Abnahmeproblem meiner Bassdrum

  • Zitat

    Original von Der Kritische
    Automation!


    interessant - an die hatte ich garnicht gedacht - meinst Du die dynamische Automation am Pult oder in einem Rechner?


    Wie würdest Du es damit machen - das Stück von vorne bis hinten durchfahren und bei jedem (lauten) Snareschlag ein paar dB absenken? Ich habe das noch nicht probiert, aber ich stelle mir das frickelig vor - sicherlich immer noch besser als manuell ein Hüllkurve zu setzen...


    Ich muss ehrlich zugeben, daß ich meine Automation am Pult nur am Anfang intensiv genutzt habe - als es neu war. Sieht ja auch schön aus mit den fliegenden Fadern... Bei den Projekten, die ich hier mische, ist das nicht notwendig - es geht schneller mit in den Mix eingreifen wie früher...
    Was ich viel benutze sind Snapshots - allerdings mache ich das nicht so, daß ich im Stück auf cue umschalte, sondern ich nehme den Part getrennt mit dem neuen Snapshot (=Mix) auf und schneide dann am PC die Parts zusammen - geht viel schneller und genauer.

  • ist klar - mit der Maus könnte man höchstens noch Feinheiten nacharbeiten, wenn man mal daneben gefadet hat.


    Mag sein, dass ich konservativ bin, aber für mich geht Mischen mit der Maus überhaupt garnicht - wenn ich eine Mehrspuraufnahme mische, dann brauche ich die Fader vor meiner Nase! Ich finde es schon nervig, wenn ich an meinem DM24 in das zweite Faderlayer umschalten muss - am liebsten wären mir also 32 Motorfader :)


  • in meinem ursprungspost habe ich ja nach möglichkeiten ohne automation gefragt. mit der automation mach ich das ja bereits gemacht.


    aber wenns da keine andere richtige lösung gibts ists auch egal. kommt ja zum glück nicht so oft vor.

  • Zitat

    Original von Drummer_Basti
    in meinem ursprungspost habe ich ja nach möglichkeiten ohne automation gefragt. mit der automation mach ich das ja bereits gemacht.


    aber wenns da keine andere richtige lösung gibts ists auch egal. kommt ja zum glück nicht so oft vor.


    ok - es gibt natürlich eine Lösung mit dem Kompressor, die setzt aber voraus, daß Du


    a) einen amtlichen Kompressor mit Sidechaineingang zur Verfügung hast
    b) die Möglichkeit hast, die Spur wieder zeitkorrigiert einzuhängen - also i.d.R. ein mehrspurfähiges Programm im Rechner zur Verfügung hast


    Ziel ist es, die lauten Snareschläge gegenüber den leisen Ghostnotes abzusenken, ohne jedoch das eigentliche Signal der Snaredrum bereits klangformend mit dem Kompressor zu bearbeiten.


    1. Schritt: du erstellst eine Kopie der Spur, die Du in der DAW etwa 20-50ms vorziehst. Diese Spur gibst Du als Eingangssignal in die Sidechain des Kompressors


    2. Schritt: Du stellst den Kompressor so ein, daß er relativ schnell (schneller als die Zeit, um die du die Sidechain vorgezogen hast) um beispielsweise 6dB absenkt und diese Absenkung so lange hält, wie das Sustain der Snare andauert (Abhängig von Stimmung, Dämpfung und Raumanteil auf dem Mic). Nach dieser Holdphase muss er schnell wieder aufmachen


    Mit diesem Trick hast Du quasi einen vorausschauenden Kompressor gebaut, der seine Regelvorgänge vor und nach dem entscheidenden Signal macht (und damit dort nicht in die Attack- bzw. Ausklingphase eingreift).


    3. Schritt: nach Optimierung der Zeiten (Verzögerung Sidechain, Attack und Release des Kompressors) nimmst Du das Resultat auf eine neue Spur auf und hängst diese wieder auf die korrekte Position ein - das geht gerade bei Snaredrum ganz gut optisch über die Position der Peaks


    4. Schritt: normale Bearbeitung des neuen Snaretracks mit EQ, Kompressor, was auch immer...


    In der Sidechain sind übrigens alle Schweinereien möglich, die das ERgebnis optimieren - EQ (Attack der Snare rausarbeiten, Bässe absenken usw.), Gate (Ghostnote-Müll entfernen) - dies auch in Kastrationseinstellungen, die das Signal verstümmeln, aber für die Sidechain optimieren usw. usw.


    Eine Sidechain kann ein mächtiges Instrument sein - viel Spass beim experimentieren!

  • Zitat

    Original von anonymus


    die bassdrum wurde nur mit dem Audix D-6, welches direkt und gerade auf den aufschlagspunkt der schlägel zeigt. das mikrofon ist ungefähr 2/3 der bassdrumlänge vom aufschlagspunkt entfernt
    22x18 bassdrum, macht dann 12"=30,48cm
    gruß anonymus


    @ anonymus:


    mir ist gerade klar geworden, daß wir Deinen Thread ein wenig "gehijackt" haben - ich habe mir nochmal Deine Aufnahmen angehört:


    Ich würde Dir zwei Dinge empfehlen:


    1. man hört "in" Deiner Trommel ein "Oinken", Du solltest das mit Dämpfung beseitigen. Eine geeignete Dämpfung wäre z.B. eine dünnes Duschhandtuch, daß Du einmal gefaltet so in die BD legst, das es ganz leicht Front und Schlagfell berührt und ansonsten glatt unten im Kessel liegt - damit ist das Oinken der Felle weg und auch der Basketball-Effekt des innen nackten Kessels.


    2. Du solltest die Mikropositon ändern - meine Erfahrung ist, daß die Ausrichtung genau mittig (=direkt vor dem Schlegel) weniger Kick bringt als etwa um einen viertel Durchmesser zum kessel hin verschoben (dabei stur geradeaus auf des Schlagfell schauend) - ist unlogisch, aber wahr!
    Ausserdem bist Du m.E. zu weit vom Schlagfell weg - ich würde die Mitte der Tiefe als Startpunkt nehmen und eher näher ans Schlagfell rangehen als weiter weg.


    Wenn Du magst, kannst Du Dir in diesem Thread von mir mal anhören, wie sich diese Umpositionierung auswirken kann - Deine Position entspricht einer Mischung aus meinen Postionen C und F, empfehlen würde ich Dir Position D! Dort gibts ein ausgewogenes Verhältnis von Bass und Attack, das fehlt Deinem Signal noch.



    Bassdrum Mikropositionierung mit Hörbeispielen

  • Zum Thema Dynamik, 24 bit und 16 bit etc.


    Für die Produktionen in denen Foren-Mitglieder über den Headroom einer Aufnahme selbst entscheiden (und nicht hauptamtliche professionelle Ton-Techniker, Ton-Meister bla blupp) wird diese Thematik aus meiner Sicht überbewertet.


    Die mögliche Dynamik wird in Rock-Pop und überhaupt aktuellen Produktionen heutzutage NIEMALS ausgenutzt. Wenn man sich aktuelle Produktionen anhört kommt man selten auf über 10 dB an Dynamik, weil es zu allen Teilen des Produktionsprozesses komprimiert wird. Und wenn es 20 dB oder 30 dB wären, sind wir immer noch weit davon entfernt, was wir durch zu niedriges Einpegeln verlieren.


    Am besten man macht sich mit Hilfe von Analyzern oder ähnlichem mal ein Bild, wie viel Dynamik überhaupt in den eigenen Aufnahmen noch steckt oder in Aufnahmen / Sounds die man anstrebt.


    Es gibt sicherlich Stilrichtungen in denen größere Dynamikbandbreiten benötigt oder genutzt werden. Aber Aufnahmen von Klassik Orchestern dürften die wenigsten hier im Forum beabsichtigen.

  • @ Seven:


    es ist tatsächlich erschreckend, wie platt manche Produktionen im Lautstärkewahn gedrückt werden - ich habe schon Aufnahmen gehabt, wo das Peakmeter überhaupt nicht mehr von der Vollaussteuerung wegging...


    Unterscheiden muss man aber die Dynamik einer Mischung (die vielleicht zwischen leisen und lauten Stellen nur noch eine Differenz im Spitzenpegel von vielleilcht 10dB hat) und dem Dynamikbereich, der für die Darstellung eines Signals technisch genutzt werden kann (und damit die effektive Auflösung bei der Digitalisierung bestimmt). Letztere hat als Grenzen oben den Spitzenpegel und unten den Noisefloor des gesamten Systems vor dem Wandler. Das muss nicht nur Rauschen sein, sondern kann auch z.B. Umgebungslärm sein (U-Bahn, Autos, sonstige Umweltgeräusche).


    Die enge Dynamik der Spitzenpegel zwischen leisen und lauten Passagen ist ein Resultat des Masterings und nicht der Kompression am Beginn der Aufnahmekette - dank 24Bit muss dort heute eigentlich gar nicht mehr komprimiert werden. Ich jedenfalls nehme immer alles clean ohne EQ und Kompression/Gates auf und konzentriere mich in dieser Phase einer Produktion eher um die richtige Auswahl der Mikros und deren optimale Positionierung.

  • das ist in der tat ein sehr guter trick.


    das problem ist nur dass ich hier akuten mangel an sidechainfähigen compressoren habe.
    arbeite mit nuendo 4. da ist einer ab werk dabei.


    ansonsten stehen mir nur die sonnox sachen und die uad-1 plugs zur verfügung. da ist meines wissens kein sc-fähiges plugin dabei.


    aber für so eine arbeit sollte es der standard n4 comp auch tun...


    thx for help

  • Zitat

    Original von Drummer_Basti
    das problem ist nur dass ich hier akuten mangel an sidechainfähigen compressoren habe.


    man kann jeden Stereokompressor als sidechainfähigen Kompressor umbiegen, solange man wählen kann, welcher der beiden Kanäle zur Analyse rangezogen werden soll. Dann füttert man den Analysekanal mit dem Sidechainsignal und den anderen Kanal mit dem eigentlich zu bearbeitenden Signal. Die Kanäle müssen dazu natürlich gelinkt werden.

  • Wenn ich von Automation rede meine ich in damit die in der Software.
    Mit der Maus ist oft einfacher bei dingen wie Drums, aber die Faderautomation per Controller oder Mischpult ist auch gut und für einen erfahrenen Faderrider sehr intuitiv.


    Viel arbeit? Naja, kommt drauf an worum es geht (Budget).
    Generell ist die Automation weit aus wichtiger als so manch ein EQ.
    Der Sänger kann so z.B. einfach verständlich gehalten werden, das zu dynamische Spielen des Schlagzeugers wird etwas konsistenter usw.
    Man kann einfacher Spannungsbögen aus aus dem Song herraus arbeiten (Pushen im Refrain und von Anfang zum Ende des Songs,...).
    In Protools und Logic kann man eine Stele einfach markieren und automatisieren.


    ABER es ist in der Tat einwenig Arbeit.
    Es lohnt in den meisten Fällen.
    Es klingt besser.
    Es ist keine Entschuldigung dafür nicht anständig an seiner Dynamik zu arbeiten!!!!


    Das ist wie mit Sängern die den Song nicht von durchsingen möchten sondern bei der Aufnahme Stückeln. Nur einen Refrain Singen (Kannst du ja kopieren Alta!) usw.


    Ein Song lebt von der Emotion und die liegt zu nächst mal im Spielen des Songs.
    Stückweise Aufnahmen wie auch das einzelne Aufnehmen der Instrumente nacheinander, sind meißt Kontraproduktiv.
    Es ist wichtiger das der Sänger mit Arsch, Emotion, Seele und was man alles noch brauch singt.
    Eine schiefe Note ist weniger ein Problem als fehlende Eier!


    Aber auch hier gilt, wäre schön wenn der Sänger mindestens 90% seiner Töne trifft.
    Den Autotune und Melodyn sind keine Entschuldigung nicht an seiner Intonation zu arbeiten...


    Wie immer sind Eingriffe in die Aufnahme immer eine schwierige Sache.
    Es ist ALLES möglich, aber man sollte nicht alles machen, denn ein komnplett Quantisierter Drummer und ein zu Tode geautotuneter Sänger ist LAAAANGWEILIG!


    Meinermeinung ist aber grade die Lautstärken Automation eine der Dinge die IMMER helfen die Emotion noch besser rüber zu bringen.


    Aber genug davon.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • also die traks nacheinander einzuspielen muss nicht zangsweise kontraproduktiv sein.


    wir haben unser aktuelles album auch nacheinander eingespielt.


    zuerst guidetrack per addictiv drums gebaut. dann guide gitarre und guide gesang dazu gemacht und dann erst mal die drums eingespielt. danach dann gitarre, bass und gesang nochmal drüber.


    bei manchen musikrichtungen gebi ich dir hier allerdings vollkommen recht. hatten kürzlich diese band im studio:


    myspace.com/kingnin


    die haben drums gitarre bass und keys gleichzeitig eingespielt. hier währe nacheinander mit sicherheit kontraproduktiv gewesen.


    aber bei echt heavy geballere is imo nacheinadner der bessere weg.

  • Man kommt auch sehr gut ohne Sidechain aus!


    Einige der beliebtesten Kompressoren haben garkeinen. Z.B.: LA2a, 1176LN, 2245, 160x,...
    Generell lieber nach der Aufnahme Komprimieren als vorher was kaputt zu machen, den man kann nicht so einfach UNkomprimieren.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • ...mir wäre es mit der Maus zu nervig - das dauert ja ewig! Würde ich nur machen, wenn der Kunde dafür bezahlt. Ansonsten ziehe ich die Sidechain-Methode vor!


    Alles andere, was Du beschreibst (also den Eingriff in die Lautstärke von Spuren an entscheidenden Stellen), mache ich auch immer, aber nie mit Automation, sondern mit den Fingern am Fader... ;)

  • mh ja thread hijacking *gg*
    das mit meiner bassdrum werde ich wohl noch hinbekommen, ich will mir ja nicht alles vorkauen lassen,denn kann kann ich ja echt nichts mehr alleine.....
    allerdings würde ich mich immernoch über einen tipp freuen wie die aufnahme nicht so muffig klingt, sondern sauberer,frischer....damit meine ich jetzt nicht einfach nur höhen reindrehen *G*


    PS: kennst jemand nen gutes compressor und ein gutes EQ plugin oder einen guten "echten" EQ und compressor für den relativ kleinen geldbeutel?

    Das du nicht paranoid bist, heißt nicht, dass sie dich nicht verfolgen!

  • Zitat

    Original von anonymus


    allerdings würde ich mich immernoch über einen tipp freuen wie die aufnahme nicht so muffig klingt, sondern sauberer,frischer....damit meine ich jetzt nicht einfach nur höhen reindrehen *G*


    den hatte ich Dir ja in einem Anflug von schlechtem Gewissen :)
    ein paar Mails weiter oben gegeben - probier es doch mal aus!

  • also ohne eine absenkung im mittenbereich bei ca 300 Hz wirst du wohl nicht herum kommen.
    so schlecht war der kick sound doch gar nicht den du gepostet hast.


    evtl kanst du ja mal n anderes mic ausprobieren. shure beta 52 oder akg d112 wobei das wohl noch muffliger ist.
    oder auch mal ne granzfäche mit reinlegen.


    edit: sorry hab nicht gesehen dass du bereits ne grenzfläche verwendest.


    probier doch mal die grenzfläche bei ca. 1khz abwärts mit dem eq abzuschneiden
    beim audix das gleiche in die andere richtung kannst ja dann je nach klang variieren.


    bedeutet: nimm einfach nur den attack der grenzfläche und den wumms des audix

  • Zitat

    Original von anonymus
    PS: kennst jemand nen gutes compressor und ein gutes EQ plugin oder einen guten "echten" EQ und compressor für den relativ kleinen geldbeutel?


    mit "echt" meinst du wohl analog.


    in diesem zusammenhang würde ich die worte gut, analog und billig nicht in einem satz nennen.

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