gehörsturz oder doch nicht?!

  • mcEx ich geh morgen zum arzt und wenn ich da mit schlafanzug hin muss!!

    Zitat

    Oft macht man beim Spielen nicht nur ein blödes Gesicht, sondern atmet
    auch sehr unregelmässig
    und macht Druck im Kopfbereich, der sich in den
    Ohren sammeln kann.

    Heiliger Strohsack! TwoStroke! ich probiere das mal aus..ruhig atmen nach metronom wärend ich spiele...ich versuchs einfach mal..
    geh aber morgen trotzdem zum arzt!

  • Hallo zusammen,


    was ihr beschreibt, sind alles Hörsturz-Symptome:

    Dann hab ich das Gefühl, dass sich mein linkes Ohr "schließt", ich da kaum noch drauf höre, aber ein lauter Fiepton im Ohr ist.

    Wenn mein Problem eintritt, höre ich so, als hätte ich Wasser im Ohr.


    Die reichen von Tinnitus, Druckgefühl, Wattegefühl, Wassergefühl bis Schwindelgefühl (die Ohren sind mitzuständig für den Gleichgewichtssinn).


    Ich kann mir auch vorstellen, das das bei mir mit Bluthochdruck zusammenhängt.


    Es gibt sehr viele Ursachen für einen Hörsturz/Tinnitus. Genannt werden u.a. Infektionen, Durchblutungsstörungen, Stress, Lärmeinwirkung (Knalltrauma).


    Wie ist das denn, bleibt dieses Hörsturz-Symptom dauerhaft oder ist das so wie bei mir, dass es nach ein paar Sekunden wieder weg ist und manchmal (selten) wieder auftaucht?


    Das wäre super, wenn das einfach pauschal zu beantworten wäre. Es ist bei jedem anders.
    Jeder hat schon mal selten ein vorübergehendes Pfeifen im Ohr, das muss nicht krankhaft sein. Wenn sich das aber häuft und länger anhält, ist das ein Warnsignal. Bei manchen bleibt es bei vorübergehenden Störungen, bei manchen häufen sie sich bis zu chronischen oder schubweisen Beeinträchtigungen, die sich äußerst negativ auf das Allgemeinbefinden auswirken.


    Für alle gilt: Die Erfolgsaussichten einer Behandlung fallen mit der Zeit des Abwartens. Man kann es nicht in Tagen oder Wochen ausdrücken. Daher ist der wichtigste Rat: Schnell, aber ruhig zum HNO.
    Der größte Fehler ist, in der Hoffnung, es handelt sich um ein vorübergehendes Symptom, von einem Facharztbesuch abzusehen. Allerdings ist der zweitgrößte Fehler, in Hysterie zu verfallen, weil man etwas Zeit vergeht, bis man zum Arzt kommt.


    Den Arzt wird interessieren, in welchen Zusammenhängen die Störung auftritt. Er wird verschiedene Messungen durchführen und daraufhin ggf. eine Behandlung verordnen. Wenn die nicht erforderlich ist, hat er zumindest ein paar Tipps auf Lager, z.B. in Sachen Gehörschutz - umsonst war der Arztbesuch nie.
    Die Art der Behandlung ist eine Einzelfallentscheidung. Den meisten scheint eine Infusionstherapie zu helfen, das bedeutet aber nicht, dass darin die einzige, pauschal gültige Lösung zu sehen ist. Beurteilen kann auch das nur der Arzt. Und weil es verschiedene Ansichten und umstrittene Ansätze unter den Medizinern gibt, ist es im Zweifel nicht falsch, eine zweite Meinung einzuholen. Inzwischen ist Hörsturz/Tinnitus mit allgemein wachsendem Stressaufkommen aber ein Dauerbrenner-Thema, mit dem so gut wie jeder HNO nach den Regeln der Kunst umzugehen weiß.


    Interessant ist, dass oft Leute betroffen sind, bei denen das Hören eine wichtige Rolle im Leben spielt. Angestrengtes Hören bedeutet Stress, Gelassenheitspausen sind in diesem Zusammenhang wichtig. Wer dazu neigt, die Nacht im Studio/Proberaum durchzumachen, weil er musikalische Überforderung auf Biegen und Berechen überwinden will, gehört mit einiger Sicherheit zur Risikogruppe.


    Unerträglich ist, dass man auch heute noch immer wieder auf Leute trifft, die beim lautem Arbeiten/Musizieren/Hören auf Gehörschutz verzichten, das ist absolut vergleichbar mit dem Verzicht auf HIV-Schutz bei einer anderen Art "Knalltrauma".


    Zusammenfassung:
    - Gehörschutz!
    - Aufhören, wenn der Spaß vergeht
    - bei anhaltenden Schwierigkeiten schnellstmöglich, aber gelassen zum HNO
    - nicht in Voodoo-/Wunder-/Hausmittel investieren


    Es gibt übrigens gut komprimierte Erklärungen zu den Themen Hörsturz und Tinnitus bei Wikipedia.


    Dringende Hörempfehlung: Silence is Sexy (Neubauten) (laut durchhören! :-))


    Grüße - Peter

    -
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  • so, experiment gewagt.
    Fakts:
    getrommelt von:


    1) 18:22 - 19:00:


    5 min:
    leichte sachen, 4/4 bei 40/80/160 bpm mit bpm-atmung


    zweite halbe stunde:
    doppelbassdrum, rimshots, crossstick, cowbell, Snare ohne Außendämfer.
    China, Crash auf die Viertel gespielt. 4/4 bei 40/80/160 bpm mit bpm atmung



    2) 20:00 - 21:00:


    erste halbe stunde:
    leichte sachen, 4/4 bei 40/80/160 bpm ohne bpm-atmung


    zweite halbe stunde:
    doppelbassdrum, rimshots, crossstick, cowbell, Snare ohne Außendämfer.
    China, Crash auf die Viertel gespielt. 4/4 bei 40/80/160 bpm ohne bpm atmung



    Alles MIT Gehörschutz (ich bin ja nicht bescheuert!)


    Ergebniss:
    Ich habs geschafft, ich hatte wieder dieses "wasser"-gefühl und mein ohr pfiff grade ca. 10 min. hab wieder meine fratze gezogen und ich hatte wieder den normalen hörzustand. das pfeifen ist auch weg...oder ich merks nichtmehr..keine ahung..


    Materialschaden:
    1 Stick ist durch.


    geh trotzdem zum arzt

    3 Mal editiert, zuletzt von Trommler91 ()

  • laut arzt ist nix....das gibt nich?!?! ich höre ganz normal sagt der?! ist nur n bisschen stress und ich soll mich nicht verrückt machen...



    renn morgen wieder zu nem arzt

  • Mach dich nicht verrückt...


    :D


    Ich mach seit 30 Jahren laute Musik (im letzten Jahrtausend war Gehörschutz nix für echte Rocker) und hör prima (auch wenn meine Frau das Gegenteil behauptet), hatte noch nie Ohrgeräusche o.ä.


    Mein Kollege macht keine Musik, hört keine laute Musik und musste wegen ´nem Tinnitus ins Krankenhaus - stressbedingt, sagten sie da. Hat sich immer verrückt gemacht... vielleicht doch nicht so schlecht, der Tipp von deinem Arzt?

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • hm, vielleicht hat der kerl doch recht.ärzte haben ja schließlich nicht umsonst studiert...
    also: ich lass es jetz mal ruhiger angehen


    ich geh aber trotzdem morgen noch zu nem anderen....heidenei, so langsam gehen mir die ärzte aus :D

  • :) Also "Mach dich nicht verrückt" ist ja vielleicht der richtige Tipp. Hört sich doch gut an, sei froh.
    Zu Atmung und Druck konnte er nichts beitragen?


    Gruß - Peter

    -
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  • Nur um das noch mal klarzustellen - mein Tip oben bezüglich der Atmung war in erster Linie so gemeint, dass man beim Spielen darauf achtet entspannt und kontinuierlich zu atmen. Man sollte zB bei schwierigen Stellen nicht die Luft anhalten, inneren Druck erzeugen oder Ähnliches. Die Atmung muss dann nicht unbedingt nach Metronom gehen, hauptsache gleichmäßig.

  • Zitat

    Also ich habe das "manchmal", auch ohne Vorwarnung und ohne dass es um mich herum laut wäre. Dann hab ich das Gefühl, dass sich mein linkes Ohr "schließt", ich da kaum noch drauf höre, aber ein lauter Fiepton im Ohr ist. Das dauert dann 10 - 20 Sekunden und dann ist es wieder, als wär nichts gewesen. Schwindelig wird mir dabei nicht. Ich hatte das bis jetzt 3 mal.

    Ich habe das auch. Und zwar auch immer, wenn ich entspannt auf der Couch liege und es ruhig um mich herum ist. Niemals, wenn es laut ist oder Schlagzeug gespielt wird. Und es betrifft auch immer das linke Ohr. Gehörschutz na klar, sonstige Probleme keine.

  • Zitat

    Also ich habe das "manchmal", auch ohne Vorwarnung und ohne dass es um mich herum laut wäre. Dann hab ich das Gefühl, dass sich mein linkes Ohr "schließt", ich da kaum noch drauf höre, aber ein lauter Fiepton im Ohr ist. Das dauert dann 10 - 20 Sekunden und dann ist es wieder, als wär nichts gewesen. Schwindelig wird mir dabei nicht. Ich hatte das bis jetzt 3 mal.

    Ich habe das auch. Und zwar auch immer, wenn ich entspannt auf der Couch liege und es ruhig um mich herum ist. Niemals, wenn es laut ist oder Schlagzeug gespielt wird. Und es betrifft auch immer das linke Ohr. Gehörschutz na klar, sonstige Probleme keine.

  • Geht mir auch so und ich fand die Aussage von 00Schneider zu dem Thema sehr interessant, hätte ich nicht gedacht:
    klick


    Nach Metronom zu atmen wäre mir koordinativ zu schwer, ich hab genug mit der zwei Armen und Beinen zu tun.
    Beim Joggen oder Radfahren macht das Sinn aber beim Trommeln?

  • @ JanD:
    Jep, Schneider's Aussage hat mich auch sehr erstaunt. Zumal sich hier ja die Leute langsam häufen, denen es so geht. :rolleyes:


    @ 00Schneider:
    Hast du dazu irgendeine Quelle oder so, wo man dem noch genauer auf den Grund gehen könnte?

  • @ 00Schneider:
    Hast du dazu irgendeine Quelle oder so, wo man dem noch genauer auf den Grund gehen könnte?

    Ist leider sehr schwierig eine umfangreiche Quelle zu finden. Ich nehme an in manchen Büchern oder "Papers" von Fachleuten steht es gut drin.


    Es gibt z.B. die sog. spontane otoakustische Emission. Eigentlich soll die laut den meisten Links recht leise sein (10-30 dB), aber wieso sollte sich das Ohr nicht auch mal verregeln können so dass es mal kurz laut wird. Jedenfalls kann die Empfindlichkeit der Haarzellen verändert werden, d.h. die Höhe des Potentials ab dem eine Erregung als Ton/akustisches Ereignis angesehen wird. Die unterschiedlichen Abstimmungen je nach Frequenz sieht man in den sog. Abstimmungskurven (frequency tuning curves) nach Evans, was man meist nicht sieht ist diese Regelung der Empfindlichkeit, also dass der niedrigste Punkt dieser Kurve auf verschiedenen Potentialen liegen kann, je nach Situation.


    http://www.otoemissions.org/definitions/SOAE.html


    Aber ich finde die meisten Google-Ergebnisse da recht undurchsichtig. Ob es diese SOAE bei "uns" ist weiß ich nicht, aber irgendsowas könnte es sein. Vielleicht ist's auch nur reine Einbildung bzw. Fehlinterpretation vom Gehirn.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Ich weiß eine verlässliche Quelle: HNO


    Edit: Das ist gar nicht so flapsig gemeint, wie es vielleicht aussieht - Hintergrund: Wenn man bei sich so etwas feststellt, nehmen wir an, einen anhaltenden Tinnitus, gerät man leicht in Stress bis Panik. In dieser Situation wissenschaftliche Abhandlungen zu studieren, wird schwerfallen. Der HNO hat das (im Optimalfall) bereits für uns übernommen. Ob das Leiden organischen, psychischen oder sonstigen Ursprungs ist, wird man bei sich selbst nicht feststellen können. Die Messapparatur dafür hat (im Optimalfall) der HNO.


    Grüße - Peter

    -
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    Einmal editiert, zuletzt von pbu ()

  • Ich hab keinen Tinnitus oder andere Beschwerden, es geht um den Sachverhalt den mavine als erstes schilderte: man empfindet dass das Ohr dicht macht, man hört plötzlich einen "lauten" Ton der schnell abklingt und ein paar Sekunden später ist alles so wieder in Ordnung. (Laut in Anführungszeichen weil man nicht weiß ob es wirklich laut ist - im Vergleich zu Ruhe ist ein Flüstern laut.)


    Ich zäum das Pferd auch nicht von hinten auf, die Grundlagen über Psychoakustik hab ich nicht aus dem Netz sondern aus Akustik-Vorlesungen. Und da der Prof sich etwas besser auskannte, gab's auch den ein oder anderen tieferen Einblick.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

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