urheberrecht: johannes kreidler plant 70200 gema anmeldungen, "product placements"

  • ich möchte mal eben erwähnen, dass ich die allgemeine diskussion über die existenzberechtigung der gema (derer ich übrigens auch mitglied bin) hier etwas deplaziert finde.
    darum geht es überhaupt nicht. es geht um die aktion dieses menschen, der versucht zum denken anzuregen.
    es sollte nicht thema sein, ob es ehrenwert ist werke zu schützen. sondern eher was ein werk ist und wo sein schutzanspruch anfängt.


    ich glaube ihr seht das größtenteil viel zu konkret.
    so sieht es nämlich aus:

    Klasse Aktion meiner Meinung nach, das Happening als Gesamtkunstwerk.


    :!:

  • Hallo,


    Zitat

    ich glaube ihr seht das größtenteil viel zu konkret.


    :wacko:


    Zitat

    Klasse Aktion meiner Meinung nach, das Happening als Gesamtkunstwerk.


    Ich bin noch ein bisschen skeptisch, ob er es zum Termin schafft, die Formulare auch auszufüllen. :S
    Wenn ja, dann hat er sonst nichts zu tun. Das glaube aber sogar ich nicht. :|


    Ich freue mich schon über die Bilder der Palettenanlieferung. So etwas habe ich zwar schon mal gesehen, aber solche Kunst kann man nicht oft genug sehen. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie dann der Hubwagen zum Einsatz kommt. Technik, die begeistert. :thumbup:


    Grüße,
    Jürgen


    PS

    Zitat

    man lenkt fatal von viel wichtigeren Reformen ab


    Ach, was. Werd' mal nicht konkret! Ein bisschen Spaß muss sein und zu so einem Happening (GEMA-bashing just for fun) geht man doch gerne.
    Party!!!111

  • Bei der Rechtsabteilung der GEMA machen jegliche Aktionen zwecks Provokation derselben keinen Sinn.
    Mehr als der Versuch einer Provokation ist das imho nicht. Kann man natürlich als Aktionskunst tarnen, wobei ich dann gerne Klaus Kinski zitiere: Was heisst hier Kunst, du Arsch...
    Der Laden ist leider in jeder Hinsicht verkrustet und zutiefst reformbedürftig, damit sich nicht weiterhin einige wenige durch Vergabe von Privilegien und voller Ausnutzung der elitären Strukturen der GEMA die Taschen auf Kosten der vielen unterprivilegierten Mitglieder der GEMA vollmachen können.
    Das Abrechnungssystem ist höchst ungerecht und intransparent.
    Drumstudio hat den Laden sehr gut charakterisiert und diese Aktion hier zaubert mir noch nicht mal ein müdes Lächeln ins Gesicht, wenn ich an die Realitäten denke.
    Aber so kann man natürlich auf sich aufmerksam machen, wenn es auch nur heisse Luft ist. :S
    Wie Andy Warhol schon vor vielen, vielen Jahren prophezeite: eines Tages ist jeder mal ein Star...wenn auch nur für 5 Minuten...
    Dort würde ich den besagten Herren einordnen....


  • Das mit dem verschonen ist schwierig :D Wenigstens spricht man mal drüber! Klassischer Minimalismus, deshalb gefällt mit die Aktion :thumbup: Es reicht, um mehrere Diskussionsseiten zu füllen und Ideen zu transportieren - ich konnte bisher nichts Falsches entdecken :) Bewegung bewegt


    Edit sagt...geh' schlafen :sleeping:

    "Geduld und Zeit bringen mehr als Gewalt und Streit"

    Jesses' Drummergalerie wird bei Gelegenheit mal aktualisiert und neu verlinkt ;)

  • .....
    Die Gema ist in den Augen vieler Mitglieder noch nicht in der Neuzeit angekommen. Natürlich sind viele Mitarbeiter der GEMA nett. Einige oder mehr sogar wirklich sehr kompetent. Es ist somit keinesfalls per se ein Mistladen - aber es gibt da so unglaublich viel, was einem mehr als ein Kopfschütteln abverlangt. Ich frage mich immer wo in diesem undurchsichtigen Geflecht von Institution die Reformer oder der "frische Input" durch vitale, neue Führungskräfte steckt? Es muß diese doch auch in so einem großen Laden geben...


    Das wird so sein, wie bei allen großen Organisationen (Parteien, Gerwerkschaften, etc.)
    Bis ein reformfreudiger Mitarbeiter durch alle Ärsche nach oben gekrochen ist (also bis zu dem Posten, wo er etwas bewirken könnte), hat er seine Reformen schlicht und einfach (an diversen Darmwänden) abgestriffen und ist mit den längerdienenden Kollegen gleichgeschaltet.
    Sorry für dieses fäkale Beispiel, aber so ist es nunmal in der Realität.


    P.S. Nebeneffekt der Threadnamensgebenden (eigentlich aber unsinnigen Aktion) wäre höchstens, das einige Mitarbeiter der GEMA mal was für ihr Geld tun müßten (und wenn es nur das Begutachten un Bewerten der eingehenden Formulare ist) :Q .

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Zitat

    Das ist eine kolosdsale Fehleinschätzung der Lage.

    Ich wollte nicht die prinzipielle Möglichkeit, mit Musik Geld zu verdienen, in Frage stellen. Was ich nicht Zeitgemäss finde ist der Hyperbürokratismus und solche Angelegenheiten wie das man sich als GEMA Mitglie z.B. nicht Aussuchen kann, einzelne Stücke frei zu veröffentlich und andere kommerziell (Es gibt kein "Cherry-Plucking").


    Die One-Hit Wonders die genannte werden sind alle schon sehr alt, ich denke sowas würde heute kaum noch passieren (meine Meinung).


    Auf der anderen Seite gibt es inzwischen einige Fälle von Bands wie die Arctic Monkeys (auch auf anderen Künstlerischen gebieten wie Literatur Autoren wie Cory Doctorow), die bekannt geworden sind, weil sie ihr Material zunächst frei veröffentlicht haben, und nachdem sie einmal bekannt sind, auch sicher gut davon leben können. Das wäre mit der restriktiven GEMAbürokratie nicht möglich. Und das ist nicht Zeitgemäss.

    Schlechte Lehrer haben mich zum Autodidakten ausgebildet. - Mauricio Kagel

  • Aus der GEMA-Stellungnahme:

    Zitat

    Komponisten, die GEMA-Mitglieder sind und neue Werke unter Benutzung fremder Werke schaffen, müssen diese unter Angabe der verwendeten Werke oder Motive bei der GEMA anmelden. Das Urhebergesetz sieht in diesem Fall folgende Einschränkung vor: Nutzt der Komponist fremde Werke oder Werkteile, die urheberrechtlich schutzfähig sind, muss er dazu die Einwilligung des Originalurhebers einholen. Eine urheberrechtlich relevante Nutzung liegt nur dann vor, wenn diese fremden Werke dem neu geschaffenen Werk erkennbar zugrunde gelegt werden. Dies ist bei einzelnen Tönen und „Sound-Schnipseln“ – so wie sie Herr Kreidler für sein Werk product placement überwiegend verwendet - wohl eher nicht der Fall.


    Es stellt sich die Frage, wann ein Schnipsel qualitäts- oder quantitätsmäßig wohl eher doch als Werkteil erkennbar ist.
    Wenn Herr Kreidler jetzt 70.000-fach oder vom unüberwiegenden Anteil der Urheber verklagt wird, dürfte das in jedem Einzelfall zu überprüfen sein.


    Vielleicht folgt da ja noch etwas, woraus sich ein eher nachvollziehbares Abgrenzungskriterium als "Schnipsel wohl eher nicht" ergibt.


    Grüße - Peter

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk


  • Ein ganz schöner Kommentar dazu:


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