Becken leiser machen

  • Hallo,


    "alternative-experimental-hard-punk-rock" vs. "Rods"


    Das gibt ein Schlachtfest. Und der Orthopäde freut sich.


    Im Ernst: wenn man noch nie mit Rute gespielt hat und dann eine Stunde lang damit herumdrischt, dann sind im Zweifel die Handgelenke danach reif für Amputation. Finger weg!


    Ganz nebenbei sind die Dinger teuer und gehen bei solider heavy-Behandlung schnell kaputt.


    Und außerdem klingt das wie wenn man hinter einen Act aus dem Musikantenstadl den Slayer-Trommler mit Gerät setzen würde, nur umgekehrt.


    Dat funzt net.


    Grüße,
    Jürgen

  • Zitat

    Original von Christi
    wenn die Leute die da kommen noch jung sind und keine Weicheiersind-spiel wie immer!!


    In deinem Alter hab ich sowas auch gedacht. Glaub mir: Tinnitus oder andere Gehörschädigungen sind kein Spaß! Das hat nix mit Weichei zu tun. Man sollte nicht seine eigene Gesundheit aufs Spiel setzen und die von Anderen gefährden.


    Das mag zwar oberlehrerhaft klingen, aber ich hab die Erfahrungen gemacht und hab Mitmusiker die noch keine 30 sind und da ernsthafte Probleme im Alltag haben.


    Und wenn Rods nicht gehen, dann liegt es immer noch in der Hand des Trommlers wie laut seine Trommeln und Becken denn erklingen. Ich kenn nen Trommler der macht prima Hardrock mit Sticks und schiebt wie ein Weltmeister in ner kleinen Kneipe bei einer Lautstärke die ich mit Rods kaum hinbekomme. Komischerweise klingt seine Band live immer sehr gut...

  • also nur zum Verständnis-ich bin ein Weichei! ich spiel im Proberaum mit Kopfhörern und trage bei Konzerten Ear-Plugs ;)
    ich will schließlich noch in 50 Jahren Musik hören können ;)

    [url='http://www.drummerforum.de/forum/thread.php?postid=382638#post382638']Mein Saturn

  • Hä? Also jetzt mal ganz im Ernst.


    @ whysorry: auf 25qm kriegst Du locker 50 Leute. Das wäre dann ein voller Club. Bei Stadtbussen rechnet man übrigens 4 Personen pro qm.


    @die Tinnitus-Angst-Fraktion: ja, ich paß auch auf und seh zu daß ich meine Ohren nicht kaputt mache, und nein, ich gehöre nicht zur Hau-drauf, Scheiß-drauf Fraktion. Aber wenn man mit halbwegs Menschenverstand sein Set beharkt, dann braucht da keiner mit Tinnitus rausgehen. Man kann durchaus mit einem Rockset mit Pfund, zwei Marshall Tops mit 4x12er Box und einem Ampeg Turm pro Jahr 50 Proben und 20 Gigs spielen, ohne jemals einen Tinnitus zu haben. Ich mach das jetzt schon fast 20 Jahre so. Einfach mal ein Gefühl für die eigenen Grenzen entwickeln, wie wär das? Mal die Gitarristen dazu überreden, Ihre Amps nicht auf den Boden hinter sich zu stellen weil´s cool aussieht, sondern seitlich auf Ohrhöhe zu positionieren, und siehe da: man kann sich ja plötzlich hören, und trotzdem rüttelt´s den Leuten in der ersten Reihe im Publikum nicht die Plomben aus den Zähnen. Mal nicht die Snare bis zum Anschlag hochknallen und nach dem Motto "Fatz auf die Kante wie´s nur irgend möglich geht" reindreschen. Und die Crash-Becken nicht auf mindestens 30 mal hin und her Wippen beschleunigen.

  • Zitat

    Original von rikner
    Am Wochenende hab ich mit meiner Band einen Auftritt in einer sehr sehr kleinen Location. Ein Raum mit ca. 35m².
    [...]


    Und? Wie war´s? Hast Du mit Rods oder Watte auf´m Stick gespielt, habt Ihr kostenlos Oropax verteilt oder habt Ihr die Hütte einfach gerockt?

  • Auch wenn der Gig vorbei ist, nochmal generell nachgehakt:
    Die meisten, die hier Rods empfohlen haben, haben wahrscheinlich noch nie mit Rods gespielt. Rods sind nicht entwickelt worden (ebenso wenig wie Besen) um leiser zu spielen, sondern um einen anderen Sound zu erreichen! Ich kann mir nicht vorstellen, das man eine Rocknummer (bei der es normalerweise schon auch auf den hörbaren Ping im Ride ankommt) mit Rods spielt und den gleichen Effekt beim Hörer erreicht, wie beim Spielen mit Sticks. Auch die Snare wird nicht so knackig klingen wie eigentlich erforderlich, sondern eher verwaschen/indifferent.
    Das einzige, was den imo normalen Sound (aber auch mit Einschränkungen) "nur" leiser macht, sind leichtere Sticks zu verwenden und natürlich diszipliniertes Spielen.
    Und nicht zu vergessen: kleinere Crashbecken. Wenn man häufig in eher kleinen Clubs spielt, sollte man sich wirklich überlegen, ob die Kombi 18"/20" Z-Custom Crashes (und das 22" große Z - BellRide) wirklich auf Dauer passend ist und mal über die Anschaffung kleinerer Becken nachdenken.
    Ich mache das gerade selber durch, weil ich mit einer Band in einem sehr kleinen Raum spielen muß und deshalb nur sehr leise agieren darf. Ich habe das eingesehen, denn es bringt keinem etwas, wenn ich alles übertöne. Doch die Wahl der geeigneten Trommeln und Becken war/ist mehr als schwierig.
    Ich habe mich für ein Set aus 20"BD, 10"/12" Toms und 13" Snare entschieden, Becken sind 14"HH, 16" Crash und 20" Ride (alles sehr leise Vertreter ihrer Art).
    Sicherlich ist kontrolliertes Spielen sehr anstrengend (ja, richtig gelesen - anstrengend wg der permanenten Konzentration auf Song und Lautstärke), aber es macht auch Spass (je länger man sich darauf einläßt).

    3 Mal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Es ist halt auch eine andere Art des Spielens, vielleicht auch etwas musikalischer. Mir kommt es so vor, als ob gerade bei den Rock- und Metaldrummern die Reise Richtung athletischem Hochleistungssport geht. Einer meiner Lieblingsdrummer ist Gary Driscoll auf der ersten Rainbow. Das ist schön rund und satt, war aber mit Sicherheit eher moderat laut.

  • Zitat

    Original von Hammu
    Und nicht zu vergessen: kleinere Crashbecken. Wenn man häufig in eher kleinen Clubs spielt, sollte man sich wirklich überlegen, ob die Kombi 18"/20" Z-Custom Crashes (und das 22" große Z - BellRide) wirklich auf Dauer passend ist und mal über die Anschaffung kleinerer Becken nachdenken.


    nein. kleine becken klingen anders, sind aber für den clubkontext deswegen keineswegs automatisch besser geeignet als die großen. ein z custom crash in 14" funktioniert auch in diesem leiseren kontext nicht, wenn wir schon von diesen deckeln reden. ich zitier mich selbst.


    die pauschalaussge kleine becken machen mich leiser ist aus meiner sicht nicht richtig. das beweist auch die erfahrung aus spieler- und zuhörerperspektive.


    ansonsten geb ich dir recht, hammu.

    Einmal editiert, zuletzt von renttuk ()

  • Ich erwähnte die Z-Becken eigentlich nur, weil sie für mich so der Inbegriff für laute Becken darstellen. Natürlich macht es nicht nur die Größe, sondern auch das material, die Serie und die Bauart der Becken aus, dass sie leiser klingen. Aber kleinere, dünnere Becken sprechen auch schneller an und man muß sie nicht so prügeln, damit man einen schönen Crash bekommt. Im erwähnten Raum spiele ich daher ja ein 16" Anatolian Ultimate, welches zu den leisen (aber sehr dynamischen) Vertretern gehört.

  • Es kommt insgesamt bei normalen, nicht auf Lautstärke getrimmten Becken eher auf die Frequenzen an und auf schnellere Ansprechbarkeit:


    mein kleines China Boy spricht bsp. schneller an, als mein 20er China, was klar ist, es ist aber bei weniger Krafteinsatz also auch lauter und zugleich "kängiger", also schneidender. Das große wird erst dann mächtiger, wenn ich dementsprechend reinlange.


    Große Becken sind nicht per se lauter, zuweilen sogar eher das Gegenteil, sondern fordern einen geradezeu heraus, stärker hinzulangen, weil man einen bestimmten Sound erst aus ihnen herausbringt, wenn man drischt; für die meisten jedenenfalls, ich finde große Becken sind zumeist dynamsicher und klingen in unteren Lautstärkebereichen wunderbar, man muss es nur hören können.


    Ein bekanntes Problem ist auch immer wieder die Positionierung der Becken, nicht nur hinsichtlich des Winkels: Die meisten Drummer haben die Becken zu hoch. Die Leute hängen die Dinger 3 Meter nach oben, sodass sie nur mir vollem Armeinsatz erreichbar sind und wundern sich dann, weshalb die Bleche immer so laut klingen, was klar ist, weil wenn man die Dinger immer nur unter Bizepsentwicklung trifft. Gegebenenfalls sollte man die Becken einfach mal runterhängen und sehen war passiert. Abgesehen davobn, dass man sehr wahrscheinlich auch auf einmal Breaks spielen kann, die vorher rein physikalisch nur schwer möglich waren, wird sich die gesamte Körperbewegung entspannen und das Spiel wird in sich runder werden und damit auch der Sound.


    See

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

    2 Mal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • Juhu wieder Grundsatzdiskussionen um die Relevanz der Größe. Will sich nicht mal ne Frau zu Wort melden ? :D


    Natürlich klingen Hot Rods ANDERS als Sticks. Man kann aber auch durchaus ROCK mit RODS spielen. Ich hab das schon oft genug gemacht. Über das Ergebnis will ich selbst nicht urteilen, das wäre vermessen. Natürlich hat man ein anderes Spielgefühl und weniger Rebound, aber dafür war der Sound INSGESAMT im BANDKONTEXT besser. Das Drumkit ALLEINE hätte wahrscheinlich mit Sticks besser geklungen und das Spielgefühl wäre besser gewesen.

  • Also fürs Drumset, Crashes und HiHat will ich das ja gelten lassen. Aber Ridebecken kacken imo regelrecht ab, wenn man sie mit Rods spielt, d.h. sie werden dann im Verhältnis zu den anderen Komponenten viel zu leise, es entsteht ein regelrechtes Lautstärkeloch, wenn man im Song von HiHat auf Ride wechselt.

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Zitat

    Original von Hammu
    Die O-Zone Becken sind besonders innovativ: Sie haben sogar mehrere Griffe zum Wegschmeißen :D!


    ...wer wird die denn gleich wegschmeißen?


    Zumindest könnte man ein O-Zone-Splash hervorragend als Wählscheibe für ein Telefon benutzen :D


    Für die Jüngeren:


    Technisches Gerät, das auf der "Basis" eine Scheibe zum Wählen hat (nix Tippen) und mit nem Kabel (jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!!!!!!!!) mit dem Hörer verbunden ist...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



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