Die häufigsten Gründe für einen schlechten Live-Sound

  • Ich habe bis dato eher selten die Erfahrung gemacht, dass das bedienende Personal aus Vollhorsten besteht,
    was u.a. daran liegen kann, dass wir:


    a) entweder versuchen "unseren" langjährigen FOH mit zu nehmen, bzw.
    b) die Dimension des Events so groß ist, das die Firmen nur fachkundiges Personal entsenden.


    Das kann natürlich auch trotz a) & b) in die Hose gehen, wobei ich da die "Schuldkette" wie folgt sehen würde:


    1. Musiker selbst (kein Bewustsein für Lautstärke, Einzel- bw. Gesamtsound, schlechte Vorbereitung, etc.)
    2. Instrument (Stimmung / Qualität)
    3. Anlage
    4. FOH


    Wir haben in unserem Tech-Rider neben der Inputliste und dem Stageplot auch eine Idee
    einer Monitormischung der Instrumente pro Wedge angelegt. dann kann, wenn vorhanden,
    der Monitormischer schonmal vorab checken was gehen "soll".


    Oft ist ein Kacksound auch mangelnder Kommunikation in die Schuhe zu schieben.
    Wenn man sich vor dem Gig mal mit dem FOH unterhält, können viele Probleme im Vorfeld ausgeräumt werden.
    Flexibilität und Anpassungsvermögen der Beteiligten mal vorausgesetzt.


    Wenn der FOH / Monitormensch gar nix kann, na dann halt Augen zu und durch ... was soll man denn auch anderes machen? ;(

  • Wenn ein Drummer über einen kompletten Gig die selbe Snarelautstärke durchhält hat er meinen Respekt als Trommler und meine Wertschätzung als Techniker.


    Kommt stark auf die Musik an. Bei ner Metal-Combo kann es schon sein, dass der Drummer mit 2 "Grundlautstärken" an der Snare auskommt (zB harter Backbeat und schnelle 8tel/16tel). In ner Pop/Rock-Band wäre mir die Dynamik wichtiger als die Anerkennung eines anderen Schlagzeugers oder Technikers.


    Aber vielleicht hast du dich nur unglücklich ausgedrückt. Natürlich ist es gut, wenn der Drummer seine Schläge stets kontrolliert spielt und dabei (zB innerhalb eines Songs oder Songabschnitts) gleichmäßige Lautstärke beibehält.

  • ohne mir jetzt alles bis hier her durchgelesen zu haben:
    ich finde ein ganz entscheidender faktor am livesound einer band ist immer der drummer selber. nicht dessen equipment/trommelstimmung/abmischung sondern schlicht und ergreifend seine spielweise. manche drummer klingen einfach (auch auf dem größten schrottequipment), andere eben nicht. klar, ob jetzt einer 1 jahr spielt oder 10 ist ein unterschied, aber auch zwei drummer die 10 jahre spielen und beide technisch fit sind müssen nicht beide gut klingen. was ich immer wieder merke ist dass der drummer, obwohl er sitzt, mit den entscheidendsten einfluss auf die liveatmosphäre einer band hat. selbst wenn das publikum keine ahung von trommeln hat, die merken einfach wenn einer gut spielt und groovt oder wenn einer einfach sein zeug runterdengelt. wichtig ist imho auch dass das spiel möglichst gleichmäßig ist. was ich immer wieder sehe sind superschnelle metalfreaks, die aber sobalds ans eingemachte geht plötzlich beginnen ihr instrument zu streicheln (wegen mangelnder kraft/ausdauer/was auch immer). da merkt otto normalzuschauer eben dass da was nicht stimmt, und schon ist die stimmung flöten.


  • Kommt stark auf die Musik an. Bei ner Metal-Combo kann es schon sein, dass der Drummer mit 2 "Grundlautstärken" an der Snare auskommt (zB harter Backbeat und schnelle 8tel/16tel). In ner Pop/Rock-Band wäre mir die Dynamik wichtiger als die Anerkennung eines anderen Schlagzeugers oder Technikers.


    Aber vielleicht hast du dich nur unglücklich ausgedrückt. Natürlich ist es gut, wenn der Drummer seine Schläge stets kontrolliert spielt und dabei (zB innerhalb eines Songs oder Songabschnitts) gleichmäßige Lautstärke beibehält.


    Ja das ist missverständlich von mir. Natürlich gehört da eine gewisse Dynamik rein. Nur das Gefühl für den Umfang der Dynamik haben einfach viele Musiker nicht. Es bringt eben nix wenn der Drummer in einem Song mal 10% bei der Snare oben drauf packt werden der Rest der Band sich 10% zurücknimmt. Gut das kann in diesem speziellen Fall auch Absicht sein. Nur leider ist vieles an Dynamik meistens nicht vom Urheber intendiert.

  • ich umreisse mal grob wie das da neulich so war.
    location: stadtfest. open-air in der fussgängerzone.
    programm: unterhaltungskapelle.
    besetzung: keyboards (midifile-schleuder), gitarre, saxofon, elektroschlagzeug, vier mal gesang.
    ich komme leicht entnervt an, wg. lücken in der anfahrtsbeschreibung bin ich nämlich ne viertelstunde zu spät. macht aber nix, auf der bühne wird noch anderweitig programm geboten, man hängt also. bis dahin also eigentlich alles wie immer. der bühnenzuständige wird begrüßt, der werkelt mit diversen kabelagen vor sich hin und scheint leicht überfordert. macht nix, villeicht ne aushilfe oder ein quereinsteiger, wir kriegen das schon hin. wenn ich mit dem e-set spiele habe ich auch immer ne di-box dabei. frage an den bühnenzuständigen: " habt ih hier ne di-box oder nehmen wir meine?" antwort:"...". ok, also meine. die läuft wahlweise per phantomspeisung oder batterie. wenn kein strom anliegt pack ich da lieber ne frische batterie rein, wir sollen schliesslich fünf stunden spielen. also frage: "liegt phantomspeisung an?" antwort:"....". na gut. wenn strom anliegt leuchtet an der di-box ein lämpchen, probiern wirs aus. lämpchen leuchtet, strom ist da. mann kommt auch ohne sprache weiter. so, flugs alles verkabelt und "pitsch,patsch,putsch" die pads durchgeklopft. tonamn über talkback: "das ist zu LAUT". ok, ich möge meinen ausgangspegel reduzieren. mach ich. macht im gegnzug der tonman die monitoranlage dann leiser oder am besten ganz aus? die ist nämlich deutlich hörbar sehr laut. L.A.U.T im sinne von flugzeug, explosion, etc. nicht schön. zum glück hab ich beim ausladen als erstes die elacin ins öhrchen gepackt, über die p.a läuft beschallungsschlager. und zwar auch L.A.U.T. der bühnenzuständige ist inzwischen verschwunden, ich würde gerne meine monitorsituation klären. da sich in der sache nichts ausrichten lässt, stöpsele ich sicherheitshalber zusätzlich zum click einen ausgang der midischleuder an mein pult, sicher ist sicher. ich kenne nämlich vermutlich keinen der titel die wir gleich spielen, da ist es beruhigend wenn man den titel wenigstens hört während man ihn mitspielt. der rest der kapelle hat inzwischen auch aufgebaut und sich verdrahtet. der bühenzuständige ist aiuch wieder da, der hatte sich nur kuz ein bier geholt. da schwant mir plötzlich das ein oder andere, es wird deutlich wo da prioritäten gesetzt werden. oooookehhhh.
    jetzt werden die funkmikros angedockt. leider hat der bühnenzuständige ( im folgenden bz.)auf der stagebox eine herrliche kabelperücke gebaut. dadurch fällt es offenbar schwer herauszufinden was man jetzt wo aufgesteckt hat. der foh-man schubst ein paar fader rauf und runter, es brummt, es rauscht, es fiept. juhuu! übers talkback wird daraufhin der bz. zusammengefaltet. zwei der vier funken sind von der band mitgebracht, die sind offenbar schuld "die dinger klingen total SCHEISSE" brüllt der foh-mann ins talkback. echt? das sind doch genau die gleichen sennheiser die ihr auch verwendet, kligne eure funken auch "total SCHEISSE" ? merkwürdiger umgangston, irgrendwie. ich abstrahiere die aussage und komme zu dem schluss das sich die funken wohl gegenseitig stören. mal kanäle wechseln? oder sowas? bz. tauscht stattdessen kabel und steckplätze. die perücke wird immer größer. brumm,rausch,fiep. dann versucht bz. dem foh-mann mitzuteilen auf welchen kanälen jetzt welche funke steckt. das gestaltet sich schwierig, es funktioniert ja keine. ausserdem ballert dj ötzi mit zahnschmelzbrechender lautstärke über den platz. müsste man jetzt also zum foh-mann rennen. bz. entscheidet sich lieber für tor drei und versucht dem foh-mann die kanäle mitzuteilen indem er gegen die anlage anbrüllt. das klappt nicht. keyboarder und saxofonist greifen helfend ein und brüllen "kanal sechzehn" im chor. foh-mann hat kopfhörer auf und guckt nicht in richtung bühne. ich erwäge kurz obs helfen würde wenn ich mal eben meinen main-out auf elf drehe und mit einer subbasstromel aus dem td-10 dem foh-mann den kopfhörer an den ohren festschmelze, verharre aber lieber in duldungsstarre. nach einer weitern viertelstunde brumm,rausch,fiep kann endlich das erste mikro auf seine tauglichkeit gestestet werden. sängerin macht das übliche "eins,zwei,test"-prozedere. die monitoranlage BRÜLLT. ein glück hab ich das in-ear drin. der foh-mann BRÜLLT auch. über talkback tönt es "lass diese einszwei scheisse sein, sing was VERNÜNFTIGES" .


    band: 8|


    nach ein wenig weiterm brumm,rausch,fiep gehts dann auch schon los mit spielen, man hängt schliesslich. wegen all dem perückenbau hat bz. offenbar vergessen mir meine monitorstrippe klarzumachen. oder die strippe ist von der perücke assimiliert, mascht nix, ich hab ja den click und das keyboard, wer braucht schon den rest. also spielen wir vier titel. die band guckt die ganze zeit recht merkwürdig. ich kriege nur mit das irgendwas tieffrequent dröhnt. bin ich das? nö. egal auch. nach vier songs ist erstmal pause, ein gottesdienst soll nicht gestört werden- zeit um zum foh-mann zu latschen und um ein monitorsignal zu feilschen. foh-mann ist weg, bier holen. ich versuche mich bz. mitzuteilen, bz. erklärt mir man hätte nur vier monitore und die wären alle auf der bühne. ich versuche bz. zu verklickern das ich keine monitorbox brauche, ich brauche einfach nur den main-mix auf die bühne geroutet, den rest übernimmt mein in-ear. kabel,adpter etc. wären, falls benötigt, reichlich vorhanden. tbc.

  • Ok. Wenn ich jetzt davon ausgehe, wie wütend mich allein das LESEN dieser Geschichte macht, will ich mir gar nicht vorstellen, in welcher Verfassung ich wäre, wenn ich dabei gewesen wäre.

  • Nochmal zum "schlecht gestimmtes Schlagzeug" als Grund für miesen Live-Sound. Das kann ich gar nicht nachvollziehen. Eine Vielzahl der Tonmenschen, denen ich bisher über die Schulter sehen / hören durfte, wünschten sich nichts sehnlicher als von den Toms ein kurzes, sattes, in der Tonhöhe dem Kesselumfang proportionales Plock zu kriegen. Dann bleibt aufwendiges Gaten und ähnliches erspart. Demnach war aufgrund der bevorzugten Dämpfungsmethoden die Güte der Stimmung recht irrelevant.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Korki:


    Das sehe ich ähnlich, allerdings sollten dann trotzdem alle Drums gleichmäßig scheiße klingen ... :D ... und nicht ein Tom (boing) ein anderes (pratt).


    @ Matz:


    Sorry, aber ich musste bei deiner Geschichte andauernd schmunzeln, irgendwoher kenne ich so Sachen auch, allerdings spielen meine Geschichten meist in Berlin - nichts gegen Hauptstädter - und der Mischer war wenigstens nicht soooooo unfreundlich ...
    Trotzdem eine herrlich schreckliche Geschichte, bin gespannt wie die ausgeht ...

  • Ich hätte auch noch einen Grund: Mischer im Catering.
    Wir haben mal eine für unsere Verhältnisse sehr große Bühne bespielen dürfen. Anscheinend hat dem Monitormann sehr gestunken, dass er sich in den Niederungen der Covermusik-Amateure wieder gefunden hat.
    Unser Keyboarder hat ihn in seinen 3 "freien" Songs dann gute 3 Minuten Fußweg entfernt im Catering gefunden, ohne Hast oder Anstalten wieder an seinen Arbeitsplatz zu kommen, an welchem 6 Musiker mit wichtigen Wünschen auf ihn warten würden. Latente Aggressivität musste ich stark unterdrücken. Könnte auch ein Grund gewesen sein, warum unserer Band als einzige auf dem ganzen Festival die Biermärkchen aufgebraucht hat und auch noch zweimal "nachholen" musste...(natürlich nur nach der Show!)

  • Coole Idee für einen Thread.


    Ich glaube es gibt immer 2 Seiten der Medaille. Mit der Countryband mischen wir uns bei kleinen Veranstaltungen immer selber. Bei größeren Aktionen sind wir natürlich auf den Techniker vor Ort angewiesen.
    Da hat man oft Glück - mal auch nicht so richtig ;) Oft macht aber immer der Umgangs-Ton die Musik. Also pampige Ansagen und selbstherrliches Auftreten hat keiner gerne. Und selbst wenn die von unten kommen, sollte man immer professionell bleiben. Adrenalin ist nur in positiver Form für die Performance förderlich. Klar, Sendermikros mit leeren Batterien, oder die gemutete Mandoline, die erst vom FOH im letzten Drittel des Songs aktiviert wird, weil der gute Mensch gerade nicht mehr so ganz bei der Sache ist. Solche Sachen passieren, sind ärgerlich, aber machmal auch nicht zu vermeiden. Gerade wenn man mit fremden Personal arbeitet, welches die Band nicht kennt.
    Das man mit gut gestimmten Equipment und guten Signalen aufwartet ist bei unserer Band selbstverständlich. Ich merke aber immer wieder, das sich viele Trommler darüber nicht so die Platte machen. Z.B. wenn ich mal wieder über ein fremdes Sets spiele, das vor der Bühne total scheisse klingt, weil einfach nix rauszuholen ist.



    Grüße


    Christoph

  • Naja es gibt noch ein paar Gründe für einen schlechten Live-Sound


    1. Kein Kaffee für FOH- und Monitor-Ing


    2. Kein vernünftiges Catering für die Crew


    3. keine vorherigen Absprachen (Technical Rider etc.)


    und die schon genannten:


    4. schlecht gestimmte Drums


    5. falsche Positionierung der Mikros - das regt mich in der Rangfolge nach einem schlecht gestimmten Drumset am meisten auf!!!


    Aber das mit dem Kaffee und dem Essen ist wirklich kein Witz. Es gibt Tonleute die brauchen den Kaffee literweise und wenn dann noch nicht einmal das Essen gut ist, dann ist die Grundvoraussetzungen für ein schlechten Sound da. Da hilft auch manchmal kein gut gestimmtes Set mehr. Diese Leute können ein den Gig richtig kaputt machen! Und man sollte sich einen Ton-Ing aussuchen der nicht während des Jobs raucht und meistens dann vergißt während der Songs im richtigen Moment den richtigen Kanal hoch oder runter zu ziehen. Das passiert dann des öfteren auch bei Side Snares. Ach! War da ein Mikro??? GUTEN MORGEN! Tonleute sollten eigentlich den gleichen Stellenwert wie die Musiker auf der Bühne haben. Ich sehe sie nicht als fünftes Rad am Wagen, sondern vielmehr als gleichwertiges Mitglied eines Teams.

  • die hatte ich letzten samstag alle.



    Hahahaha, wieso versteh ich das? :D



    aber nu ma langsam durch gegangen aus eben Techniker Sicht..............

    Zitat

    Die häufigsten Gründe für einen schlechten Live-Sound
    Eher aus Techniker Sicht aber durchaus interessant:
    - Veranstalter die zu wenig oder unangemessenes Material/Personal buchen


    das is ja wohl der Hauptgrund schlechthin!!

    Zitat

    - Schlechte Raum Akustik


    dagegen ist oft kein Kraut gewachsen. Überfreaks an den Reglern kriegen aber selbst dann noch was hin...

    Zitat

    - Unzureichendes Equipment in Qualität und Quantität


    siehe Punkt 1

    Zitat

    - Hohe Bühnenlautstärke


    HAAA, das war vor 2 Wochen geil. tonnen von Bassboxen unter der Bühne!!! Die Hüpfstellen ergaben sich von selbst! Aber die Vibration hat mir auch irgendwie ein enorm geiles und sehr sicheres Gefühl gegeben :D
    aber mal Klaus Ernst....die meist sehr jungen, dynamischen Voltage Controlled Amplifier_Usärs wissen sehr oft nicht wirklich, was Bühnensound eigentlich bedeutet ;)
    Drummer davon gibs auch, aber bei denen verliert das ab mitlleren Bühnen irgendwie an Bedeutung. ( im Sinne des Trödststarters. :D )

    Zitat

    - Unzureichend Zeit für Aufbau und Check der Anlage


    zugegeben, is schlimm, ABER eigentlich nicht wirklich!!! wenn Profis (auf beiden Seiten!!) am Werk sind, ist es eigentlich kein Problem. Kurzer Singalcheck und los gehts. Hab ich zu Hauf durch. Das geht wirklich!!!!

    Zitat

    - Qualitativ schlechte oder schlecht eingestellte Funkmikros


    ich bin Drummer :D :D :D

    Zitat

    - Kaputtes Gehör des Technikers


    DER KLASSIKER!!! Gibt es hier oben in meiner Heimat auch. Ein berühmter Typ hier im Osten!! "Rocker von der Küste" Der Typ is selber Drummer und total taub!!

    Zitat

    - Schlechte Verkabelung von Musikern und Anlage


    ÄÄÄhhh, das geht auch eher in Richtung schleche Grundqualität des Equipments, gelle? Scheiß Signale kann man nicht mehr schönigen, und fehlende Frequenzen sind eben nicht da!!

    Zitat

    - Schlechte Gain Struktur (Mischpultintern)


    Bahnhof? Kofferklaun? ich Drummer... ?(

    Zitat

    -Unfähiger Tontechniker


    gibt es viel zu viele. Grundproblem aber siehe Punkt 1. ;)


    G.

  • Words of wisdom:

    Tonleute sollten eigentlich den gleichen Stellenwert wie die Musiker auf der Bühne haben. Ich sehe sie nicht als fünftes Rad am Wagen, sondern vielmehr als gleichwertiges Mitglied eines Teams.

    Darum kriegt bei uns der Mischer in der Regel (leider) auch mehr als wir, die den Krach produzieren, den er dann - zugegebenermaßen kunstvoll - verwurstet.


    Zitat

    zugegeben, is schlimm, ABER eigentlich nicht wirklich!!! wenn Profis (auf beiden Seiten!!) am Werk sind, ist es eigentlich kein Problem. Kurzer Singalcheck und los gehts. Hab ich zu Hauf durch. Das geht wirklich!!!!

    Was den Linecheck angeht bei den letzten paar Festival-Gigs war/ist da nicht mehr drin. Bei 30 min. Change Over bin ich froh, wenn ich die Backline Drums so ausrichten und "beblechen" kann wie ich es zum bequemen spielen benötige, da mache ich mir keine Sorgen um den Sound. Da hab ich dann Gottvertrauen ... vielleicht mal eben alle Sachen einmal durchklopfen oder -treten und dann aber ab.


    Was aber wohl eher ursprünglich mit der Aussage von Seven gemeint war - Achtung jetzt kommt eine Vermutung - ist das vernünftige Einmessen der Anlage ... das kann wirklich saugen ... WIRKLICH ... Feedback Orgien ohne Ende durch Vocal Mics sind in meiner Vergangenheit keine Seltenheit gewesen ...


    Zitat

    1. Kein Kaffee für FOH- und Monitor-Ing


    2. Kein vernünftiges Catering für die Crew


    3. keine vorherigen Absprachen (Technical Rider etc.)

    1. Den müssen die sich schon selber organisieren ... müssen wir ja auch ... ?(


    2. Das sollte i.d.R., zumindest wenn sie mit der Band anreisen, doch das gleiche wie für die "Künstler" sein ...


    3. Stimmt! Eine kleine Seite mehr im Rider und viele Probleme sind passé ... genau wie mit ner Setliste in der Hand eine Aufwartung am FOH Turm-Stand-Platz machen. Hier könnte man kurz wichtige Dinge für die einzelnen Titel mit dem FOH durchgehen. Könnte man alles machen ... könnte ...

  • man möge mir einen tech zeigen der einen zugesandten rider a) dabei und b) diesen gelesen und verstanden hat. solche leute sofort fürs eigene team verhaften, die sind nämlich meiner erfahnung nach selten. ich habe fürs nichtlesen übrigens durchaus verständnis, viele kapellen verwechseln da auch schonmal wahn und wirklichkeit. schlussendlich druckt man den rider am besten auf butterbrotpapier, das kann man im ernstfall dann um einen kamm wickeln und drauf tröten. "was für ein pult denn? bringt euer dj denn keins mit? und ausserdem ist hiphop doch sowieso vollplayback. und hier regnet es nie. wir brauchen kein dach, fliegt bei sturm sowieso weg. strom gibts übrigens da hinten in der bäckerei."

  • ich versuche mich bz. mitzuteilen, bz. erklärt mir man hätte nur vier monitore und die wären alle auf der bühne. ich versuche bz. zu verklickern das ich keine monitorbox brauche, ich brauche einfach nur den main-mix auf die bühne geroutet, den rest übernimmt mein in-ear.


    Ähnliches Szenario hatte ich letzten Herbst auf Tour:
    Wir hatten als Support-Band den FOH der zwei Headliner.
    Alle beiden waren Top, hatten einiges auf dem Kasten und ich hatte bei den dreizehn Konzerten nie Problemem mit ihnen.
    Die ein oder andere Location hatte allerdings einen separaten Monitor-Mix und natürlich auch dementsprechend einen uns fremdem Mischer.


    München - Metropolis:
    Der Monitor und gleichzeitig auch Stagehand fragt sich bei den Muckern und Crew durch, wer was wie brauche.
    Ich sage: "Ich brauche nur 'ne XLR Strecke mit Monitormix drauf."
    "Kein Problem", bekomme ich zurück.
    Eine viertel Stunde später steht ein risiges Drumfill neben mir. Eingang: SpeakOn.
    Ich gehe zu dem durchaus netten Herrn, der allerdings etwas gehetzt wirkt. "Ich brauche keine Monitorbox, ich brauche das Signal, welches in die Monitorbox ginge als XLR an meinem Rack."
    Zwei Minuten Später ist der MOnitor weg, und es liegt eine SpeakOn Strecke auf dem Riser...
    Ich gehe zu dem Menschen und erkläre ihm ganz genau, was ich möchte: Ein XLR-Kabel, welches aus seinem Monitorpult in mein Rack geht. Ich brauche XLR. Männlich! Auf diesen Kanal lege er mir dann bitte mein Monitorsignal.


    Ich weiß nicht, was daran so schwer ist... aber nach weiteren zehn Minuten hatte ich, ws ich wollte... Dachte ich.
    Ich hatte mein Male-XLR und freute mich. Drumcheck. Während des Trommelns gestikuliere ich zum Monitormann, was ich gerne lauter hätte.
    Dieser schüttelt nur mit dem Kopf... Immer und immer wieder... Irgendwann kommt er zu mir gerannt, packt mich am Arm - während ich trommle! - und macht mich am Arm:
    "Ich kann dir nichts geben! Das macht jetzt er!" - "Wer er?" - "Na der FOH! Das wolltest du doch so ... oder?"
    Ich dachte ich spinne 8| Da hat er meine Monitorstrecke ausm FOH-Pult geholt, statt aus seinem Monitorpult....


    Immerhin hatte ich dann zur Show einen anständigen Mix. Dank des FOHs...


    :cursing:



    Zum Thema "Zu laut fahrende FOHs" kann ich nur sagen, dass ich bislang beide Seitenrelativ gleichgewichtig erleben durfte.
    Sowohl angenehme, differenzierte Mixes, als auch total überfahrenes Geklirre.



    Edith:

    ÄÄÄhhh, das geht auch eher in Richtung schleche Grundqualität des Equipments, gelle? Scheiß Signale kann man nicht mehr schönigen, und fehlende Frequenzen sind eben nicht da!!


    Der Lieblingsspruch unseres FOHs: "Entschuldige mal... Das Mischpult ist KEIN Klärwerk!" :thumbup:

  • "Zeit" ist ein enorm wichtiger Faktor. Einen schnellen CHECK kann ich auch nur machen wenn vorher genug Zeit vorhanden war, um alles passend vorzubereiten. Ansonsten ist in der Hektik n Subcore falsch aufgesteckt worden, aus Versehen ne aktive DI an den Start gebracht worden und keiner merkts bis beim Line Check nix kommt etc. Ich hab auch genug Gigs wo trotz Vertrag, Rider, Androhung von Prügel, bösen Blicken, Betteln etc. Techniker während des gesamten Aufbaus nicht mit Essen und Trinken bedacht werden. Wer sich dann drauf eingestellt und verlassen hat (weils bei den letzten 15 Veranstaltungen) problemlos funktioniert hat...


    Tech Rider erreichen die ausführenden Firmen insbesondere bei Veranstaltungen, bei welchen Agenturen ihre Finger im Spiel haben, meist erst kurzfristig oftmals auch 1-2 Tage vor der Show. Dann ist das Material und Personal lange disponiert, das angebotene Material kann die Anforderungen des Rider grade so abdecken, Nachverhandlungen 1 Tag vor der Show? Na denn mal viel Spaß.. Und meist ist das Material dann auch schon im Truck. Noch besser wenn der betreuende Band Tech am Vorabend der Show anruft und sagt er braucht unbedingt die beiden Effektgeräte X und Y für die morgige Show eines national bekannten Künstlers, sonst würde gar nichts gehen... [Alles übrigends in diesem Monat schon erlebt]

    Zitat


    dagegen ist oft kein Kraut gewachsen. Überfreaks an den Reglern kriegen aber selbst dann noch was hin...


    Gegen schlechte Akustik ist kein Kraut gewachsen. Erfahrene Jungs bekommen es unter Umständen weniger schlimm hin, aber gut wird es dann lange noch nicht.


    Zitat

    tonnen von bassboxen unter der bühne


    Hatte ich auch letzten Monat. War baulich in den Fall nicht anders zu lösen. Gabs aber zB am Hessen-Tag auf der Hauptbühne auch oder alle Jahre in Darmstadt auf dem Schlossgraben-Fest auf der Hauptbühne. Da sind durchaus Profis am Werk und von Problemen ist mir nichts bekannt...

  • warum gibt es eigentlich noch keine software, die sowas automatisch regelt? das gibt man dann ein paar Parameter ein, wie Raumgröße, Anlagetyp, Anzahl Publikum, Musikrichtung etc. und fertig. ist doch auch nur Mathematik, obs gut klingt oder nicht

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