Probleme im Unterricht

  • ... dann tus.


    Ist nicht von mir - hat Dirk Brand mal gesagt. Aber eines ist klar: zwischen "ich mag es nicht" und "ich kann es nicht" und "ich will es nicht, weil ich es nicht kann" gibt es einen Unterschied.
    Triolen, Swing, Blues - alles wichtig, besonders für Hardrocker. Musikalische Horizonterweiterung ist sicher auch für Drummer eine Grundvoraussetzung. Ich mag auch keine Volksmusik, trotzdem würde ich mich nicht völlig sperren, welche zu spielen wenn es die Gelegenheit erfordet - man darf halt nicht auf den Text hören :rolleyes: .


    Der Häcker (persönliche Vorstellung folgt in den nächsten Wochen)

  • @ phil
    Grundmotivation= ich möchte schlagzeugspielen, krieg es aber allein nicht hin und brauch Hilfe.


    Ich rede auch nicht davon, Schüler zu Disziplin zu zwingen (was eh net geht), sondern ich rede von Schülern, die demotiviert sind, wenn nicht sofort die gewünschten Erfolge eintreten (wozu hat man dann Unterricht?!) und nicht verstehen, dass die Hauptarbeit bei ihnen selber liegt und der 3. Schritt nicht nach dem 1. getan werden kann.
    Hugh, jetzt gehe ich wieder zu Sch(lach)zeug

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • - der hat mir unheimlich die Augen geöffnet für Blues (aber damit meine ich natürlich nicht das "Stein-Zeug" ;)).


    Da wurde im letzten Satz etwas immens Wichtiges gepostet: Die Play-Alomgs auf der Stein- CD sind ja mal sowas von zum Einschlafen! Da könnte selbst ich mich nur schwer motivieren.


    Ein guter Schritt des Lehrers wäre es, unserem Clown zu zeigen, wofür er die Rhythmen noch alles gebrauchen kann. Sie also nicht nur als Blues hinstellt, sondern zeigt, das 6/8 bzw. 12/8 durchaus in der modernen Rock- und Pop- (bzw. Hard Rock/Metal-) Musik gebräuchliche Grooves sind, die der Drummer beherrschen sollte. Dann hätte der auch Spass daran und würde es einsehen, die Dinger zu üben.


    Das die Beschäftigung mit ternären Grooves das Rhythmusgefühl schärft und verbessert brauchen wir, glaube ich, nicht wirklich zu diskutieren.


    Insofern trifft beide Parteien eine Teilschuld, die sie durch ein Gespräch aus der Welt schaffen sollten.


    Meine Schüler müssen übrigens am Anfang auch durch die ternäre Welt- nur nenne ich das halt nicht Blues und spiele keine Stücke mit 10 minütigem Gitarrensolo zur Abschreckung vor. ;) :D


    LG

  • Ich kann Thomas Trommelt nur voll und ganz zustimmen und muss eigentlich der hier und da geäusserten Ansicht widersprechen, das der Lehrer zuallererst dem Schüler das beibringen soll, worauf er Bock hat. Das ist das Ende jeglichen halbwegs didaktischen sinnvollen Unterrichts.


    Ich habe auch schon viel zu oft bei Schüler erlebt, das sie mir gesagt haben, was sie eigentlich nicht lernen wollen...
    Meines Erachtens ein völlig falscher Ansatz!
    Kaum treffen sie auf Widerstand beim Üben oder checken etwas nicht direkt, heisst es ganz schnell, das ist doof, das brauche ich nicht, das interessiert mich nicht.


    Ganz schlimm beim Thema Rudiments oder eben interessanterweise immer bei ternären Geschichten wie Shuffle, Swing etc.



    Und warum ist das so? Weil man den Scheiss üben muss und das bedeutet Arbeit.
    Aber beim Hobby darf ja alles nur Spass machen....
    Ich finde die Spassargumentation extrem ermüdend. Reiner "Spassunterricht" führt selten zum Erfolg, wobei ich durchaus bei den entsprechenden Spasschülern, die sich eher im Bild eines Trommlers geil finden, das sie sich von sich selbst machen, und worum es da hauptsächlich geht, ein cooler Drummer zu sein (pffft) als wirklich lernen zu wollen, auch dann nur noch "Spassunterricht" mache. Gegen ständige Verweigerungshaltung anzukämpfen ist extrem ermüdend...


    Lernen ist Arbeit und keine Spassveranstaltung und ein motivierter Schüler sollte eher wie ein Schwamm sein, der in den Unterricht kommt und erst mal alles annimmt, was der Lehrer anbietet, immer vorausgesetzt, der Lehrer weiss, wovon er redet.
    Der Spass des Schlagzeugspielens soll unbestritten erhalten bleiben, aber der Unterricht ist doch nicht Ort des Vergnügens. Das soll die Band sein, das Musizieren mit anderen und auch das drauflostrommeln zuhause.
    Aber Üben und Unterricht nur unter Spassgesichtspunkten zu gestalten - no way!!!
    Und gerade weil man das Schlagzeugspielen freiwillig macht, weil man Boch drauf hat und (hoffentlich) niemand einem zum Unterricht zwingt, sollte es nicht so sein, das der Lehrer permanent in der Bringschuld sein sollte, den Schüler zu bespassen bzw. in nur mit lustigen Übungen und Lehrmaterial zu versorgen.
    Leider ist aber insgesamt die Einstellung zum Thema Lernen und Eigenverantwortlichkeit beim Lernen zu sehr verloren gegangen und es wird da so manches vom Lehrer eingefordert, was gar nicht sein Job ist.
    Natürlich sollte man immer im Dialog mit seinem Lehrer sein und ihn durchaus fragen, warum soll man jetzt dieses und jenes üben/lernen.
    Aber man kann gar nicht an allem Spass haben, auch wenn der Lehrer erklärt, warum man etwas üben muss/sollte. Deshalb kann ich da Reed311 in diesem Punkt nicht recht geben, denn die Einsicht, warum man etwas geübt haben sollte, erreicht einen oft erst viel später, meist erst dann ,wenn man merkt, wozu man plötzlich in der Lage ist, wenn man es gemeistert hat.


    Ich werde nie meine Masterclass bei Gary Chaffee vergessen. Grauenhafte Unterrichtsstunde mit 100% Frustration und zwischenmenschlichem Debakel und die Übungen von ihm erschienen mir zunächst völlig abwegig, langweilig und ich wusste so gar nicht, warum ich so etwas üben sollte.
    Ich bin aber nach hause und hab mir gesagt, irgendwie wird der schon wissen, warum ich das üben soll und hab ein Jahr lang die Zähne zusammengebissen und den ganzen Mist geübt.
    Das hat mir NIE Spass gemacht und auch heute macht mir das keinen Spass, diesen Kram zu üben, aber ich muss sagen: DER MIST BRINGTS!!


    Und somit ist der Unterricht bei Gary Chaffee, der weder Spass gemacht hat, noch nett war, noch unterhaltsame Übungen gebracht hat, die ich aber trotzdem schon 20 Jahre immer wieder übe, eine der Momente und Schlüsselereignisse gewesen, aus denen ich am allermeisten für mein Schlagzeugspiel (in technischer Hinsicht) gezogen habe.


    Ach ja, und welche Schüler werden von mir immer am besten?
    Die, die eben wie Schwämme sind, die nicht immer lamentieren, ich will dies nicht üben, das nicht üben etc., die einfach mal machen und mir dann 6 Monate später freudestrahlend in der Stunde verkünden, was jetzt alles klappt, was 6 Monate zuvor undenkbar war.
    Da sind dann die Unterrichtsstunden mit Frust und "es geht irgendwie nicht weiter" Stimmung schnell wieder vergessen.


    Mein Fazit: die Unterrichtsstunde ist keine Bespassungsveranstaltung. Dafür gibt es Guitar Hro oder Rockband auf der Playstation bzw. XBox :D

  • Da spricht jemand wahre Worte gelassen aus.


    Zitat

    Reiner "Spassunterricht" führt selten zum Erfolg, wobei ich durchaus bei den entsprechenden Spasschülern, die sich eher im Bild eines Trommlers geil finden, das sie sich von sich selbst machen, und worum es da hauptsächlich geht, ein cooler Drummer zu sein (pffft) als wirklich lernen zu wollen, auch dann nur noch "Spassunterricht" mache. Gegen ständige Verweigerungshaltung anzukämpfen ist extrem ermüdend...


    Sehe ich auch so. Zumal beim Thema Rudiments.

  • So sind wir von Blues zu Rudiments gekommen und aus meinem Beitrag ist geworden: "Nur Spaßunterricht ist gut". Das hat niemand behauptet und darum ging es hier auch gar nicht.


    Natürlich sollte ein motivierter Schüler wie ein Schwamm sein und natürlich ist es klar, dass gerade besonders nervige Übungen einen guten Lerneffekt haben, weil sie bestimmte Gewohnheiten aufbrechen und Horizonte erweitern (ich habe selbst Unterrichte/Masterclasses bei bekannten Trommlern erhalten). Es gibt aber auch Ausnahmen und so eine haben wir hier.


    lg
    max

  • Ich denke einige hier können oder wollen nicht verstehen; genau wie Luddie sagt, geht es nicht um "Spaßunterricht" (ist fast ein genauso dämlicher Begriff wie "Kuschelpädagogik" und macht eigentlich nur im Kontext von Kleinkindern wirklich Sinn; verwendet werden solche Begriffe auch meistens von Leuten die keine Ahunng haben...), sondern einzig um die Fähigkeit den Unterricht unter Einbeziehung der Schüler zu planen (selbstverständlich sollte ein Lehrer den Unterricht strukturieren!) und nicht einfach rücksichtslos sein Ding durchzuziehen. Dazu gehört vielleicht auch, dass man seine eigenen Ansprüche nicht (gänzlich) auf die Schüler überträgt - nicht jeder will der neue Dave Weckl. Und nur weil man selber, sozusagen, gute Erfahrungen mit schlechtem Unterricht hatte ;) , muss das Anderen genauso gehen.


    Die Frage ist jetzt nur, ob wir uns letztlich das Gleich meinen und das nur von verschiedenen Seite betrachten oder ob wir verschiedener Ansicht sind :) ?


    Grüße, Philip

  • Deshalb kann ich da Reed311 in diesem Punkt nicht recht geben, denn die Einsicht, warum man etwas geübt haben sollte, erreicht einen oft erst viel später, meist erst dann ,wenn man merkt, wozu man plötzlich in der Lage ist, wenn man es gemeistert hat.


    Hi didi!


    Welchen Punkt meinst Du jetzt genau?


    Ich habe mit keiner Silbe gesagt, dass der Lehrer ab sofort den Schüler bespassen soll. Guter Unterricht beinhaltet aber auch, dass man de Schüler da abholt, wo er sich gerade befindet.


    Von daher wäre eine weiterführende Erklärung ,ohne den Begriff "Blues" zu benutzen, im Sinne beider Parteien.


    Grundsätzlich bin ich Deiner Meinung! Glaube nur, das Du mich da an diesem Punkt (welcher das jetzt auch war) missverstanden hast.


    LG

  • Zitat

    Fähigkeit den Unterricht unter Einbeziehung der Schüler zu planen


    Welche Aspekte des Schülers sollen denn einbezogen werden? Stilistische Wünsche? Technische Wünsche? Koordinatorische Fähigkeiten? Wunsch nach sozialer Anerkennung durch Schlagzeugspielen? Lerngeschwindigkeit?


    Selbstverständlich spielen solche Dinge eine Rolle. Nicht jeder Schüler will die gleiche Musik machen. Aber ähnlich wie bei den Rudiments gibt es auch bei den Stilen gewisse Grundlagen, die zu kennen sehr lohnenswert ist. Daher sehe ich hier durchaus auch eine Pflicht des Lehrers darauf zu bestehen, dass solche Dinge gemacht werden. Vielleicht nicht unbedingt in der Tiefe wie die Neigungsfächer des Schülers. Aber soweit, wie ein Grundwissen erforderlich scheint. Niemals aber über den Punkt hinaus, an dem der Schüler seine Motivation verliert und immer mit der Erklärung über Hintergründe, Verwendungszwecke und die erwarteten positiven Effekte auf das Spiel des Schülers.


    Niemand will ja seine Schüler quälen :Q . Manche Schüler maßen sich jedoch an, den Effekt einer Übung nach zehn Minuten abschätzen zu können. Nach ausführlicher Erklärung seitens des Lehrers dann darauf zu bestehen, dass der Schüler weiterübt bringt nichts. Entweder will er dem Lehrer folgen. Dann kann er wirklich etwas lernen. Oder aber, er will nicht folgen, weil er sich für kompetent genug hält. Dann kann man ihm auch nichts beibringen, was er im ersten Moment nicht will.


    Man kann beiden im Unterricht das Schlagzeug näher bringen. Dem einen etwas direkter. Dem anderen muss man vielleicht etwas subtiler die wichtigen Übungen "unterjubeln". Keiner soll weinend oder deprimiert aus dem Unterricht gehen. Aber die Schüler müssen sich auch im Klaren darüber sein, dass hier und da auch Arbeit geleistet werden muss. Von ihnen selber und manchmal auch über einen längeren Zeitraum. Da sehe ich bei eingien Schülern Defizite. Da herrscht der Glaube, man müsste nur Schlagzeugunterricht "konsumieren" und Schwupps wäre man ein besserer Drummer.


    Eine gesunde Abwägung der Neigungen, Fähigkeiten, und Möglichkeiten sollte dazu führen, dass jeder Schüler in seinem eigenen Rahmen Fortschritte macht. Wenn der Schüler nicht will, dann will er halt nicht. Wenn er nicht kann, dann kann er halt (noch) nicht.


    Zitat

    Die Frage ist jetzt nur, ob wir uns letztlich das Gleich meinen und das nur von verschiedenen Seite betrachten oder ob wir verschiedener Ansicht sind :) ?


    Ich denke wir sind irgendwo beieinander. Jedenfalls nicht allzu weit auseinander.

  • es gibt einen ganz einfachen weg: wenn einem "eipfh gatt sche pluhs- ohne trums" sowas von auf den zeiger geht, dann übt man die nummer eben eine woche mit dem entsprechenden elan. und dann kann man die spielen und der fall ist erledigt.

  • @ Reed311:


    Yepp, klassischer fall von Missverständnis. ;)


    @ molle:


    genau so sehe ich das auch. Sehr gut formuliert!


    @ maxphil:


    Niemand sagt hier (hoffe ich), dass der Lehrer "sein Ding rücksichtslos durchziehen" soll. Das wäre Unsinn und sowieso nicht von Erfolg gekrönt.
    Genauso sollte man natürlich seinen eigenen Anspruch nicht auf die Schüler übertragen (da würden ja 90% meiner Schüler jede Woche einen Einlauf verpasst kriegen :wacko: ).


    Anpassung an die individuellen Umstände eines Schülers ist gut, nach der Nase tanzen ist schlecht. Ich finde einfach, das der Lehrer den Grad der Anpassung bestimmen sollte und nicht der Schüler. Wenn dann mal Blues angesagt ist, dann wird halt mal Blues gemacht. Wo ist das Problem? Wenn der Lehrer jetzt 1 Jahr lang zu langweiligen Blues Play Alongs spielen lässt, ok. Dann macht er vielleicht was falsch....
    Ich reagiere nur recht empfindlich auf Aussagen von Schülern wie "hab ich keine Lust drauf", "brauch ich nicht", "das ist langweilig".
    Weswegen gehen die denn bitte schön zu einem Lehrer, wenn sie besser wissen, was sie üben müssen/sollten? Dann bitte die Autodidaktschiene fahren!
    Im übrigen hast du mich da gänzlich missverstanden bzgl. Erfahrungen mit schlechtem Unterricht bzw. was ich mit meinem Beispiel eigentlich sagen wollte.
    Meine Erfahrung mit Herrn G.C. war zwar menschlich eher grenzwertig, aber der Unterricht war alles andere als schlecht, denn er hat das gebracht, weswegen ich bei dem Herrn Unterricht genommen hab. Ich wollte den nicht als Freund gewinnen noch wollte ich bei ihm im Unterricht Spass haben. Ich wollte was von ihm LERNEN und ich hab da verdammt viel gelernt. Es war nur ein Beispiel dafür, das das Lernen im Mittelpunkt stehen sollte und nicht der Anspruch: jede Stunde soll nur Spass machen, dann ist es guter Unterricht. Ich würde aber auch nicht behaupten, das diese Art Unterricht als Vorbild dienen sollte.


    Ich kann dir versichern, das I C H in meinem Unterricht versuche, beide Aspekte miteinander zu verbinden, da mir das Zwischenmenschliche genauso wichtig ist wie das fachliche und ich zudem der Meinung bin, das kommunikative Fähigkeiten und die Offenheit, sich auf andere einzulassen durchaus auch grundlegende und wichtige Fähigkeiten sind, die ein Musiker/Trommler haben sollte. Deshalb versuche ich das (nebenbei) auch noch zu vermitteln, was manchmal auch zu Unterrichtsstunden führt, in denen das Instrument etwas zur Seite tritt und man über andere Themen redet...
    Ein Lehrer sollte natürlich ein Ohr für die Wünsche, Interessen, Belange seines Schülers haben und wenn er mir jetzt seinen Liebeskummer mitteilen möchte, dann her damit ;) .
    Deshalb war und ist der Ratschlag von einigen hier, mit dem Lehrer zu reden, zunächst mal absolut richtig.
    Trotzdem finde ich, das ein Trommler durchaus auch mal Blues spielen sollte, selbst wenn er auf Metal oder Punk steht, und wie Matzdrums irgendwie richtig gesagt hat: dann übt man das halt mal und gut ist.
    Ich kann ja aus eigener (leidvoller) Erfahrung sagen, das ich als Lehrer am allerwenigstens Lust dazu habe, mit einem Schüler wochenlang das gleiche Thema durchzukauen. Wenn so etwas bei mir vorkommt, weiss ich ganz genau, an wem das liegt... :S
    Aber irgendwie fordere ich von einem Schüler auch die Akzeptanz meiner Kompetenz ein, besser entscheiden zu können, was er jetzt üben sollte.
    Es ist doch so, das ich als Lehrer grundsätzlich jeden Schüler dazu verhelfen möchte, das er besser wird. Ich habe kein Interesse daran, ihn nur zu beschäftigen oder irgendwelchen Larifari mit ihm anzustellen.
    Dazu setzt es aber auch voraus, das zunächst mal der Schüler dem Lehrer folgen sollte. Ist er dazu nicht bereit, ist es


    a) vielleicht der falsche Lehrer, weil man ihm unterschwellig diese Kompetenz nicht zugesteht oder
    b) man ist selbst gar nicht in einer 1 zu 1 Unterrichtssituation lernfähig, weil es an der nötigen Bereitschaft dazu fehlt.


    Bei a) sollte man den Lehrer wechseln oder seine eigene Einstellung überdenken,
    bei b) besser gar keinen Unterricht nehmen, weil es schade um das Geld ist...


    Allerdings soll natürlich auch der Schüler seinen Input in den Unterricht einbringen. Ich liebe meine Schüler, die in den Unterricht kommen und mir schon in den ersten 2 Minuten 10 Fragen stellen, wie dieses und jenes funktioniert und da hätten sie noch das gehört und überhaupt... :D
    Die nehme ich dann gerne an die Hand und zeige ihnen die Wege auf und interessanterweise sind das ja auch meist die, von denen nicht so sehr ein Statement kommt, och Blues üben ist aber doof... Ich erkläre jedem, warum er was wie und warum so lange üben sollte. Dann soll er erst mal mache und wenn es fruchtet ist man ganz schnell beim nächsten Thema.
    Gerade wir Trommler sind meines Erachtens auch stilistisch von vornherein breit angelegt, da man so ziemlich jeden Beat, ziemlich jede Technik in so ziemlich jedem musikalischen Kontext anbringen kann.
    Der besagte Blues Rhythmus klingt dann im Metalica auf den ersten Blick anders als bei Stevie Ray Vaughan, unterm Strich ist es aber doch das Gleiche.
    Drummer sind doch insgesamt viel mehr Allrounder und ein guter Trommler, egal ob Amateur oder Profi, sollte doch ein wenig mehr auf dem Kasten haben als "ich kann alle Stücke von Green Day halbwegs nachspielen...
    Oder ist da mein Anspruch doch zu hoch?
    Ich glaub nicht, denn ich behaupte, wer nur einen sehr begrenzten eigenen Anspruch hat, brauch dann auch dauerhaft keinen Unterricht nehmen...

  • So jetzt Antwortet der Clown (wie ich von einen Vorredner genannt wurde) wieder.


    Erstmal vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten. Respekt ;)



    Ich persönlich hab für mich entschieden das durchzuziehen. Langsam aber sicher finde ich gefallen daran es sauber spielen zu können. Auch mein Lehrer hat mir in der vergangenen Unterrichtsstunde nochmal einen Motivationsschub verpasst und auch noch paar neue Sachen gezeigt wie man die 6/8 einsetzen kann, die ich sehr intressant finde (nette Fills etc.). Ich werde das Stück durchziehen aber meinen Lehrer bitten vielleicht das nächste mal etwas anderes auszuwählen. Falls ers nicht tun sollte beschränke ich mich wieder auf das technisch saubere und vor allem timeingtechnisch richtige Spiel, damit es sich nach Musik anhört und nicht nach wildem rumgetrommel.



    Nachdem das vorhin oft angesprochen wurde:


    Ich hab das bestreben besser zu werden am Drumset, sonst könnte ich es jetzt sofort verkaufen. Ich werde versuchen mich auch mit anderen Musikrichtungen einzulassen. Wie es mir gefällt beim spielen (was ich privat hör lass ich jetzt mal außen vor) wird sich dann herrausstellen. Vielleicht kann ich eben diese anderen Stile auch für mich mal in eigenen Songs einbringen oder einfach bei vorhandenen zu experimentieren, man weiß ja nie was kommt ;)


    Zitat

    Allerdings soll natürlich auch der Schüler seinen Input in den Unterricht einbringen. Ich liebe meine Schüler, die in den Unterricht kommen und mir schon in den ersten 2 Minuten 10 Fragen stellen, wie dieses und jenes funktioniert und da hätten sie noch das gehört und überhaupt... :D


    Irgendwie kann ich mich mit GENAU dieser Kategorie identifizieren. Ich komm in den Unterricht und hab meistens 3,4,5 Fragen auf der Zunge liegen. Wie macht man das, wie tut man jenes etc. Ich hab auch meinen Lehrer nur gesagt dass mir diese Musikrichtung persönlich überhaupt nich zusagt und ich glaub er hat das vernommen. Hab nie gesagt dass ich eben diese Art von Spiel (eben die 6/8 - siehe Metallica) NIE spielen würde will etc. Das wäre auch - naja - leicht dämlich. Will ja schließlich dazulernen. Und wie viele hier schon geschrieben haben ist das was ellementares.



    Soviel von mir noch dazu, nochmals danke für die vielen vielen tollen Postings :)

    Würde mich freuen wenn du mal auf meiner Homepage vorbeischaust:


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  • Machemal moegen wir eine Musik nicht gleich weil wir nicht relating koennen dazu.
    Koennen es nicht fuehlen, es kommt fremd vor.


    Besonders Blues ist keine Math, aber mehr ein gefuehl.
    Es war erfunden von leuten die machmal kaum richtig schreiben ober lesen konnten, definitely keine complicated math.
    Es kam von der Strasse von sitzen aleine hinter der house mit einer billig shit guitar.
    Familien und freunde zitzen zusammen abends und machen music zusammen.
    Es war auch gebohren aus sorrow und armut und der kampf um gleich berechigtkeit.
    Aber trozdem kannst fast immer eine gewisse zuversicht hoeren, eine hoffnung und Righteousness .
    So ist suess sauer ofmals. :)
    The black experience in the US.
    Der tiefste kern von Blues ist African.
    Durch die jahre kame natuelich eine welter entwicklung und es hat sich auf aufgeteiled in viele verschieden sorten von blues und ist auch viel mehr complicated geworden…..aber das feel ist das selbe.


    Um den feel davon zu finden um geb dich damit.
    Was mir geholfen hat wenn ich mir erst mit Blues befassede war John Lee Hooker tag aus tag ein zu zu hoeren waered arbeit.
    Delta Blues ohne drums.
    Es ist sehr simple und obwohl da keine drums sind hoerest du den feel genau.
    Weil er percussive mit seine guitar spielt.
    Hoer auch seine worte zu und wie er sie sing in zusammen hang mit der guitar.


    Fuehl dich damit ein und nach eine weile versuche damit mit zu spilen.
    Spiel was du hoert und fuhlst in der music und denke nicht an die schule.
    Du must es nicht analyzing und viel ueber details nachdenken, lass es auf dich eingehen, nimm es auf.
    Lass die music dich es lernen.
    Um geb dich damit fuer eine woche …..und vieleicht wirst eine fresh approach finden zu der unterricht in blues in der schule.
    Und vieleicht den noten und rhythms die du in der schule lernst authenticity verleihen.
    Good luck. :)

  • So, jetzt gebe ich auch mal noch meinen Senf dazu.


    Und ich beziehe das jetzt generell auf Lehrer Schüler-Beziehung, bei der einer vom anderen was Lernen WILL.


    Ich denke, das Problem kann auf beiden Seiten liegen.


    Nur weil jemand etwas sehr gut kann, bedeutet das nicht automatisch, dass er auch dieses gut lehren kann. Ich denke, jemadem etwas beizubringen erfordert schon ein großes Maß an Einfühlungsvermögen, Menschenkenntnis, Motivation und Geduld. Und dass JEDER Lehrer wirklich diese Fähigkeiten und auch noch nach Jahren des Unterrichtens hat, wage ich mal zu bezweifeln.


    Ich denke, wenn ein Schüler auf einen zukommt und sagt, dass der Lernstoff einen quält, man es nicht mag und eh nicht weiß, wofür man es braucht, dann ist der Fehler gemacht worden, aufzuzeigen, warum er sich das antun soll.
    Nichts ist schlimmer als etwas Lernen zu müssen, bei dem man auf Anhieb keinen Zugang hat und noch dazu nicht weiß, wofür man etwas brauchen kann.
    So war es bei mir mit Mathe. Im Gymnasium war ich eine totale Matheniete und ich habe nie verstanden, warum ich in Algebra blöde Kurven diskutieren soll. Also habe ich mich durchgequält spätestens nach der letzten Klausur das 'Wissen' aus meinem Hirn gestrichen.
    Jetzt nachdem ich freiwillig neben meinem Beruf noch BWL studiere und noch einiges Geld dafür hinlege und einen Sinn dafür gefunden habe, wofür ich diese Kurvendiskussion brauchen kann, fällt mir das plötzlich überhaupt nicht mehr schwer! Mittlerweile bin ich sogar froh, wenn wir im Unterricht oder in den Klausuren was zum Rechnen haben!


    Von daher finde ich es wirklich essentiell wirklich immer deutlich aufzuzeigen, warum etwas gemacht werden sollte. Wenn man dann verstanden hat, was das einem später bringen kann, ist der Schüler sicherlich auch bereiter sich da durchzukämpfen.


    Aber auch hier bin ich der Meinung, dass wenn trotz ernstem Versuch der Zugang immer noch nicht da ist, sich vielleicht auf andere, vergleichbare Themen einzulassen. Hier im Beispiel das eine Stück vielleicht sein lassen, aber ein vergleichbares suchen (bei dem die gleichen Fähigkeiten trainiert werden), welches dem Schüler aber BESSER gefällt. Oder vielleicht so motivieren, dass man sagt, wenn der Schüler das sich trotzdem aneignet, man danach mit ihm von einer Band, die er bevorzugt ein Stück draus spielt, in dem das Thema vorkommt. Also z.B. Blues-Stück durchziehen und danach z.B. Nothing Else Matters lernen dürfen.


    Unterricht sollte keine Gaudi-Veranstaltung sein, aber frusten oder deprimieren sollte es auch nicht. Der Lehrer sollte auf jeden Fall auf jeden einzelnen Schüler eingehen können und nicht einfach nur seinen Stoff so durchziehen, weil es halt so ist.


    Wie ich schon sagte, gut unterrichten ist eine Kunst. Ich würde es mir selbst nicht zutrauen.


    Auf der anderen Seite ist natürlich die Einstellung einiger Schüler auch nicht wirklich toll.
    Um besser zu werden, muss man halt üben und lernen. Und nur weil etwas nicht sofort klappt oder man das Gespielte privat nicht hören würde, sollte eigentlich kein Grund sein zu sagen, etwas ist doof und langweilig. Bei einigen fehlt da der Biss und die Hartnäckigkeit und vielleicht zum Teil auch etwas Ehrgeiz.


    Aber sowas lässt sich nur beheben, indem man mit dem Schüler spricht und herausfindet, was er wirklich will. Will er wirklich besser werden, sollte sich durch Zeigen des Nutzens seine Einstellung auch ändern. Will er etwas anderes (was auch immer) muss man halt andere Konzequenzen daraus ziehen und wenn es der Wunsch des Schülers ist im Zweifel vielleicht 'Spass'- oder 'Hobbyunterricht' geben oder wenn man selbst sowas nicht machen möchte, dann diesen Schüler nicht mehr unterrichten. Wenn ganz klar ist, was der Schüler will, dann sollte man sich auch danach richten.



    Alles in Allem würde ich als Zusammenfassung sagen, dass Kommunikation das Zauberwort ist. Ich denke gegenseitiges ehrliches Feedback ohne Ängste dürfte sehr viel bringen.
    Natürlich muss man mit dem Lehrer nicht beste Freunde werden, aber man geht doch eine begrenzte Zeit eine gewisse Beziehung ein und wenn es da partout nicht klappt, dann sollten sich die Wege einfach wieder trennen.


    Grüße!
    Kathrin

  • Da ist ganz definitv viel Wahres in deinem Beitrag, Merit.


    Motivation ist auch so ein Zauberwort. Es geht also darum jemanden dazu zu bringen, etwas lernen zu WOLLEN, weil man es als Lehrer geschafft hat, dem Schüler den Groove/Fill/Rudiment usw. schmackhaft zu machen. Es gibt da unendliche Kombinationsmöglichkeiten, denn fast alles, was man drumtechnisch behandeln kann, lässt sich universell einsetzen, also auch auf die Musikrichtunge(en) abstimmen, die am ehesten im Interesse des Schülers liegen. Das erfordert natürlich ein Maß an Wissen und musikalischer Offenheit des Lehrers, zahlt sich aber häufig damit aus, dass der Schüler auch uninteressante Dinge auf einmal mit Motivation übt.


    Ich habe im letzten Jahr etwa 100 Schüler unterrichtet und habe dies als Erkenntnis daraus gewonnen. Es gilt natürlich zu unterscheiden zwischen einem Lehrer, der nur Fortgeschrittene mit klarem (Musiker-)Berufsziel unterrichtet und einem Lehrer wie z.B. mir, der einen bunten Durchschnitt versorgt. Aber auch da sollte es keine Verallgemeinerungen geben, denn jeder Schüler ist anders.


    Kleines Beispiel: es passiert immer mal wieder, dass man eine(n) Schüler/in mit eher schwierigem (z.B. sozialen oder auch gesundheitlichen) Background bekommt, der einfach für bestimmte Sachen nicht offen ist oder schlicht dazu keine Lust hat oder sonstwas. Der möchte seinen Spaß haben und soll den auch haben. Wenn man da sein Programm versucht abzuspulen, haben es beide sehr schwer. Nächstes Beispiel: ein älterer Herr kommt, sagt, er wollte schon immer spielen, durfte/konnte aber nie. Er möchte jetzt unbedingt Rock spielen. Wenn ich den ein halbes Jahr mit Rudiments beschäftige, bringt dem das nur sehr wenig. In solchen Fällen geht es tatsächlich um Spaß auch im Unterricht!


    Bedarfsanalyse kann in vielen Fällen das vieles erleichternde Zauberwort (schon wieder) sein :)


    lg
    max

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