Reihenfolge beim aufnehmen?

  • Ich werde morgen mit meinem Kumpel etwas aufnehmen.
    Er Gitarre (Western- bzw. Konzertgitarre), ich Schlagzeug.
    Technik, usw. macht unser Keyboarder, der sich darin auch auskennt, hierzu also keine Fragen.
    Aber:
    In welcher Reihenfolge sollten wir vorgehen?
    Erst die Drums, dann die Gitarre - oder andersrum?
    Oder beides gleichzeitig?


    Wie verhält es sich mit Klick?
    Ändert sich an der Reihenfolge etwas, wenn wir ohne Klick aufnehmen, weil dann wäre zusammen aufnehmen eigentlich sinnvoller.
    Wenn wir zusammen aufnhemen, dann in einem Zimmer, oder in getrennten Zimmern (nur mit Sichtkontakt)?


    Vielen Dank, ich denke, ich bin hier an der richtigen Stelle gelandet für diese Fragen.

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  • Erst die Drums und den Bass, und dann der rest... Ratsam ist es auch sich eine sog: Pilotspur mit der geamten Band zu erstellen damit der Drummer auch weiß wo er gerade im Song ist. Ansonsten Clicktrack auf die Ohren und Spaß haben... :D :D

    "Fills bring thrills but grooves pay bills"

  • Okay.... unter Pilotspur verstehe ich:
    Das komplette Lied eingespielt, mit allen Instrumenten, allerdings simpel, sodass die Feinheiten beim "richtigen" Aufnehmen danach gemacht werden.
    Wenn die "richtige" Aufnahme dann drin ist, Pilotspur wieder löschen - oder?

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  • Hallo,


    das kommt darauf an.
    Für jedes gewünschte Ergebnis gibt es eine oder mehrere günstige Vorgehensweisen.
    Ohne Metronom alle zusammen wirkt intimer und echter, alles auseinander wirkt steriler.
    Wenn man viele Fehler macht, ist getrennte Aufnahme ökonomischer. Wenn man das Zeug beherrscht und genügend Aufnahmeausrüstung hat, kann man alles in einem Aufwasch besorgen.


    Grüße,
    Jürgen


    PS
    Reihenfolge: der Beste zuerst, dann kann der Andere von dem lernen.


    PPS
    Pilotspur kann alles Mögliche sein, entscheidend ist, dass man aufgrund dieser erkennen kann, wo man sich gerade befindet. Im Prinzip ein erweitertes Metronom. Metronom lässt man - glaube ich - meistens auch nicht auf der Aufnahme drauf (Ausnahme: ein Magazin mit CD, aber das hat andere Gründe)

    Einmal editiert, zuletzt von Jürgen K ()

  • aus mangel an material und räumen, nehmen wir immer erst die drums auf, dann den bass, rhythmusgitarre, keyboard, bläser und dann solo-instrumente. je nachdem wer sich nach wem orientieren muss, kann die reihenfolge auch variieren. speziellere instrumente (didgeridoo, etc.) und perkussion nehmen wir meist erst am schluss auf. ich habe dann immer ein blatt auf dem der ablauf in den verschiedenen unterteilungen steht (strophe, refrain, bridge, fade out, etc.) jeweils mit hauptgroove daneben.

    Amen, brother.

  • Hallo,


    dass man ohne Pilotspur kein Feeling hätte, bestreite ich vehement. Ob man das braucht, hängt von den eigenen Fähigkeiten versus der Komplexität des Werkes ab. Ob die Pilotspur etwas taugt, hängt von den Qualitäten desjenigen ab, der sie einspielt. Es kann durchaus sinnvoller sein, auf so etwas zu verzichten.


    "die Drumspur klingt hinterher sehr statisch. " - Nein!


    Grüße,
    Jürgen

  • Dom ja richtig die Pilotspur ist nur dafür da das sich der Musiker während des Einspielens nicht mit zb, Chorus und Strophe durcheinander kommt. Die Qualität der Pilotspur spielt keine Rolle solange die Struktur des Tracks vorhanden ist..


    Jürgen es kommt immer darauf an was für ein Ergebnis ich will, klar die Punkband klingt besser zusammengespielt inclusive Fehler, aber eine Amtliche Produktion wird doch meistens immer mit Einzelspuraufnamen gemacht alleine schon wegen der Möglichkeit der Nachbearbeitung....

    "Fills bring thrills but grooves pay bills"

    Einmal editiert, zuletzt von drum-maniac ()

  • Hallo,


    Zitat

    es kommt immer darauf an was für ein Ergebnis ich will, klar die Punkband klingt besser zusammengespielt inclusive Fehler, aber eine Amtliche Produktion wird doch meistens immer mit Einzelspuraufnamen gemacht aleine schon wgen der Möglichkeit der Nachbearbeitung....


    That's wot I said.


    Grüße,
    Jürgen

  • Wenn die Musiker einigermassen timingfest sind, finde ich es immer am besten mit der kompletten Band eine Schmutzspur (allderings auch schon auf click) einzuspielen bis die "einigermassen" sauber ist bzw. das feeling des songs drinsteckt... dann mutet man die drums und spielt zum click + "playalong" die richtige drumline ein, dann bass und dann nach belieben den rest.


    habe ich immer die besten ergebnisse mit gemacht weil ich finde nur auf nen click was einzuprügeln funktioniert zwar, birgt aber die gefahr dass das feeling nicht so recht rauskommt am ende.

    sieg natur.

  • Also ich muss Jürgen mal ganz klar Recht geben. Wir hatten mal 1999 ein unplugged Tape gemacht, waren super eingespielt ( 40 Konzerte im Jahr ) und haben das Ding LIVE ( Drum, Bass, Klampfe ) eingezimmert. Hatte super Feeling und eben auch diesen Clubstile.


    Was Pilotspur angeht so nehme wir sie, wenn sie geil klingt auch mit aufs Band. Warum doppelte Arbeit!! Wenns tut - stehen lassen!! Übrigens hier oft die Klampfe und die Vocals ( wobei wir hier nur eine Art Sprechgesang haben für die Koordination ).


    GREETS


    Marcus

  • Zitat

    Die Qualität der Pilotspur spielt keine Rolle solange die Struktur des Tracks vorhanden ist..


    Das sehe ich etwas anders: Wenn Sänger und Gitarrist die Pilotspur nur mal einfach so runterschrammeln - ist ja bloß die Pilotspur - und nicht darauf achten, dass sie auf dem Click sind, dann wird es nachher schwierig für den Drummer, auf dem Click zu bleiben.
    Und wer ist hinterher der Dumme, weil er angeblich nicht clickfest ist?!


    Meine Meinung: Auch der Pilotspur genügend Aufmerksamkeit widmen!


    Und: Lieber keine, als eine schlechte Pilotspur.

    Le roi - c'est moi! :saint:

    Der Gesunde Meschenverstand liegt bei den Dinosauriern.

  • also meine band nimmt auch grad auf. wir haben am wochenende guide-/schmutz-/pilot-spuren aufgenommen. war entweder git1, git2 oder bass-je nachdem was ich in dem song am ehesten brauche um mich zu orientieren. wir machen nur 3 songs, weil das ein ziemlicher großer aufwand ist. morgen nehmen wir drums auf und dann gittaren, dann bass, (oder umgekehrt bass, git) und dann vocals. percussion kommt gleich nach den drums oder erst ganz am schluß. mastering folgt erst ganz am ende nach allen aufnahmen-da wird dann vll auch wieder die guide-spur zum doppeln herangezogen. da wir recht wenig ahnung davon haben, lassen wir uns vor allem zeit. deswegen gehen wir nicht in ein studio(dass wir uns kaum leisten können), sondern lassen es uns von erfahrenen kollegen zeigen und versuchen mit "rumspielen" das beste ergebnis zu erzielen. wenn man dann ins studio geht, weis man worauf es ankommt und kann mitreden, auch für live einsätze sind diese erfahrungen sinnvoll. das ergebnis werde ich nächste woche ins forum stellen.
    wir haben aber auch schon probemitschnitte gemacht-einfach ein paar miks im raum ausgerichtet, aufgenommen und fertig. s klang sehr punkig, laut und dreckig ;) aber um fehler zu erkennen und verbesserungen vorzunehmen langt es allemal.
    achja, das equipement bekommen wir netterweise auch von kollegen ausgeliehen.
    naja, war etwas lang-aber vll wird auch mal klar wieviel aufwand es benötigt, wenn man hintereinander aufnimmt, dafür kann man sehr einfach dinge verändern und spuren mit fehlern nochmal neu aufnehmen.

    [url='http://www.drummerforum.de/forum/thread.php?postid=382638#post382638']Mein Saturn

  • setzt euch einfach schön zusammen hin und spielt mal los. vermutlich werdet ihr feststellen das das schlagzeug zu laut, die wandergitarre zu leise, die basstrommel im wandergitarrenmikrofon lauter ist als die wandergitarre selber, die gitarre irgendwie einfach nicht gestimmt zu kriegen ist und auch ansonsten irgendwie nix funktioniert. von clicktracks und schmutzspuren würde ich komplett abstand nehmen. versucht zunächst einmal, eine situation zu schaffen in der ihr euch gegenseitig vernünftig wahrnehmen könnt und in der eine einigermassene kanaltrennung erreicht ist. das gelingt vermutlich am besten über einen kompromissbehafteten kopfhörermix und eine wie auch immer geartete konstruktion vor der gitarre (micständer mit bettdecke oder was sonst zur hand ist). dabei könnt ihr euch weiterhin angucken. klappt das musikalisch gut aber klanglich nicht, verfrachtet man den wandergitarrenmann ins nebenzimmer um eine bessere separierung der signale zu erreichen. das dauert alles ein paar stunden. hinterher hat man dann nicht unbedingt die beste aufnahme aller zeiten aber man hat vermutlich viel gelernt. praxis herrscht.

  • Haben letztens so aufgenommen das Gitarre und Drums zusammen zum Klick spielen und nur die Drumspur aufgezeichnet wurde.


    War keine so gute Idee, da der gitarrist beispielsweise nicht auf dem Click war und man als Drummer dann gucken muss, ob man noch auf dem Click ist trotz das man sich von den Tempoungenauigkeiten des Gitarristen mitziehen lässt. Hätten wir vorher die Gitarre einfach aufgenommen, wärs wohl einfacher gewesen.


    Den Klick sollte man bei einer Pilotspur doch beibehalten oder ?

  • Bei uns war's so, dass die Drumspur immer direkt live mit allen gemacht wurde. Ich habe immer mit allen live gespielt und nie mit Playalong. Den Bass haben wir dann oft auch gleich stehengelassen, das war eigentlich eine gute Lösung. Vorteil ist: Bass+Drums passen gut zusammen, Nachteil: Mehr Fehlerquellen und häufigeres Spielen.

  • wir versuchen immer, so viele instrumentalisten wie möglich gleichzeitig einspielen zu lassen. letztes mal waren es zusammen: drums, bass und keys. bei anderen aufnahmen war noch ein gitarrist dabei. die weiteren spuren (bläser, vocals, overdubs, fx,...) kommen erst später. das ergibt einen sehr homogenen sound, da das grundgerüst zusammen ist. allerdings ist mir aufgefallen, dass es mir am leichtesten fällt, wenn ich alleine zum click spiele. allerdings haben es dann die anderen instrumentalisten schwerer.


    zur pilotspur:
    ich hab erst einmal mit pilotspur aufgenommen und fand das eher ablenkend, da ich es gewohnt bin, mir die songstrukturen aufzuschreiben und lieber mitzuzählen.
    eine andere variante war, dass ich im recording raum einen monitor hatte, auf dem das aufnahmefenster zu sehen war. auf einer midispur wurden die verschiedenen parts mit verschiedenen farben gekennzeichnet. so konnte ich mich anhand der farben orientieren, wo ich mich im song befinde.


    grundsätzlich ist meine erfahrung: je besser man sich vorbereitet, desto leichter fällt einem der aufnahmeprozess. falls man ohne pilotspur aufnimmt, ruhig mal die arrangements rausschreiben und alleine zum click üben.

  • wir hams recht aufwendig gemacht bei den letzten Aufnahmen.
    1.Drums....mit allen instrumenten über Kopfhörer. + Klicktrack
    2.Bass
    3.git 1
    4.Gesang
    4.Git 2 (was aber an dem nicht sonderlich guten Gitarristen lag) :rolleyes:

  • In Sachen Pilotspur: Ich würde da gar nicht so viel Aufwand veranstalten, da sie m.E. eigentlich nur zur Orientierung im Stück dient. Im Prinzip reicht es, wenn du selbst, bzw. der Sänger von euch beiden, zum Klick ein bisschen singt und die Instrumentalparts mitsummt...


    Ist schnell gemacht, wenig fehleranfällig, reicht zur Orientierung völlig aus und bringt - so der denn nicht totalen Unfug summt - das nötige Feeling rüber.


    Ich habe damit zumindest gerne gearbeitet (kann auch bisweilen ganz lustig sein) :)



    Gruß,


    olm

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