• An alle die in ner Band spielen und schon mal ne CD, Ne bessere Demo oder Ähnliches gemacht haben :


    Was empfehlt ihr für ein Home-Recording-System ? Eher Harddiskrecording-Komplettlösung(Akai 24 od. Roland2480) oder doch ne PC-Lösung(Motu oder was es da so alles gibt)...ich hätte gern ein kompaktes System, dass ich auch live ohne weiteres als Mixer einsetzen kann(hat den Nebeneffekt, dass ich auch problemlos aufnehmen kann). Wir wollen das System für gute Demoaufnahmen nehmen (mittelfristig billiger als ins Studio zu gehen...man hat ja keinen Zeitdruck)


    Und was für Erfahrungen habt ihr da gemacht? Da bin ich mal gespannt drauf...

  • Also ich als Tontechniker kann dir sagen, dass du da einen schwierigen Zwiespalt ansprichst. Studio und Live sind eben zwei komplett verschiedene Welten.
    Für die aufnahmen würde ich dir auf jeden Fall die PC-Lösung vorschlagen. Da sie am billigsten ist und die dir viele Sachen (z.B. FX) als Plug-Ins besorgen kannst und nicht jedes mal ein 19" Gerät kaufen musst.


    Live gebe ich dir nur einen Tip: KAUFE EIN PULT MIT ZWEI PARAMETRISCHEN MITTEN!!!!! Viele wissen immer nicht, dass sich Musik eigentlich fast nur im Mittenbereich abspielt.


    Martin

  • Das Thema interessiert mich ebenfalls und hab zu der PC-Lösung ein paar Fragen:


    Wie sollte mein PC ausgestattet sein bzw. gibt's eine Internetseite zu diesem Thema (PC-Recording)?


    Ach ja, noch was: Wie sieht das genau mit dem Anschluß der Mikrofone an die Hardware aus? Muß man da irgendwas besonderes beachten?
    Bis dann!
    8)

  • Das ist natürlich eine sehr umfangreiche Sache das Alles zu erklären.
    Wichtig ist beim Rechner lieber überall etwas zu sparen, als bei einem Teil gewaltig!
    Heißt: Ein wahnsinns Rechner mit neuester CPU und tollem RAM ist trotzdem lahm, wenn z.B. die Festplatte zu langsam ist. Der RAM sollte einen hohen Datendurchsatz haben.
    Zum Anschluß von Mikrofonen etc. brauchst du eine Soundkarte mit Fullduplex (gleichzeitige Wiedergabe und Aufnahme).
    Ich persönlich kann die Midiman Delta 1010 empfehlen! 8 analoge Ein- und 8 anloge Ausgänge, Wordclock etc.
    Das Ding macht 24 Bit/96 kHz => Das reicht!
    Allerdings braucht man bei der auch noch Vorstufen für die Mics. Da kann man aber z.B. die AUX-Wege eines Mischpultes benutzen.
    Laßt euch am besten mal beim Fachhändler beraten.


    Martin

  • Danke für die schnelle Antwort und Hilfe!!
    Hab aber noch Fragen:


    -Wo liegen eigentlich die (qualitativen) Unterschiede (Vor- und Nachteile) zwischen Harddisc- und PC-Recording?


    -Welche Möglichkeiten bietet das PC-Recording? Kann man den Sound der Trommeln wie im Studio nach belieben anpassen/verändern?

  • 1. Qualitativ gibt es überhaupt keinen unterschied. Das hängt nur von der Qualität der Analog/Digital-Wandler ab.


    2. Mit dem PC kann man ein richtiges Studio aufbauen. Fast jedes (digital-) Studio baut auf einem Rechner auf. Allerdings stößt der eben doch irgendwann an seine Grenzen, da manche Sachen (z.B. Hall) wahnsinnig viel Leistung fressen. Man kann da noch mit mit DSP-Karten abhilfe schaffen (z.B. Pulsar XTC etc.), aber wenn man das ernsthaft ausbauen will kommt man um externe Geräte nicht drum rum.
    Generell kann man mit dem PC aber erst mal alles machen, was jedes High-End-Studio kann. (Natürlich mit großen Abstrichen was die Qualität und die Kapazität betrifft).


    Martin

  • Hi,


    ich habe mein eigenes kleins Studio.


    Ich habe einen P4, Logic Platinum als Software, eine Hootech DSP 2000 als Soundkarte und einen 12 Kanal-Mixer von Yamaha. Und natürlich ein paar PlugIns.


    Die Hoontech 2000 DSP hat 8 Analoge Klinken Ein- Ausgänge als 19er-Rack! Die Karte hat seinen AD/DA Wandler ebenfalls im 19er-Rack damit die Störgeräusche vom PC nicht aufgenommen werden. Die kann ich wirklich nur empfehlen.


    Die ersten 2 Kanäle haben zusätzlich XLR-Ein- und Ausgänge. Die 48 V Phantomspeisung wurde auch nicht vergessen (Sollte man immer daran denken)


    Das Equipment reicht mir vollkommen aus. Wir sind gerade mitten bei den Aufnahmen und es klappt einfach wunderbar. Man sollte sich aber vorher grundsätzlich damit befassen, da es Unmengen von Punkte gibt die man bei der Vorbereitung, Aufnahme, Mikrofonie, Räume, Mixen usw.
    beachten oder zumindest wissen sollte.
    Sonst wird das nichts. Dann ist der Frust letztendlich sehr groß. Man hat das Equipment und bekommt den Song nicht gemischt.
    Schau dir mal die www.homrecording.de an, da ist alles was du suchst.


    Da gibt es auch recht günstige Workshops usw. Am letzen Sonntag fand der Workshop Mixining & Mixdown statt. Der war echt gut.



    Gruß Ruby

  • Zitat

    Original von superkargo
    ...Für die aufnahmen würde ich dir auf jeden Fall die PC-Lösung vorschlagen. Da sie am billigsten ist ...


    Da bin ich allerdings ein wenig skeptisch.
    Das gilt evtl. für Leute, die sowieso schon einen HochleistungsPC zuhause (und keine Skrupel vor illegalen Kopien) haben.
    Aber wenn ich mal hochrechne:
    PC ("nackich"), Monitor, vernünftige Soundkarte, Anschlusspanel, evtl. noch ein Bedienpanel, gute Software, Installationszeit (evtl. Supportkosten, Hotlines etc.), FX-Plugins, ...
    Da weiß ich nicht, ob man nicht locker in dieselbe Preiskategorie wie bei einem "Standalone" kommt.


    Was mir auch noch viel bedeutet (neben der schon angesprochenen Portabilität, spezialisierter Bedienoberfläche, "PlugNPlay", ...): Stabilität/Zuverlässigkeit.
    Wenn in einem Studio ein professionell gewarteter Rechner ausschliesslich für Aufnahmen genutzt wird, ist das nicht unbedingt vergleichbar mit einem "Home-PC", auf dem natürlich noch "die Microsoft-Palette", Internet, Spiele, Spiele-Grafikkarte (mit speziellen Treibern), ... in regelmäßigen Abständen installiert und wieder runtergeschmissen werden.


    Ich wurde mal zu Probeaufnahmen von einem Freund eingeladen, weil er mich von seiner PC-Lösung überzeugen wollte. Als wir fertig waren, war sein Entschluss gereift, doch ein Standalone vorzuziehen.


    ...


    Muß natürlich jeder selbst wissen, aber ich bin eher für "Standalone".


    Gruß,


    Simon2.

    2 Mal editiert, zuletzt von Simon2 ()

  • Hi,


    ich habe das Problem sehr einfach gelöst. Ich arbeite mit Wechselplatten. Auf meiner Musikplatte ist nichts anderes drauf als das Betriebssystem und Musiksoftware wie Logic und ein paar PlugIns.
    Alle Karten (Netzwerk, ISDN usw.) sind auf dieser Platte deaktiviert. Somit ist der Rechner optimal zur Musikproduktion konfiguriert. Ich habe keine Problem mit der Stabilität und Zuverlässigkeit. Man sollte natürlich nicht alles installieren was man in die Finger bekommt. Meistens happert es daran, warum ein System nicht stabil ist.


    Durch die Nutzung von Wechselplatten kann ich meinen Rechner auch für ander Zwecke nutzen. Das ist mit einer Standalone-Geschichte nicht möglich.


    Es gibt sehr viele Leute die auf dem PC prof. produzieren. Natürlich mit legaler SW! Die meisten gecrackten Musikprogramme haben Timingprobleme und für gute Aufnahmen überhaupt nicht zu gebrauchen. Die Programmierer sind ja auch nicht blöd 8)


    Gruß Ruby

  • Das stimmt schon. Man braucht einen Rechner, den man nur für Studiozwecke nutzt. (Mal abgesehen von Ruby's Lösung). Man sollte eine Platte mit Betriebssystem und den anderen Programmen haben und eine Platte auf die ausschließlich die Wave-files gespeichert werden. Wenn man es ernst nimmt muss man noch eine 2. Platte einbauen für die Sicherung der Audiodaten (RAID-System).
    Die Sache mit dem Preisleistungsverhältnis sehe ich einfach so: Wenn ich mir ein 19" Gerät kaufe und nach einem halben Jahr aber vielleicht was anderes bräuchte bin ich aufgeschmissen. Beim Rechner spiele ich einfach neue Software auf.
    Thema Software: Es gibt schon Mittel und Wege preiswert daran zu kommen. Vielleicht einfach mal einen Urlaub im tiefsten Russland machen und dort die neueste Logic-Version für 10 Euro kaufen (oder mitbringen lassen). Allerdings möchte ich mich aus Sicherheitsgründen öffentlich davon distanzieren, jemanden dazu zu raten, illegale Software zu kaufen! ;)


    Kurz und gut. Man ist mit der Rechnervariante einfach flexibler und hat bessere Voraussetzungen zum nachrüsten.


    Martin

  • Hi,


    ich habe zwar auch zwei Platten, (Platte 1 Betriebssytem und Software, Platte 2 Waves und Samples) aber mittlerweile ist das bei neueren Platten 9600 U/min nicht mehr so zwingend. Man kann ruhig mit einer Platte anfangen und später eine zweite hinzu fügen, wenn man Performance-Schwierigkeiten bekommt.


    Es kommt letztendlich immer darauf an was man machen möchte. Hat ein Song 10 oder 50 Spuren ? Wie viele und welche Effekte, PlugIns setzt man ein usw.


    Gruß Ruby

  • Zitat

    Original von superkargo
    ...Wenn ich mir ein 19" Gerät kaufe und nach einem halben Jahr aber vielleicht was anderes bräuchte bin ich aufgeschmissen. Beim Rechner spiele ich einfach neue Software auf.
    ...


    a) Ich möchte den "Normalo-Homerecording-User" (egal ob Standalone oder PC) sehen, der (bei vernünftiger Auswahl seines Geräts) "nach einem halben Jahr was anderes" braucht. Wenn, dann hat er sich "verkauft" oder eben einfach "irgendwas" gezogen".
    b) die neue Software kostet auch Geld. Ich behaupte sogar, dass vernünftige Software das teuerste an so einem System ist. Wie gesagt: Vorausgesetzt, man hat keine Skrupel, das einzusetzen. Wenn man natürlich hier gekauftes Gerät preislich mit geklauter Software vergleicht, ist es nicht besonders überraschend, dass ersteres mehr Geld kostet. So gesehen ist es auch viel billiger, einen neuen (geklauten) Ferrari zu fahren als einen gebrauchten (gekauften) Mercedes ... ;)
    Deswegen bleibe ich dabei: Der Preis ist nur eingeschränkt ein Argument.


    "Flexibilität" ist natürlich ein gutes Argument für eine PC-Lösung, aber ich weiß nicht, wieviele "Normalos" wirklich so vie Flexibilität brauchen, wie oftmals von der PC-Branche suggeriert. Mein jahrealtes Multieffektgerät klingt immer noch gut, meine E-Gitarre auch, ... ich wüßte nicht, wozu ich beim Aufnehmen von 8-16 Spuren mit einer passablen Effektsektion (oftmals bereits eingebaut) noch allzu flexibel sein sollte ....


    Gruß,


    Simon2.

    Einmal editiert, zuletzt von Simon2 ()

  • Ja o.k.! Ist wohl auch Geschmackssache. Aber 2 Punkte muss ich trotzdem noch bringen.


    1. Die visuallität der Audiodatein möchte ich nicht mehr missen! Ich behaupte man ist beim schneiden mindestens 10 mal so schnell fertig, als wenn man sich immer alles anhören muss.
    Oder man möchte immer wieder eine kurze Stelle abspielen (weil man z.B. den Sound eines Toms einstellen will). Auf dem Rechner wunderbar! Ich hab das mal mit nem ADAT gemacht. HÖLLE! 1 Sekunde hören und dann wieder 10 Sekunden spulen. Das geht gar nicht, wenn man auch mal fertig werden will.


    2. Mit 16 Spuren kommt man bei einer Durchschnittsband meist nicht hin, wenn man das Schlagzeug ordentlich abnimmt (Snare oben+unten etc.) und Gesangs- und Gitarrendopplungen einspielt.
    Gut jetzt wirst du wieder sagen: "Aber es ist doch nur für DEMO Aufnahmen ..." Und das ist genau der Punkt! Nach einiger kann man mit dem Zeug umgehen und möchte vielleicht mal eine ordentliche Aufnahme machen. Dann sind die Grenzen schnell erreicht.


    Aber vielleicht nehme ich das auch einfach etwas zuernst, weil ich das beruflich mache. Manche nehmen zum Aufnehmen ein Diktiertgerät und sind auch glücklich. Soll jeder seine Ansprüche selbst festlegen. Meine liegen wahrscheinlich zu hoch!



    Martin

  • Zitat

    Original von superkargo
    ...1. Die visuallität der Audiodatein möchte ich nicht mehr missen! ...


    Weswegen ja vernünftige Standalones ja auch
    - ein großes Display,
    - einen Monitor- und
    - einen Mausanschluss haben ;)


    Wir sind uns einig: Es ist vielfach auch "Geschmacksfrage". Ich bin einfach ein "Einmal vernünfig und dann nie mahr Gedanken drüber machen"-Käufer, Du vermutlich eher "Erstmal sich alle Möglichkeiten offen halten"-Käufer ;)
    Und jeder woh glücklich damit.


    Gruß und gutes Recording,


    Simon2.

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