Ich bin jetzt 19 Jahre alt und mache zur Zeit mein Abitur - ich spiele seit 3 1/2 Jahren Schlagzeug. Seit Monaten rätsele ich, was ich einmal studieren möchte, in welche Richtung es überhaupt gehen soll. Letztendlich bin ich in meinen Erwägungen jetzt beim Studiengang „Musik and Media Engineering“ der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf
und der Fachhochschule Düsseldorf gelandet.
Ende Juni erhalte ich mein Abiturzeugnis, am 01. Juli geht's schon für 9 Monate in den Zivildienst, spätestens bis 31. März nächsten Jahres müsste meine Bewerbung in Düsseldorf auf dem Tisch liegen, im Sommer wäre dann die Aufnahmeprüfung - somit sähe mein Zeitplan wahnsinnig knapp aus, wenn man bedenkt, dass ich vor folgendem Problem stehe: Ich bräuchte einen absoluten Rundumkurs in Musiktheorie, da ich weder Klavier noch Gitarre spiele...
Kritisch wäre dann folgender Prüfungsteil:
ZitatAlles anzeigen
Teil 2: Feststellung der musiktheoretischen Kenntnisse und musikalischen Hörfähigkeiten für die obligatorischen
musiktheoretischen Nebenfächer:
a) Musiktheorie
b) Musikalische Gehörbildung
Zu Prüfungsteil 2:
[B]a) Zur Feststellung des musiktheoretischen Kenntnisstands sind Kenntnisse der Allgemeinen Musiklehre
nachzuweisen.
b) Im Rahmen eines Tests wird die musikalische Hörfähigkeit beurteilt.
Werden keine ausreichenden musiktheoretischen Kenntnisse (Prüfungsteil 2 a) oder keine ausreichenden
musikalischen Hörfähigkeiten (Prüfungsteil 2 b) festgestellt, so gilt insgesamt der für das Studium erforderliche
Prüfungsteil 2 als nicht bestanden. Mit Ausnahme der möglichen Wiederholung des Prüfungsteils
2 unter bestimmten Bedingungen (vgl. §9 Abs.2) gilt damit die gesamte Eignungsprüfung als nicht
bestanden. Das Feststellungsverfahren der künstlerischen Eignung wird in diesem Fall nicht fortgesetzt.
Jetzt zur entscheidenden Frage: Kann ich es mit viel Fleiß, Ausdauer und dem entsprechenden Lehrer schaffen, in ca. einem Jahr auf diesen theoretischen Teil der Aufnahmeprüfung vorbereitet zu sein? Oder ist es ein so absurdes Ziel, dass ich mir einen Studiengang in dieser Richtung lieber sofort aus dem Kopf schlagen sollte?
Noch ein paar Infos zur Aufnahmeprüfung - Die Prüfung ist in drei Teile unterteilt:
ZitatAlles anzeigen
§4 Verfahrensgliederung
Das Verfahren gliedert sich in drei Prüfungsteile:
Teil 1: Feststellung der musikalischen Eignung für das angestrebte künstlerische Instrumentalhauptfach
bzw. Gesang:
a) Musikalität bzw. interpretatorisches Gestaltungsvermögen,
b) technisches Können,
c) Stilbewußtsein.
Teil 2: Feststellung der musiktheoretischen Kenntnisse und musikalischen Hörfähigkeiten für die obligatorischen
musiktheoretischen Nebenfächer:
a) Musiktheorie
b) Musikalische Gehörbildung
Teil 3: Sichtung der eingereichten Arbeiten und Feststellung der besonderen künstlerischen Befähigung
zum medienbezogenen Arbeiten durch ein Gespräch mit der Eignungsprüfungskommission.
Teil 1 würde ich mir zutrauen bis dahin hinzukriegen: Hier würde ich als Instrumentalhauptfach das Schlagzeug wählen und müsste dann folgendes leisten:
ZitatAlles anzeigen
a) Solovortrag eines vorbereiteten Rudimental Stückes auf der Snare Drum. Literaturbespiel: Charley Wilcoxon - All-American Drummer; fünf Kopien der Noten müssen zur Prüfung mitgebracht werden.
b) Spielen mit Clicktrack zu einem einfachen vorgelegten Playback im binären Feeling notiert als Leadsheet.
c) Spielen mit einer Band (bestehend aus Dozenten) Ein Titel (binär oder ternär) nach eigener Wahl z.B.
„ Mercy Mercy“ oder ähnlichem Standard. Im Stück wird ein Improvisationsteil gespielt z. B. Groove /4
Takte Drumsolo (Fours), fünf Kopien des Leadsheets müssen zur Prüfung mitgebracht werden.
d) Vom Blatt-Spiel Snare Drum/Tempo nach eigener Wahl.
Siegfried Fink-Studien für kleine Trommel Heft 1, Elementarübungen ;
oder Morris Goldenberg-Modern School für Snare Drum.
Den nötigen Lehrer für den theoretischen Teil hätte ich schon, nach einem Lehrer, der mich an der Snare ebenfalls richtig auf Vordermann bringt suche ich zur Zeit noch. Ich bin mir bewusst, dass es ein vielleicht utopisches Ziel ist, was mir hier gerade vorschwebt, jedoch würde es mir auch widerstreben, einen Studiengang, den ich traumhaft finden würde, einfach aufzugeben. Ich glaube, dass ich mit der nötigen Leidenschaft hinter der Sache stehe... Und wenn ich mir etwas in den Kopf gestetzt habe, dann bin ich definitv bereit dafür zu arbeiten...
Dennoch: Ich bin hin- und hergerissen zwischen Realismus und "seine Träume verwirklichen"... Wenn ich jetzt nur Ratschläge erhalte, die mir vehement davon abraten, es überhaupt zu versuchen, dann würde ich meine Träume sicherlich nochmal stark überdenken.