solche Vorstellungen hat. Ansonsten muss er eben auf dem Kit des Kollegen trommeln.
    Wir telefonieren meistens vor dem Gig und machen aus, welche Band den Abend eröffnet und welche das Programmende übernimmt. Meist regeln wir es so, dass wir uns abwechseln. Es spielt dann die Band zum Schluss, deren Trommler sein Set stellt, damit der Andere früher nach Hause kann. Ich wechsle mich also mit Drummer A, Drummer B etc. ab bezüglich des "Set-Stellens". Zwei Kollegen ist es in der Regel zu "wenig" was ich live aufbaue - die bringen dann öfter ihr Kit mit weil sie eben 4-5 Toms und 4-6 Crashes brauchen. Hab ich kein Problem mit. Machen wir so. Was ich nicht leiden kann: Ankommen und sich beschweren das zuwenig Equipment steht. Ein Kollege hatte im Vorfeld mich gebeten das Set zu stellen was ich gerne übernommen habe mit dem Hinweis, dass ich einen "Ringo-Aufbau" mitbringen werde (2 Toms, 2 Crash). Als er dann live am Kit saß, war er sehr unzufrieden und meckerte rum, warum ich denn nicht noch 2-4 Beckenständer mitgenommen hätte...


    Was wird gewechselt?
    Ich kenne ja die meisten Kollegen hier und weiß vorher, was die Jungs gerne tauschen wollen oder was sie an Equipment haben. Mit einigen teile ich auch gerne Hocker, Snare, FuMa, Becken. Kein Problem. Manchmal nehme ich Hocker und FuMa mit, manchmal bringen Kollegen alles bis auf Ständer und Shellset mit. Ein Auftritt bei dem es wieder einige Wechsel zwischen zwei Bands gab, hatte deutlich längere Pausen als sonst, was Mitmusiker, Gäste und Veranstalter zu diversen Aussagen, komischen Blicken etc. verleitet hat. Grund: Es wurde wirklich mal alles bis auf das Shellkit jeweils geändert. Das hat eben jedes Mal 10 Minuten gedauert. Und ich hatte besagtes "Ringo-Kit" am Start. Aber wenn man FuMa, Hocker, Snare und Becken komplett wechselt und jeder Winkel und jede Höhe der Ständer geändert werden muss. Dann dauert das eben. Da ich das Set gestellt habe, durfte sich der "Umstellende Kollege" einige Kommentare anhören, wieso er denn den Ablauf so verzögern müsse. Das würde doch sonst kein Drummer machen.


    Wie sich herauslesen lässt, habe ich kein Problem damit wenn mir einer Winkel verstellt oder was abbaut oder noch dranhängt solange er mir beim Umbau nix zerdeppert. Ich versuche die Kisten der Kollegen als Gast möglichst wenig umzubauen. Meist ändere ich nur Höhe und Winkel der Beckenausleger (damit ich die Frauen in den ersten Reihen besser sehen kann :whistling: )


    Ich habe mein Kit auch schon für 3 von mir geplante Festivals gestellt. Dort stand dann für jeweils 8 Bands ein Set, was zu Change-Over Zeiten von durchschnittlich unter 8 Minuten geführt hat. Wäre sonst nicht möglich gewesen in dem Rahmen. Nach 8 Trommlern war allerdings ein kompletter Fellwechsel nicht mehr zu umgehen.


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