Die 50er ... für Schlagzeuger

  • Hi!


    Bin seit neuestem Schlagzeuger einer ambitionierten Band, die sich die Rock n' Roll Musik der 50er auf die Fahnen geschrieben hat. Inklusive Margarine im Haar und Bowlinghemden. Es geht um sachen von Buddy Holly und Little Richard et cetera... Was muss ich Setspezifisch dabei beachten? Welche Kesselgrößen, Felle, Becken et cetera, was ist spieltechnisch angesagt? Das ich keine Doublebass brauche ist mir klar, aber man möchte ja nun auch nicht nur 08/15 Beats durchklopfen. Was zeichnet diesen Musikstil also aus?


    Außerdem soll ich im stehen spielen, ist besser für die Show... kennt sich damit jemand aus? Ist dabei etwas zu beachten, vllt bezüglich Pedale?


    Danke schonmal im vorraus :)

    i was told by an irishman who also explained (from "personal experience") that if you ever blow up a bridge using a car filled with fertilizer, make sure you're on the side of the river where your house is.

  • *g* im stehen spielen und NICHT 0815 bd rhythmen schließt sich irgendwie gegenseitig ein wenig aus... finde ich zumindest :D


    wenn du im stehen spielen sollst wäre das yamaha cocktailkit sicherlich ne überlegung wert. allerdings würde ich den Bandgenossen einfach mitteilen, dass im stehen spielen zwar schön für die show aber meist schlecht für den rhythmus ist ;)
    denke ein set mit bd und 2 toms (natürlich noch snare) sollte ausreichen, 2 crash, 1 ride, hihat... schau doch einfach mal die bands von damals an, was der trommler dort so alles zur verfügung hat :)


    hör dich einfach mal durch die alten platten, denke da bekommst du einige anregung :)

  • Die Trommler aus dieser Ära waren alles Jazzer, und genau das ist auch equipmentmäßig und spieltechnisch angesagt. Typische Kombination: 22"x14", 13"x9", 16"x16" + große, dünne Jazzbecken.

    Das ist fein beobachtet!

  • Außerdem soll ich im stehen spielen, ist besser für die Show... kennt sich damit jemand aus? Ist dabei etwas zu beachten, vllt bezüglich Pedale?


    guck dir doch mal Boppin'B an, wenn du Gelegenheit dazu hast. Die spielen genau diese 50er Schiene mit vielen eigenen Sachen und mit Stand-Schlagzeuger, und das nicht übel ... da gibts auch einiges in YouTube, aber die Pedale wirst du da wohl nicht erkennen ...

  • Also mit dem stehen hab ich kein "Problem", ist natürlich ungewohnt aber läuft eigentlich schon ganz gut.
    Angehört hab ich mir die Geschichten natürlich auch, ist ja irgendwie die Standardvorbereitung bei allen Coversachen...
    Aber der Hinweis mit den Jazzern kommt mir ganz gelegen. Da kann ich quasi meine 52er Ludwig auspacken, die ich normal nur für Jazzgeschichten nehm, oder? Wobei gerade bei Boppin' B das Set schon ordentlich Bums hat... widerspricht sich ein wenig.
    Also liegt die Musik auch spieltechnisch eher im Jazzbereich? Käme mir ganz gelegen :D

    i was told by an irishman who also explained (from "personal experience") that if you ever blow up a bridge using a car filled with fertilizer, make sure you're on the side of the river where your house is.

  • Das ich keine Doublebass brauche ist mir klar, aber man möchte ja nun auch nicht nur 08/15 Beats durchklopfen. Was zeichnet diesen Musikstil also aus?


    1. Das klingt jetzt ziemlich nach "ich mach das wegen der Kohle" und "bin naiv" (gegen beides habe ich übrigens nichts einzuwenden): Du kennst den Stil noch gar nicht und hast Dir noch nicht die Mühe gemacht, ihn durch Hören zu ergründen?


    2. Wer diese Musik liebt, der spielt auch gerne das, was Du für 0-8-15 hälst. Grooven ist immer eine Herausforderung.


    3. Das Folien-Finish muss glitzern, das Snarestativ muss wackeln, die Beckenstative einstrebig sein und die Fußmaschine darf keine Kette haben. Wenn die Toms groß genug sind (wirf das 10er weg) und vielleicht sogar Reinforcement-Ringe haben ist das Set perfekt. :)

  • *g* im stehen spielen und NICHT 0815 bd rhythmen schließt sich irgendwie gegenseitig ein wenig aus... finde ich zumindest :D


    wenn du im stehen spielen sollst wäre das yamaha cocktailkit sicherlich ne überlegung wert. allerdings würde ich den Bandgenossen einfach mitteilen, dass im stehen spielen zwar schön für die show aber meist schlecht für den rhythmus ist ;)
    denke ein set mit bd und 2 toms (natürlich noch snare) sollte ausreichen, 2 crash, 1 ride, hihat... schau doch einfach mal die bands von damals an, was der trommler dort so alles zur verfügung hat :)


    hör dich einfach mal durch die alten platten, denke da bekommst du einige anregung :)


    Hör, besser noch schau dir mal Brian Setzer & the Stray Cats an. Das eine schliesst das andere nicht aus. Das verzwickte BD-Figuren
    vielleicht nicht so einfach gehen mag sein, bzw. aber das es bei der Musik von Nöten oder gewünscht ist. Man braucht auch kein Cocktail set.


    BD (18/20), 1 tom, 1 snare, 1 Ride, 1 Crash (Crashride) und geschloßene HH.

    Alles wird gut

  • Das ganze Standschlagzeugding halte ich ja für eine Sache des 80er Jahre Rock'n'Roll Revivals bzw. der ganzen Psycho/Rockabilly-Kiste. Authentisch haben eigentlich D.J. Fontana, der Bill Haley Drummer und Konsorten klassisch im Sitzen gespielt.


    Deine Kombis wären:


    Sitzschlagzeug: 13x9 TT, 16x16 FT, 22x14 BD + 14x5 SD oder 12x8 TT, 16x16 FT, 20x14 BD. Sets mit 12/13 Toms waren damals zwar schon vorhanden, aber eher unüblich, das 1-TT-Setup ist eindeutig das vorwiegende in der Periode.
    Becken: 14er oder 15 HH, 18/20 oder 19/22 Crash/Ride Kombi. Wenn du nur ein Becken spielst, dann ein 19er oder 20er Crashride. Kein 14er FT - ab und an mußte du wohl 8tel Ostinati auf der FT spielen und da sind ein 14x14er oder solche modernen "Hängestandtoms" wie 14x12 oder 16x13 etwas schwach auf der Brust. Insgesamt bist du mit so einem "Sitzset" recht flexibel.


    Standschlagzeug: 20x14 BD + 14x5 Snare, optional dazu ein 16x16 FT. Ein Hängetom kannst du so gut wie knicken, das bereitet dir nur ergonomische Probleme, denn die Snare rückt entsprechend weiter nach vorne damit du gut an die BD kommst. Das FT sollte lange Beine haben und du brauchst auch einen SD-Ständer der sich schön hoch ausziehen läßt.
    Becken: HiHat fällt flach, dein linkes Bein brauchst du als Standstabilisator ;). Eigentlich um cool zu sein nur ein Becken, am besten ein 19/20 Crashride.
    Ein altes Cocktail Set wäre natürlich auch verdammt authentisch, vorallem ist damit das Tom/BD Problem am ergonomischsten gelöst :D. Nur das kostet wahrscheinlich einiges.


    An Marken passt immer ein altes WFL Ludwig, ein Gretsch Roundbadge oder ein Slingerland, natürlich nur mit Glitzerfolie in Rot, Gold oder Silber.

    "Diese Tapete ist scheußlich, einer von uns beiden muß jetzt gehen."

  • Authentisch haben eigentlich D.J. Fontana, der Bill Haley Drummer und Konsorten klassisch im Sitzen gespielt.


    Meintest Du jetzt: "DJ Fontana, der Drummer der einst mit Bill Haley spielte" oder richtig: "DJ Fontana (der Drummer von Elvis Presley) und der Drummer, der einst mit Bill Haley spielte, dessen name mir aber nicht einfällt"?


    Man lese hier!


    Meine Mutter und meine Tante sind mal mit DJ Fontana und dem Elvis Bassisten ausgegangen, als die Ende der 50er in Nürnberg stationiert waren. Er soll aber unsymphatisch gewesen sein. :D


  • 1. Das klingt jetzt ziemlich nach "ich mach das wegen der Kohle" und "bin naiv" (gegen beides habe ich übrigens nichts einzuwenden): Du kennst den Stil noch gar nicht und hast Dir noch nicht die Mühe gemacht, ihn durch Hören zu ergründen?


    2. Wer diese Musik liebt, der spielt auch gerne das, was Du für 0-8-15 hälst. Grooven ist immer eine Herausforderung.


    3. Das Folien-Finish muss glitzern, das Snarestativ muss wackeln, die Beckenstative einstrebig sein und die Fußmaschine darf keine Kette haben. Wenn die Toms groß genug sind (wirf das 10er weg) und vielleicht sogar Reinforcement-Ringe haben ist das Set perfekt. :)


    1. Irgendwo muss man ja anfangen, wenn man in einem neuen Stil etwas zu tun hat. Und das ist dann Naiv. Okay. :wacko:


    2. Nach umfassendem einhören, gerade in Sachen, die selbst nicht aus dieser Zeit stammen, nur musikalisch daran angelehnt sind (und die mir vor diesem Thread zugegebenermaßen unbekannt waren), behaupte ich, das, wer diese Musik liebt, eben genau NICHT nur 08/15 Beats spielt. Grooven ist nie eine Herausforderung, aber immer eine Frage der Einstellung und des Feelings. ;)


    3. Ich werd mein Set mit Alufolie beziehen, in Klebstoff tauchen und mit der Konfettikanone beschießen. :D



    Okay, Set mäßig kam ja mächtig Input. Dafür ein Danke, aber ich werde zur ersten Probe trotzdem nur Bass und Floor meines MMX hernehmen, ein 20er Sabian Vault als Crash/Ride und 'ne 52er Ludwig. Wenns läuft kann ich ja immer noch was Passenderes anschaffen.


    Spieltechnisch kam bissher wenig, aber ich denke, ich hab die Prioritäten gefunden.

    i was told by an irishman who also explained (from "personal experience") that if you ever blow up a bridge using a car filled with fertilizer, make sure you're on the side of the river where your house is.

  • Meintest Du jetzt: "DJ Fontana, der Drummer der einst mit Bill Haley spielte" oder richtig: "DJ Fontana (der Drummer von Elvis Presley) und der Drummer, der einst mit Bill Haley spielte, dessen name mir aber nicht einfällt"?

    Letzteres, das ist eine Aufzählung. Dave Holly war der Schlagzeuger bei Bill Haley - ich war beim Schreiben des Artikels nur zu faul zum googeln.

    "Diese Tapete ist scheußlich, einer von uns beiden muß jetzt gehen."

  • Spieltechnisch kam bissher wenig, aber ich denke, ich hab die Prioritäten gefunden.

    Naja ich würde mir Swing-Patterns anschauen, und Shuffle-Grooves und dann noch das Spiel mit den Besen - damit kannst Du diese Musik ordentlich bedienen...

    Gaffer ist silber, Stimmen ist Gold


    und hier sind die Bilder
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    Mensch, Ihr seid vielleicht - da fehlt mir seit Jahr und Tag ein "e" und Ihr sagt nichts. Also, wenn ich nicht und so.

  • Was zeichnet diesen Musikstil also aus?

    Gute Frage, man ist versucht zu antworten: der Backbeat! Aber so einfach ist es halt dann doch nicht, um das "Reinhören" kommst du nicht rum. Außerdem ist ja die Frage ob das ganze mehr den Revival-Charakter haben soll oder ob es sich mehr an den Originalen orientiert. Im letzteren Fall wird es dann recht vielfältig, da die Klassiker doch recht unterschiedliche Auffassungen vertreten haben. Hör Dir mal die alten Originalaufnahmen von "Two Hound Dogs" von Bill Haley (mit Ralph Jones am Schlagzeug), "Tutti Frutti" von Little Richard und "Peggy Sue" von Buddy Holly an und du wirst sehen, dass man nicht mehr von "diesem Musikstil" reden kann.


    Also: hinhören und lass Dir nicht zuviel erzählen. Ich habe selbst mal bei einer Rock´n´Roll-Band ausgeholfen und die Bandmitglieder wollten mir eintrichtern, dass ich unbedingt den Backbeat als Rimshot spielen MUSS, weil´s nur dann groovt! Interessante Formel: Backbeat + Rimshot = Groove. Geht´s noch????


    Gruß
    Günther

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