das neue melodyne

Beeindruckend und erschreckend... ich weiß nicht was mehr überwiegt im Moment...

Als ich das gesehen hab, hab ich mir gedacht: "Super toll....noch mehr Editing......"

Dazu dann nochmal der Link von 00Schneider aus dem "Entwicklung der Musik"
Thread:

http://www.celemony.com/cms/index.php?id=dna&L=1

Erschreckend!!!!

Bin gespannt wie das dann wird, wenn das Publikum was erwartet was keiner spielen kann oder will.

Als ich das letztens gesehen hab' war meine erste Reaktion auch: Oh Gott, noch mehr Perfektion, das will doch keine Sau hören. Ich fand' die Musik gut bisher. Ich finde die heutige Musik gut, die damalige auch. Hat sich bisher was an der Musik verbessert, dadurch, dass das alles editiert wird? meiner Meinung nach, nicht. Warum also immer bessere Programme. Ich find's großartig (hier der Ironie-Smiley ), dass jedes Lied zigmal bearbeitet werden muss um dem Hörer das vermeintlich perfekte Hörergebnis zu liefern...

Rein hypothetisch könnte man mit dem neuen Melodyne auf einem Instrument einen Ton so oft einspielen, wie er im Song vorkommt. Dann werden der Rhythmus und die einzelnen Töne angepasst und...TADAA - man hat seine Tonspur.

Aber, hey, viele der Musiker sind so dermaßen überfordert für ihr minimales Gehalt, die können es sich halt nicht leisten etwas 2 oder 3mal einzuspielen, damit es auch ohne Nachbearbeiten vernünftig soundet.

Sorry, das musste jetz' raus

Das Programm hat natürlich auch ein gutes; man kann aus fertigen Songs ganz einfach die Drumspur rausnehmen und hat ein super Play-Along. Müsst' man sich nur noch leisten können.

Zitat

Original von geckoapfel

Rein hypothetisch könnte man mit dem neuen Melodyne auf einem Instrument einen Ton so oft einspielen, wie er im Song vorkommt. Dann werden der Rhythmus und die einzelnen Töne angepasst und...TADAA - man hat seine Tonspur.
Aber, hey, viele der Musiker sind so dermaßen überfordert für ihr minimales Gehalt, die können es sich halt nicht leisten etwas 2 oder 3mal einzuspielen, damit es auch ohne Nachbearbeiten vernünftig soundet.

Rein hypothetisch brauchst du in Zukunft gar keinen Musiker mehr, du holst dir
aus irgendwelchen bestehenenden Samples oder Audioaufnahmen das was
du brauchst und bastelst dir was du willst, da sehe ich die Gefahr.

Soweit WILL ich noch gar nicht denken...allein die Vorstellung.

Gut, dass es noch nicht so schlimm ist.

Und hoffen wir doch, dass wenigstens die Live-Musik noch lange unberührt von derartigem M**t bleibt. (Ich nehme da mal den Hip-Hop à la Dizee Rascal aus; Leute, die so erbärmlich sind, dass sie zu Musik hey und yo schreien müssen --> passiert so bei Chili Peppers live; der hat dann aber auch nicht lange auf der Bühne überlebt ;))

Zitat

Original von yoyogun
Rein hypothetisch brauchst du in Zukunft gar keinen Musiker mehr, du holst dir
aus irgendwelchen bestehenenden Samples oder Audioaufnahmen das was
du brauchst und bastelst dir was du willst, da sehe ich die Gefahr.

Ist das, im Prinzip, nicht schon so? Das es bei 'echter' Musik auch so kommt kann ich mir nicht vorstellen.

Nun ja, wie die in ihrem Werbefilm ja sagen, jetzt können sie endlich die einzelnen Töne eines Akkords zerlegen und veränderen usw., das war zumindest bis jetzt nicht möglich, also reicht theoretisch ein einziger
aufgenommener z.B. Gitarrenakkord um alles was jemals gebraucht wird, zu
reproduzieren, naja Gitarren brennen ja wenigstens gut

Zitat

Original von elvis
Man kann mit dem Plugin jetzt sogar polyphones Material bearbeiten, z.B. in einem Stereofile das Trompetensolo verändern.

Jein. Du kannst nur Töne im Ganzen verändern, d.h. wenn eine Posaune und eine Trompete denselben Ton spielen, werden beide verändert, die Posaune kann dann nicht unabhängig von der Trompete verändert werden. Und wenn das Klavier im Spektrum mit reinspielt, wird auch das mit verändert.

Man muss das ganze harmonisch sehen, man darf nicht denken man hat dann wieder eine Einzelspurbearbeitung vor sich.

Neubäcker erklärt einiges hier:
http://www.musotalk.de/ausgefr…daecker-melodynecelemony/

Auch das mit dem Löschen der Drumspur halte ich aus o.g. Gründen für ein Gerücht. Das wird nicht funktionieren.

Die Beispiele in dem Video sind aber auch sehr saubere, unverzerrte Gitarren. Auch Melodyne wird Probleme haben aus nem übelst verzerrten Gitarrenakkord die Einzeltöne noch sauber zu erkennen. Das Programm wird also nicht für alles brauchbar sein.
Ausserdem ersetzt es auch nicht den Musiker. Was hilft mir das krasseste Musik-Editing Tool wenns niemanden mehr gibt, der weis wie man Musik macht ?

Zitat

Original von 00Schneider
Du kannst nur Töne im Ganzen verändern, d.h. wenn eine Posaune und eine Trompete denselben Ton spielen, werden beide verändert, die Posaune kann dann nicht unabhängig von der Trompete verändert werden. Und wenn das Klavier im Spektrum mit reinspielt, wird auch das mit verändert.

Sicher? Ich kann mir auch vorstellen das Melodyne verschiedene Klangfarben erkennt, trotz gleicher Tonhöhe, oder?
Um nachträglich Verspieler oder einen nicht perfekt gesungenen Ton auszuglätten ohne den ganzen Take nochmal machen zu müssen ist diese Software sicher gut. Um damit ganze Songs zu produzieren... naja, entspricht nicht meiner Vorstellung von Musik machen. Hören würde ich den Unterschied wohl nicht mehr.

Zitat

Original von Majestic12
Ausserdem ersetzt es auch nicht den Musiker. Was hilft mir das krasseste Musik-Editing Tool wenns niemanden mehr gibt, der weis wie man Musik macht ?

Man darf das nicht nur auf das Nachbearbeiten beschränken, das ganze ist auch viel mehr sehr praktisch beim Komponieren. Man braucht keine riesen Sample-Library mehr in der jeder einzelne Ton bzw. Akkord gesampelt ist, sondern z.B. nur noch verschiedene Grundakkorde und kann diese dann in sehr viele Szenarien verändern, und zwar einfach, schnell und live.

Und der Entwickler selbst weiß übrigens sehr genau wie man Musik macht und wie sie aufgebaut ist, sonst würde er das ganze nicht so durchdacht hinbekommen.

Zitat

Original von Elvis
Wobei er das mit dem Chet Baker-Solo bei seiner Messepräsentation so vorführt. Da ist allerdings auch keine Posaune dabei.

Ja, dort funktioniert es. Ich wollte nur anmerken, dass man einzelne Instrumente nur rauspicken kann, wenn diese auch tonal alleine spielen.

Wenn Klavier, Posaune, Cello und Gitarre gleichzeitig ein e spielen, kann man nicht die Posaune allein auf g, das Cello auf E etc. verschieben, man kann nur aus dem e ein f machen, und dann erklingen alle 4 Instrumente auf f. Oder man kopiert das e nach c und g, dann hat man einen Dreiklang.

LarsK: Schau meinen letzen Link an, da erklärt Neubäcker die momentanen Grenzen. Verschiedene Klangfarben zu erkennen ist nicht einfach da sich vieles überschneidet. Woher soll das Programm wissen wieviel von dem (Ober)Ton mit 2342 Hz von der Gitarre, und wieviel vom Gesang stammt? Dazu müsste das Programm imho vorher wissen nach was bzw. wem es suchen soll.

anyway, das Ding ist der Knaller. Der markttechnische Clou besteht m.E. dabei in der offensichtlich kinderleichten Bedienung. Und ich denke auch, dass gerade beim Komponieren in Sachen sofortiger Umsetzung wegen der quasi nunmehr uneingeschränkten Library-Funktion von praktisch jeder AudioDatei keine Grenzen mehr gesetzt sind.

See

EDITH meint, dass in Sachen Urheberrecht eine neue Zeitrechnung angebrochen sein könnte.

Aus dieser Perfektionsdiskussion halt ich mich raus. Ich weiss nur dass es eine absolut krasse Leistung ist, sowas zu programmieren.... Unser stand war ja fast daneben und nen Kollege (der schon ewig auf die MuMe fährt) meinte, dass wär das erste mal gewesen dass er mitbekommen hätte dass es für ein Softwarefeature Szenenapplaus gab..... Selbst der Entwickler davon meinte ja dass er vor zwei Jahren noch gesagt hätte es wäre einfach unmöglich sowas zu machen.... rein technisch gesehen ist das der HAMMER!