Schönen guten morgen!
Ich als bekennender BeinaheHobbySchlagzeuger dachte mir das ich evtl. jetzt auch mal was posten darf.
Ich selbst hatte eine schlimme Kindheit und musste jahrelang in einem Trötenverein spielen. (Tischhupe, kein Schlagzeug)
Und als sich der Verein aufgelöst hatte blieben ein paar Sachen übrig. Sogar ein Schlagzeug war dabei (Sonor Phonic in rot) Taugt das eigentlich was? Sieht recht robust aus und
es steht made in germany drauf. Selbstverständlich hab ich da keine Ahnung von. Ich weis nur das rot nicht meine Lieblingsfarbe ist!
Wie auch immer... irgendwann hatte ich mal die Idee so ein kleines Heimstudio zu bauen. 5 Jahre später hatte ich plötzlich die Idee einen seperaten Schlagzeugraum zu bauen.
Ich habe mal im Internet geschaut... da gibts diese Kabinen von "Studiobox" die aber garnicht mal so günstig sind. Also war wiedermal selber bauen angesagt. Und das ging so:
Die ganze Konstruktion steht auf diesen gummiartigen Kunststoffteilen. Die sollen die Übertragung von Körperschall auf den Boden verhindern. Die ganze Box wiegt mit Equipment
und Personen 3000Kg. Deswegen waren 2 Lagen vom Typ Sylomer 25mm und 12,5mm nötig. Die Menge und größe dieser Teile müssen extra berechnet werden da die Resonanzfrequenz
sich bei Beslastung verändert. Sylomer sollte weder unter noch überbelastet werden. Dafür hat man den Vorteil das man die Teile nicht austauschen muss wie es z.B. bei mechanischen
Federn der Fall gewesen wäre. 1m² von dem Sylomerzeug kostet übrigens um die 400€.
Da die ganze Box schön in eine Ecke positioniert werden sollte um Raum zu sparen gab es aber ein Problem. Man kommt nämlich nicht mehr hinter die Ständerwandkonstruktion um die
Rigipsplatten zu montieren. Also mussten 2 Wände erst gebaut und dann per Wagenheber in die engültige Position bewegt werden. (das quietsch etwas... aber es hat geklappt)
Der Boden ist aus zwei schichten OSB Platte. Die Decke aus einer schicht OSB, dafür ist die Decke von innen mit Rigips beplankt.
Auf dem Dach befindet sich ein Schalldämpfer für die Lüftung. Der Raum wird von der zentralen Studiolüftungsanlage versorgt. Als Licht habe ich ein Seilsystem eingebaut. Einbau-Halogenlampen
hätten wieder Löcher in der Decke zur Folge gehabt was keinen schalldämtechnischen Vorteil gebracht hätte. Ansonsten gibts nur noch Strom der über einen zentralen Trenntransformator
läuft um gefürchtetes brummen zu eliminieren. Links ist noch ein seperater Raum wo die langhaarige Gitarristenfraktion ihre 4x12er Boxen parken dürfen. Sinnigerweise habe ich ein 50 adriges
1,5m² Kabel von dort bis zum Regieraum verlegt damit die Gitarrenamps von dort aus eingestellt werden können. Später soll auch die Mikrofonposition über Kugelumlaufstangen fernbedient werden.
Die Rückwand ist mit häßlich orangem Moltonstoff bespannt und somit mehr oder weniger absorbierend. Die Decke wurde mit Akustikelementen bestückt. Ein Multicore mit 24 hin und 4 Rückkanälen
sorgt für genügend Mikrofonkanäle. Auf den Bildern fehlen noch ein paar Kleinigkeiten... z.B. der Rahmen für die Fensterscheiben. Die Fensterscheiben sind übrigens Panzerglasscheiben mit einer
Stärke von 12mm die vermutlich sackteuer sind. Die habe ich mal aus einer Bankfiliale mitgenommen... sollten weggeschmissen werden.
Alles in allem muss ich sagen das es sich wirklich gelohnt hat. Der ganze Kasten ist ziemlich dicht und man kann auch nachts mal was aufnehmen.
Keine Ahnung obs Sinn macht das ganze hier zu schreiben... aber vielleicht hilfts ja jemanden.
Ich habe demnächst mal vor alternativ mal ein edrumset zu bauen. Hoffentlich wird das nicht so gut das ich mir das ganze hier hätte sparen können.
Also dann... "haut rein".
Frank.
hier noch ein paar Fotos: