Equipment ./. Können

  • Und fuer die Erkenntnis brauchst einen ganzen Thread, um uns die Weisheit mitzuteilen? Denn die scheinst Du ja gespeist zu haben.....finde ich im Uebrigen sehr gewagt, wenn man noch nicht mal die Traute hat, erstmal was reinzustellen.


    Du warst hier nicht schonmal zufaellig als "flosch" hier angemeldet, oder?


    ?(

    zu 1.): Klar. Klar habe ich die Weisheit gespeist - mit großen Löffeln... [Ironie aus] Ich habe oben geschrieben, warum ich noch nichts eingestellt habe. Muss ich mir jetzt mit Gewalt was Halbgares aus den Fingern saugen? Und, was viel wichtiger ist: Was haben denn meine grundsätzlichen Überlegungen mit meinen Fähigkeiten als Trommler zu tun?!? Muss ich Caruso sein, um zu wissen, dass der Mann gut singt? Und muss ich selber der Obertrommler sein, um bei anderen zu erkennen, wenn sie Mist spielen und/oder sich wie pubertierende Halbstarke beim Genitalwettmessen gerieren?


    Die Wahrheit ist: Ich bin ein räudiger Trommler. Echt schlecht. Es gibt unglaublich viel, was ich nicht kann.


    Dafür habe ich einen Kopf, mit dem ich nachdenke und in dem ich mir eine Meinung bilde. Und die bringe ich hier zum Ausdruck. Das eine hat mit dem anderen nix zu tun.


    zu 2.): Nein, ich bin immer ich, und ich kann durchaus zu meiner Meinung stehen.


    Was ich sehr interessant finde: Eine Diskussion kommt hier nicht im Ansatz in Gang. Wirklich zu wenige Bilder im Eröffnungspost ( :| ), kein Interesse der breiten Masse der Trommler oder mehr betretenes Schweigen ob der ketzerischen Thesen?


    Mit freundlichen Grüßen vom immer noch entspannten, weil heute die Aschauer Klamm durchmessen habenden


    Tobias Zw.

  • 85 % derer, die mit einer Trommel auf eine deutsche Stadtfestbühne kommen, beherrschen ihr Instrument (spielen und stimmen) nur mangelhaft oder unvollständig.


    Wundert mich, daß hier keiner aufschreit. Damit ist die Frage nach der Selbsteinschätzung der Forumsuser doch ausreichend beantwortet, oder?


    Du warst hier nicht schonmal zufaellig als "flosch" hier angemeldet, oder?


    Den gibt es doch noch. ?(


    Einmal editiert, zuletzt von rubberbeat ()


  • Wundert mich, daß hier keiner aufschreit. Damit ist die Frage nach der Selbsteinschätzung der Forumsuser doch auschreichend beantwortet, oder?

    Tjaja, ich wundere mich auch über den ausbleibenden Gegenwind... ist das jetzt Desinteresse oder betretenes Schweigen? Bei ersterem würde ich den Versuch hier abbrechen, bei letzterem sähe ich Therapiebedarf...


    8|


    Mit freundlichen Grüßen


    Tobias Zw.

  • Die meisten im Forum haben gutes Material zur Verfügung und gehören deshalb zu den 15% guten Trommlern auf deutschen Stadtfesten. :D
    Meinereiner ist ja Spaß- und Hobbytrommler und ich trete ausschließlich privat auf, aber als Stadtfestbesucher bekomm ich genauso oft miese Bands geboten, wie ich mit miesen Sound verwöhnt werde.
    Liegt es am Equipment, oder am Mischer?

  • Liegt es am Equipment, oder am Mischer?

    Zur Hälfte an unzureichendem oder falsch ausgewähltem Material, zu 75 % an inkompetenten oder einfach zu unerfahrenen Mischern (mal im Ernst, beim Stadtfest Korbach wird wohl kaum Sherif El Barbari für 50,- € netto am Tag am Pult stehen), und zu einem Drittel am räudigen Ausgangsmaterial: Ein Mischpult ist bekanntermassen kein Klärwerk und funktioniert nach dem SISO-Prinzip (sh*t in - sh*t out)...


    Wir haben hier also ein spontan unklärbares Ursachenkonglomerat.


    8)


    Mit freundlichen Grüßen


    Tobias Zw.

  • Ein Mischpult ist bekanntermassen kein Klärwerk und funktioniert nach dem SISO-Prinzip (sh*t in - sh*t out)...


    Also wie ein Schlagzeug ;)



    Zitat von »drumdidi«



    Ein gutes Instrument ist immer eine gute Voraussetzung für eine gute spielerische Entwicklung.
    Allerdings auch nur eine Voraussetzung. Danach steht Schweiss und Durchhaltevermögen und manchmal auch Frust bevor.
    Aber ich berate meine Schüler auch eher dahingehend, sich vernünftiges Equipment zuzulegen, gerade weil ich damals™ selbst mit recht miesem Zeug anfangen musste und darunter auch "gelitten" hab.
    Ich gönne™ jedem ein tolles Instrument, weil es einfach so viel schöner ist, an einem guten Instrument zu spielen als an einer Schiessbude a la Pappkarton.


    So kann man es doch halten. Die meisten Amateure, und wohl auch Profis, verbringen den Großteil ihres Schlagzeugerlebens eh im Probenraum.

  • In Deinem erstem Beitrag hier erwähnst Du die Diskrepanz zwischen Können und Equipment. Warum beschäftigt Dich das? Wenn die 85% ihr Set nicht richtig stimmen können und auch spielerisch grenzwertig sind, was macht es dann für einen Unterschied ob bei denen eine megateure DW-Mühle oder ein Basix-Custom steht?


    Das Risiko beim Auf-& Abbau sollte man einkalkulieren. Aber ich kenne keinen Verkäufer der einem sagt: "Du, nimm mal lieber das günstige Set. Dann ärgerst Du dich nicht, wenn es jemand von der Bühne schmeisst"

    Einmal editiert, zuletzt von tomjunior ()

  • Das Schlagzeug ist für den größten Teil dieses Forums nichts weiter als ein Hobby. Also warum sollte man in seinem Hobby auf etwas verzichten, wenn man es sich finanziell leisten kann und auch gewillt ist das Geld zu investieren. So macht mir das Trommeln auf dem SQ2 meines Lehrers einfach mehr Spaß, weil es so viel besser klingt als meins ( Und ja, mein Spiel ist nicht mal Ansatzweise so gut, dass es einem SQ2 gerecht wird). Darum betreibt man ein Hobby, man will Spaß haben.

  • Woah, interessanter Tread. Gibt's nicht oft.


    Die Antwort auf die Frage "Laufen gerade bei jungen Drummern Equipment, Können und Selbsteinschätzung synchron?" ist "Viel zu oft nicht", das wurde schon festgestellt. Die Begründung für eine gewisse Konzentration auf das Equipment im Zusammenhang mit dem Alter unmittelbar mit der Frage


    Wie ging das eigentlich früher?


    verbunden. Was war also früher anders?


    Ich mag mich irren, aber mir fällt spontan ein, dass ein Zusammenhang mit wachsenden Marketing-Einflüssen bestehen dürfte. Musikinstrumente sind zur Massenware geworden. "Früher" wurde dem Kaufinteressenten nicht in gleichem Ausmaß nahegelegt, was man sich leisten können muss.


    Nehmen wir an, ein junger Mensch zu sein, der ein Instrument erwerben möchte.


    "Früher" ging man zum Fachhandel und traf dort öfter beratende Fachkräfte aus dem Fachbereich "Musik" an. Heute muss man damit rechnen, dass die primäre Fachkompetenz des Beraters in Richtung "BWL" oder "Kreditwesen" geht.


    Heute wurde man aber auch im Vorfeld mit "Fachzeitschriften" übersättigt, die neben winzigen thematischen Anteilen wie Interviews nichts als als-"Testbericht"-verkleidete Werbung zum Inhalt haben. Für diese bunten Werbeprospekte gibt man auch noch Geld aus, um den Markt zu erforschen und bloß keinen Fehler zu machen bei der Anschaffung des Equipments. Das Objekt der Begierde wählt man dann nach vorgeschalteter Finanzanalyse von den bunten Bildchen aus, auf denen daneben das coolste Musikeridol abgebildet ist.


    "Früher" war auf diese Art das Markenbewusstsein nicht im selben Maße erlernt. Die bekannte Turnschuhproblematik ist nur der Anfang. Unter Drummern ist heute ganz entscheidend, wodrauf man damit rumtritt. Etwas, was "Iron Cobra" heißt, ist so sexy, dass selbstverständlich ausschließlich DAmit der Heldenstatus erreicht werden kann, der einem gebührt.


    Man sollte sich davor hüten, einen "Früher-war-alles-besser"-Ansatz zu vertreten. Aber eine allgemein zunehmende Wirtschaftlichkeitsorientierung führt nicht dazu, dass das "Können-Wollen" den Stellenwert des "Besitzen-Wollens" übersteigt.


    Ist also meines Erachtens keine spezielle Drummergeschichte sondern eher ein generelles Phänomen des Phänotyps Musiker.


    Geht das nicht noch viel weiter? Ich würde mal behaupten, es ist eine Erscheinung beim Phänotyp Mensch. Insbesondere in Internet-Foren neigt der moderne Mensch dazu, zu zeigen, was er hat, und zwar regelmäßig in der Signatur unter jedem Beitrag. Das soll er auch um Himmels willen tun - aus Stolz, aus Geschmacksdokumentation, als Genre-Hinweis, aus Understatement oder warum auch immer. Es wird nur leicht mißverstanden.


    In einem Computer-Fachforum könnte man dazu neigen, denjenigen als kompetent anzusehen, dessen Signatur-Harware-Angaben besonders hochwertig sind. In Automobil-Foren geht es in erster Linie um Beiträge à la "Schaut mal, was ich gekauft habe" - Signaturupdate vorgeschaltet. In HiFi-Foren lerne ich mein Gegenüber erst mal über sein signaturmäßig angegebenes NF-Kabel-Vermögen kennen.


    Warum sollte das bei den Schlagzeugern anders sein? Weil es sich in erster Linie nicht um ein Konsum-Forum, sondern um ein Künstlerforum handelt? Weit gefehlt. Man kann hier im Forum wertvolle Tipps bekommen und verteilen, nicht nur zum Kaufen (was auch dazugehört), sondern auch zum Musizieren, nett fachsimpeln und Bekanntschaften schließen - ebenso, wie es im Computerforum auch um Hilfestellung zum Auffinden des richtigen Jumpers oder im Autoforum um DIY-Reparaturen gehen kann.


    Aber auch hier sieht man in der Regel anhand der Signaturen zuerst, was der andere hat, lange bevor man erfährt, was er kann.
    Wie soll denn unser junger Drummer aus der Ausgangsfrage damit umgehen? Was wird ihm als vorrangig dargestellt? Spielkunst oder Sparkle-Finish?


    Letztendlich ist doch beruhigend, dass auch er irgendwann mitkriegt, dass Audio-Files auf einer anderen Ebene aussagekräftig sind als Bilder, dass Musizieren kommunikativer ist, als Kessel polieren. Gib' ihm Zeit, denn diese Einsicht von Anfang an zu erwarten, wäre wirklich viel verlangt.


    Grüße - Peter

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

    Einmal editiert, zuletzt von pbu ()

  • Habe bisher nur den ersten und zweiten Post gelesen, aber erlaube mir trotzdem schonmal meinen Senf abzugeben ...


    Das ist auch bei mir ein besonderes und wichtiges Thema. Prinzipiell ging es bei mir hier im Drummerforum auch nur um neues Equipment. Aber das aus dem Grund, dass ich vor gut 1,5 jahren, trotz über 4 Jahren effektiver Schlagzeug Erfahrung, noch ne Art Neuling auf dem Gebiet der Kessel, Gussspannreifen, Pull-Direct Systemen und weiß der Geier war ...


    Dazu kurz was über meine Schlagzeug Historie:


    Mit 7 bekam ich endlich ein Set von meiner Mutter geschenkt, da ich schon mit 4 Ambitionen zum Trommeln hatte und mit 6 den expliziten Wunsch verspürte Schlagzeug zu spielen. Mit 10 hab ich dann aufgehört - musste ich wohl eher .... auf dem Set spiele ich heute noch bzw. wieder (hab vor etwas über 2 Jahren wieder angefangen) und ich bin gerade erst jetzt dabei, davon abzukommen.


    Es ist ein Kit von Scott - mehr weiß ich nicht, da auch nicht mehr drauf steht. In jedem Fall war es unterstes Niveau - vor 11 Jahren. Die Metall (keine Ahnung welches ..)Snare hat 6 Spannböckchen (Schlag und Reso Fell hängen am selben), die Toms 5 pro Fell - dazu dicke Kessel, unsaubere Gratungen und ne dicke Folie, die sich teilweise löst. Das beste am Grundkit war wohl der einstrebige Sonor Hi-Hat Ständer, der heute noch mit Mühen seinen Dienst tut und der Pearl Hocker, der noch top in Schuss ist - das ganze war wohl ein Mischmasch, den der Typ aus dem Musikladen, der soweit ich weiß damals schon den Bach runter ging (und seit 10 Jahren nimmer existiert), zusammengestellt hat. Soweit ich weiß hab ich mir dann in der Zeit von 8 bis 9 oder 10 Jahren was dazu gekauft - insgesamt zwei Beckenständer, ein Ridebecken, 13" Hi-Hats, ein gebrauchtes Crash Becken (Kashian ... weiter müsst ich draufschauen), noch ein Crash und ein Splash ... Marken und Typen sind unwichtig - das waren jedenfalls schon ganz ordentliche Einsteigerbecken und die dazu gekaufte Hardware war auch ok. Anlass dafür war wohl zunächst, dass das obere Hi-Hat Becken des Grundkits sich am Rand der Glocke (also dem Übergang zum "Rest" des Beckens) irgendwann nach oben gebogen hat - und das mit der Kraft eines 8 jährigen mit einem schwachen linken Bein und nem klapprig eingestellten Hi-Hat Ständer. :whistling:


    Das "beste" war dann als vor knapp 2 Jahren, kurz nachdem ich wieder mit Spielen angefangen hab, die Tom Tom Halterungen durch geknackst sind. D.h. ich hab die letzten zwei Jahre - zumindest daheim beim Üben - nur meine 16er Standtom benutzt. Der Dämpfer der Snare ist auch hinüber ... wobei ich schon erstaunt war, als ich zum ersten mal in meinem Leben Felle wechselte, was aus dem Schrott Kit doch noch rauszuholen war. Die Bassdrum hatte plötzlich sogar ein wenig Rumms und aus der Standtom kam auch etwas raus, das jenseits von Klirren und Scheppern war ...


    Als ich dann hier bemerkte, was für Leute schon auf welch genialen Kits spielen, war ich erstmal baff. Wobei ich denke, dass es da noch ne Art Dunkelziffer gibt - die Leute nämlich, die das DF nicht kennen, keine Notwendigkeit sehen hier ihre Zeit zu verbringen oder die Sache schlichtweg nicht so ernst angehen. Ich kenne zumindest viele Drummer, die auch auf eher schlechten als rechten Kits spielen ...


    Jetzt bin ich so weit, dass ich nochmal (hatte mal ein knappes Jahr mit 7/8) Unterricht nehmen will (etwas System und Theorie in die Grooverei reinkriegen ^^ ) und dass ich allgemein nochmal Schwung in die Schlagzeugsache kriegen will ...Vor nicht allzulanger Zeit gab es dann auch den - ersten .. - Schritt, auf den ich schon lange wartete: nun nenne ich ein 2 Jahre altes, gebrauchtes, aber vom Zustand her noch fast neues Tama Superstar Custom Fusion in Mahagoni Fade mein eigen. Morgen kommt wohl die zweite Multiklammer und dann kommt das 12er Tom erstmal von der BD runter auf nen Beckenständer und die Rosette verabschiedet sich von der BD. Demnächst zieht es dann auch nochmal um (unsere noch "jungfräuliche" Band hat bald endlich nen richtigen Proberaum) und wird nach und nach vervollständigt ... derzeit ist das alles noch ein Mischmasch mit meinen alten Sachen. Ich bin immer noch überwältigt und es ist der Hammer was schon nach 1,5h Stimmen (also das nötigste ..) aus der Kiste für n Sound raus kam.


    Weiteres dann im Vorstellungsthread von mir ... mal sehen wann ich da mal Hand anleg. :D


    Ging zwar nur um mich, aber ist denke ich für das Thema ein ganz gutes Beispiel.


    Das Equipment hat denke ich schon an einigen Punkten Einfluss auf die Spielfähigkeit bzw. den Prozess des Lernens .. sind die Felle bspw. unterstes Nievau und total abgespielt und es wird - unbewusst über den Zustand der Felle - einfach weiter gespielt, hat das sicher nen negativen Einfluss auf die Spielweise. Oder sowas wie mein alter Snareständer, der eine einzige Katastrophe war - die Snare konnte nicht gescheit befestigt werden und das ganze Ding wackelte nur so vor sich hin beim Spielen ... wie auch immer, da gibt es sicher noch mehr. Ich hab derzeit noch den direkten Vergleich vom untersten Niveau zu etwas recht professionellem ... und es ist tatsächlich ein anderes Spielgefühl. Gerade als einer, der viel frei und spontan für sich spielt, merkt man sowas denke ich .. man spielt dadurch auch anders - wobei nicht gleich unbedingt besser. Das genialste ist denke ich, dass die kleinen aber feinen Dinge auf nem guten Kit eher zum Tragen kommen. Weniger ist da also mehr - was denke ich sowieso ein guter Grundgedanke beim Spielen ist.


    Edith sagt nach dem Aufstehen und Lesen der zweiten Seite noch dazu:
    Dass das Haben und Wissen bzw. Können nicht unbedingt zusammen hängt, ist wirklich an vielen anderen Stellen auch so. Gerade bei Computerhardware oder Autos. Aber da käme irgendwie keiner auf die Idee, dass ein "Profi" auch nen 100.000€ Sportwagen oder einen 3000€ Rechner, der Server, Workstation und Gaming Maschine in einem ist, besitzen muss und der Einsteiger mit nem 10 Jahre alten Twingo respektive ner Pentium II Recheneinheit unterwegs sein muss. Wobei man bei letzterem schon an diversen Details / Besonderheiten am Rechner erkennen kann, was der jenige wohl so mit seiner teuren Hardware anzustellen vermag und was er genau verbaut, wie er es kühlt und was er dran verändert ... beim Schlagzeug ist das denke ich was anderes. Das ist sowieso eines der potenziell teuersten und variabelsten Instrumente - ich glaube kaum ein anderer Musiker ist so viel mit seinem Equipment beschäftigt wie der Schlagzeuger. Ganz einfach aus dem Grund dass das Drum Equipment was großes und komplexes ist - und sehr variabel in der Zusammenstellung und dem "Ausmaß". Dass das zum Kauf und Aufrüstungswahn animiert, ist verständlich .. es ist denke ich auch das einzige Instrument, bei dem absolute Nicht Schlagzeuger schon Begeisterung für großes und schön anzusehendes Equipment zeigen und einen wie mich fragen, warum ich nur eine Tom Tom und zwei Crashes ohne Effektbecken auf dem Gig hängen hab. Und ich denke darin ist auch die Diskrepanz zu finden - einige leben das halt aus und andere üben Kritik daran ... ich kümmerte mich darum lange nicht und habe in den letzten zwei jahren große Fortschritte gemacht was das Spielen an sich angeht, aber ne lange Zeit nicht ernsthaft an besseres Equipment gedacht - nie in naher Zukunft zumindest. Vor wenigen Monaten bin ich dann aber an nen Punkt gekommen, an dem es mit dem alten Zeug auch nicht mehr richtig ging .. es häuften sich Gigs und ich musste mein Equipment mit anderem minderwertigem Equipment mischen und es war am Ende nur noch grausig ...

  • Moin!


    Na, dann wollen wir mal: ;)


    Zitat

    Findet Ihr es nicht auffällig, dass in diesem Forum zu bestimmt 80% über Equipment geschrieben wird und sich nur ein verschwindend geringer Rest über das tatsächliche Spielen unterhält?


    Ja und nein, denn es ist nun mal sehr schwer, sich in der Schriftform über das Spielen zu unterhalten, wenn man nicht gleichzeitig Vids posten kann um das Geschriebene zu veranschaulichen. Da fehlt die direkte Kommunikation, die man z.B. in der Unterrichtssituation mit dem Lehrer/ Schüler hat. Von daher kann man sich einfacher und besser über das Euipment unterhalten, dass allerdings im seltensten Fall - und da gebe ich Dir recht- etwas über das Können des Trommlers aussagt.


    Aber selbst in einer "Könnendiskussion" weisst Du nie, ob Dein Diskussionspartner im Forum wirklich Ahnung von der Materie hat oder einfach nur ein Schwallhans ist- wie willst Du ihn beurteilen, wenn Du ihn nicht kennst? Da fehlt ebenfalls der persönliche Aspekt, der Dir helfen kann, das Gesagte richtig einzuschätzen. Du bist hiermit aber mal aufgerufen, den Anteil der Könnenthreads zu steigern- ich freue mich und bin gespannt.


    Zitat

    Ich schlussfolgere mal, dass sich das Preis-/Leistungsverhältnis gerade bei günstigen Einstiegsschlagzeugen kontinuierlich verbessert. Trotzdem herrscht hier im Forum bei vielen Mitgliedern die offensiv verteidigte Meinung vor, das meiste von diesen Einstiegsdrums wäre unbrauchbarer Mist, der selbst für den jugendlichen Einsteiger, der erstmal ausprobieren will, ob ihm die Trommelei überhaupt liegt, ungeeignet ist.


    Das kann man meiner Ansicht nach auch nicht einfach so stehen lassen. Es wird nirgendwo generell von Einstiegsschlagzeugen abgeraten, sondern zumeist nur von den 5,50 €- Sets aus der Aldischiene bzw. vergeichbaren Schlagzeugen. Und das müsste in Deinem Sinne sein, denn Du wirst Dich erinnern, wie wenig Spass es gemacht hat zu üben, wenn die Bassdrum wegrutscht, weil die Beine Sch* sind oder sich der Snareständer zusammenfaltet, während Du ein Fill spielst. Von daher wird hier zu Einsteigerschlagzeugen der "Markenfirmen" geraten, da da solche Sachen selten bis gar nicht vorkommen. Oder muss ein Trommler nach Deiner Vorstellung am Schrott wachsen, bevor er sich was Gescheites kaufen darf? Warum hast Du Dir jetzt ein Mapex gekauft? Hätte es nicht auch ein Fame getan? ?(


    Zitat

    85 % derer, die mit einer Trommel auf eine deutsche Stadtfestbühne kommen, beherrschen ihr Instrument (spielen und stimmen) nur mangelhaft oder unvollständig. Wackelndes Timing, total versaute Stimmungen, die katastrophale Selbstüberschätzung bei kniffligen Fills oder absolute Groovelosigkeit bei zu covernden Signature-Grooves, null musikalische Einfühlung und Geschmack... Es tut oft weh, was ich da unter den Faderfingern hatte.


    Gewagte These- ich lasse mal eben die Gigs der letzten Jahre Revue passieren...Nee, stimmt definitiv nicht. Die meisten Bands, die ich so gesehen habe, hatten amtliche Trommler dabei und der Sound war auch akzeptabel- Einsteigerband ( also Bands, die zum ersten oder zweiten Mal auf einer Bühne stehen) mal aussen vorgelassen. Bei denen kannst Du aber auch nicht dieselben Kriterien anlegen wie bei semi- oder professionellen Musikern. Die müssen doch auch erst mal Erfahrungen sammeln, also sollte man da etwas toleranter rangehen.


    Ich lasse ja auch schon mal unerfahrene Mischer unseren Sound versch***en, wenn es nicht anders geht- und mache nicht gleich einen Thread im Mischerforum auf, wo ich mich beklage, dass 90% der Jungs nicht mit ihrem immer teurer werdenden Spielzeugen umgehen können. In diesem Zusammenhang:


    Zitat

    Bei einem Stadtfest mit zehn Minuten Umbauzeit zur 80er-Hardrock-Coverband brauche ich keine Toms an Rims, die einmal angeschlagen einen dreiminütigen, glasklaren und wunderschön obertonreich-harmonischen Klang absondern. Da ist -zack!- das Gate drauf, weil's einfach nicht passt. Und nicht, weil ich, wie oft als Argument angeführt wird, ein schlechter Mischer bin...


    Du musst ja wirklich über den ultimativen Geschmack verfügen, dass Du beurteilst, welcher Schlagzeugsound zur Musik passt und welcher nicht. Hört sich für mich allerdings im Moment so an, als würdest Du den Omoeimersound bevorzugen, den man dann ja mit künstlichem Hall wieder schön aufpeppen kann. Vielleicht sollten wir unsere Trommeln doch alle lieber mit Gaffa totkleben, damit es die Mischer leichter haben? Ich habe ja auch schon mit einigen gearbeitet und komme im Bereich meiner Möglichkeiten immer gerne entgegen.


    Maddin, ich brauche Nachhilfe im Abkleben, damit die MIscher mich wieder lieb haben! :D


    Obwohl, wenn ich jetzt so darüber nachdenke- es hat sich eigentlich noch keiner über meine Toms auf Rims beklagt- irgendwas mache ich falsch. ;(


    Zitat

    Oder sollten Fähigkeiten und Werkzeug - denn das ist unser Instrument, das Werkzeug zum Umsetzen unserer Musikalität in hörbare Musik - nicht vielmehr einander angemessen sein? Kann man nicht auch auf der 100,- € - Snare sensationelle Soli spielen? Hört überhaupt einer im Publikum, der Geld dafür bezahlt hat, um uns zu hören, ob da ein Mapex Pro M, ein Basix oder ein Recording Custom stehen?


    Klar sollten die Fähigkeiten und das Equipment angemessen sein, aber warum nicht auf der einen Seite (Set) vorlegen und dann auf der anderen nachziehen? Das noch nicht so lange spielende Trommler auch gerne schon mal zur Selbstüberschätzung neigen und sich dann, wenn der Gegenwind weht, mit Equipment rausreden ist nur menschlich. Lass denen noch ein paar Jahre auf der Weide, dann werden die auch ruhiger. Und Kritik tut nun mal weh- und zwar bei jedem.


    Hört das Publikum welches Set da steht? Nein! Das ist denen davon mal abgesehen so was von Wurst, solange die Leistung stimmt, sprich das Konzert geil ist.


    Gegenfrage: Hören die Leute ob der Trommler gut oder schlecht spielt? Nein- das ist denen nämlich absolut genau so Wurst, solange die Leistung stimmt. Die finden die Band gut oder schlecht- und nicht die Einzelmusiker.


    Heisst das, man sollte/ bräuchte nicht üben? Nein, aber manchmal ist es nicht zwingend notwendig. Üben tut man, weil man sich selber verbessern möchte, weil man auf Barrieren stösst...und manche sind da noch nicht an ihren Grenzen und kommen gut hin und in ihrer Band damit klar. Sie haben Spaß, das Publikum auch und den Mischer können wir dann, glaube ich, mal vernachlässigen- SISO hin oder her.


    Die Wahrheit kann grausam sein. ;)


    LG

  • Das ist doch völlig normal, daß sich hauptsächlich über Equipment ausgetauscht wird. Und das ist auch ein Stück weit gut so. Ich bin auch in einem Tennisforum aktiv, und wenn ich dann Tipps zur Ausführung gewisser Schläge lese, wenn ich weiß daß die Leute den besagten Schlag selber nicht können, kriege ich die Krätze :cursing: . Zumal beim Info-Austausch über Spielerisches immer auch die subjektive Komponente eine Rolle spielt. Da sagen dann manche Leute, sie würden Phil Rudd locker an die Wand spielen, obwohl sie kein sauberes Timing haben, oder sie könnten YYZ von Rush nach kürzester Zeit nachspielen ;( . Wenn dann andere drumtechnisch noch unbedarfte (bin selbst auch einer!) sich von denen dann Ratschläge verinnerlichen, die eigentlich für die Tonne sind, ist es eher kontraproduktiv. In dem Zusammenhang würde mich mal interessieren, wie viele der hier anwesenden Doppel-FuMa-Besitzer diese auch gut beherrschen und geschmackvoll einsetzen können :whistling: .


    Da ist es doch besser, man erfreut sich (und andere?!?) an seiner überdimensionierten Hütte mit 12 Becken und diskutiert über das Material, da fügt man wenigstens niemandem Schaden damit zu. Mein erstes Schlagzeug vor 22 Jahren hatte auch Neil-Peart-mäßige Dimensionen (viel hilft viel!!), spielen konnte ich zwar nicht gut, aber alleine das Dransetzen hat riesig Laune gemacht. Jetzt, in meiner zweiten "Karriere" (nach 18 Jahren Pause) habe ich mir eine schöne kleine Kiste (eine BD, ein Hängetom, ein Standtom, Snare, HiHat, drei Becken) angeschafft und mir vorgenommen, das Ding richtig bedienen zu können. Wenn es einer nötig hat, sich über sein Riesenkit Selbstvertrauen zu holen, wird er spätestens im Zusammenspiel mit anderen merken, daß viel teures Equipment nicht automatisch gut spielt oder klingt. Und wer sich ernsthaft mit der Materie beschäftigt, wird auch nicht von Ratschlägen wie "das Paiste xyz ist das beste, weil's geil ist und der Lars Ulrich spielt auch Paiste" seine Kaufentscheidung abhängig machen. Aber solange die Beschäftigung mit dem Material die Motivation aufrechterhält, weiterzumachen, ist es doch gut. Wenn ein Anfänger sich ein High-End-Kit kaufen will, soll er doch. Einem schlechten Autofahrer verweigert ja auch keiner einen S-Klasse-Mercedes.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Das Spielen/Technik an sich hat auch sehr viele persönliche Einflüsse.


    Der eine findet irgend eine Bewegung überflüssig, der andere stempelt sie sogar als falsch ab, wieder ein anderer kommt seit Jahren damit klar.
    Sobald einer seine Meinung als die einzigst wahre sieht, bricht schon das "Chaos" aus. So gesehen ist es dann doch besser, dass mehr über Equipment geredet wird - und zwar richtig.


    Jeder kauft sich das, was er für richtig hält und sich leisten kann. Wer neidisch ist, hat Pech - so wende ich das auch bei mir an. Mehr brauche ich (man?) nicht wissen ... :)

    4 Mal editiert, zuletzt von kotor.useR ()

  • Interessantes Thema. Warum läuft das hier unter OFF-TOPIC?
    Zuviel Krempel wird dann zum Problem, wenn ich nicht in der Lage bin, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren, d.h., einen ordentlichen Groove zu spielen. Wenn ich das aber kann, ist es wahnsinnig geil, auf einem Riesen-Set fünf Minuten lang nur Bum-Tschak zu nageln. Ich könnte zwar was anderes spielen, mache es aber nicht und verhaue nur Bass, Schnarre und den hohen Hut.
    Warum ich ich ein relativ großes Set spiele? Für die Musik, die ich mache, ist es nicht notwendig, da würden zwei Toms, zwei oder drei Becken sowie besagte Bass, Schanrre und Hihat reichen. Aber, für mich alleine, ich gehe öfters in der Woche ohne Band in den Proberaum, macht es einfach Spaß, mehrere Rides, Toms, Crashes u. ä. in die Goroves bzw. Fills einzubauen. Technisch könnte ich besser sein, aber, ich war doch recht faul in meiner langjährigen Spielzeit. Bisher hat michzum Glück nur eine Band nicht haben wollen, weil ich es technisch nicht gebracht habe.
    Alles in allem ist mir aber klar, dass ich Einiges an Luxus angehäuft habe. Ob ich das Zeug überhaupt adäquat bedienen kann, interessiert mich dabei nicht! Es macht einfach nur Spaß und das ist der Sinn. Andere Leute haben eben einen SUV, eine Eigentumswohnung, rauchen 2 Packungen am Tag oder gehen dreimal in der Woche in den Puff. Amen.

    Wer leichter glaubt, wird schwerer klug!

  • Ob ich das Zeug überhaupt adäquat bedienen kann, interessiert mich dabei nicht! Es macht einfach nur Spaß und das ist der Sinn


    das ist der beste grund, den ich mir vorstellen kann ... :)
    sehr gesunde einstellung!! deswegen finde ich´s zum beispiel auch klasse, was tarzan hier veranstaltet.


    du gehörst aber auch nicht zu denen, die in jungen jahren ein superset in den a*** geblasen bekommen und dann hier auf dicke hose machen und die newbies abbügeln mit bemerkungen wie "unter einem dw collectors (beispiel!!) tu ich´s nicht, darunter kann man ja nicht vernünftig musik machen ..."

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