autodidakten

  • Dennis Chambers hat seinen Idolen auch nur über die Schulter geguckt. Ob erirgendwelchen Snaredrum-Unterricht in der High-School genossen hat, weiß ich nicht, aber er hat als 12-jähriger in einer Band Yes-Songs nachgespielt.


    Er musste sich ja auch schon früh in den Clubs immer verstecken, weil er immer Gigs in Läden hatte, in die er noch gar nicht rein durfte als Teeny.


    Sowas nennt man eben einen "Street Player".

  • Slash hat sich das gitarrespielen auf einer einsaitigen Flamencogitarre vom Sperrmüll beigebracht

    i was told by an irishman who also explained (from "personal experience") that if you ever blow up a bridge using a car filled with fertilizer, make sure you're on the side of the river where your house is.

  • das macht aber auch keinen Sinn, da er dann bei Soli nicht auf Riffs/Scalen/Tonleitern zurückgreifen kann, sondern zwischen zwei weit auseinander liegenden Tönen dann ewig weite Wege hätte, die er ja dann auf einer Saite nur hätte einüben können. Es sei denn, er hat sich die anderen Saiten dazugemalt und so die Fingerabläufe erlernt...


    (das ist so als würdest du an einem rechtshändig aufgebauten Schlagzeug lernen alles nur mit der linken Hand zu erreichen inklusive der Bassdrum!?)


    Ich glaube grade bei diesen Autodidaktengeschichten ist viel Mystifizierung zur Erhöhung des Heldenstatus dabei. So wie bei jedem klassischen Komponisten versucht wird nachzuweisen, dass er bereits als Embryo im Mutterleib ganze Symphonien geschrieben hat.

    "Also hab ich angefangen Besen spielen zu lernen, dann hab ich ein Paar Sticks bekommen, dann ein Übungspad, dann ein Schlagzeug, dann zwei Schlagzeuge.... Jetzt verstehe ich Kids, die sich 17 Schlagzeuge auf einmal kaufen." (Bill Bruford)

  • Moment!
    Hier werden auch meines Erachtens zeitweilig auch ein paar Dinge miteinander verwechselt!
    Die Anfangsaussage war "herausragende Musiker, die Autodidakten sind"
    Ich habe diese Aussage nicht auf kommerziellen Erfolg bzw. Grad der Berümtheit bezogen sondern auf spielerische Fähigkeiten.
    Wenn als Kriterium kommerzieller Erfolg und Bekanntheitsgrad herhalten, dann sind ja selbst Wolle Petri oder die Toten Hosen herausragende Musiker :rolleyes:
    Die Toten Hosen haben zumindest auch selbst oft genug betont, das sie absolute Dilettanten als Musiker sind ;)
    Darauf sollte man doch durchaus achten, wenn man hier Namen anführt.
    Und hinsichtlich der Mystifizierung bzw. dem Kokettieren mit dem Autodidakten Background und ausgestalten entsprechender Geschichten möchte ich mich meinem Vorredner anschliessen.
    Über viele berühmte Jazzmusiker wurde auch sehr viel Unsinn verbreitet, damit deren Fähigkeiten/Leistung noch unglaublicher erschien.
    Miles Davis ist da auch so ein Beispiel für. Der hat auch selbst ganz kräftig an seinem Mythos mitgearbeitet, in dem er alles, was er gemacht hat, immer so dargestellt hat, als hätte er es aus dem nichts erschaffen. Wer ein umfassender Selbstdarsteller ist, der strickt eben fleissig an seinem Image mit :D

  • Also meiner Meinung nach hat das Autodidakt sein den Vorteil meist freier von direkten Einflüssen zu sein. Man hat niemanden der einem sagt wie man diesen einen bestimmten Fill oder bei der Gitarre einen Lick genau zu spielen hat. Ich hatte nie Schlagzeugunterricht (immerhin 3 Jahre schon, und dafür würd ich mich als OK einschätzen) aber hab in der "Gitarren AG" in der Schule von einem wirklich sehr guten Multiinstrumentalisten (und vor allem Vollblutmusiker [er hat sein einziges Auto verkauft um die Restauration seines uralten Flügels bezahlen zu können und nun jeden Tag eine Stunde mit dem Fahrrad in die Schule fährt, nur so als Beispiel], der auch nahezu komplett autodidakt war) Gitarre spielen gelernt. Dabei hab ich verdammt viel über Rythmen, Harmonien etc. gelernt ohne wirklich Noten lesen zu können (Notenwerte etc. hab ich erst gelernt als ich mich mehr mit dem Schlagzeug auseinander gesetzt habe...also wie ich aufs DF gestoßen bin ;) ). Aber ich merke, dass meine Gitarrenlicks, die Strummingpatterns (Also in welchem Rythmus man die Akkorde durchzieht etc.) und diverse andere Sachen von ihm übernommen habe. Beim Schlagzeug merk ich, dass ich nen viel gestreuteren Einfluss habe. Ich höre so ziemlich alle Musikarten. Hauptsächlich zwar alle Spielarten des Rock (von Grindcore bis Kuschelrock) aber auch Drum'n'Bass, Techno/Dance und Pop und ab und zu auch guten Hip Hop (so Oldschoolzeug, Fanta4 etc.). Und da merkt ich, dass ich verschieden Arten der Musik in meine beiden Bands einbau und im Gegensatz zur Gitarre nicht so fixiert bin. Wobei mir immer mehr auffällt, dass beim Schlagzeugspielen für viele Sachen die Technik fehlt und ich mir manchmal nicht genug in den Arsch tret. Leider fehlt das Geld für einen Schlagzeuglehrer, aber bald geht der Zivi los und dann sollte sowas auch drin sein ;) . Das ist der Nachteil beim autodidakt Lernen... so sehr man sich anstrengt, ich glaub kaum, dass ein komplett autodidakter eine wirklich saugute Technik erreichen wird... Mit komplett autodidakt mein ich aber auch ohne "Lehrvideos" von YouTube etc. die z.B. mein Lehrerersatz sind. Wobei ich bei meiner Technik auch zweifle.


    Gruß Daniel


    Edith: Rechtschreibfehler und vergessene Buchstaben

    Einmal editiert, zuletzt von AsterX ()

  • Das war seine erste Klampfe, er hat natürlich eine "vollständige" angeschafft. Auf einer einsaitigen kann niemand so ein Gott werden :)
    Er hatte aber trotzdem meines Wissen nach nie "ernsthaft" Unterricht.


    Diese Geschichte erzählt er selbst rum, steht auch in seiner Autobiographie, dürfte also durchaus was dran sein.


    drumdidi: falls du Slash als einen nicht herausragenden Musiker bezeichnen willst, muss ich dir leider unterstellen das du keine Ahnung hast :D Er hat quasi im Alleingang den Hardrock bzw. Bluesbetonte Musik wieder populär gemacht und zwar durch seine melodiöses, emotionales Spiel, seine Riffs, die ihresgleichen suchen und einen Ausdruck in seiner Musik, die kaum jemand erreicht. Der Mann hat die komplette Musiklandschaft umgekrempelt und dafür gesorgt, das kaum noch jemand den shreddenden, appregiowichsenden Hair-metallern zuhört. Er ist nicht umsonst auf so ziemlich jeder Top-5 Liste was Gitarristen angeht.
    Kann natürlich auch sein das du gar nicht auf meinen Beitrag abgeziehlt hast, dann ignorier mich einfach, bin ich gewohnt :D

    i was told by an irishman who also explained (from "personal experience") that if you ever blow up a bridge using a car filled with fertilizer, make sure you're on the side of the river where your house is.

    Einmal editiert, zuletzt von nacho-muchacho ()

  • ach ja, dann sei noch der "SirG" genannt: http://www.sir-g.de

    Zitat

    Unterricht genoss er nur in den ersten Jahren seiner Drumlaufbahn. Da er die Auftritte des Blasorchesters schwänzte und lieber bösen Heavy Metal spielte verlor er seinen Lehrer und drosch sich vortan autodidaktisch durch die Schlagzeugwelt.


    lg
    nero

  • Zitat

    Original von drumdidi


    Über viele berühmte Jazzmusiker wurde auch sehr viel Unsinn verbreitet, damit deren Fähigkeiten/Leistung noch unglaublicher erschien.
    Miles Davis ist da auch so ein Beispiel für. Der hat auch selbst ganz kräftig an seinem Mythos mitgearbeitet, in dem er alles, was er gemacht hat, immer so dargestellt hat, als hätte er es aus dem nichts erschaffen. Wer ein umfassender Selbstdarsteller ist, der strickt eben fleissig an seinem Image mit :D


    Wie war das?
    Buddy Rich hat ja nach Angaben seiner Tochter auch nie geübt. ISt immer nur abends zu den Aufnahmen gegangen und hat getrommelt^^....

  • Buddy Rich hat ja nach Angaben seiner Tochter auch nie geübt.


    Warum hätte er auch üben sollen, es gilt galt schließlich schon immer der Grundsatz: "Wer übt kann nix." B)


    PS: Wer doch was üben will, sollte mal in meine Signatur schauen. :)

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  • Einer der wie ich finde größten Gitarristen unserer Zeit war auch Autodidakt. Joe Satriani!
    Meine mal irgend wo gelesen zu haben das er wie er vom Tod Hendix' gehört hat, angefanegn hat sich das Gitarre spielen beizubringen.
    Grüße
    Toni

    "Ein schwules Bier, bitte!"
    As He Creates So He Destroys!!!

  • Zitat

    In 1974, Satriani studied music with jazz guitarist Billy Bauer and with reclusive jazz pianist Lennie Tristano. The technically demanding Tristano greatly influenced Satriani's playing.


    Bevor das jetzt völlig zum märchen thread ausartet ....

    Einmal editiert, zuletzt von Buddy Poor ()


  • Bevor das jetzt völlig zum märchen tread ausartet ....


    Die Legenden-Bildungs-Maschine läuft permanent ;(
    Es ist so verdammte einfach, solche Legenden in die Welt zu setzen, weil so viele Leute solche Geschichten lieben.
    Selbst in meiner bescheidenen Biografie gibt es schon Legendenbildungen, über die ich teilweise amüsiert bin, wenn ich irgendwo Stories höre, was wann, wo, wie gewesen sein soll und ich selbst doch genau weiß, das es nicht so war. Bei unterhaltsamen Legenden lässt man sie dann stehen, bei ungünstigen opponiert man.


    Ein gutes Beispiel, wie jemand herovrragend Legenden in die Welt gesetzt hat und ein Grossteil der geneigten Zuhörerschaft es glaubt, ist die ganze Geschichte um die Entstehung der Platte "Kind of Blue" von Miles Davis, die bekanntlich zu den Meilensteinen der Jazzgeschichte zählt.
    Da hat der Herr Davis praktisch sein Leben lang daran gearbeitet, seine Rolle dabei über alle anderen zu heben, was sogar darin gipfelt, das er behauptet, er habe auch die ganze Musik komponiert und der Pianist Bill Evans sei eigentlich nur ein Statist gewesen.
    Wenn man aber mal das Buch von Ashley Khan "Kind of Blue" liest, in dem intensivst recherchiert dargelegt wird, was wirklich war, ist man doch sehr erstaunt, wie leicht man die "Wahrheit" manipulieren kann, wenn man nur laut genug verkündet, es sei so und so gewesen...


    Ausserdem frage ich mich, inwieweit die fortgesetzte Aufzählung mehr oder weniger bekannter oder "bedeutender" Musiker/Trommler die eigentliche Kernthese des Threads untermauert.
    Die entscheidende Frage des Threads ist ja nicht, ob es überhaupt Autodidakten unter bekannten/erfolgreichen/bedeutenden Musikern gibt, sondern das es erstaunlich viele sind.
    Einzig und allein an dieser aussage störe ich mich, da sie unterschwellig etwas implizieren möchte, nämlich das wirklich bedeutende/erfolgreiche Musiker überproportional Autodidakten sind.
    Ich bin aber nach wie vor der Meinung, das es zwischen Autodidaktentum und Erfolg/künstlerische Grösse/Bedeutung eines Musikers keinen kausalen Zusammenhang gibt.


    Nüchtern betrachtet gilt doch unterm Strich, das weder Autodidaktentum noch eine langjährige Ausbildung ein Garant für irgendetwas sind.
    Das ist ja genau in der künstlerischen Tätigkeit das besondere, das sie nur zu einem gewissen Teil eine handwerkliche Tätigkeit ist, die man auf unterschiedliche Art und Weise erreichen kann, aber weder für "klassische" Ausbildung noch für den Weg des Autodidakten eine klare pro-contra Aussage zu treffen ist.
    Über allem steht das Talent/die Begabung und dann natürlich die berühmte Gunst der Stunde, die sich auf Dinge bezieht wie die richtigen Leute treffen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, das was man im allgemeinen Glück/Zufall nennt und vieles mehr.
    Selbst bei unstrittig bedeutenden Persönlichkeiten der Musikgeschichte, völlig wurscht ob studiert oder autodidakt, wird man in den Biografien über genügend Momente/Situatuonen stolpern, die entscheidend für die spätere künstlerische oder erfolgsrelevante Entwicklung waren.
    Frei zitiert ungefähr so " wäre ich damals nicht nicht dem und dem begegnet, wäre damals nicht das und das passiert, dann wäre niemals..."


    Z.b. in der Autobiografie von Charlie Chaplin, die ich mit grosser Bewunderung gelesen habe, bin ich oft genug über solche Schlüssel-Momente/Begegnungen gestolpert.
    Miles Davis hätte nie seine JazzRock Experimente gemacht, wäre ihm nicht Jimi Hendrix über den Weg gelaufen bzw. wenn Tony Williams ihn darauf nicht aufmerksam gemacht hätte..


    Ich bleibe jedenfalls bei meiner Meinung, das das Talent entscheidet und dazu noch die Unwägbarkeiten des Lebens eine Rolle spielen und beide Wege, sei es jahrelanger Unterricht als auch der Weg des Autodidakten ein möglicher Weg sind, keiner der Wege aber überhaupt irgendetwas impliziert.
    Deshalb ist die Konstruktion eines Zusammenhanges zwischen Autodidakt und irgendetwas imho gar nicht herstellbar.
    Umgekehrt natürlich auch nicht, weil die öfter angeführte Aussage, das auch von Hochschulen Leute kommen, die nicht toll spielen, ist ja absolut korrekt, weil eben ein Studium auch nicht alles bedeutet.
    Schließlich wird im Studium primär eben Handwerk + vielleicht ein Schuss künstlerischer Überblicke/Einblicke (wen man Glück hat) vermittelt, mehr auch nicht.


    Deswegen fand ich Musiker, die sich auf ihr Studium was einbilden, immer mindestens genauso befremdlich wie Leute, die so sehr betonen "müssen", das sie nicht studiert haben.
    Mich interessiert das nämlich nicht die Bohne und ich hab noch nie ernsthaft einen Mitmusiker gefragt, ob er Musik studiert hat oder nicht und ihn je nachdem für besser oder schlechter befunden.
    Von vielen Leuten, mit denen ich spiele, weiss ich es ehrlich gesagt gar nicht, noch weiss da jeder, ob ich mal studiert hab oder nicht.
    Witzigerweise werden solche Diskussionen unter prof. Musikern in den meisten Kreisen gar nicht geführt noch überhaupt darüber gesprochen.
    Höchstens, wenn man mal bei nem Bier sitzt und sich Stories aus dem eigenen Leben erzählt, kommt so etwas zur Sprache.
    Nomad würde sagen: klick, zirp, klapper: diese Information ist irrelevant... :D

  • Zitat

    1964 setzt sich Sohnemann Copeland zum ersten Mal an ein Schlagzeug. Ein Jahr später spielt er seinen ersten Gig und verliert - Gerüchten zufolge - sofort seine Jungfräulichkeit. Nachdem Vater Copeland dem Unruheherd Beirut den Rücken kehrt, zieht es die Familie nach England, wo Stewart seinen Schulabschluss macht. Danach zieht es ihn nach Kalifornien, um an der renommierten Berkeley-Universität neben Musik noch Öffentliche Politik und Massenkommunikation zu studieren.


    Quelle: http://www.laut.de/wortlaut/ar…lice/biographie/index.htm

    Einmal editiert, zuletzt von Buddy Poor ()

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