Bitte um Hardware Beratung

  • Hallo zusammen,



    ich spiele mit dem Gedanken, mir ein E-Drumset anzuschaffen und dieses zum Antriggern einer Drum Library wie BFD zu verwenden. Zur Bedienung der Library-Software und der Regelung der Lautstärke soll ein Midi Controller verwendet werden. Das ganze soll auch live eingesetzt werden.



    Würdet ihr einen Laptop oder einen kleinen PC empfehlen? Für die Anschaffung des Rechners (ohne Software und ohne Audio-Interface) wollte ich unter 800 Euro ausgeben. Ist das realistisch? Welche Soundkarte und welchen Midi Controller würdet ihr empfehlen?



    Da ohnehin ein neuer PC angeschafft werden sollte, stelle ich hier diese Frage. Wenn ein Laptop die bessere ahl wäre, könnte ich diesen ja auch für andere Zwecke verwenden.



    Ein Mac kommt leider nicht in Frage, da hierfür kein entsprechend hochwertiger Screenreader zur Verfügung steht. Als Sequenzer bin ich auf Sonar angewiesen, da es nur hierfür JAWS-Anpassungen gibt.



    Für eure Hilfe und Antworten bedanke ich mich im Voraus.



    Ich würde mich freuen, wenn ihr mich bei meinem E-Drum-Projekt unterstützen würdet.



    VG Simon

  • Zitat

    Würdet ihr einen Laptop oder einen kleinen PC empfehlen? Für die Anschaffung des Rechners (ohne Software und ohne Audio-Interface) wollte ich unter 800 Euro ausgeben. Ist das realistisch?

    Ich will's mal so ausdrücken: mein AMD64-3000; 1GB Ram; Win XP hat bisher mit keinem Softsampler (ich benutze Battery3, Kontakt2 Scarbee Imperial Drums XL) Problem gemacht. Von daher dürfte jeder Vista-taugliche Laptop (d.h. min 2 GB RAM!) problemlos ausreichen. Ein PC macht heute nur dann Sinn, wenn man komplette Musikstücke mit vielen Software-Instrumenten und Software-Effekten komplett im PC mischen will . Extrem hohe Rechenleistung bekommt man mit einem PC wesentlich günstiger als in einem Laptop. Der Laptop sollte eine möglichst große Festplatte haben - ich hab' zwischenzeitlich über 100GB Samples. 800 EUR sollten problemlos reichen, sofern Du keinen Laptop mit einer praktikablen Akkulaufzeit brauchst.

    Zitat

    Welche Soundkarte und welchen Midi Controller würdet ihr empfehlen?

    Als Midi-Controler besitze ich den Behringer BCR2000 und BCF 2000. Beide Geräte sind relativ preisgünstig und lassen sich per USB mit dem Laptop verbinden. Bei der Auswahl der Software solltest Du darauf achten, dass Parameter-Feedback unterstützt wird, damit sich die Motor-Fader (BCF-2000) auch von selbst auf die in der Software eingestellten Werte bewegen. Eine MIDI-Schnittstelle ist auch gleich mit drin. Die Konfiguration eines Midi-Controllers ist aber, selbst wenn man nicht blind ist, nicht ganz einfach. Hierfür wirst Du fremde Hilfe benötigen.


    Bei der Auswahl der Soundkarte solltest Du dich fragen, ob Du mehr als einen Stereo-Ein- bzw. Ausgang wirklich brauchst. Wenn nicht gibt es sehr viele Angebote, die gut und günstig sind. Ein besonderer Kopfhörer-Ausgang direkt an der Soundkarte ist meist sehr praktisch. Ein spezieles Modell kann ich leider nicht empfehlen die ich ein Soundkarte verwende, die nicht mehr erhätlich ist.


    tonsel

  • Hallo Tonsel,


    danke für deine Antwort. Als Library ziehe ich BFD2 in Betracht. Die Demoaufnahmen auf der Website gefallen mir ganz gut. In einem Musikladen in Nürnberg bekomme ich wohl einmal die Möglichkeit ein TD-9 in Verbindung mit dieser Library live anzuspielen. Diese Library wird wohl nicht so häufig verwendet. Jedenfalls habe ich hier im Forum häufiger von DFH Superior gelesen. Evtl. kann ich beim Antesten zwischen diesen Libraries wechseln.


    Zur Soundkarte: Verwendest du dein Setup auch live und wie viele Kanäle schickst du zum Mischer? Ich ging davon aus, dass ich dem Mischer möglichst viele Kanäle einzeln geben müsste. Aber evtl. kann ich die Abstimmung dann auch mit dem Controller vornehmen. Jedenfalls erwarte ich durch den Cntroller gerade live einen schnellen Zugriff auf diese Einstellungen. Wäre ja unpraktisch, wenn ich hierfür eine Tastatur verwenden müsste.


    Benötigt eine Soundkarte eine externe Stromversorgung und können die Outputs der Soundkarte direkt an den Mischer geschickt werden oder brauche ich noch ein Gerät? Stelle mir das im Moment so vor:


    Die Pads hängen am Modul. Das Modul geht via MIDI an die Soundkarte des Laptops. Die Ausgabe der Soundkarte geht an den Mischer. Der Midi Controller hängt via USB ebenfalls an der Soundkarte und steuert Mixer- oder Effekteinstellungen und kann evtl. auch zum Wechseln der Drumsets verwendet werden.


    Wie aufwändig muss ich mir den Transport dieses Equipments vorstellen? Laptop + Soundkarte passen ja in eine normale Laptoptasche. Aber wie schaut es mit dem Drumset aus? Bekäme man das in einen Trolley oder großen Rucksack? Falls erforderlich, könnte ich evtl. ein Rack im Proberaum und eines zu Hause lassen, falls gerade dieser Transport platzraubend wäre. Habe mir aber über das Rack noch keine Gedanken gemacht.


    Über lege halt, ob mein Vorhaben überhaupt realistisch und in der Praxis durchführbar ist. Denke eben gerade an den Transport.


    Danke im Voraus für weitere Unterstützung.


    VG Simon

  • Zitat

    Verwendest du dein Setup auch live und wie viele Kanäle schickst du zum Mischer?

    Nein, ich spiele nur daheim. Bei mir passiert alles im Rechner. Deshalb brauche ich auch immer nur zwei meiner acht möglichen Ausgänge.

    Zitat

    Über lege halt, ob mein Vorhaben überhaupt realistisch und in der Praxis durchführbar ist. Denke eben gerade an den Transport.

    Für eine Live-Situation, dürfte der Sound-technische Gewinn durch eine Drum-Library, nicht in einem annähernd sinnvollen Verhältnis zu den Nachteilen eines PC-Setups stehen (Zuverlässigkeit, Aufwand beim Aufbauen, Kosten, ...). Drum-Libraries sind dafür gemacht, eine perfekte Studio-Aufnahme zu produzieren (oder damit sich der Benutzer, so wie ich, in ungestörter Umgebung am Klang erfreuen kann). Schon die Verwendung in Verbindung mit einem EDrum ist bei den meisten Herstellern nicht wirklich vorgesehen. Die meisten Käufer programmieren ihre Drumspuren im MIDI-Seqeunzer.

    Zitat

    Benötigt eine Soundkarte eine externe Stromversorgung und können die Outputs der Soundkarte direkt an den Mischer geschickt werden oder brauche ich noch ein Gerät?

    Firewire-Sounkarte können meist über den Firewire-Port mit Strom versorgt werden. Bei USB geht das zwar auch - Firewire lässt meines Wissens aber einen höheren Stromverbrauch zu, so dass auch HiEnd geräte mit vielen Ein-/Ausgängen versorgt werden können.


    Zitat

    Aber wie schaut es mit dem Drumset aus? Bekäme man das in einen Trolley oder großen Rucksack?

    Das Drumrack kann man in der Regel zusammenklappen, so dass man es in ein größeres Auto platzsparend reinstellen kann. Für Rucksack oder Trolley müsste man es komplett zerlegen, was sehr zeitaufwändig und je nach Modell (z.B. Yamaha DTXPress) sehr mühsam ist.


    tonsel

  • Hallo Tonsel,



    ist der Aufbau des PC-Setups wirklich so viel komplexer? Das Modul geht an die Soundkarte und die Ausgabe der Library auch über die Soundkarte an den Mischer. Die Geräte kann man doch übereinander stapeln oder so.



    Eine Frage zum Transport: Passt das Setup in einen Rucksack oder Trolley, wenn man das Rack im Proberaum stehen lässt? Das Montieren der Pads am Rack ist hoffentlich nicht so aufwändig.



    Ich plane diesen Aufwand ja nur weil ich glaube, dass ich die Feineinstellungen bei der Drummodellierung nicht völlig blind durchführen kann. Wenn man den aktuellen Wert des Displays nicht lesen kann und eine Änderung rückgängig machen möchte, wirds vermutlich haarig.



    Viele Grüße


    Simon

  • Zitat

    Ich plane diesen Aufwand ja nur weil ich glaube, dass ich die Feineinstellungen bei der Drummodellierung nicht völlig blind durchführen kann. Wenn man den aktuellen Wert des Displays nicht lesen kann und eine Änderung rückgängig machen möchte, wirds vermutlich haarig.

    Wenn das der einzige Grund für die PC-Lösung ist, würde ich mir ein kleine Videokamera (ggf. Webcam) besorgen, das Display abfilmen und das Bild auf einem genügend großen Fernseher darstellen.



    Alle Einstellung (z.B. Wechsel der Sounds) die man beim Live-Einsatz wirklich braucht, kann man mit einem Midi-Controller vornehmen, ohne das Dispaly des EDrums abzulesen.


    tonsel

  • Ich bin davon ausgegangen, dass bei blinddrummer noch eine gewisse Restsehfähigkeit vorhanden ist. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie man einen PC mit Sequncer und VST-Plugins nur mit einer Brailezeile bedienen kann.


    Falls das aber so ist, würde ich erst recht ein konventienelles EDrum bevorzugen, da man dieses üblicherweise komplett über MIDI fernsteuern kann. Die entsprechenden Midi-SysEx-Daten kann man mit einem einfachen (selbstgeschrieben) Programm in ein menschenlesbares Format (z.B. XML) umwandeln. Die entsprechende Textdatei könnte man dann mit einem geeigneten Texteditor ohne Einschränkungen mit einer Braillezeile bearbeiten. Die Midi-SysEx-Daten schickt (bzw. holt) man im einfachsten Fall per MidiOx (http://www.midiox.com) ans EDrum. Auf diese Weise kann man alle Editierfunktionen des EDrums benutzen, wenn auch etwas umständlich. Für den Live-Einsatz muss man sich dann auf das beschränken, was mit einem Midi-Controler machbar ist.


    EDIT: Diese Idee setzt voraus, dass die SysEx-Dokumentation für das betreffende EDrum frei verfügbar ist. Bei Roland scheint das leider nicht der Fall zu sein. Beim meinem Yamaha DTXPress stehen die benötigten Informationen im Handbuch.


    tonsel

  • Hallo Tonsel,


    ich kann zwar noch zwischen Hell und Dunkel unterscheiden, erkenne aber keine Umrisse oder so und kann folglich auch nichts mit einer noch so großen Vergrößerung anfangen. Der Screenreader ist ein Programm, dass die Darstellung des Bildschirms auf einer Braillezeile darstellen und diese über eine synthetische Sprachausgabe ausgeben kann. Meist verwendet man eine Kombination aus beiden Ausgabeformen. Für das E-Drum-Projekt würde ich live natürlich recht viel über den Controller machen wollen. Die Sprachausgabe würde ich mir über eine extra Soundkarte (interne des Laptops) ausgeben lassen. Diese braucht man aber live vermutlich selten, da man Einstellungen ja vorher vorbereiten kann.


    Zu deiner SysEx-Idee: Wenn ich den Weg über XML gehen würde, bräuchte ich doch auch einen PC. Die Bearbeitung der Einstellungen könnte auch nicht in Echtzeit stattfinden, was die Arbeit wohl stark verlangsamen würde. Die Sounds des DTXPress kenne ich nicht. Wenn mir diese aber nicht zusagen würden, bräuchte ich ja auch live eine PC-Lösung.


    Ist der Transport des E-Drums so platzraubend, wenn man das Rack im Übungsraum stehen lässt? Wie viele Kanäle sollte man an den Mischer schicken?


    Viele Grüße
    von Simon

  • Zitat

    Ist der Transport des E-Drums so platzraubend, wenn man das Rack im Übungsraum stehen lässt?

    Das hängt vor allem davon ab, welches EDrum es sein soll und welches Transportmittel. In ein geeignetes Auto passt nahezu jedes EDrum rein - ohne Auto wirds auch bei kleineren Modellen schwierig. Ein Tranport nur mit Rucksack und Trolley dürfte selbst ohne Rack schwierig sein, allein schon wegen dem sperrigen HH- und BD-Pedal. 12"-Mesh-Pads sind auch ganz schön groß - die 5 Stück vom TD-20 kann man gerade noch allein tragen.


    Zitat

    Wie viele Kanäle sollte man an den Mischer schicken

    Minimum ist 2 x Overhead + 1 x Snare + 1 x Kick + (1 x HH)
    typisch für Drum-Libraries ist 2 x Overhead + 2 x Snare + 2 x Kick + 1 x HH + je 1 x TT


    Zitat

    Die Bearbeitung der Einstellungen könnte auch nicht in Echtzeit stattfinden, was die Arbeit wohl stark verlangsamen würde.

    Ich rechne nicht damit, dass Dein Screen-Reader die Bildschirmausgabe eines VST-Plugins so aufbereiten wird, dass Du damit etwas anfangen kannst. Aus meiner Sicht solltest Du eine Lösung wählen, bei der von vorne herein sehr viele brauchbare Presets vorhanden sind, wobei möglichst viele Instrumente per Einzelausgang ans Mischpult gehen. Die individuellen Einstellungen beschränken sich dort dann auf Läutstärke und EQ. In 99% der Fälle wirst Du so zu einem sehr guten Ergebnis kommen. Für den Rest brauchst Du dann halt fremde Hilfe.


    Zitat

    Die Sounds des DTXPress kenne ich nicht. Wenn mir diese aber nicht zusagen würden, bräuchte ich ja auch live eine PC-Lösung.

    Das DTXPress würde ich nur empfehlen, wenn Du Dir nichts teureres leisten kannst, ansonsten Finger weg. In einer Live-Situation brauchst Du die PC-Lösung garantiert nicht. Die Soundauswahl/-einstellung macht man daheim. Vor Ort gehts dann nur noch um die Sachen, die am Mischpult eingestellt (Lautstärkenverhältnisse, EQ) werden können.


    tonsel

  • Hallo Tonsel,



    danke für deine Antwort. Du schreibst, dass ich die PC-Lösung in der Livesitation nicht brauchen werde. Die Sounds müssten doch dann nur aus dem MOdul kommen. Oder meinst du, dass ich zwar den PC für die Library verwende, aber die Einstellung des Sounds vom Mischer erledigen lassen sollte? So stelle ich mir das auch vor.



    Als Drumset dachte ich an ein TD-9 mit VH-11 und PD125 und PD85 oder so. Aber nur 12"-Pads sprengen den finanziellen Rahmen. Zur Bedienbarkeit der Library komme ich, wenn mir der Sound und das Spielgefühl mit dem Drumset zusagen.



    VG Simon

  • Ich denke mit dem TD-9 bist Du auch ohne Drum-Library erstmal gut bedient.


    Anstelle der PD-85 würde ich in Deinem besonderen Fall die PDX-8 empfehlen. Die haben das gleiche Mesh-Fell. Beim letztgenannten Pad sitzt der Trigger-Kegel und damit der Hot-Spot außerhalb der Pad-Mitte, es ist daher wesentlich unwahrscheinlicher, dass man ihn versehentlich trifft. Gerade bei den kleinen Mesh-Pads ist der Hot-Spot auch ohne Sehbehinderung schon ein Problem. Diese Sache solltest Du intenisiv austesten. Es könnte sogar sein, das Gummi-Pads, die keinen Hot-Spot haben, in Deinem Fall die bessere Wahl gegenüber 8"-Mesh-Pads sind.


    tonsel

  • Hallo Tonsel,


    danke für deine Antwort.


    Glaubst du, dass man die Drummodellierung blind durchühren kann? Gibt es das Handbuch zum TD-9 zum Download? Habe es auf der Roland-Website nicht gefunden.


    Was meinst du mit diesem Hot-Spot-Problem? Besteht es auch beim Snare-Pad PD125?


    Haben TD-9 und TD-12 die selben Ein- und Ausgänge oder gibt es hier Unterschiede? Meine Suche in dieser Richtung war erfolglos.


    Viele Grüße
    von Simon

  • Das Handbuch (in Englisch) gibts hier:


    http://www.roland.com/manuals/en/index_alpha.html#anchor_T


    Zitat

    Was meinst du mit diesem Hot-Spot-Problem?

    Der Hot-Spot ist die Stelle an der die Kegel-Spitze des Triggers das Mesh-Fell berührt. Wenn Du diesen Punkt (Durchmesser ca. 8mm) mit dem Stock genau triffst, wird ein besonders lauter Sound getriggert. Beim PD-85, 105, 125 befindet sich der Hot-Spot genau in der Fell-Mitte.

    Zitat

    Besteht es auch beim Snare-Pad PD125?

    Ja, aber bei einem großen 12"-Pad ist es eigentlich problemlos möglich einen Treffer genau auf diesen Punkt zu vermeiden. Bei den kleineren Pad's ist das schon schwieriger, gerade wenn man schnell zwischen den Tom-Tom's wechselt.


    Zitat

    Haben TD-9 und TD-12 die selben Ein- und Ausgänge oder gibt es hier Unterschiede?

    Nein,


    TD9 - 2 Ausgänge
    TD12 - 4 Ausgänge
    TD20 - 8 Ausgänge


    Somit ist die Idee, die Soundeinstellung vollständig mit dem Mischpult zu machen eigentlich nur mit dem TD-20 uneingeschränkt möglich. Mit dem TD-12 kann man wenigstens die wichtigsten Sounds anpassen.


    Trigger-Eingänge sind bei allen drei Modulen genügend vorhanden (TD-9: 11 Pads; TD-12: 12 Pads; TD-20: 15 Pads, wenn ich richtig gezählt habe)


    Zitat

    Glaubst du, dass man die Drummodellierung blind durchühren kann

    Blind kannst Du das TD-9 eigentlich nur einschalten. Schon die Presets musst Du mit Plus-Minus-Tasten bzw. einem Drehrad auswählen, d.h. Du musst letztlich solange durchhören bis Du den richtigen Preset hast. Laut Handbuch ist die Preset-Auswahl die einzige Funktion die sich per MIDI problemlos fernsteueren lässt. Eine PC-Software für die Bedienung vom PC aus wird von Roland derzeit nicht angeboten. Beim TD-12, TD-20 ist die Situation nicht wesentlich anders, hier hat man aber wenigsten Schieberegeler für die Lautstärke der einzelnen Ausgänge.


    Fazit: Mit Drummodellierung geht da gar nichts. Du musst darauf hoffen, dass die Standard-Presets ohne Änderungen verwendbar sind. Ich gehe aber davon aus, dass dies der Fall sein wird. Ich würde aus Kostengründen sogar das TD-9 vorziehen auch wenn es nur zwei Ausgänge hat, da man bei Roland eigentlich davon ausgehen kann, dass man im Auslieferungszustand einen recht guten Sound geliefert bekommt. Das gesparte Geld kann man später immer noch in eine Drum-Software investieren.


    Aber sieh's mal positiv: Du kannst an einem TD-9 nicht mehr machen als Einschalten und Preset auswählen - Es ist auf der anderen Seite aber auch nicht erforderlich mehr zu tun. Bei einer PC-Lösung ist es genau umgekehrt: Du hast mit einem Screen-Reader eventuell die Möglichkeit umfangreiche Soundeinstellungen durchzuführen - Du musst das aber auch zwingend tun, weil keinerlei Voreinstellungen vorhanden sind, die ohne Änderung wirklich verwendbar wären. Und m.E. sind diese Einstellungen nur dann sinnvoll durchführbar, wenn man bereits sehr genau weis, wie sich ein gut gemischtes Schlagzeug anhören muss.


    tonsel

  • Habe rein gar nichts zum Thema zu sagen aber ich wollte an dieser Stelle mal meine Begeisterung für diesen tollen Beratungsthread ausdrücken! Super Sache, tonsel und blinddrummer!! Davon könnte sich so mancher Fragesteller und auch "Beratender" eine Scheibe abschneiden...


    Ein Hoch auf das DF! (Nein ich habe nicht gesoffen... bin einfach nur enthusiasmiert :))

  • Hallo Tonsel,


    vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Die zwei Ausgänge des TD-9 sind für den Livebetrieb wohl doch etwas mager. Weiter oben sprichst du ja von mindestens 5 Signalen für den Mischer (Kick, Snare, HH, 2 Overhead). Dem käme das TD-12 mit vier Ausgängen und echten Schiebereglern schon nahe. Ende nächster Woche fahre ich in einen Musikladen um mir die Module anzuschauen und die Libraries probezuhören. Müsste ich also hoffen, dass die internen Sounds passen oder an meiner PC-Lösung weiterbasteln.


    Ein MIDI Controller würde mir ja in Verbindung mit einer reinen Modul-Lösung (TD-9 oder TD-12) ja gar nichts bringen, oder? Fernsteuerungsfunktionen werden von Roland ja nicht bereitgestellt.


    Beim Stöbern hier im DF kam ich auf das Projekt http://www.edrum.info. Bietet dieses System mit Roland vergleichbare Triggereigenschaften? Für den Sound wäre dann ja der Laptop zuständig. Die Anschaffungskosten müssten ja auch unter dem Preis eines TD9-Moduls liegen.


    VG Simon

  • Zitat

    Beim Stöbern hier im DF kam ich auf das Projekt www.edrum.info. Bietet dieses System mit Roland vergleichbare Triggereigenschaften?

    Ich hab' das Teil nicht ausprobiert. Dem Schaltplan nach zu urteilen erreicht es nicht die Qualität von Roland. Kritisch sehe ich vor allem die Wiederhohlgenauigkeit, d.h. gibt das Modul immer denselben Velocity-Wert aus, wenn es mit dem gleichen Eingangssignal (künstliches Testsignal) gefüttert wird. Mit einem guten Modul/EDrum sollte es bei maximal dynamischen Triggereinstellungen immer noch möglich sein, einen gleichmäßigen Singlestrokeroll zu produzieren, bei dem die Velocity-Werte nur um wenige Stufen schwanken. Deshalb hab' ich bei meinem DIY-EDrum auch eine eigene Elektronik gebaut.


    Im Übrigen ist Umsetzung dieses Projekts für 95% der Durchschnittsdrummer bereits zu anspruchsvoll.

    Zitat

    Die zwei Ausgänge des TD-9 sind für den Livebetrieb wohl doch etwas mager. Weiter oben sprichst du ja von mindestens 5 Signalen für den Mischer (Kick, Snare, HH, 2 Overhead).

    An der Stelle würde mich mal interessieren wie Livebetrieb bei Dir abläuft. Spielst Du bereits jetzt regelmäßig live (akustisches?) Schlagzeug (wie oft?).


    tonsel

  • Hallo Tonsel,


    ich spiele im Moment leider in keiner Band. Bin aus beruflichen Gründen umgezogen und möchte mir wieder eine Band suchen. Mein A-Set ist IMHO nicht bühnentauglich und wurde noch nie live verwendet, da ich seit meiner Schülerbandzeit keine Band mehr gefunden habe. Als ich in Schülerbands spielte, wurde ein A-Set gestellt. Also spiele ich auf meinem A-Set nur am Wochenende zu Playalongs.


    Wenn der Übungsraum nicht weit entfernt liegen würde, könnte ich dort ein A-Set stehen lassen und zum Üben immer hin fahren. Ein E-Set könnte ich auch in der Wohnung verwenden und zu den Bandproben mitbringen. Um die Mikrofonierung müssten wir uns bei einem E-Set auch nicht wirklich kümmern, wenn entsprechende Ausgänge bereitgestellt werden. Der Transport dürfte sich bei Auftritten auch einfacher gestalten.


    So viel zu meiner aktuellen Situation.


    VG Simon

  • Unter diesen Umständen ist es schlicht Unsinn für zusätzliche Ausgänge Geld (min. 300 EUR) auszugeben, weil man mit etwas guten Willen (und fremder Hilfe) auch mit dem TD-9 den gewünschten Live-Sound einstellen kann. Und wenn Du Pech hast, stellt sich am Ende heraus, dass die 4 Ausgänge des TD-12 immer noch nicht genug sind.


    tonsel

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