EDIT: Bilder und MP3s liegen nicht mehr auf meinem Server, daher habe ich die Links rausgenommen.
Mit wenig Geld zu viel Sound ist die Idee!
Ich schildere euch hier, welche Erfahrungen ich mit den t.bone Mikrofonen gemacht habe.
Ich muss dazu sagen, dass ich mich rein technisch nicht sehr gut mit der Materie auskenne.
Dennoch möchte ich hier meinen Eindruck und meine Erfahrungen schildern und hoffe, dass ich einigen anderen bei ihrer Entscheidung helfen kann.
Ich habe folgende Mikrofone genauer unter die Lupe genommen:
- CD55
- MB75
- SC140
- SC450
- SC1100
- (BD300)
- Shure SM58 (zum Vergleich)
Vorab ein paar Infos zu den Mikros:
Diese sind hier im DF schon öfters aufgetaucht und ich dachte mir, warum nicht mal selbst testen?! Also habe ich mir die Teile bestellt. Nicht einmal zwei Tage später kam die Lierferung bei mir an.
Nun hatte ich einen Nachmittag Zeit, um alles zu testen...
Bitte nicht wundern, warum ich nur jeweils ein Overhead gekauft habe. Da das Ganze ein Low-Budget Projekt ist, hat mein Budget auch nicht für jeweils ein 2. Mikro (Standard: 2 Overheads; Stereoset ...) gereicht.
Nach diesen ersten Tests werde ich mir jedoch ein 2. Overhead zulegen, um irgdendwann richtig starten zu können.
Dies ist jetzt vorerst mal nur ein reiner Mikrofontest.
Die letztendliche Low-Budget Mikrofonierung wird im Laufe der Wochen entstehen.... immer wieder Testen... Kritik hören.... testen... etc
Der erste Eindruck:
Das CD55 ist mit dickem Schaumstoff gesichert und wird inklusive einer Rimklemme geliefert. Es ist laut Herstellerangaben für Toms und Snare geeignet. (Logischerweise Nierencharakteristik, dynamisch) Das Mikro wiegt gute 100g, ist auf den ersten Blick sehr stabil. Die Rimklemme wirkt dagegen eher windig.
Das MB75 kostet fast genauso viel, wie das CD55. (Um die 25,- ohne Kabel)
Das Mikrofon kommt in einem weißen Karton und ist in Luftpolsterfolie eingewickelt. Leider ist keine Mikrofonhalterung dabei.
In diversen Foren wird das MB75 als Shure SM57 Kopie schlechthin gefeiert.
Es soll an der Snare und auch an Amps eine gute Figur machen. Rein äußerlich kann man es als Laie kaum vom "Original" unterscheiden.
Das SC140 ist mit 49,- ein Kondensator-Mikrofon der untersten Preisklasse.
Thomann meint, es wäre ideal für den Einsatz als Overhead bzw. zur Abname von Hihat, Klavier und Akustikgitarre.
Wie gewohnt benötigt man hier eine Phantomspeisung (48V).
Das Mikrofon hat einen Low-Cut (-3dB) und einen Pad-Schalter (-10dB), was wirklich interessant für so ein günstiges Mikrofon ist.
Es wird in einem relativ stabilen Alucase geliefert. Spinne und Windschutz inklusive. Die Spinne lässt sich leicht neigen und im Winkel verstellen. Leider ist hierfür kein extra Hebel angebracht. Nur eine Schraube.
Das SC450 ist ein Großmembranmikrofon, welches im PVC Case mit Spinne geliefert wird. Alles ist sehr sicher in Schaumstoff gebettet. Das Neigen der Spinne ist möglich; allerdings ist der Hebel sehr windig und scheint nicht lange zu halten. Um die Phantomspeisung kommt man hier natürlich nicht rum. Ein Low-Cut und Pad-Schalter ist hier auch vorhanden.
Für knappe 100,- bekommt man hier schonmal etwas ganz nettes geliefert.
Das SC1100 ist auch ein Großmembranmikrofon mit umschaltbarer Richtcharakteristik: Kugel, Niere, Acht. Dieses Feature ist sehr hilfreich im Recording-Alltag. Für knapp 160,- bekommt man hier einen ziemlich schweren "Prügel" im Alu-Case inklusive Spinne.
Ein guter Galgenständer wird empfohlen. Mit meinem (auch bestellten) Millenium-Ständer ist man hier sehr eingeschränkt, da das Mikro wirklich schwer ist. Das Mikrofon wird zur Befestigung in die Spinne hineingeschraubt, was bei den vorigen beiden Mikros nicht möglich ist. Die Spinne lässt sich leicht neigen.
Nun zum eigentlich Test:
Alle Aufnahmen sind mit der M-Audio Delta 1010 Lt in Verbindung mit Cubase gemacht worden.
Die Signale kamen alle aus einem No-Name Mischpult.
Abgehört habe ich das Ganze mit dem Beyerdynamic DT-770 M Kopfhörer. (Den kann ich übrigens nur jedem Drummer wärmstens empfehlen!)
Gleich komme ich zu den ersten Test-Aufnahmen.
Vorab: Die Spuren wurden in keinster Weise nachbearbeitet. Also kein EQ, keine Effekte etc.
Maximal habe ich die einzelnen Spuren-Lautstärken aneinander angepasst.
Die Testobjekte wurden an einem mäßig gestimmten BASIX Custom 10", 12", 14" mit 22" BD und Peace Phosphor Bronce Snare 14"x5,5" verwendet.
Zum vergleich habe ich noch ein Shure SM58 zur Hand gehabt, welches ich zum Vergleich auch eingesetzt habe.
Mein persönliches Fazit:
Wenn man jetzt wirklich nur auf Low-Budget aus ist, dann würde ich das CD55 für die Toms empfehlen. Man kann per EQ noch einiges im Nachhinein machen. Einen extra Ständer kann man sich dank Rimklemme auch sparen. Und das ding ist relativ klein.
Bei der Snare gefällt mir keines der drei getesteten Mikros irgendwie.
Wahrscheinlich sollte man das echte SM57 hier antesten und mal vergleichen.
Gut, zur Bassdrum kann man nicht viel sagen. Dennoch bin ich beim SM58 und CD55 überrascht gewesen... Da kann man per richtiger EQ Settings noch einiges rausholen.
Das SC140 hat mir als Overhead sehr gut gefallen. Die gesamte Aufnahme klingt nicht sehr räumlich, sondern eher straight. Die Becken klingen sehr komprimiert, was mir gut gefällt.
Die Toms sind auch nicht übel. Man muss ja auch wirklich immer an den Preis dieses Mikros denken! An der Hihat machte sich das SC140 auch wunderbar. (Lob an den Pad-Schalter)
Das SC450 ist ein wirklicher Preis-/Leistungs-Held. Für so wenig Geld bekommt man hier einen tollen Klang, den ich eher als flat bezeichnen würde. Als Overhead vielleicht nur in Verbindung mit einem zweiten SC450 (evtl. auch SC140) zu empfehlen.
Außer man steht auf einen eher offeren, räumlicheren Sound. Das ist ja bekanntlich alles Geschmackssache.
Im Test stellte ich fest, dass beim SC450 die Bässe etwas fehlten.
Leider gibt es bei diesem Modell keine Auswahl der Richtcharakteristika.
Doch einen großen Vorteil sehe ich im Gewicht.
Das SC1100 hat im Vergleich zum SC450 einen sehr warmen Klang. Die umschaltbare Richtcharakteristika ist ein super Feature.
Für Low-Budget Freunde ist das Gerät für knapp 160,- vielleicht schon zu teuer.
Allerdings kann ich dieses Mikrofon wirklich empfehlen, wenn man es nicht nur im Drums-Bereich einsetzen will. Für Gesang/Vox ist das SC1100 natürlich ein Traum für das Geld.
Dann sollte man sich allerdings um einen stabilen Mikroständer kümmern, damit das gute Stück nicht abkracht.
So, ich hoffe, ich konnte euch meine Erfahrungen ein wenig näher bringen.
Letztendlich ist alles eine Geschmacksfrage, dennoch interessiert mich eure Meinung sehr!
Bei Fragen, einfach ne PN schreiben.
Ansonsten freue ich mich über Kritik, Lob etc.! (Bitte auch Bescheid geben, wenn ihr Sinnfehler oder kaputte Links findet - danke!)