Wie lange braucht ihr bis ihr ein Song draufhabt?

  • Hey,


    ich versuche momentan den Song So Cold von Breaking Benjamin zu covern. Soweit wie möglich versuche ich den größten Teil rauszuhören, aber z.b. bei FIlls tu ich mich besonders schwer und greife zu Noten/Tabs aus dem Internet.
    Mich würde gern interessieren wie ihr es macht. Könnt direkt einfach lostrommeln, unterteilt ihr das Lied in Stücke und versucht ihr dann erst den ersten Teil zu spielen oder wie geht ihr vor?


    Bin auf eure Posts gespannt.

    mit freundlichem Gruß


    ericsn

  • also je nach schwierigkeitsgrad dauert dieses "covern2 bei mir länger. (acdc geht ja einfach als z.b. tower of power)
    aber ich teil mir die stücke immer in einzelne teile, z.b. intro-verse-chorus-etc.pp. und spiel dann jeden teil erst mal seeeeehr langsam um mir bewusst zu werden wann wo wie was kommt. schöner nebeneffekt: wennst jeden teil 100mal gespielt hast musst nur noch aneinanderreihen und schon isses fertig.



    savage

  • Hallo,


    bei mir gäbe es dann auch noch die Variante 5 Jahrhunderte.


    Meine theoretische Vorgehensweise (wenn es ernst ist): 1. die Struktur der Nummer erfassen, 2. das Liedlein von vorne bis hinten auswendig können. 3. die Teile, welche a) gut sind und b) spielbar original übernehmen, den Rest kreativ umarbeiten (vereinfachen oder verkomplizieren - je, nachdem). 4. Alles aufschreiben (Noten). 5. Üben und Aufnehmen. 6. Aufnahme prüfen und versemmelte Teile langsam einzeln üben bis es klappt. Ansonsten: 7. Vereinfachen usw. usf. Das kann dann schon mal dauern.


    Grüße,
    Jürgen

  • bei relativ einfachen songs reicht einmal anhören, dabei den ablauf merken (oder mitschreiben) und v.a. die stimmung und dynamik merken (bzw. auch aufschreiben) ... dann anzählen und spielen ... wird nie orginalgetreu sein, funktioniert aber


    bei komplexeren songs gehe ich in etwa so vor, wie jürgen k. es vortrefflich beschrieben hat


    grüssle

  • Erstmal zigmal hören und etwas mitklimpern..


    Dann ernsthaft nur Snare und Bassdrum


    Dann Hihat und Ride


    Dann das Schwierigste.. der Rest.


    Für Dt Songs brauch ich so ca 1 Monat um es einigermaßen nachzuspielen, nach 3 Monaten ist dann die Perfektion.


    Allerdings spiele ich die Meisten Songs nur 1-3 mal pro Tag.



    LG, Zunge

  • Aktuell:
    3-5 mal im Auto auf dem Weg zur Arbeit hören.
    2 mal durchhören und in eigener Notation auf Papier bringen.
    In der Probe mit 3-5 mal durchspielen zur Auftrittsreife bringen.
    Für mehr reicht die Zeit oft nicht.


    Oder aber sich die Zähne ausbeißen und es nie richtig hinbekommen....

  • Könnt direkt einfach lostrommeln


    Eine meiner leichtesten Übungen.


    Obs dann auch gefällt...

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  • Hi, ich machs so:



    1. Mal hören und grundsätzlich Struktur erfassen
    2. Teile mit Längen notieren (Intro, Strophe, Refrain, Interlude, Bridge etc.)
    3. wichtige Fill Inn's/Ensemble Figures/Abschläge notieren
    4. evtl. die schwierigen Stellen nochmal üben
    5. Live spielen oder aufnehmen


    Ich verbringe also die meiste Zeit mit dem Anhören und genauen analysieren als weniger hinterm Set. So hab ich es bisher fast immer sehr schnell geschafft, mir grössere Programme von Bands draufzuschaffen. Allerdings waren das immer Sachen, die ich von meinem Spielniveau auch umsetzen konnte. Wenn was ganz Ungewöhnliches oder besonders Schwieriges reinkommt, geh ich zwar auch wie oben vor, notiere dann aber meist alles aus (Lernefekt!) und übe da länger dran. Ist aber bei den meisten Cover/Top 40 Bands nicht notwendig.


    Es ist letztlich immer gut, sich viel "gängiges" Material fundiert draufzuschaffen (jetzt mal als Bsp.: "Smoke on the water", "All Right Now" oder "Rockin In A Free World" wären da aus meiner Sicht so Standards, die öfter in Bands gespielt werden), da man es so immer wieder abrufen kann und die Chance gross ist von verschiedenen Bands auch mal als Aushilfe angerufen zu werden. Nur mal so als Gedanke.....


    Grüsse,



    Da BEAT

    Lässig kommt von Lassen. Klingt komisch - ist aber so!



  • Ich glaube es ging eher um Dream Theater...


    Zum Thema: Ich mach mir meistens nicht so den Kopf, weil bei uns sowieso nicht zwingend originalgetrau gecovert wird. Dadurch reicht 2-3 mal anhören eigentlich meist. Solange es später gut klingt halte ichs für unissnig jeden Song Note für Note nachzuspielen - es sei denn, es sind Dinge drin die man sowieso grad üben wollte...

  • Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es sich meistens auszahlt den Song weit weg von einer Trommel genau anzuhören und sich Sachen rauszunotieren. Bei mir ist das zühmlich unkonventionell: Ich zähle auch schonmal "4 x Gitarren-Riff" statt "16 Takte".

  • Ich zähle auch schonmal "4 x Gitarren-Riff" statt "16 Takte



    Die Idee ist zwar einfach, aber könnte ganz praktisch sein.

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  • Zum Thema:


    Das hängt in den meisten Fällen davon ab, wie gut mir der Song selbst gefällt.
    Die Songs, die mir persönlich gut in´s Ohr laufen, funktionieren in den meisten Fällen nach 8-10 mal Hören.
    Die Songs, die mir total gegen den Strich gehen, können dann auch mal etwas mehr Zeit erfordern.
    An einem Song arbeite ich seit Jahren, und der Groove klappt nicht 100 %ig... Schande über mein kahles Haupt:
    Rosanna (Toto).

  • Ich höre die Songa 3 -4 mla im Auto, dann gehts mit der Scheibe in den Proberaum und ich trommel dazu.
    Dann werden die Songs auseinandergenommen, was ist wichtig, welche Fills müssen 1 zu 1 kommen.
    Wenn ich dann relativ nahe am Original bin, mache ich mir Gedanken, wie ich den Song eingetrommelt hätte.


    Das Entresultat ist dann ein Mittelding zwischen dem Original und meiner Version. Natürlich
    gehe ich auf die Band ein, da dort ja auch jeder seine Ideen einbringt.


    Zeitaufwand ist so 4 -5 mal alleine spielen und dann 4 -5 mal mit der Band.

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

  • ich höre mir das lied von 2 mal bis 10 mal an oder noch mehr, kommt auf die länge und schwierigkeit drauf an.
    gerade wenn ich z.b. die sachen im auto höre kann ich mich oftmals nicht wirklich auf das lied konzentrieren (muss ja schliesslich noch fahren) - wäre also für mich nur eine notlösung!


    ich höre mir lieder vorallem abends vor dem pennen an. einfach auf das bett gelegt und das lied paar mal laufen lassen, meistens habe ich abends en freien kopf und kann mich dann auch wirklich auf das lied "einlassen"


    so bekommst du sehr gut struktur rein und merkst dir vllcht den ein oder anderen fill.



    wenn ich zumindest die struktur draufhabe wird das gleich mal getrommelt, auch wenn ich weiss, dass fills oder manche schwere stellen nicht 1:1 spielen kann; das macht aber auch nichts, weil hören und spielen sind zwei verschieden paar schuhe.
    meistens klappt es halt beim 1. mal spielen nicht wirklich, mache auch oft pausen und höre mir bestimmte teile auch nochmal an.


    wenn ich das dann 2 mal so gespielt habe über den tag noch mal bisschen hören und abends klappt es dann zumindest so, dass man damit zufrieden sein kann - ist halt noch lange nicht perfekt...

  • Es gibt da mehrere Vorgehensweisen bei mir, abhängig davon, was gerade angesagt ist.


    Drei Bereiche gibt es bei mir:


    1. Sessions, öffentlich oder im Raum. Je besser die beteiligten Musiker, desto entspannter geht es ab. Ich spiele regelmäßig Drum-oder Cajon/Hang-Duette mit anderen Trommlern und da gibt es bestimmte Abläufe, die sich aber automatsch ergeben, je besser man harmoniert. Für den Zuschauer sollte es aber (zumindest annähernd ;)) wie einstudiert klingen. Letztens habe ich mit einem Jazztrio gespielt, was sehr ruhige Sachen gemacht hat. Da habe ich erst zehn Minuten vorher erfahren, was Gitarrist und Saxophonist erarbeitet hatten. Ging aber trotzdem sehr schön über die Bühne.


    2. Studioaufnahmen. Hier kommts auf die Menge der Songs, Schwierigkeitsgrad und Einstellung zu der Musik an. Soll ich für nen Kumpel einen HipHop-Track einspielen, höre ich mir die Sachen ein paar Tage vorher an und notiere mir in eigenen Hieroglyphen die Abläufe und lege mir die Grooves zurecht. Dabei achte ich darauf, dass ich Grooves wähle, die sowohl den Song unterstützen als auch meinem natürlichen Bewegungsempfinden entgegenkommen. HipHop und elektronische Groovegeschichten liegen mir sehr, da muss ich relativ wenig Aufwand betreiben, weil da im Grunde dann nur die Abläufe interessant sind. Anders sah es letztens bei einer Metalproduktion aus, wo ich zwei Wochen vorher intensiv für geübt habe, nicht nur aufgrund der teilweise haarigen Abläufe, sondern insbesondere, um die Energie und Lautstärke zu erzeugen. Metal soll eine bestimmte Haltung transportieren und wer da die Drums streichelt, und ständig auf seinen Möller achtet, der wird da wenig ausrichten. Ich hab mir dafür auch viele Metaldrummer bei youtube nochmal angesehen und die Mike Portnoy DVD erworben. Hat sehr geholfen!


    Ich habe mir also weiterhin die CD geben lassen und diese zuhause immer nebenbei gehört, zunächst ohne auf alles bewusst zu achten. Ebenso beiläufig habe dann die ersten Male dazu gespielt. Dann habe ich die Sache Schritt für Schritt konkreter gemacht, also festgestellt, welche Grooves wirklich schwierig werden und wo brisante Wechsel liegen könnten. So mache ich das bei allen neuen Projekten, wenn bereits die Musik in irgendeiner Form vorhanden ist. Erst das Unterbewusstsein füttern und dann die Details erarbeiten.


    Ganz wichtig ist für immer der Gesang! Ich bin ein absoluter Melodietyp und versuche, mit meinem Getrommel den Sänger zu unterstützen, am besten auch den Text. Also notiere ich mir bestimmte Textstellen, die ich dann beim spielen auch mitsinge oder summe. Das kann aber auch die Melodie der anderen Instrumente sein. Über die Grooves möchte ich - wenn es ernst wird - nicht mehr nachdenken müssen, d.h. der Bewegungsablauf (Muscle Memory) muss sitzen. Das mit der Melodie kann ich übrigens nur jedem wärmstens empfehlen. Man spielt dann einfach wesentlich musikalischer und es macht nochmal viel mehr Spaß.


    3. Proben mit einer Band. Ist der Trommler unvorbereitet und deswegen unsicher, ist das für die ganze Band sehr blöd. Die anderen spielen dann schlechter, es muss oft abgebrochen werden und es kommt wenig Spaß auf. Ich nehme also Proben auf, um a) gut vorzubereiten und b) Verbesserungsvorschläge machen zu können. Zuhause in Ruhe hat man nämlich auf die eigenen Sachen einen ganz anderen Blick.


    lg
    max

  • Bei mir was es auch meist immer so, wie oben angegeben - mal schnell - mal langsam


    Es gab dann aber auch noch diese Alternativen:


    Gitarrist beim Gig vor dem letzten Song:


    "Hey, ich habe mir da was überlegt. Kennst DU XY von den XYZ? Nicht - egal, das geht ungefähr so... Das spielen wir dann noch als Zugabe, weil die andere Klampfe, die ich sonst bei soundso spiele, will nich"...


    "Managerin" der CKB 2 Tage vor dem Freitag-Auftritt am TELEFON (in der guten alten Zeit, als man weder per Mail noch sonst wie Daten übertragen konnte):


    "Hör`doch mal ich mal den PLATTENspieler etwas lauter. Der Jerry ist doch im Moment so ein bisschen heiser. Da solltet ihr noch Yackety Axe spielen. Wer schön wenn das ging. - Ach, Du kennst das nicht? OK, ich spiele es noch einmal. Wichtig ist ja nur, dass Du richtig schön schnell anzählst und dann auch so spietst. Das wird schon klappen..."


    Ich hatte damals keine Möglichkeit mal schnell im Proberaum zu spielen...

  • Im Prinzip mache ich das so, wie die meisten hier. Also erst denn Song ein paar mal hören und sich die Struktur erarbeiten und dann dazu spielen...


    Was mir immer sehr gut hilft, wenn es sich um einfach strukturierte Popsongs handelt ist, sich den Text auszudrucken und dann im Text rumzuschmieren. Wenn der Beat irgendwie sehr charakteristisch oder ungewöhnlich ist schreibe ich ihn oben auf das Blatt. Dann werden wichtige Stops und Fills einfach in die Textzeilen geschrieben. So klappt es eigentlich immer ganz gut!



    Bei komplexeren Sachen wird halt mehr gehört und mehr geübt. Am liebsten habe ich dann aber Noten, denn mit Noten prägt sich mir die Songstruktur sehr viel besser, schneller und zuverlässiger ein. Die brauche ich dann auch nichtmehr, wenn ich den Song kann...

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