Hemmungen in Gegenwart anderer

  • Habe das gleiche "Problem"...allerdings ist das allgemein vor anderen Leuten...außer vor den eigenen Bandkollegen. Zusammen mit denen jammen kann ich gut, und baue da auch alles mögliche rein...aber vor anderen Personen (auch bekannten) gehts mir genauso wie du beschrieben hast ;)
    Mit der Band zusammen kann ich vor hunderten Leuten spielen, aber alleine nicht vor 5 :D
    Vorallem wenn die genau auf einen gucken wenn man spielt :D



    edith: Viel "Glück" morgen (Spaß würde besser passen)

    bitte KEINE Kurznachrichten schreiben ;(

    Einmal editiert, zuletzt von Inf3ctiouz ()

  • Schön, dass dieses Thema mal jemand so ehrlich anspricht! Dann bist du sicher ein netter und offener Kerl und das ist beim Musikmachen mit anderen schon mal die halbe Miete.


    Und überhaupt zweifeln auch große Künstler immer an sich selbst, egal, wie gut sie sind.


    Wo killerkueken das hier ja auch gerade anspricht, kann ichs ja auch nochmal erzählen. :)


    Ich habe mal im Rahmen einer mehrtätigen Masterclass an Steve Smiths Schlagzeug gesessen und sollte einen Swing spielen. Steve stand mit verschränkten Armen davor um die Qualität meiner Darbietung zu überprüfen...dementsprechend grauselig war auch mein Getrommel. Verkrampft, ängstlich, ohne Rückgrat (fand ich jedenfalls). Ich hatte da aber schon fast 16 Jahre intensiv gespielt und fühle mich nicht als schlechter Trommler. Trotzdem hat man eben (und das geht jedem so!) in manchen Situationen einfach Angst, dass das Gegenüber denkt, man spiele schlecht.


    Ein Musikinstrument lernen hat auch immer mit der Ausbildung des eigenen Charakters zu tun und man stößt immer wieder an Grenzen. Wer diese Grenzen erkennt und versucht sie zu überwinden, hat sich bereits weiterentwickelt.


    Wenn du dir also innerlich häufig sagst, dass du ein guter Trommler bist und Spaß haben willst, kann das momentan unter Umständen viel wichtiger für dich sein, als 10 Stunden den Raradiddle zu üben!


    beste Grüße
    max

  • ein unselbstbewusster sänger, gitarrist, bassist oder sonstiger musiker möchte sich nicht von einem schlagzeuger die show stehlen lassen.
    wenn du deren egos glänzen lässt, werden sie dich lieben.


    wolf biermann hat mal gesagt: viele gipfel ebnen sich ein.
    ich sage: ist die gruppe noch so klein - einer muss der kasper sein.


    und der kasper braucht die gruppe, bestehend aus nicht kaspern. sonst ist er nichts. vier kasparen bringens nicht.


    nun gibts aber noch den typus von mensch mit selbstbewusstsein und fähigkeiten, den job eines strippenziehers zu erledigen.
    dieser typus sucht die kasparen und lässt durch sie die puppen tanzen - hält die fäden dabei aber stets in der hand.
    wenn der strippenzieher dann fort ist, klatscht der kasper auf den boden, bleibt als kasper liegen, oder wird selbst zum strippenzieher.


    in diesem kleinen kosmos findet jeder musikant seinen platz.


    du kannst machen was du willst. es kann richtig oder falsch sein. machs einfach. ne andere chance hast du nicht.
    also spiel, du arsch!

    Satellite of Love

  • Meine letzte "schlimme" Situation war als Walfredo Reyes bei uns unten im Musikladen war und mir mal kurz ne Stunde gegeben hat. Ich hab _NIX_ auf die Reihe gekriegt..... Das war schon grauselig.... Er klopfte am Anfang einfach die Stöcke auffeinander und sagte "do something with the tempo" ... ich einfach mal gespielt was mir innen Sinn kam und nachdem ich fertig war meinte er "i can tell you practice with the click"... danach wars dann vorbei......... Naja kann man nur dran wachsen.

    sieg natur.

  • Um dich in deiner Entscheidung zu bestärken, schließe ich mich den anderen mal an. :D


    Nee, mal ehrlich, wenn jemand einem anbietet, in einer Band zu spielen, sollte man das ausnutzen. Auch im Solospiel bringt dir das viel, weil du z.B. die Eins besser findest, viel flexibler und songdienlicher spielst.
    Das ist reine Eigenerfahrung, bevor ich in meiner Band war, ist es für mich immer ein Greuel gewesen, wieder neu einzusteigen, wenn ich mal rausgeflogen bin.Man wird aber mit der Zeit immer lockerer und spielt entspannter. In den ersten Bandproben werdet ihr einen Song wahrscheinlich mehrmals neu anfangen müssen, ist aber gar kein Problem, das legt sich mit der Zeit, und hinterher werden die Patzer kleiner und fallen kaum auf.
    Schlussendlich steht man dann das erste Mal auf einer Bühne, hat auch voll den Bammel, fand es hinterher aber nur geil und kann nicht mehr genug kriegen.
    Frei nach dem Motto: Man wächst mit den Aufgaben(und in diesem Fall auch mit der Zeit). :thumbup:

  • Hey,


    hab gerade mit dem Gitarristen der Band telefoniert. War n ganz netter Kerl, wohnt in der Nähe und spielt auch ca. so lange wie ich. Ist zwar fast doppelt so alt wie ich, stört mich und ihn auch nicht. Wird werden und dem nöchst mal treffen und ein bischen quaken um uns kennenzulernen und einzuschätzen. Ich halte euch auf dem laufendem, wenns jmd. interessiert;)



    Vielen Dank für eure Antworten, haben mir sehr geholfen.:)



    Mit freundlichem Gruß


    Ericsn

    mit freundlichem Gruß


    ericsn

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