Frust : Ich bin unkreativ

  • input - output


    wenn ich immer das gleiche spiele esse ich auch immer das gleiche, weils mir schmeckt! wenn ich knoblauch mag nützt mir kardamom überhaut nichts.


    es brauch sich doch wirklich niemand einen kopp darüber zu machen, weil er "langweilig" trommelt, oder eben nicht kreativ genug ist.
    die scheisse soll spass machen, nicht frust auslösen.


    ich will auch gerne spielen können wie tony williams, aber ich habe nicht das zeug dazu. das muss ich doch akzeptieren können.


    was will ich denn morgen? fahren können wie schumi?


    in den 70ern wäre ich der trommelgott von witten gewesen. der einzige, der doublestrokes annähernd halbprofessionell erstmalig auf die bühne gebracht hätte, wäre ich gewesen. kein lokalbandschwein hat in den 70ern doublestrokes gespielt.
    der anspruch heute ist doch entschieden höher, als noch vor 20-30 jahren.


    dummerweise merkt das publikum nichts von double strokes. das publikum langweilt sich sogar, wenn der drummer anfängt seine soße anzurühren.
    die gehen pissen!


    um sowas zu erfahren soll ich heftchen studieren?
    da geh ich lieber angeln ohne einen einzigen fisch an land zu ziehen. ehrlich!

    Satellite of Love

  • Klar, bei 23 aus 25 gigs ist komplet pocket spiel angesagt, dafuer studiert man ja auch die meiste zeit groove. Es gibt auber auch diese zwei gigs (vielleicht auch nur jam session), wo die musik vielleicht nach ein bisschen mehr fragt. Und genau da will ich mich nicht in dem einschraenken, was ich ausdruecken will. Wenn die musik nach pocket und groove fragt, spiele ich genau das. Wenn sie allerdings nach einem 2 takt Gospel fill fragt (so selten das auch ist), dann will ich diesen spielen koennen.


    Und es gibt doch auch einen weg der zwischen Tony Williams und dem minimum an ueben fuehrt. Es geht meiner meinung nach im endefekt darum, dass man das musikalisch ausdruecken kann was man ausdreucken will und wonach die musik fragt. Und mir ist es ehrlich gesagt egal, was das publikum denkt, solange der Band leader zufrieden ist.


    Ich weiss auch, dass mich persoenlich die beste ausbildung nicht wie Colaiuta spielen lassen wird. Aber auf der anderen seite will ich eben wie ICH klingen und nicht wie Tony, oder eben Weckl... Ich waere am ende dann ein klon anstatt neuland zu suchen.


    Es tut mir echt leid Seppel, wenn du schlechte erfahrungen gemacht hast. Ich kann das volll und ganz nach vollziehen, dass das publikum oft nicht sehr zuvorkommend ist.

  • Mein Argument das Zeugs richtig zu üben (was ich btw. auch nicht mache) wäre, dass man auch im "in the pocket"-Spiel hört, dass da einer geübt hat. Es spielen ja immerhin immer die selben vier Gliedmaßen das Schlagzeug...

    sieg natur.

  • Ja, da muss ich slotty zustimmen.
    Aber:
    Ich denke es fällt nie auf, dass man geübt hat, sondern immer nur, wenn man was nicht kann* (ausser vielleicht den paar Leuten, die ständig mit einem zusammenarbeiten).


    *Im Grossen und Ganzen finde ich es auch nicht schlimm, wenn ich bestimmte Fills/Licks nicht kann, es aber adäquat ersetzen kann. Viel wichtiger finde ich da, dass das Tempo und die Dynamik passen, wo wir wieder beim "in the pocket" wären.


    Aber je mehr ich verschiedene Sachen (Grooves, Fills, Rudiments, Koordination, Unabhängigkeit...) übe, die ich evtl. auch garnicht beim spielen in der Combo&Co benutze, desto sicherer bin ich auch bei den Sachen, die ich zwar nicht mehr explizit übe, aber ständig abgerufen werden. ( Auch Slottys Argument, wenn ich das richtig verstanden hab)


    Und: Keine Panik:
    1. Du wirst dich wahrscheinlich immer für unkreativ halten, wenn du an deine Grenzen gehst, mit der Zeit wirst du aber immer kreativer, ohne dass es dir grossartig auffällt.
    2. 9 Monate sind für Schlagzeuger nicht mal eine Zeiteinheit
    3. Es gibt immer Leute die besser sind, egal wie gut du bist.
    4. Mach dich nicht verrückt, sonst verlierst du wohlmöglich den Spass am Drummen. Geh lieber kleine Schritte und freue dich dort über Erfolge.


    Gruß
    Andre

  • Und niemals mit anderen vergleichen, das ist tödlich für die eigene Kreativität!


    Sehe ich mal genau nicht so. Es hilft immer, sich andere Musiker anzuschauen und sein eigenes Tun dazu in Relation zu setzen, ergo: zu vergleichen. Ich schaue mir grundsätzlich andere Schlagzeuger aus der unmittelbaren Umgebung an und vergleiche, was die machen bzw. wie sie spielen. Manchmal kann genau das der Kick sein, den man benötigt.


    Dabei geht es nicht (vorrangig) um das Kopieren von prägnanten Licks und auch nicht um einen technischen Wettbewerb, sondern vielmehr darum, wie der Approach der einzelnen Leute zu ihrer Musik erfolgt, wie sie ihre Technik einsetzen und wie sich das in deren Körpersprache und damit als Sound widerspiegelt.

  • Dann geht es aber auch wieder um Abschauen, bzw. Fehleranalyse... und das ist ja konstuktiv.


    Ein einfaches Besser oder schlechter hilft da nicht viel sondern macht nur verrückt und bewirkt im schlimmsten Fall, das man den Kopf in den Sand steckt.

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