Liebe Forumsgemeinde,
ich war mir nicht ganz sicher, in welchem Unterforum dieser Post am
besten passen würde: Galerie, Recording oder Hörzone....
hmmmm...... von allem etwas....
In meinerm Galeriethread war dieses Thema schon lange angekündigt und
dieser Thread zeigte mit, das es endlich mal an der Zeit ist.....
Worum geht es?
Es geht um meine Latin-Jazz-Band „Mojito“. Ein Projekt, welches
ich inzwischen seit 9 Jahren betreibe und an dem ich durchaus
gewachsen bin. Bei „Mojito“ habe ich mithin die ersten Gehversuche
in lateinamerikanischer Musik unternommen.
Allerdings hatte die Band schon immer Zeit- und Besetzungsprobleme.
Unser Trompeterverschleiß ist legendär.. :D...
Allerdings lag es nie an der Band sondern eher an den
Lebensumständen der Musiker. Nun ja... jedenfalls sind wir
im Moment wieder komplett. Auch wenn wir nie Zeit finden
alle zusammen zu proben. Jobs sind auch selten. Das liegt
unter anderem daran, daß das letzte Demo von 1999 ist.... autsch....
also... was macht man mit einer Band die wenig Zeit hat
und wo es nicht möglich bzw. sinnvoll ist viel Geld zu investieren?
Man macht ein Demo im Probenraum....
Die Idee dazu bzw. der Glaube, daß das doch recht gut werden
könnte kam mir nach dem Glyn-John-Experiment, das ich HIER genauer beschrieben habe.
Kurz zur Band:
Wir spielen afro-cuban-jazz... unser Percussionist meint Tanzmusik,
aber die Tänzer sehen das irgendwie oft anders
zumindest die deutschen...
Besetzung:
Trompete: Stephan Schalanda
Flöte/Altsax: Stephan Greisinger
Posaune: Christoph Müller
Tenorsax: Armin Fleissner
Piano/Synth: Wolfgang Kohlert
Bass: Rolf Klein
Percussion: Peter Riedel
Drums: Xian01
Zur Aufnahmesituation:
Ich besitze einen Probenraum in einem Kirchturm mit 26qm...
Mischpult: Allan & Heath Mix Wizzard 16:2
Audiointerface: Tascam US-122
Laptop: DELL Precision M90 * sabber *
Also wie bekommt man 8 Musiker über 16 Spuren auf 26qm in
den Stereoeingang eines Laptops, ohne das der Zuhörer danach
AUA! Schreit?
Ich habe mir zuerst mal einen Plan gemacht, wie ich alles aufbauen
könnte um die Übersprechungen zumindest etwas zu minimieren:
Ich habe also am Freitag den 14.12. nachmittags angefangen meine Drums aufzubauen, zu mikrofonieren und zu checken.
Ich habe mit meinem „normalen“ Birch-Setup begonnen.
BD: 22x18 (Evans EMAD1 clear Batter und EMAD Resonant)
Toms: 10“ 12“ (F.A.S.T.-Size) mit J1 als Schlagfell, G1 clear als Reso
Floortom: 14"x14" gleiche Felle wie andere Toms
Snare: DW 14x5 Kupfer G1 coated als Schlagfell, Hazy 300 als Reso.
Mics:
BD: E-Voice RE-20
SN: Shure Beta 57
OH: 2x Shure SM81
Die ersten Versuche klingen dann so:Drumsoundcheck 1
Ich war überrascht wie groß die kleinen Toms doch klingen...
Nun ja... dann kam der Percussionist....
Peter spielt normalerweise drei Congas in folgendem Aufbau:
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Mics: Neumann KM 184 (Stereopaar)
Auch in diesem Fall habe ich versucht die Prinzipien aus dem
Glyn-John-Aufbau umzusetzen.
Ich habe die Mics so aufgebaut, daß sie von oben in gleichem
Abstand auf das Zentrum der Quinto ausgerichtet sind und
dabei jeweils über die Conga und Tumbadora zeigen.
Das klang dann so: Congasoundcheck
Es stellte sich dann schnell heraus, das mein toller Tomsound
im Zusammenspiel bzw. -klang nicht zu halten war bzw.
einfach zuviel des guten war....
Unser erstes Zusammenspiel klang dann so:
Beim Testhören fand ich dann, daß die Bassdrum zuwenig Kick und
Druck besaß, die Snare viel zu scharf klang
(dummerweise hauptsächlich über die Conga -Mics) und das
Ridebecken sich nicht so schön in den Gesamtsound einfügte...
Also tauschte ich in einem ersten Schritt die Birch-Bassdrum aus und
baute die DW Maple-BD in 22x18 auf. Gleiche Befellung wie Birch,
aber zusätzlich noch zwei Kissen im inneren.
Das tat dann so: Neue Bassdrum: DW Maple
Allerdings besaß das ganze immer noch zu wenig Druck und das Problem der scharfen Snare war geblieben. Also:
RE20 BD-Mikro ausgetauscht gegen Grenzflächen-Mic Sennheiser E-901
DW Kupfer Snare getauscht gegen Sonor Hilite Exclusive
Ridebecken 21“ Dark Ride getauscht gegen 22“ Extra Dry Ride
und das funzte schon viel besser.
Hier die verschiedenen Varianten:
MIt Sonor-Snare und Grenzflächenmikro
Mit 22" Byzance Extra Dry Ride
Der Drumaufbau sah dann so aus:
Das Snaremikro, das noch aufgebaut ist, war nicht in Gebrauch und abgeschaltet.
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Am nächsten Morgen kamen dann Piano und Bass dazu.
Hier war das Prozedere relativ einfach, da alles über
DI-Boxen lief. Wir mussten nur dafür sorgen, das alle sich
gut hörten, aber trotzdem alles leise genug um die
Übersprechungen zu reduzieren.
Danach kamen dann die Bläser. Auch hier erst jeder einzeln und dann
der Satz.
Bei der Positionierung der Musiker und der Mikros im Raum habe ich
versucht die Übersprechungen zu reduzieren und die Richtcharakteristiken der Mikros auszunutzen.
Allerdings geht das auf der Fläche natürlich nur sehr begrenzt.
Aber das Endergebnis kann sich denke ich hören lassen.
8 Mann direkt auf zwei Spuren, ohne Overdubs oder so....
Einfach aus den Masterausgängen des Pultes in ein Tascam US-122 und von da via USB in den Laptop und mit Steinberg Wavelab aufgenommen.
Das Monitoring erfolgte über die AUX-Wege des Pultes mit zwei Peavey-Aktiv-Monitoren.
Der Flötist bekam den Kopfhörer und hörte über die
Direct-Monitor-Funktion des Tascam mit.
Beim Mastering war ich sehr sparsam. Die Höhen etwas angehoben,
Bässe etwas abgesenkt und das Stereobild leicht verbreitert.
Das wars...
Bitte sehr:
Building Bridges
Mi Tumbao
Rainsville
No Me Fastidies
Midnight Mambo
Wer mag, kann uns ja bei MySpace besuchen.
Lg
Christian
Und hier noch ein paar Impressionen:
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UFF.... ES IST VOLLBRACHT!
Hier noch ein kleines Update, da einige gefragt haben ob man alles einfach so downloaden kann:
Also, ihr dürft das gerne herunterladen und Spaß haben.
Und es freut mich und die Band sehr wenn es Euch gefällt.
Wer möchte kann uns aber auch spenden, damit wir vielleicht mal ne richtige CD finanzieren können:
Christian Tournay
Hypovereinsbank Nürnberg
Kto 9 834 818
BLZ 760 200 70
Stichwort: "Mojito Demo"
Aber auch ohne Spende ist das OK!