Produktion in China

  • Interessanter Thread, vor allem in Bezug auf einen möglichen Boykott.


    Die erste Frage bei so einem Boykott, abgesehen von der grundlegenden "wer macht überhaupt mit und sind das genug". Also in Annahme, dass genug Drummer mitmachen (und selbst wenn es noch andere Sparten, zB Instrumentenbau generell betrifft):


    Wen trifft der Boykott letztendlich?


    Viele Geschäfte und Musik-, Versandhäuser (kleine, sowie große) handeln doch oft mit chinesischer Ware, um eine Chance im Verkaufskampf zu haben (Profitgier...). Ein entsprechender Boykott würde weniger die chinesische Industrie betreffen -die 100% noch genug andere Verkaufsmöglichkeiten hätte, zB Autos- als den kleinen Händler, der die Waren vertreibt. Ohne diesen Markt würden die kleinen Fische im Preiskampf untergehen und den großen Häusern mit 2. und evtl. 3. Standbein den Platz räumen.


    Letztendlich leidet der kleine Händler unter einem Boykott...


    Vorraussetzung wäre also, dass ALLE Sparten der chinesischen Industrie von ALLEN nutzenden Menschen in möglichst ALLEN Ländern einen Boykott anzetteln. Und selbst dann ist noch nicht sichergestellt, dass so ein Boykott überhaupt durchführbar wäre.


    Utopie :)

  • Zitat

    Original von geckoapfel
    Letztendlich leidet der kleine Händler unter einem Boykott...


    Wieso dass? Weil er mir kein Basic Custom sondern ein Gretsch USA verkauft, wird es ihm sicherlich nicht schlechter gehen.

    Verkaufe das Buch :"Advanced Techniques for the Modern Drummer by Jim Chapin Vol. II"
    Absoluter Neuzustand incl. Versandkosten nur VB 70,00 Euro.

  • Zitat

    Original von seelanne
    Schließlich könnte die EU mit einem Federstreich der ganzen Globalisierung und Billiganbieter außerhalb ein Ende bereiten.


    Vollkommen richtig, wir wissen aber beide, dass das nicht passieren wird.


    Zitat

    Original von Öko-Obi
    Es geht aber auch anders. Ich habe einige Lieferanten, die konsequent keine China- oder Ostblock-Ware aus Umwelt- und Qualitätsgründen weiter bearbeiten und verkaufen. Diese haben genauso wie ich, auch ihre Kunden. Man muss nur wollen und nachdenken.


    Auch das stimmt, ändert aber nichts an einem jährlichen Wirtschaftswachstum von 10 bis 11,5 % (2002 - 2007) und einen Industrieproduktionsanstieg von 15 bis 19% (ebenfalls 2002 -2007).



  • Sehe "Rockbag" ala Warwick, Germany

  • Zitat

    ...ich kann nicht sehen, daß ich mich mißverständlich ausgedrückt habe - les es nochmals, dann wirst du sehen, daß wir gleicher Meinung sind - zur besseren Übersicht hatte ich sogar den Umweltaspekt ausgeklammert...


    O.k. -baer mit Zeichensetzung, u.s.w. sollte st Du es anders darstellen. So KANN man lesen: "Qualität kostet Geld.... - von den Folgen für die Umwelt möchte ich hier gar nicht weiter reden..." also als ob Qualtäit Geld und Umwelt kostet...


    Zitat

    Letztendlich leidet der kleine Händler unter einem Boykott...


    Richtig, aber der Händler hat sich entschieden so einen Scheiß einzukaufen und damit zu handeln. Wenn einer billig vergiftete Spanien-Paprika kauft und am nächsten Tag wird im TV davor gewarnt, war das auch sein Händler-Risiko. So geht es jedem!


    Wie im Off-Topic-Thread angeben, mss man seinem Händler natürlich auch mitteilen: "Ey, Tommahn - icxh finde Dienen Laden toll und kaufen auch das und das, aber die Scheiß Kuhglocke, nie nach zweimal drauf hauen auseinander fällt, kannst Du selbst behalten"!

  • Zitat

    Original von yoyogun
    Und dann kaufe ich die teure Kuhglocke und die kommt auch aus China oder
    Umgebung.


    Ich habe noch keine Kuhglocke mit Stempel "Made in Germany" gesehen oder mit anderen Worten, ich kann an einer Kuhglocke nicht feststellen wo sie herkommt.


    LP Kuhglocken werden in den USA hergestellt. Wenn es dich interessiert solltest du z.B. bei Meinl nachfragen ob die ihre in Deutschland herstellen.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...



  • Great Post …..



    Kauf mehr deutsche bananen foncioniert auch nicht.


    Aber viele deutsche haendler gehen zu china fuer billigere viel schlechter qualitat dann Taiwan was ein viel hoeheres nieveau ist von qualtaet und auch somit auch price.
    Der grund ist ofmals nicht habgier.
    Aber deutsche steuer und bureaucracy bedingungen die die deutsche geschaeft nicht wetbewerbs faehig sein lassed im gegensatz zu andere laender die diese klotz nicht am bein haben.


    So machmal geht es nur um ueberleben die Staatlich abzocke.
    Das ist nicht gasagt um sie zu verteidigen……aber vieleicht muessen wir erst den kern finden um anfange es zu loesen.
    Und dieser kern ist here zuhause here mit deutschen” Politclowns sind Kasperköpfe.”


    Es ist auch exponentially noch schlimmer geworden fuer der buerger/verbraucher weil der staat sie auch steuerlich und bureaucracy weise ( benzin und strom prices als biespiel) ausgeraubt wird.
    So muss er fuer billigeres zeug kucken nur um rum zu kommen.
    “ So ist geiz ist geil” gebohren.


    Es wird nur besser werden oder wenigstens eine wahl geben fuer haendler und verbraucher fuer die average deutschen buergen wenn er sich nicht weiter von Big Brother Staat weiter entmuenden laesst…..denmut zu finden auf zu stehen und NEIN….zxu sagen.


    Der Staat kann es nur machen weil die buerges es zu lassen.


    Oder wir koenne einfach auf China schimpfen.
    Die knoennen das machen weil viele Germans es kaufen muessen um ihr leben zu navigieren.

  • Zitat

    Original von yoyogun
    Hoffentlich stimmt das mit LP und USA


    Steht zumindest auf der Homepage bei fast allen LP Cowbells, "handmade in USA". Bei den LP Aspire steht nichts dabei.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

    Einmal editiert, zuletzt von 00Schneider ()

  • Die Chinesen ziehen meiner Meinung nach sowieso eine ganz linke Tour ab, politisch und wirtschaftlich.
    Man sollte natürlich moralisch einen Total-Boykott für chinesische Produkte erwarten, aber dass so etwas geschieht, ist höchst unwahrscheinlich, es wird immer Leute geben, die kein Geld für teurere Sachen haben, sich für politische oder gesellschaftliche Hintergründe nicht interessieren, gar keine Ahnung haben ect. Nein, China wird die Wirtschaft komplett beherrschen(was es eh schon tut).


    Und politisch sieht es eh nach einer völligen Isolation aus. Wenn die chinesischen Fackelwächter Protestanten brutal zusammenschlagen, die Fackelträger z.B. zwingen, Armbänder in Tibet-Farben abzustreifen, und das Ganze dann in China über die Medien als Notwehr gegen die "ach so Bösen" westlichen Länder dargestellt wird, will man das eigene Volk gegen den Westen anstacheln.


    Welchen Zweck will man erreichen?
    Bestimmt nicht Frieden für die Welt. Auf mich wirkt das Ganze wie eine Kriegserklärung der chinesischen Regierung. Insgesamt sehe ich China jetzt bestimmt aus einem ganz anderem Blickwinkel, und bin gespannt, was bei der Olympiade erst passiert.Hinrichtung westlicher Reporter, weil sie gesehen haben, wie das chinesische Militär Touristen zusammenschlägt?Mal gucken ...


    Beherrschung der Wirtschaft, große Militärmacht, menschenverachtende, machtgeile Politiker an der Spitze, und ein Rest der Welt, der Angst davor hat, klare Stellung dagegen zu beziehen.


    Rosige Aussichten

  • Das ist vollkommen richtig Piet.
    Das letzenz mit Tibet (kam in den Nachrichten usw.) erschreckt ein schon, wenn man sieht, wie die Chinesische Regierung versucht ihre Land (inkl. aller Bürger) von der Aussenwelt zu isolieren. Da fragt man sich schon, was das soll....


    Bin schon gespannt, wie das weitergeht...

    "Freibier für alle, der letzte zahlt!"
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    Dieser Beitrag wurde bereits 347921 mal editiert, zuletzt von »Mb10« (Heute, 14:19)

  • Zitat

    Beherrschung der Wirtschaft, große Militärmacht, menschenverachtende, machtgeile Politiker an der Spitze, und ein Rest der Welt, der Angst davor hat, klare Stellung dagegen zu beziehen.


    word ! :>


    Zitat

    Bin schon gespannt, wie das weitergeht...


    Wer jetzt schon "Angst" vor China hat, soll sich mal grob überlegen was dieses Land machen kann wenn es seine Wirtschaft richtig ausgebaut hat, denn der Aufschwung ist ja noch vergleichsweise jung.



  • Das ist meiner Meinung nach gerade der springende Punkt: Der kleine Händler xy kauft und verkauft die Waren meist so billig, weil ihm dank des Preisdrucks oft nichts anderes übrigbleibt. Auch bei den großen Häusern findet man Billigprodukte aus China (Beispiel Kuhglocke). Jedoch hätten die großen Versandhäuser die Möglichkeit bei einem Boykott auch qualitative Waren günstiger zu verkaufen, als kleine Läden; schon einfach daher, weil sie einen größeren Kundenkreis haben, als ein regionaler Laden. Die Leute kaufen dank Vergleichsmöglichkeit Internet nun ihre Waren (auch die hochqualitativen) oft auch lieber günstiger bei Thomann, als für 50-100€ mehr im regionalen Musikladen. Somit wäre letztendlich der Kleinhändler das Opfer eines großen Boykotts. Egal, ob er durch den Existenzdruck erzwungen oder freiwillig die Chinaware gekauft hat.


    Die Überlegung ist jedoch insofern irrelevant, da ein derartiger Boykott nicht nur unwahrscheinlich sondern höchstwahrscheinlich unmöglich ist.

  • Ich verkneife mir schon seit Jahren den Kauf von Produkten aus China. Beim Kinderspielzueug hört für mich der Spaß vollends auf. Mit meiner Frau hatte ich schon den größten Stress um Kleidungstücke aus China, Indien oder anderen Billiglohnländern. Nicht nur aus ökologischen und ökonomischen Beweggründen.
    Meine Freunde belächeln das allerdings sehr und bei meinem E-drum Equipment will ich es gar nicht ausschließen, das die Herkunft des ein oder anderen Teiles aus China ist. Leider kann man auf dem E-Drumsektor letztendlich gar nicht so kompromisslos sein.


    Für mich persönlich ist aber das Maß der Globalisierung entgültig voll und die Chinesen gehen mir mittlerweile schon etwas auf die E...!
    Das wird irgendwann alles zusammenbrechen oder eskalieren.


    Niemals im Leben und das kann ich euch schwören werde ich ein Schlagzeug "Made inChina" kaufen und über meinen Fernseher flimmert keine Olympiade. Egal wie die Sache mit Tibet ausgeht.
    Ebenso sollte man einige profitgeile Wirtschaftsbosse und deren willenlose staatsbedienstete "Gespielen" per Luftfracht direkt nach China befördern.


    Gruß
    Peter

  • Zitat

    Original von Luddie


    Besonders zu denken gegeben hat mir aber die Info, dass sich China offenbar momentan in ein totalitäres rechtes Regime verwandelt, ohne Meinungsfreiheit, mit 8000 (!) Hinrichtungen im Jahr, politischen Umerziehungslagern, usw. Von den meisten westlichen Regierungen ist das bisher ignoriert worden im Hinblick auf "bequemen (also billigen) Konsum".


    Das mußt du mir erklären, wie eine sozialistischer Staat auf einmal zu einem rechten Regime werden kann? Die aufgezählten Erscheinungen sind kein Indiz dafür.

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • Zitat

    Original von Batería


    Vollkommen richtig, wir wissen aber beide, dass das nicht passieren wird.
    [


    Eben.
    Aber solange ist es völlig müßig, über Konsumentenverhalten etc. nachzusinnieren, das ist entweder gezielte Volksverdummung oder das Pfeifen im Walde.


    Diese ganze Debatte ist Unsinn:
    Mit einem Boykott oder gezieltem Konsumverhalten kann ich nur operieren, wenn der Feind klar umrissen ist. Aber der ist entweder unklar (wer weiß schon genau, wer hinter welcher Firma steckt) bzw. doch ganz woanders, als wie immer dargestellt:


    Das Problem besteht doch nicht in Biliganbietern aus China oder Indien. Denen könnte man mit gezieltem Protektionsmus begegnen, alles schon dagewesen. (Die USA hat sich jahrzehntelang so die japanischen Autohersteller vom Leib gehalten und ihre einheimischen Firmen geschützt, und es hat funktioniert; ist auch insgesamt ein alter Hut).


    Das Problem sind die westlichen Firmen, die in Billiglohnländern günstig produzieren wollen, um ihren Krempel dann hier teuer zu verkaufen - sonst würde das Ganze ja auch keinen Sinn machen:


    Nokia will ja ihre Handys nicht in Rumänien verscherbeln, sondern - unter anderem - an die Arbeitslosen in Deutschland, die sie gerade entlassen haben. (Dass die Rechnung natürlich auf Dauer nicht aufgehen kann , ist klar. Öko-Obi(Sebi:-)) hats ja schon angesprochen. Volkswirtschaftlich ist das alles eine Riesenidiotie. Es geht um den individuellen kurzfristigen Vorteil der jeweiigen Firmen).


    Wenn man nun den Firmen sagen würde: Kinders, ihr dürft euren Krempel nur dann hier auf dem europäischen Markt verkaufen, wenn ihr auch einen gewissen Prozentsatz eurer Produktion in Europa habt, dann würde das Problem auf einmal verschwinden: keine Firma egal mit welchem Produkt von Welt kann auf den Europäischen Markt verzichten.


    Aber das wären natürlich alle Maßnahmen, die politisch auf breiter Ebene - - auch international - zu treffen wären mit erheblichen Einschnitten für die Wirtschaft, bei der bestehenden Verflechtung der Politik mit der Witschaft sind solche Maßnahmen daher auch im Leben nicht zu erwarten, da wäscht schon eine Hand die andere.


    Das Problem ist hausgemacht. Eine Lösung liegt nicht im Sinne der Wirtschaft und auch nicht im Sinne der Politiker, die letztlich die Kohle von der Wirtschaft bekommen. Die Idioten und Melkesel sind die normalen Leute. Es ist halt eine Riesenverarsche. ("Die Reichen leben von den Dummen und nur die Dummen von der Arbeit".)


    Daher: Boykottaufrufe, Änderung von Konsumentenverhalten, etc.pp. ist alles was für den Politik-Unterricht in der Schule. Das, was wir haben, ist kein Unglück, "Globalisierung" ist keine biblische Plage, sondern ein konkrete erklärbare und in den Griff zu bekommende Sitauion, was aber deshalb nicht gemacht wird, weil sich bestimmte Leute die Taschen füllen und keinerlei Interesse daran haben, dass sich an dieser Situation irgendetwas ändert.


    Aber diese Leute führen unsere Unternehmen und sitzen in unseren Banken, Landesparlamenten und Bundestag, nicht in China oder Indien oder in Wolkenkuckuksheim. Wenn überhaupt etwas boykottiert gehört, dann sind das diese Är..........


    See

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

    4 Mal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • Ich glaube ein Hauptfehler im Denken der meisten ist, dass seit Jahren manche Wirtschaftsfunktionäre oder manche! Politiker hier uns glauben machen wollen, China sei bald eine Weltmacht und deswegen müsse man schauen dies und das zu tun oder zu unterlassen.


    Für mich der größte Running Gag, da China es seit zig Jahren faktisch längst ist. Ich kann mich auch in meiner Behausung hier in Deutschland keinen Millimeter bewegen, ohne dass ich an die Produktionsallmacht und Weltmacht China erinnert werde. Ich kann mich an kaum einen Haushaltsgegenstand oder ein technisches Gerät, Hilfsmittel whatever erinnern, dass nicht ganz oder teilweise aus China stammt.


    Das Massaker am Platz des himmlischen Friedens hat sicher keiner meiner Generation vergessen. Sicher auch nicht die Generation unserer Eltern was die perverse sogenannte Kulturrevolution unter Mao und der beteiligten Mörderbanden angerichtet hat und wieviele Opfer sie zurückließ. Die lückenlose Aufarbeitung und Rehabilitierung (post mortem) der Opfer - ja darauf warten wir alle, wann sie denn in China erfolgt. Da drängt sich jedem mit klarem Verstand der Vergleich zur sowjetischen und dt. Diktatur auf.


    Fast schon witzig-bizarre Anekdote. Ein kurzer (da sinnloser) Dialog vor wenigen Wochen in China:
    Fragesteller (einer Gitarrenmarke die zu meiner Überraschung Fakes/Plagiate berühmter Instrumente herstellte - war vorher nicht klar) zu mir:


    Fragesteller: "Do you know Mao?"


    Ich: (im Bestreben keinen der staatstreuen Gastgeber sofort nach dem Kennenlernen total zu beleidigen, aber auch nicht zu leugnen was Sache ist):
    "Yes - everyone in Europe knows about him. He is very CONTROVERSAL discussed here in europe".


    Fragesteller: "Yes, he was great."


    Ende des Gesprächs.


    Solche Dialoge sind kennzeichend für jene Teile der Bevölkerung die regierungstreu sind und/oder jene die durch die gezielte Verdummung und orwellsche Medienüberwachung/kontrolle dort drüben´ groß wurden.


    Es ist selbst als Besucher nicht immer ganz einfach in diesem Land sauber zu bleiben. Diese Gastgeber einer Gitarrenmarke bestanden auf einem Photo mit uns (einem dt. Investor der mich und eine weitere Begleiterin mitnahm) auf dem Platz des himmlischen Friedens. Ich fühlte mich total unwohl an dem historischen Platz wo Leute ermordet wurden keep smiling zu machen. Erhielt auch keine klare Antwort ob es der Platz des himmlischen Friedens ist (den Begriff kannten die Gastgeber nicht), da er dort nur unter dem Namen Tian'anmen bekannt sei.. das sagte mir zunächst nichts. Ich fühlte mich unwohl, war eigentlich vom Gefühl sicher, dass ist dieser Scheiß-Platz und verweigerte mich leider nicht. Mir ging es super-mies danach. Das war ein Fehler!


    Auf dem Rückflug wollte ich es wieder "gutmachen". Eine junge Studentin die in Zürich für einen Versicherer arbeitet sprach mich an. Ich war mir da relativ sicher, dass im Flugzeug nicht allzuviel Spitzelei stattfindet bzw. sie auf eigenes Risiko antworten kann. Denn auch das ist in China bei mehreren anwesenden Personen heikel. Wir können als Gäste frei reden müssen aber bedenken, dass wer uns frei antwortet eventuell sich selbst gefährdet wenn andere Personen anwesend sind.


    Auf ihre Frage wie es mir in China gefallen hätte, sagte ich (was stimmt), dass man mich niemals zuvor im Leben so nett und gastfreundlich behandelt hat. Das ich aber einen großen Fehler gemacht habe. Am Platz wo viele mutige Menschen und wahre chinesische Patrioten ermordet wurden mich einem dummen Photoshoot nicht verweigert habe. Sie verstand das erst garnicht. Blickte irritiert. Ich erinnerte sie daran, dass dort Menschen nicht fremdmacht-gesteuert sondern, aus patriotischem Bewußtsein und für die Zukunft ihrer Kinder Reformen für China forderten und dafür starben. Das dies die mutigsten Chinesen ihres Landes waren. Sie blickte immer verwirrter. Sie fragte mehrmals wie viele Menschen denn damals dort gestorben sein, sie wüßte davon nicht viel. Ich sagte, ich weiß es nicht genau. Ich meine hunderte (nicht ganz korrekt, am Platz selbst wohl weniger- aber in den umliegenden Straßen und Vierteln wesentlich! mehr als einige hundert). Ich habe keine Ahnung inwieweit dieses Gespräch symptomatisch war, aber mir schien, dass sie nahezu nichts über diese Vorfälle wußte. Natürlich war sie zu jung, um es miterlebt zu haben, aber dass sie garnichts wußte, schockierte mich. Ich bin recht zuversichtlich, dass sie nach dem Flieger in Zürich zum Web geeilt ist um Informationen "nachzuholen". Aber das bringt insofern auch nichts, weil diese Informationen nur jene Chinesen erhalten können die im Ausland leben.

    Die Crux dieser diktatorischen Scheiße ist: wenn die Medien beherrscht werden und sogar das Internet völlig kontrolliert und gleichgeschaltet ist, dann ist es sehr schwer freiere Informationen einer breiten Basis der Bevölkerung zuzuführen. Es ist nahezu unmöglich. Die Öffnung des Landes erreicht man sicher nicht alleine durch außen. Dafür ist die Staatsmacht viel zu gut organsiert. Wie man die Staatsmacht "überzeugen" will ihre Bürger respektvoller zu behandeln? Ich weiß es nicht. Durch einen Schmusekurs sicher nicht.


    Außerdem nutzt die Staatsmacht dort seit Jahren (analog zu Putin aber auch diversen politischen Strömungen in der Türkei) das anstacheln und fördern eines übergroßen Patriotismus... bis hin zum Nationalismus. Um gerade junge Menschen gegen (Medien)Einflüsse von außen "stark zu machen" bzw. hinter die Staatsführung zu scharen. Auch das macht es schwer von außen einzuwirken ohne dem Vorwurf "feindliche imperialistische Interessen", oder "Gegner des Landes" ausgesetzt zu werden.


    Und wie schon mal erwähnt: ganz brutal ist es eben dann, wenn man das chinesische Volk in der Geiselhaft alter Politgreise läßt. Viele Chinesen "lechzen" nach Kontakt zu uns. Nach freien Informatioen etc. Einige haben großes Interesse an unserem Leben, unserer Kultur, suchen den Austausch etc. Der Gedanke quasi ein ganzes (noch dazu riesiges) Volk abzuschreiben bzw. zu sagen "wir machen dicht bis eure Regierung einlenkt" ist zwar konsequent und auch irgendwie logisch: aber eine knallharte Ohrfeige für jene, die JETZT leben wollen, oder zumindest sehr bald freie Informationen oder Kontakte zu anderen Staatsbürgern suchen. Es ist für uns leicht gesagt zu sagen: wartet mal 50 Jahre, dann erlebt auch ihr einen Gorbatschow. Irgendwann wird auch einer eures Zentralkommitees den Mumm haben, im Interesse seiner Kinder und Enkel die Lebensbedingungen zu verbessern auch wenn er offene Konflikte in der Partei heraufbeschwört. Wer will schon so lange warten?


    Vor vielen Jahren dachte ich auch oft über einen Kaufboykott nach. Aber den halte ich nicht durch. Alle mir bekannten Firmen fertigen auch in China. Wir wissen ja auch um namhafte Drumfirmen, die besitztechnisch ganz in chinesischer Hand sind. Aber auch die vielen anderen Firmen fertigen dort immer öfter. Bauen ganze Fabriken... auch Tama, Pearl etc. etc.


    Diverse Drumhersteller beziehen alles ihrer Hardware von dort. Einige sogar viele ihrer Kessel. Ich weiß nicht, wie ich dem Ausweichen könnte. Wenn man im Low-Entry-Bereich schaut sieht es noch dramatischer aus. Da kenne ich NICHTS mehr im Schlagzeugbereich was nicht aus China käme.


    Auch Drumkäufer von Sets kleinerer Drumfirmen z.B. aus Italien oder diverser kleinster Drumbauer aus Europa vergessen allzugerne, dass deren beiligende Hardware eben auch in den meisten mir bekannten Fällen seit Jahren in China gefertigt wird.


    Ich wünschte einer könnte sagen wie man es als Konsument richtig macht... ich weiß es ehrlich nicht. Jahrelang dachte ich das Land sollte man völlig isolieren, null Kontakt. Alles einfrieren. In den letzten Jahren kommen mir Zweifel ob das die Lösung ist. Auch gerade weil es (leider) noch perversere Kräfte, Terroristen etc. in der Welt gibt gegen die sich auch China stellt.


    Anyway - als Konsument habe ich dieses Procedere in jedem Falle nicht durchgehalten. Diverse meiner Sets oder Hardwarekapriolen kommen seit Jahren auch aus China. Bzw. neue wurden vor Wochen bestellt.


    Edits: Rechtschreibung sonst nix

  • Gerald, wann war die Sache auf dem Platz? 198.....?


    Frag heute mal einen jungen Menschen zur DDR - die Allermeisten werden nur dummes Zeug reden oder gar nichts - weil man es nicht wissen will, vergessen hat oder nicht erfahren will. Und das in unserer Kommunikations-Gesellschaft!


    Wen wundert`s wenn dann die Leute in China nicht Bescheid wissen, zumal es damals kaum TV gab - schon gar nicht von Außerhalb



    Seelanne, wer is`n der -Sebi?



    Diktator, fang mal in der Bank an!

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