Aufnahmeprüfung an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf

  • Ich bin jetzt 19 Jahre alt und mache zur Zeit mein Abitur - ich spiele seit 3 1/2 Jahren Schlagzeug. Seit Monaten rätsele ich, was ich einmal studieren möchte, in welche Richtung es überhaupt gehen soll. Letztendlich bin ich in meinen Erwägungen jetzt beim Studiengang „Musik and Media Engineering“ der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf
    und der Fachhochschule Düsseldorf gelandet.


    Ende Juni erhalte ich mein Abiturzeugnis, am 01. Juli geht's schon für 9 Monate in den Zivildienst, spätestens bis 31. März nächsten Jahres müsste meine Bewerbung in Düsseldorf auf dem Tisch liegen, im Sommer wäre dann die Aufnahmeprüfung - somit sähe mein Zeitplan wahnsinnig knapp aus, wenn man bedenkt, dass ich vor folgendem Problem stehe: Ich bräuchte einen absoluten Rundumkurs in Musiktheorie, da ich weder Klavier noch Gitarre spiele...


    Kritisch wäre dann folgender Prüfungsteil:



    Jetzt zur entscheidenden Frage: Kann ich es mit viel Fleiß, Ausdauer und dem entsprechenden Lehrer schaffen, in ca. einem Jahr auf diesen theoretischen Teil der Aufnahmeprüfung vorbereitet zu sein? Oder ist es ein so absurdes Ziel, dass ich mir einen Studiengang in dieser Richtung lieber sofort aus dem Kopf schlagen sollte?


    Noch ein paar Infos zur Aufnahmeprüfung - Die Prüfung ist in drei Teile unterteilt:




    Teil 1 würde ich mir zutrauen bis dahin hinzukriegen: Hier würde ich als Instrumentalhauptfach das Schlagzeug wählen und müsste dann folgendes leisten:



    Den nötigen Lehrer für den theoretischen Teil hätte ich schon, nach einem Lehrer, der mich an der Snare ebenfalls richtig auf Vordermann bringt suche ich zur Zeit noch. Ich bin mir bewusst, dass es ein vielleicht utopisches Ziel ist, was mir hier gerade vorschwebt, jedoch würde es mir auch widerstreben, einen Studiengang, den ich traumhaft finden würde, einfach aufzugeben. Ich glaube, dass ich mit der nötigen Leidenschaft hinter der Sache stehe... Und wenn ich mir etwas in den Kopf gestetzt habe, dann bin ich definitv bereit dafür zu arbeiten...
    Dennoch: Ich bin hin- und hergerissen zwischen Realismus und "seine Träume verwirklichen"... Wenn ich jetzt nur Ratschläge erhalte, die mir vehement davon abraten, es überhaupt zu versuchen, dann würde ich meine Träume sicherlich nochmal stark überdenken.

    "Jazz ist swingend notwendig!"
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  • geh zu jemandem der sich damit auskennt und zeig dem was du kannst. wenn du aus d-dorf oder aus der umgebung kommst fallen mir da jetzt spontan mindestens drei leute ein die man aufsuchen könnte. musiktheorie kann man wunderbar auch im zivlidienst pauken.

  • Hi, also ich mache am 28. Juni auch Aufnahmeprüfung in Kassel.


    Hab mir das erst im Dezember überlegt. Das kann man pauschal echt schwer sagen. Ich selber mache seit ich 6 bin Musik, so dass mir für Gitarre, Gesang, Theorie, Gehörbildung und Schlagzeug das halbe Jahr jetzt auf jeden Fall reichen, auch wenn ich jeden Tag was tun muss.
    Haben allerdings auch seit Januar in Gesang, Gitarre und Schlagzeug Unterricht. Du solltest dir auch gute Lehrer suchen, die dir von Anfang an sagen können, wie es ausschaut, dich begleiten, mit dir die Stücke erarbeiten und ermutigen ;)

  • Danke erstmal für die Antworten.


    Also wie schon gesagt, ich würde mir zwei Lehrer suchen, einen extra fürs Schlagzeug und einen für Musiktheorie und Gehörbildung. Für den theoretischen Teil hätte ich schon einen Lehrer, hat sein Diplom in Klavier und Gitarre und sollte von daher für meine Zwecke reichen.


    Ich denke es könnte sogar wirklich machbar für mich sein, da ich ja nicht, wie bei anderen Aufnahmeprüfungen oft üblich, ein klassisches Instrument vorweisen muss. Da wäre es natürlich klar - das könnte ich nicht mehr schaffen. Doch ich müsste ja jetzt "nur" Musiktheorie, Gehörbildung und verstärkt Snare Drum machen... Ich werd das heute mal mit meinem Lehrer absprechen, was er dazu sagt.

    "Jazz ist swingend notwendig!"
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  • Vielleicht nochmal was zur Gehörbildung,


    ich mache das mit meinem Freund, der selber Gitarre auf Musik Lehramt Grundschule studiert. Machen wir jede Woche ne Stunde Intervalle und Melodiediktat. Nach 4 Wochen kann man das alles wenn man n gutes Gehör hat, was natürlich ne Voraussetzung sein sollte. Das geht wirklich relativ schnell. Also wegen dem Theoriekram nich zu verrückt machen...

  • Zum Inhalt der Aufnahmeprüfung kann ich leider nicht allzuviel beitragen, aber als ehem. Fachschaftsmitglied des FB03, der seinerzeit recht enge Kontakte zu den FBen 04 und 05 hatte: Schau Dich nach anderen (Fach-) Hochschulen mit ähnlichen Studiengängen um, an denen Du Dich ebenfalls bewirbst.


    Wenn Du die Aufnahmeprüfung nicht packst wird Dir seitens der Studienberatung oft empfohlen, Dich für Elektrotechnik einzuschreiben und die Aufnahmeprüfung ein Jahr später noch einmal anzugehen. So wurde zumindest seinerzeit mit gescheiterten Kandidaten für Ton- und Bildtechnik verfahren. Schmackhaft wurde das gemacht mit dem Hinweis, dass es identische Fächer im Grundstudium gibt (z.B. Mathematik, Grundlagen der Elektrotechnik, etc.), die man ja schon mal hören und sich ggf. dort prüfen lassen kann. Meines Wissens nach sind die Fachinhalte aber nicht 100% identisch, so dass Du Dir eine bestandene ET-Klausur später anerkennen lassen musst. Die Wahrscheinlichkeit einer Anerkennung ist hoch, aber nicht 100% sicher.


    Ich habe einige Kommilitonen im ET-Studium gehabt, die über eine gescheiterte Aufnahmeprüfung da reingerutscht sind. Einige haben die Prüfung im zweiten Anlauf bestanden, andere halt nicht. Die sind dann an eine andere Hochschule gewechselt (oder haben eine andere Laufbahn eingeschlagen) und haben im Prinzip ein Jahr verschenkt.


    Ich empfehle Dir also, von vorne herein nach Möglichkeit mehrgleisig zu fahren und Dir über die oben beschriebenen Überbrückungssemester mal Gedanken zu machen.
    Obendrein empfehle ich Dir dringend, Kontakt zur Fachschaft des FB05 aufzunehmen, die Dich sicherlich mit aktuellen Informationen zum Studiengang, der Aufnahmeprüfung und allem anderen versorgen können!


    Viel Erfolg!
    Gruß
    Alex

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

  • Zweigleisig fahren ist definitiv ein guter Tipp...
    Ich könnte mir jedoch auch vorstellen, sollte ich die Aufnahmeprüfung nicht packen, ein Jahr mit Praktika und weiterhin verstärkter Vorbereitung auf die nächste Aufnahmeprüfung zu verbringen... In diesem Fall wäre ich 21, wenn das Studium beginnt, vorausgesetz ich schaff die Prüfung im zweiten Anlauf. Meiner Meinung nach immer noch ein super Alter. Ist dann eben genauso als wenn ich mal sitzengeblieben wäre.


    Wenn ich's irgendwie finanzieren kann, dann würde ich mir auch überlegen ein Jahr lang im Drummers Institute zu studieren... Verdammt, es gibt so viele Möglichkeiten - vorausgestzt man wird genommen.


    Falls jemand noch gute Drummer, vorzugsweise im Ruhrgebiet kennt, die Unterricht geben, bitte eine kleine PM an mich.


    Zum Thema FB05:


    Was genau ist das? Fachbereich05? Könntest du mir genauere Informationen geben?

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  • Danke! Ja, der Studiengang findet an der RSH und an der FHD statt... Habe gute Informationen bei deinem Link gefunden, super!

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  • GEhörbildungssachen die dort gefragt sind, sind wie oben schon geschrieben total einfach zu lernen wenn man sich damit ernsthaft beschäftigt.
    Spiel dir jeden Abend einige Intervalle vor und sing sie mit. Das circa 10 Minuten pro Tag. Das machst du ein paar 'Wochen und dann solltest du keine Probleme mehr mit Intervallen haben. Fürs Melodiediktat solltest du einfach viele einfach Kinderlieder spielen und darauf achten wo meisten welche Tonstufen gespielt werden und einfach ins Ohr kriegen wie die Dominante oder Subdominante klingt. Das solltest du dann auch recht schnell können.
    Wichtig ist bei diesen Sachen nur dass du sie wenn möglich täglich machst. Einmal die Woche über einen längeren Zeitraum ist dabei weniger zu empfehlen.

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  • Ich kenne einen der Professoren an der RSH in D-Dorf und habe dort sogar auch schonmal als Dozent für Urheberrecht gewirkt. Ich kann zwar nichts genaues sagen - aber ich habe immerhin mal in ein paar Arbeiten von Studenten reinhören dürfen und mich mit dem Professor dort auch drüber unterhalten, wie es so aussieht.


    Das Niveau der Studenten ist sehr sehr hoch. Das meine ich jetzt nicht als Schlagzeuger oder in Punkto Gehörbildung. Diese Hürden sind mit geeigneter Vorbereitung zu schaffen. Da wird sicher nicht mehr verlangt als an anderen Hochschulen - und da gilt oft die Regel: Wer auf seinem Haupt-Instrument wirklich was kann, der kann bei den anderen Pflichtfachprüfungen mit sanfter Milde der Prüfer rechnen.


    Ohne den Threadstarter entmutigen zu wollen: Bereite dich auch auf das Hauptfach Tontechnik gut vor. Die Studenten die dort angenommen werden wollen alle hochprofessionelle Musikproduzenten werden. Das heißt, sie kommen dort schon mit einem Stapel eigener Prodktionen an, die sie mit Homerecording-Mitteln, oder sogar als Praktikanten in professionellen Studios in ihrer Freizeit auf dem dortigen Material produziert haben. Dabei zeigt sich, dass sie sowohl als Komponisten, als auch als Soundleute schon ihre ersten Erfahrungen gesammelt haben und diese Erfahrungen auch sehr schnell und fleißig anwenden können. Also darf man nicht erwarten, dass einem dort noch einer die Menüs eines Programms wie Logic oder ähnliches erklären will - dazu gibt es Handbücher und lesen wird vorausgesetzt. Die RSH ist nicht die SAE!


    Mein Eindruck war, dass da lauter wahnsinnige nachtaktive Workaholics am Werk sind. HUT AB! Echt wahr! =)


    Deshalb rate ich dazu, sich auch eingehend mit Aufnehmen und Produzieren zu beschäftigen - der Gehörbildung schadet's jedenfalls nicht, wenn man auch mal ein paar Akkorde am Rechner aneinanderklebt und sich anhört, ob's gut klingt....


    Und wer wirklich Bammel vor er Aufnahmeprüfung hat, der sollte mal beim Institut anrufen und sich mit einem der Professoren verbinden lassen und dort um einen Termin bitten - ist zwar nicht gerade vorgesehen und wird sicher auch versucht abzubügeln - aber schaden kann es auf gar keinen Fall. Und wenn's klappt, erfährt man viel und ist vielleicht auch ein wenig beruhigt.

  • schaffst du!
    stand vor einem jahr genau vor dem selben programm.
    wenn du jeden tag was tust und das ganze vernünftig und kontrolliert angehst, dann haut das hin!


    ist natürlich die frage wie weit du jetzt schon bist. aber theorie und gehörbildung kann man super üben lernen.

  • Das sind super Informationen, die ihr hier liefert, danke!


    Zitat


    Die Studenten die dort angenommen werden wollen alle hochprofessionelle Musikproduzenten werden. Das heißt, sie kommen dort schon mit einem Stapel eigener Prodktionen an, die sie mit Homerecording-Mitteln, oder sogar als Praktikanten in professionellen Studios in ihrer Freizeit auf dem dortigen Material produziert haben.


    Tja, das hört sich natürlich nicht so rosig an für mich.. Mit Eigenproduktionen kann ich zur Zeit noch nicht dienen, auch wenn ich selbstverständlich geplant habe mit dem ersten Zivigehalt ins Homerecording einzusteigen - im Hinblick aufs Studium.


    Aber ich finds wirklich heftig, was die erwarten.. Ich meine, ich bin jetzt 19 Jahre alt, mache gerade mein Abitur und habe noch nichtmals ein eigenes Einkommen, außer ein bisschen durch kleine Nebenjobs. Eigentlich können die doch nicht erwarten, dass man a) über die finanziellen Mittel verfügt sich Homerecordingequipment während der Schulzeit zu kaufen und b) beim Abiturstress noch etliche Praxiserfahrung sammelt.


    Wie sieht das aus? Fangen da viele erst mit 25 zu studieren an und machen vorher ihr eigenes Ding...? Dann ist natürlich klar, dass man in die Richtung schon viel machen konnte.


    Ich denke auf jeden Fall, dass es mit 19 Jahren nicht zu spät sich in irgendetwas reinzuhängen bzw. mit etwas Neuem anzufangen... Würde mir dann wahrscheinlich in ein paar Monaten einen Firepod o.ä. und ein paar Mikros kaufen und dann mal Schlagzeug- oder vielleicht auch Bandaufnahmen machen... Einfach um in die Materie einzusteigen. Klar ein bisschen Erfahrung habe ich auch schon mit Aufnahmen und ich hab auch schonmal Cubase von "innen" gesehen ;)


    Ich weiß nur nicht, ob ich es innerhalb eines Jahres schaffen kann auf das kreative, technische Niveau zu kommen, was erwartet wird - vorallem bei den eigenen Projekten, die mit in die Mappe müssen... Sie scheinen ja wirklich schon halbfertige Produzenten zu suchen, was mich gerade etwas entmutigt. Ich ging eher davon aus, auch mehr von den Grundlagen da zu lernen.


    Naja, ich denke die beste Lösung wäre es anzufangen zu lernen, da es ja der Studiengang ist, den ich will - ob ich es schaffen kann oder nicht, wird sich dann zeigen, wenn ich ein bisschen Einblicke in Musiktheorie und Praxis beim Aufnehmen bzw. Produzieren habe... Ich müsste ja sowieso über kurz oder lang mal anfangen an den Projekten für die Mappe zu arbeiten.

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  • Zitat

    Tja, das hört sich natürlich nicht so rosig an für mich.. Mit Eigenproduktionen kann ich zur Zeit noch nicht dienen, auch wenn ich selbstverständlich geplant habe mit dem ersten Zivigehalt ins Homerecording einzusteigen - im Hinblick aufs Studium.


    Aber ich finds wirklich heftig, was die erwarten.. Ich meine, ich bin jetzt 19 Jahre alt, mache gerade mein Abitur und habe noch nichtmals ein eigenes Einkommen, außer ein bisschen durch kleine Nebenjobs. Eigentlich können die doch nicht erwarten, dass man a) über die finanziellen Mittel verfügt sich Homerecordingequipment während der Schulzeit zu kaufen und b) beim Abiturstress noch etliche Praxiserfahrung sammelt.


    Ich vermute, es ist wie in den anderen Bereichen, wo man besondere Eignungsprüfungen ablegen muss (Kunst, Musik etc.) - im Prinzip schaffen das nur die wenigsten direkt nach der Schule.
    Zum einen, weil man die Zeit nicht hatte, Material zusammenzukriegen, zum anderen, weil man, wenn man nur die Schule kennt, an sowas anscheinend recht blauäugig rangeht.
    Man überlegt sich, was man bloß mal "werden" könnte und stößt auf solche ichsagmal künstlerischen Berufe und findet das dann spontan ganz toll.. und daraufhin schippt man sich ein riesiges Pensum auf, wie man das denn bewältigen könnte.. und die meisten fallen damit ziemlich auf die Schnauze. So jedenfalls meine persönliche Erfahrung.


    Ich will dich sicher nicht entmutigen, mir kommt das nur sehr bekannt vor.
    Ich kann dir nur raten: Wenn das das ist, was du machen willst.. bzw. um herauszufinden, ob es das ist - fang damit an. Gar nicht in Hinblick auf eine mögliche Bewerbung und was du dafür alles brauchst. Sondern einfach, um es für dich auszutesten, ob das nicht vielleicht doch lieber einfach ein Hobby bleibt.. und ob es überhaupt das ist, was du dir darunter vorstellst.
    Schau dir die Hochschulen an, mach Termine mit Dozenten (meiner Erfahrung nach ist das gar nicht ungern gesehn), manche Hochschulen bzw. einzelne Fachbereiche haben Internetforen von Studis für Studis/Interessenten, geh zur Studienberatung der Fakultät...


    Es gibt so ein paar Ausbildungen, die kann man einfach nicht so aus der hohlen Hand angehen. Ich würde sagen, was du dir da ausgesucht hast, gehört dazu. Vielleicht kannst du ja mal rausfinden, was so das Durchschnittsalter der Studienanfänger in dem Bereich ist...


    Mit 19 Jahren ist es für gar nix zu spät, aber da gehört schon viel Wille dazu, sich jetzt monate- oder gar jahrelang auf sowas vorzubereiten und währenddessen so ein bisschen in der Luft zu hängen. Ist ja auch nicht zuletzt eine finanzielle Frage.

    Ordugele muss sein.

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  • Korrekt, die Finanzen würden mir am meisten Sorgen machen, wenn ich's beim ersten Anlauf nicht schaffen würde. Und was du sagtest habe ich ja vorhin auch schon angedeutet: Einfach damit anzufangen.


    Du hast schon Recht, dieses in der Luft hängen macht mir auch Angst. Wenn man beim ersten Mal nicht genommen wird und dann ein Jahr lang vor nichts steht außer vorm Weiterlernen bzw. Erfahrung sammeln und dann noch nichtmals sicher sein, ob man's beim zweiten mal schafft - das ist schon heftig.


    Von daher werde ich deinen Rat befolgen und versuchen herauszufinden, ob mir die Sache auf lange Sicht so wichtig ist, dass ich einen so eisernen Willen aufbringen kann... (vielleicht auch nach einem möglichen Rückschlag, wenn ich die Aufnahmeprüfung nicht schaffe...)


    Zitat


    Ich vermute, es ist wie in den anderen Bereichen, wo man besondere Eignungsprüfungen ablegen muss (Kunst, Musik etc.) - im Prinzip schaffen das nur die wenigsten direkt nach der Schule.


    Das dachte ich mir, obwohl ich es noch nie direkt gehört habe, dass jemand das Studium aufschiebt um "besser" zu werden bzw. Praxiserfahrung zu sammeln... Aber scheint ja gar nicht so unüblich zu sein - wenn man es sich leisten kann.


    Auf jeden Fall muss ich herausfinden, was das Durchschnittsalter bei Studienbeginn ist. Dafür werde ich euren Rat befolgen und mal einen Termin mit einem Dozenten vereinbaren bzw. zur Studienberatung gehen.

    "Jazz ist swingend notwendig!"
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  • Wie es sich schon herauskristallisiert hat, glaube ich nicht, dass ich in einem Jahr so weit sein werde allen Anforderungen der Aufnahmeprüfung gerecht zu werden... Zufällig habe ich jetzt von einem Bekannten aus meinem Freundeskreis gehört, der sich für genau diesen Studiengang gerade beworben hat - Er ist jetzt 25, hat schon eine Ausbildung hinter sich, hat seit einiger Zeit die Möglichkeit in einem semiprofessionellen Studio an seinen Projekten zu arbeiten usw. ...


    Genau das hatte ich befürchtet und wurde ja hier auch schon angesprochen: Das Bewerbungsalter scheint ziemlich hoch zu sein und die Anforderungen ebenfalls.


    Somit spricht bei mir alles im Moment für ein Überbrückungsstudium bzw. eine Überbrückungsausbildung. Möglichkeiten, die ich in Erwägung ziehe sind folgende:
    - Studienrichtung Kamera an der FH Dortmund - dafür hatte ich mich ursprünglich interessiert und sehe es als Grundlage sicherlich sinnvoll.


    - Nach dem Tipp von zorschl: Elektrotechnik studieren, da ich die Grundlagen sowieso auch bei Bild/Ton brauche.


    - Ausbildung zum Tontechniker


    Gegen die Überbrückungssemester spricht ganz einfach der finanzielle Faktor... Ich müsste einen Nebenjob nehmen und befürchte, dass ich dann neben dem Studium einfach nicht mehr genügend Zeit hätte, mich mit Recording zu beschäftigen. Von daher tendiere ich im Moment eher zu einer Ausbildung zum Tontechniker - es wäre meiner Meinung nach das Beste: Ich wäre schon im richtigen Genre drin, würde somit in Beruf und Freizeit Praxiserfahrung sammeln, ich würde evtl. schonmal Connections knüpfen und ich hätte eine finanzielle Basis.


    Nach der Ausbildung könnte ich mich dann mit der nötigen Praxiserfahrung nochmal dem Studiengang Music & Media Engineering zuwenden...


    Was haltet ihr von dieser Möglichkeit?
    Kennt jemand noch andere Ausbildungsberufe, die mich schonmal in die richtige Richtung befördern? Ich möchte möglichst alle Möglichkeiten in Betracht ziehen... Außerdem scheint es gar nicht so einfach zu sein, an eine Ausbildung als Tontechniker dranzukommen. Wenn da noch jemand Tipps hätte, wäre ich euch sehr dankbar.
    Nächste Woche geht's auf jeden Fall erstmal zum Arbeitsamt.... entschuldige, zur Bundesagentur für Arbeit. :P


    Edit:
    Bin jetzt auf die Schule für Tontechnik in Wuppertal gestoßen und natürlich auf die SAE in Köln (aber ohne Stipendium unbezahlbar für mich)...
    Wuppertal würde mir sehr zusagen als Überbrückung....Im Tageskurs würde dort die Ausbildung 12 Monate dauern. Infomaterial lasse ich mir von beiden Schulen gerade zuschicken....
    Ich suche weiter...

    "Jazz ist swingend notwendig!"
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    2 Mal editiert, zuletzt von Ajj89 ()

  • Nur ganz kurz:


    Mit Kamera an der FH Dortmund stehst du vor genau dem selben "Problem" wie bei deiner ursprünglichen Idee. Ich weiß nicht, ob da deine Vorerfahrung umfangreicher ist...?


    Grundsätzlich denke ich, dass man auch ein "Überbrückungsstudium" wirklich machen wollen, und sich ggf. mit der Idee abfinden können muss, dass danach doch nix mehr kommt (man will ja auch irgendwann anfangen, Geld zu verdienen).

    Ordugele muss sein.

  • Ja, du hast vollkommen Recht, die wollen auch eine Mappe sehen.


    Ich tendiere von daher im Moment mehr zu einer Ausbildung als "Mediengestalter Bild und Ton". Scheint eine gute Basis für ein Studium an einer Fachhochschule zu sein, siehe Wikipedia:


    Zitat


    Viele junge Leute machen die Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton heute direkt nach dem Abitur, um gut auf ein Studium an einer technischen Universität oder Fachhochschule vorbereitet zu sein - in sowohl theoretischer als auch praktischer Hinsicht. Derartige Hochschulen erkennen die Ausbildung meist als Vorbildung oder Praktikum an.


    Ich denke, genau darauf werde ich meine Suche jetzt fokussieren und Firmen ausfindig machen, die in meiner Umgebung in Frage kämen, diese Ausbildung anzubieten... Jetzt wo ich eine bestimmte Ausbildung vor Augen habe, dürfte sich diese Suche um einiges leichter gestalten.

    "Jazz ist swingend notwendig!"
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  • Zitat

    Original von mad-drive


    Ich vermute, es ist wie in den anderen Bereichen, wo man besondere Eignungsprüfungen ablegen muss (Kunst, Musik etc.) - im Prinzip schaffen das nur die wenigsten direkt nach der Schule.
    Zum einen, weil man die Zeit nicht hatte, Material zusammenzukriegen, zum anderen, weil man, wenn man nur die Schule kennt, an sowas anscheinend recht blauäugig rangeht.


    Ich würde das aber auch noch unter einem ganz anderen Aspekt sehen.
    Die Wahl eines solchen im weitesten Sinne "künstlerischen" Berufes muss sogar besonders erschwert bzw. an sehr hohe Anforderungen geknüpft werden, wenn jemand eine Ausbildung in diesem Bereich machen will.
    Und warum ist das anders als bei BWL etc. und warum "darf" man nicht erst mit dem Studium anfangen zu lernen und muß quasi schon vor der Ausbildung schon verdammt viel können und Erfahrung gesammelt haben?
    Weil der Markt viel härter ist und insgesamt viel weniger Bedarf und Berufschancen bestehen als in den meisten anderen Berufen.
    Warum sollte man massenweise Leute ausbilden, die erstens eigentlich nicht gebraucht werden und schon gar nicht eine berufliche Chance haben, wenn sie nicht so gut wie irgendwie möglich sind.
    So ein Studium kostet den Staat/die Gesellschaft ne Menge Kohle und deshalb "darf" man schon gar nicht "jeden" studieren lassen, der dazu Lust hätte.
    Ich finde es heute schon bedenklich, das man schon an viel zu vielen Stellen junge Menschen für den künstlerischen Beruf ausbildet.
    Man kann schon an fast jeder Hochschule irgendetwas mit Musik studieren und Jazzstudiengänge gibt es schon so viele, das man heute schon mehr Arbeitslosigkeit ausbildet als man sich eigentlich leisten kann.
    Das führt unter anderem zu einer ständigen Verschärfung der Arbeitsbedingungen, da das Überangebot an Musikern/Tonleuten auf die Honorare drückt...
    Die Zunahme an Privatschulen, die dann auch noch gegen hohe Gebühren noch mehr Leute ausbilden, von denen ebenfalls noch mehr nie den Fuß in die Tür kriegen, tut dann noch ihr übriges.
    Allerdings kann ich aus meinem Bekanntenkreis sagen, das Leute, die es in Düsseldorf geschafft haben überwiegend in richtig gute Jobs gekommen sind.
    Das harte Ausleseverfahren hat also was für sich und wenn man das nicht packt, dann ist das vielleicht auch schon ein kleines Signal in die Richtung, das man im eigenen Interesse vielleicht einen anderen Weg einschlagen sollte.
    Was bringt es einem, wenn man seinem "Traum" hinterher rennt, aber nie was zu beißen hat...
    Dadurch wird man nicht glücklich...



  • Sehe ich zum Teil genau so. Die Leute die einen Studienplatz bekommen, dürfen sich als wahrlich privilegiert betrachten. Allerdings hört man auch immer wieder von sehr ominösen Storys über Aufnahmeprüfungen. Und nicht alle die gut spielen, bekommen auch einen Studienplatz.
    Und nicht alle die studiert haben, haben danach fette Jobs und/oder machen geile Musik.


    Ich bin auch einer der Absolventen einer so genannten "Privatschule", hab aber auch nie probiert an einer "richtigen Hochschule" vorzuspielen. Ob Du letzten Endes Dein Geld damit verdienst, hängt vor allem von Deiner Person und Vitamin B ab. Ich lebe von der Musik und ernähre eine kleine Familie.
    Also wenn man es wirklich will, sollte man es probieren. Mit 19 hast Du noch viel Zeit.
    Ich kenne auch sehr viele gute Tonleute ohne Diplom- Abschluss. Bleib einfach dran an Deinem Traum.



    Grüße


    Christoph

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