Firmen: Produktion von China zurück nach Deutschland

  • Wie ich gerade gesen habe wird Steiff seine Kuscheltier-Produktion von China zurück nach Deutschland holen. Die Lieferzeiten, Qualtität und die gefährlichen Stoffe sind Gründe dafür. Ich finde diese Entwicklung sehr erfreulich, denn wer kennt das nicht: Die Produkte (auch Drums) aus China werden zwar immer günstiger aber die Qualität lässt oft zu wünschen übrig. Ich selbst spiele ein Drumset Made in Germany und hatte bezüglich der Qualität seit 15 Jahren keine Probleme. Ganz im Gegenteil, mein Sonor-Force-Set klingt von Jahr zu Jahr schöner und die Hardware hatte trotz starker Beanspruchung noch nie Mängel. Ich begrüße die Rückholung der Produktion dieser Fima und denke es könnte ein Vorreiter für viele andere sein. Denn war "Made in Germany" nicht unser Markenzeichen?


    Tja und mache andere Teile die mit "Made in China" deklariert sind bringen oft folgende Probleme mit sich:


    - stinken und v.a. Gummis der Hardware enthalten gesundheitsgefärdende Stoffe


    - Die Mechanik mancher Bauteile ist alles andere als gut


    - die Verarbeitung ist oft sehr schlecht


    - halten nicht lange


    - sind nach ein paar Jahren wertlos


    Welche Erfahrungen habt ihr denn mit China-Ware? Ich denke viele sparen am falschem Fleck.

  • Hallo,


    grundsätzlich muss ich Dir vollkommen Recht geben was die Rückverlagerung angeht. Nur sollte man grundsätzlich nichts pauschal bewerten: CHINA = SCHLECHT. Ich muss sagen ich habe vor ca. 1 Woche mein MAPEX SATURN Made in China bekommen. Klar gleich auspacken, nach Transportschäden suchen und das Zeug prüfen. Ich war so positiv überascht ( Kessel mit 5,1 mm ) / eine Gratung wie ein Stück Papier! Ich habe mit dem Finger keinerlei Unebenheiten gespürt. Erstklassige Lackierung. Die Kessel innen wie eine Babyarsch - so glatt. Ich muss gestehen ich hatte es nicht erwartet, aber Hut ab.


    Wenn die Kiste steht kommen Bilder in die Galerie.


    GREETS Marcus

  • offtopic:


    chichi
    Das fängt schon bei Pokerchips an. Wenn diese "nur" minderwrtig wären, könnte man das bei solchen Preisen noch verkraften. Gerade bei 15 Euro Aldikoffern allerdings, dessen Chips oft in Asien (China) hergestellt werden, wurden gefährliche Stoffe entdeckt, mit denen gar nicht zu spaßen ist. Ob es nur früher so war oder es mittlerweile strengere Vorschriften gibt, weiß ich nicht.


    Sicherlich lässt sich das mit der Qualität auf einige Chinaprodukte Übertragen. Die häufig vorkommenden Schadstoffe allerdings finde ich schlimmer, als die beschissene Qualität. Wir sollten mittlerweile aufgeklärt genug sein, um zu wissen, dass ein stockbilliges Chinateil womöglich nicht allzuviel taugt. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.


    Ich habe aber auch Chinasachen, die gut sind, daher gebe ich egnever Recht.

    5 Mal editiert, zuletzt von kotor.useR ()

  • Bei der Nummer darf man aber nicht vergessen das die grossen internationalen Firmen die in China fertigen eigenes Personal vor Ort haben um angeblich Qualitätsstandards zu sichern, wenn von diesen Firmen dann aber
    giftiges Zeug kommt, hat jedenfalls irgendjemand ganz bewußt weggeschaut, um es mal vorsichtig zu formulieren.


    und dann kann die Bonzenyacht von einem unserer "Wirtschaftsdiktatoren" doch gleich noch 10 m länger werden. :thumbdown:

  • Ich hab (leider) die Erfahrung gemacht, dass die Produkte aus China über die Jahre besser geworden sind. Ein Beispiel: Hab mir vor ca 10 Jahren einen Hocker aus China gekauft (war beim ersten Set mit dabei), das Ding war der letzte Schrott, klapprig, schlecht verarbeitet usw. Vor kurzem gabs wieder ein Angebot, diesmal für ein E-Drum inkl. einiger China-Hardware, unter anderem auch wieder ein Hocker. Das Dingen ist für den Preis wirklich zu gebrauchen, recht stabil und einigermaßen vernünftig verarbeitet.
    Alles in Allem stehen ich aber diesem Chinakrempel auch eher Skeptisch gegenüber und würde mich über eine Rückverlegung von Produktionsstätten nach Germany auch freuen. Vielleicht hilft ja auch der stetig steigende Ölpreis diesen Trend zu fördern...

  • also um ehrlich zu sein freue ich mich über jedes Plagiat, das aus China kommt - am besten ist es, wenn es sogar in der selben Fabrik hergestellt wird, in denen auch die originalen Hersteller produzieren lassen.
    Wer so leichtfertig mit seinem Produktions-Know-how umgeht und nur die kurzfristigen Gewinne sieht, hat es einfach nicht besser verdient. Die Umstände (gerade was das Kopieren angeht in China) sind allen bekannt, da schlägt mir die Heulerei der Firmen bezüglich Fälschungen mächtig auf den Magen.


    Mitleid habe ich ausschließlich mit Ingenieuren, die bewusst nicht in China produzieren lassen, aber deren Konzepte trotzdem gestohlen werden. Wobei ich mir hierbei vorstellen kann, dass dann a) der Kopierprozess für Chinesen erheblich aufwändiger ist und b) die Kopie (kurzfristig) nicht die originale Qualität erreicht, wie wenn auch das Original in China produziert wird.


    Von Umwelt- und Menschenrechtsproblemen (in diesem Fall nicht Tibet - sondern Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit, Arbeitsrechte, Mitbestimmung, Lohn, etc.), denen man durch die Produktion in China bewusst aus dem Weg geht, möchte ich hier gar nicht sprechen. Am Stammtisch würde ich sagen, dass man die Unternehmensleiter zum Baden in den verschmutzten Flüssen zwingen sollte - jeden Tag. Oder die Manager selbst mal einen Monat zu den Bedingungen arbeiten müssten. Da wir eben kein Sammtisch sind, bin ich nicht ganz so polemisch und sage, dass da die Politik eingreifen dürfte - wenn sie wollte.


    Zu dem Beispiel "Steiff":
    Was passiert denn, wenn Steiff die Produktion wieder weg von China verlegt (ob das jetzt wirklich zurück nach Deutschland sein wird bleibt noch abzuwarten - da gäbe es noch ausreichen Alternativen)? Stellen wir uns vor, Steiff schließt also die Fabrik (der Einfachheit gehen wir nur von einer Fabrik aus). Es wird nun keine Woche dauern, bis die Fabrik wieder unter neuer Leitung eröffnet wird - mit den selben Arbeitern, den gleichen oder sogar selben Produktionsmitteln um dann einfach genau die selben Produkte herzustellen wie letzte Woche - nur eben nicht mehr für Steiff, sondern für irgendeine "Fälscherbande". Danach wird seitens Steiff ordentlich geheuchelt und geweint, dass soetwas ja überhaupt nicht abzusehen gewesen sei und die Patentrechte in China überraschender Weise überhaupt nicht geschützt würden. Natürlich wird ein neuer Anwalts-Stab eingerichtet, der sich ganz und gar dem Plagiat-Problem widmen wird - und schon übersteigen die langfristigen Kosten die kurzfrstigen Mehreinnamen. Wer behauptet da noch, das Leben sei nicht gerecht.

  • Es gibt bisweilen Probleme mit der Produktion in China. Es wird auch noch mehr Rückverlagerungen geben, so wie es sie bereits aus Tschechein, Ungarn etcpp. gab. Langfristig werden sich die vorgenannten Länder - und noch viele mehr - als Produktionsstandorte etablieren, denn sie werden aus ihren Fehlern lernen. Das kurzfristige Gewinnstreben der "westlichen" Konzerne wird sie und vor allem die Gesellschaften teuer zu stehen kommen: Die Wettbewerber werden durch ungehemmten, naiven Know-how-Transfer gestärkt und überhaupt erst zu Wettbewerbern aufgebaut, die sozialen Kosten (Arbeitslosigkeit, sinkende Sozialstandards) werden "sozialisert".


    Deutschland ist ein rohstoffarmes Land. Der einzige "Rohstoff", den wir haben sind die Köpfe der Bürger und "Gastarbeiter". Verstanden haben wir das schon, das zeigen die gebetsmühlenartigen Lippenbekenntnisse von Politikern, Unternehmern und allen, die sich zu solchen Äußerungen berufen fühlen. Das entsprechende Handeln fehlt, weil auch hier zu kurzfristig gedacht und das mühsame Ringen um die beste Lösung gescheut wird.


    Schluß, das wird sonst zu lang.
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Nachdem ich ja inzwischen mein TD-9KX bekommen habe, muss ich leider feststellen, dass auch ROLAND komplett alles in China produzieren lässt. Wenn man nun die Preise mit den mutmaßlichen Produktionskosten vergleicht, dann kann man sich schon vorstellen, warum diese Firma nicht (mehr) im amerikanischen Mutterland produziert. OK - ob das qualitativ wirklich besser wäre (die Qualität ist OK, der Plastik-Geruch teilweise weniger, aber das wird wohl eher der Teppich sein), lassen wir mal dahingestellt. Warum der V-Drum Monitor PM-10 dann aber das 2,5fache eines chinesischen Vergleichsprodukts kostet, ist mir nicht so ganz klar geworden.


    Trotzdem finde ich es schade, dass sowohl die alte Welt, als auch Amerika selbst "höherpreisige" Produkte in Gänze in China herstellen lässt. Der Plagiarismus hat ja auch den Hintergrund, dass der Chinese den Meister zunächst kopieren soll (Mentalität) um ihn danach zu übertreffen. Vor diesem Hintergrund kann man Globalisierung natürlich auch bewusst nicht verstehen, um kurzfristige Gewinne langfristiger Know-How-Sicherung vorzuziehen.


    Mein SONOR aus den Endsiebzigern Made in Germany hält jedenfalls auch noch gut zusammen ;).

  • Tja, gestern auch in den Nachrichten: Lohnt sich oftmals nicht, weil die Produktivität niedriger ist und das Know How und Fachkräfte für die Maschinen fehlen. Die Tranportkosten gehen zudem auch gerade in die Höhe. So kanns kommen...
    Ein viel größeres Problem finde ich z. T. die Arbeitsbedingungen (kein Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, kein Versicherung, gefährlich Arbeiten, lange Arbeitszeiten).
    Allerdings gibt es durchaus Fälle in denen vergleichbar ordentlich und produktiv gearbeitet gibt (v.a. Taiwan, Südkorea).

  • warum diese Firma nicht (mehr) im amerikanischen Mutterland produziert


    Roland??? Bin ich jetzt verwirrt, ich denke das ist eine Ur-Japanische Firma ?( Alles was ich früher hatte, SRV 2000, TR707, TR727, SPD11 war Made in Japan



    http://www.roland.com/about/en/


    Also die Knaben auf dem Foto sehen nicht amerikanisch aus und der Präsident heißt ganz japanisch ordentlich "Tanaka" und nicht Bush. :D

  • ROLAND ..........warum diese Firma nicht (mehr) im amerikanischen Mutterland produziert.


    Ich bin kein Freund von made in Amerika - zumindest nicht aus Prinzip. Roland war das auch nie! Ist ja auch eine Japanische Firma :D


    Das schöne an der Globalisierung ist, dass andere Länder endlich ein Wirtschaftswachstum haben, das ihnen lange von der westlichen Welt vorenthalten wurde. Auf lange Sicht entwickeln sich so aber auch neue Märkte für unsere High-End Produkte. Da wir aber durch politische Weichenstellungen der 80er und 90er Jahre einen Handy-Vertrag für solch ein Produkt halten, werden wir uns noch ein wenig umsehen müssen. Dass wir hier wirklich die Gürtel enger schnallen müssten ist aber auch nur eine gezielte politische Manipulation. Firmen, die ihre wenigen Innovationen ins Ausland tragen, weil sie das schnelle Geld riechen vertuschen mit dem kurzfristigen Erfolg allenfalls, dass sie ohnehin ohne langfristige Perspektive auskommen mussten. Wenn diese Firmen aus derlei Experimenten Schaden nehmen, dann ist es eigentlich keinr - sie wären schon früher den Bach runter gegangen, konnten dies durch kurzfristige Kostensenkung aber hinauszögern.


    Was die Umwelt angeht, gilt in China seit einiger Zeit ebenfalls die ROHS Richtlinie - allerdings, wie sich dies im Netzt recherchieren lässt, hat der Lobbyismus der Chinesischen Industrie nicht so weitreichenden ERfolg, wie hierzulande. Die vielfältigen Ausnahmebestimmungen und Schlupflöcher, die in der EU geschaffen wurden, um unsere arme Industrie vor zu hohen Umweltinvestitionen zu schützen, wurden in China nicht geschaffen. Theoretisch müssten aus China daher die sauberere Ware kommen....... :S

  • Bei der Nummer darf man aber nicht vergessen das die grossen internationalen Firmen die in China fertigen eigenes Personal vor Ort haben um angeblich Qualitätsstandards zu sichern, wenn von diesen Firmen dann aber
    giftiges Zeug kommt, hat jedenfalls irgendjemand ganz bewußt weggeschaut, um es mal vorsichtig zu formulieren.


    und dann kann die Bonzenyacht von einem unserer "Wirtschaftsdiktatoren" doch gleich noch 10 m länger werden. :thumbdown:

    Das ist nicht unbedingt richtig.
    Das mag es geben, aber es gibt auch andere Fälle.
    Ein gegenteiliges Beispiel, das mir persönlich aus der Führungsetage berichtet wurde:
    Ein sehr namhafter Hersteller von Instrumenten (keine drums) hat in China produzieren lassen.
    Die Chinesen lieferten die Vorserienmodelle in beeindruckender Qualität ab und diesen wurden auf Herz und Nieren getestet.
    Der grosse Instrumentenhersteller gab grünes Licht für die Produktion.
    Einige Monate später wurde der erste Container mit Instrumenten in Hamburg angeliefert.
    Die Qualitätssicherung vor Ort öffnete den Container, begutachtete ein paar Instrumente, ließ den Container wieder verschliessen und schickte den Schrott postwendend zurück.
    Die Rechnung des chinesischen "Partners" wurde auch nicht bezahlt.
    Da haben die Chinesen einfach versucht, den Auftraggeber zu bescheissen...
    Also nur auf Profit und ganz ohne Qualitätssicherung läuft es auch nicht.
    Allerdings ist es einfach ein Fakt, das man z.b. kein Drumset in der Qualität eines Force 3007 zu diesem Preis in Deutschland herstellen könnte.
    Die Entscheidungen, Produktionsteile ins Ausland und nach China zu verlagern sind nicht immer nur Gewinnmaximierung sondern teilweise auch eine (bittere) Notwendigkeit.
    Wie sollen Traditionsunternehmen wie z.b. Sonor überleben, wenn sie in Konkurrenz zu Billiganbietern aus China stehen, die den gesamten Massenmarkt bedienen.
    Alleine von den HiEnd Made in Germany Sets in der gehobenen Preisklasse kann man nämlich (leider) nicht existieren...
    Aber dauerhaft wird sich dieser Prozess nicht fortsetze, denn irgendwann steigen auch in China die Löhne und er Lebensstandard und dann ist Schluss mit den billigen Produktionsstätten.
    Deshalb ist es enorm wichtig, das das Know How im Lande bleibt und kluge Firmen achten auch darauf...

  • Aber dauerhaft wird sich dieser Prozess nicht fortsetze, denn irgendwann steigen auch in China die Löhne und er Lebensstandard und dann ist Schluss mit den billigen Produktionsstätten.


    Macht den Multis ja nix, bis dahin sind wir doch wieder soweit, Lebensstandard und Löhne im Arsch, dann kann es ja von vorne losgehen. :thumbdown:

  • Ich muss Didi Rechtgeben, im Fahradbereich werden im nächsten Jahr die Preise anziehen, da die Chinesen mittlerweile höhere Lebensstandarts haben.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Bei der Nummer darf man aber nicht vergessen das die grossen internationalen Firmen die in
    Die Entscheidungen, Produktionsteile ins Ausland und nach China zu verlagern sind nicht immer nur Gewinnmaximierung sondern teilweise auch eine (bittere) Notwendigkeit.

    Sorry, da muss ich entschieden widersprechen und mich selber zitieren:

    Ich bin so frei hier nochmal reinzuspammen (klingt ja fast schon unanständig :) :( Dass man zur Gewinnmaximierung die Produktion auslagern MUSS, ist ein gern kolportierter Globalisierungsmythos, welcher durch Wiederholung nicht richtiger wird. Oberflächlich mag das logisch erscheinen, aber es gibt auch viele gute betriebswirtschaftliche (Produktivität, Stabilität etc) Gründe und solche das Marketing betreffend (Image), das nicht zu tun.
    Marktgesetze sind keine Naturgesetze, werden sie quasi als solche betrachtet, muss man ihnen eine gewisse Nähe zum Totalitarismus unterstellen.


    Das wäre jetzt eher eine Thema für eine Doktorarbeit, ich weiß. Aber wir leben in einer Welt von Mythen, Klischees und Vorurteilen, die viel zu oft unhinterfragt verbreitet werden.

  • Bleiben wir doch mal in der Welt des Schlagzeugs.
    Wenn kein Hersteller mehr in China produzieren würde, was würden denn dann alle Einsteiger und untere Mittelklasse Sets kosten?
    Man kann in Deutschland, um nur ein Beispiel zu nennen, kein Sonor Force Set zu diesem Preis herstellen.
    Also müssten alle, die Schlagzeug spielen wollen für ihr erstes Set gleich mal fast 2000 € hinlegen...
    Es gibt sicherlich Branchen, in denen die Verlagerung völlig überflüssig wäre, aber im Schlagzeugsektor ist das unter den heutigen Bedingungen nicht möglich, es sei denn, ALLE Hersteller würden gemeinsam damit aufhören und ALLE KUNDEN wären bereit, wieder deutlich mehr für ein Schlagzeug zu bezahlen.
    Vor 25 Jahren gab es z.b. Schlagzeuge in der Qualität der heutigen Einsteigersets nicht zu solchen Preisen zu kaufen, obwohl die Löhne und die Material und Energiekosten in Deutschland niedriger waren als heute.
    Ein Sonor Phonic hat in den 80igern schon mehrere Tausend DM gekostet und war nur Foliert.
    Selbst die Taiwan Pearl Export Sets haben damals noch 2000 DM gekostet, hatten Kessel aus Billig Sperrholz, was mit irgendeiner grauen Pampe versiegelt wurde und waren auch nur foliert.
    Heute kriegt man ein Force 3007 hochglanzlackiert für 1200€ und das trotz 25 Jahren Inflation und gestiegener Rohstoff und Energiepreise.
    Das geht eben nur noch in China oder du zahlst den Leuten hier in Bad Berleburg auch nur einen Stundenlohn von 2€, lässt die 50-60 h die Woche arbeiten und machst einen Sonderdeal mit der Bundesregierung über niedrigere Energiekosten...
    Du hast recht, das im Sinne der Gewinnmaximierung eine Verlagerung nicht sein muss, aber um im Niedrig-Preisgefüge wettbewerbsfähig sein zu können, musst du verlagern.
    Ohne es wirklich zu wissen, vermute ich sogar, das die Gewinnmarge bei einem Sonor Set aus China vielleicht gar nicht grösser ist als die Marge bei nem Set aus Germany. Nur kann man eben keine Sets in der Ausführung der China Sets in Deutschland zu diesem VK produzieren.
    Und der Kunde will billige Sets.


  • Die Chinesen lieferten die Vorserienmodelle in beeindruckender Qualität ab und diesen wurden auf Herz und Nieren getestet.
    Der grosse Instrumentenhersteller gab grünes Licht für die Produktion.
    Einige Monate später wurde der erste Container mit Instrumenten in Hamburg angeliefert.
    Die Qualitätssicherung vor Ort öffnete den Container, begutachtete ein paar Instrumente, ließ den Container wieder verschliessen und schickte den Schrott postwendend zurück.

    Das kommt sogar häufig vor - es gibt tatsächlich Hersteller in China, die ihre Vorserienmodelle von einem für seine gute Qualität bekannten Mitbewerber herstellen lassen, nur um ins Geschäft zu kommen. Aber selbst, wenn die Vorserie vom Anbieter selbst hergestellt wird, kann es passieren, dass dieser seine eigene Kalkulation später korrigieren muss. Erst wird gefeilscht und wenn der Chinese zu spät merkt, dass er seinen eigenen Preis nicht halten kann, wird halt beim Serienprodukt die Qualität ganz radikal abgespeckt.

    Die Rechnung des chinesischen "Partners" wurde auch nicht bezahlt.

    Das halte ich eher für eine Hinzudichtung, die beim Weitererzählen passiert ist. Im Internationalen Handel läuft das meißte über Vorkasse. In solchen Fällen sind die Möglichkeiten, sich am Lieferanten schadlos zu halten sehr begrenzt. Deswegen arbeitet man lieber mit renommierten OEM-Herstellern zusammen.

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