Was haltet ihr von Ringo Starr???

  • Hi HOHK,

    Das erledigt das deutsche Fachorgan Drummerforum...

    ja, das ist natürlich genau der Punkt! Es ist für mich aber etwas anderes, wenn Forenuser Smad Chith über einen Drummer herzieht oder Drummerlegende Chad Smith in einem Interview abfällig über einen Newcomer oder Alteingesessenen spräche. Spott wird schärfer, je mehr sich der Spottende der Öffentlichkeit bewusst ist (und sich ihrer bedient).


    Gerade für Leute am Anfang ihrer Entwicklung ist doch wichtig zu ermessen, wo sie stehen. Ist der "Drumgott" oder die "Drumgöttin" *wirklich* sooo gut, wie alles sagen? Zum Beispiel dieser Phil? Ich kann doch auch schon drei AC/DC-Songs spielen!


    Auch für Fortgeschrittene kann so eine Debatte Früchte tragen: Für mich ist nach wie vor die Begeisterung für Buddy Rich schwer zu greifen. Mir sagt sein Spiel so gut wie nie etwas, das einiger seiner Zeit- und Genregenossen aber schon. (Ich vermute, ich verstehe zu wenig von Technik, um die - auch für mich ja hörbare - Qualität wirklich wertschätzen zu können.) Von daher finde ich den Austausch über das Können von Drummern äußerst wichtig.


    Auch die aktuelle Diskussion finde ich wertvoll, ich habe in Sachen Ringo ein paar Dinge vor Ohren geführt bekommen, die mir so nicht bewusst waren: Zum Beispiel "Come togehter" - yep, das kann ich jetzt sehen und wertschätzen. Das ist doch was, für das sich solche Debatten lohnen.


    Was vielleicht hilft, ist die persönliche Grenzziehung: Ich versuche, mich des Spottes zu enthalten (ich fürchte, das gelang nicht immer, but I tried) und nur Dinge zu sagen, die ich, wenn auch mit rotem Kopf, im Angesicht der betreffenden Person wiederholen könnte.


    Kurz: Ist die Form gewahrt und die Gürtellinie beachtet, muss man auch mal am Denkmal rütteln dürfen.


    Findet und grüßt
    Hajo K

  • Ringo Star? Der war, egal wie gut oder schlecht, der Drummer der Beatles.


    Gruß
    Delbert

  • Ringo Star? Der war, egal wie gut oder schlecht, der Drummer der Beatles.


    ahhh ja, gut dass du das noch erwähnst !! :pinch: :pinch:


    achso, wer waren noch die Beatles? :whistling: :whistling:

    "Die Sprache ist natürlich im ersten Moment immer ein Hindernis für die Verständigung."



    Marcel Marceau (*1923), französischer Pantomime

  • Ich finde es putzig oder dem Sommerloch geschuldet, wie im sogenannten Fachforum über so Wichtiges wie einer von den Beutels so einen Aufriß gemacht wird. Aber, ich habe der Liverpooler Beatmusik eh nicht soviel abgewinnen können. Die Stones waren irgendwie rotziger, The Who wahansinniger und Led Zepelin sowie Purple einfach interessanter. Mein Fokus fängt eh erst so bei meinem Geburtsjahr an, Hendrix, Santana und die Türen. Tja, und dann kommen da schon Pink Floyd, Genesis und usw, auch wenn das ein paar Jahre später ist. Verglichen mit denen sind gerade die ersten Erfolge der Beutels doch eher Teenagermugge, wenn auch sehr erfolgreiche. Jedenfalls war das Getrommel des Ringo Sterns längst NICHT so inspirierend wie das von den Kollegen Moon, Bonham, Paice, Collins, Mitchell oder Schrieve (Sanatatrommler bei Woodstock?).
    Edit hat mal was verändert, um der eigentlichen Aussage Genüge zu tun!

    Wer leichter glaubt, wird schwerer klug!

    Einmal editiert, zuletzt von braindead-animal ()

  • Auch die aktuelle Diskussion finde ich wertvoll, ich habe in Sachen Ringo ein paar Dinge vor Ohren geführt bekommen, die mir so nicht bewusst waren: Zum Beispiel "Come togehter" - yep, das kann ich jetzt sehen und wertschätzen. Das ist doch was, für das sich solche Debatten lohnen.


    Es gibt so einiges, was vielen so wohl kaum bewusst ist, wo Ringo auch nachfolgenden Drummergenerationen seinen Stempel aufgedrückt hat. Schau dir nur mal den Drumsound an, der beim AC/DC-Song "Dirty Deeds" zu hören ist. Stilistisch ist verdammt nah an Ringos Spiel bei "I wanna hold your hand" und somit am Grundkonzept an der Beatmucke. AC/DC= Beatmucke mit aufgesetzten Rock-Riffs, könnte man überspitzt formuliert sagen. Und dann verlgeiche mal z.B. die Black Crowes mit dem späteren Ringo. Auch hier sind wieder frappierende Ähnlichkeiten im Schlagzeugspiel festzustellen. Aber irgendwie schauen die Leute ja lieber auf das komplexe Gefrickel, das jemand am Drumset erschaffen hat, als die vielen soliden Grundbeats, die der Zement für so vieles andere sind.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Genial einfach oder einfach genial?


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    Wenn es sowas geben würde wie eine Drumhookline, einen Song zu erkennen an einem Drumfill, wäre "ticket to ride" ganz oben auf der Liste sämtlicher Songs weltweit.


    Mir fallen da spontan noch "well will rock you" , "in the air tonight" und Trios "da da da" ein... :D

  • Meiner Meinung nach sind Ringo und Roger 2 der meist unterschätzten Drummer überhaupt. Man kann sagen, was man will: In ihre Bands haben die beiden reingepasst wie die Faust auf´s Auge. Und ob das mit Pete Best genauso gelaufen wäre wie mit Ringo, wer weiß....

    "The first rule of drumming: If you make a mistake, turn around and look angrily at the bass player" - Nick Mason

  • Musik.... ja, ist Geschmacksache.


    Aber als 1950 Geborener haben mich die Beatles musikalisch in einer Zeit abgeholt, als in der "deutschen Musikwelt" Künstler wie Freddi Quinn das Sagen hatten.


    Noch Fragen? 8)


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Ein bisschen mehr Ringo Starr würden glaube ich jedem dieser gerade so modernen jungen Top ausgebildetenen aber oft leider blutleeren Clinic und Workshop - Drummer und Akrobaten (die oftmals nur noch unterwegs sind um Trommelkrempel an den Mann zu bringen) gut tun. Ringo hat Musik gemacht, nicht einfach nur getrommelt.

    Lustiger Spruch als Signatur

  • Ein bisschen mehr Ringo Starr würden glaube ich jedem dieser gerade so modernen jungen Top ausgebildetenen aber oft leider blutleeren Clinic und Workshop - Drummer und Akrobaten (die oftmals nur noch unterwegs sind um Trommelkrempel an den Mann zu bringen) gut tun. Ringo hat Musik gemacht, nicht einfach nur getrommelt.


    WORD! arbeite mich gerade wieder durch das Beatles Werksverzeichnis und komme dabei immer wieder genau zu diesem "Fazit"

    now, this little number is in thirteen. it's subdivided 5 8 and 4 4, if you wanna clap your hands: one two one two three one two three four .... pretty good! FZ (1940 - 1993)
    Mein Spielzeug im Einsatz Hueni for Sale

  • Selbst bei den frühen Beatles-Sachen ist es doch immer wieder erstaunlich, selbst mal andere Groove-Sachen dazu auszuprobieren - um dann festzustellen, dass das, was Ringo da gespielt hatte, einfach wie die Faust aufs Auge passte und jedes zusätzliche Extra ganz schnell den "Drive" aus den Liedern nimmt. Der Mann hatte und hat einfach ein großes Gespür dafür, was gut tut und was man lieber weg lassen sollte.


    Mir fallen ehrlich gesagt spontan nur zwei Rock/Pop-Schlagzeuger aus den 60er/70ern ein, die das Musikalische ähnlich wie Ringo in den Vordergrund gestellt haben und auf unnötiges Gefrickel, pompöse Soli, große Starattitüden verzichtet haben (und das in einer Zeit, in der all das Hochkonjunktur hatte). Das ist einmal Hal Blaine von der "Wrecking Crew" und zum anderen Mike Botts, der bei "Bread" hinter der Schießbude saß, ursprünglich und eigentlich aber auch Studiodrummer gewesen ist.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Mir fallen ehrlich gesagt spontan nur zwei Rock/Pop-Schlagzeuger aus den 60er/70ern ein, die das Musikalische ähnlich wie Ringo in den Vordergrund gestellt haben und auf unnötiges Gefrickel, pompöse Soli, große Starattitüden verzichtet haben (und das in einer Zeit, in der all das Hochkonjunktur hatte). Das ist einmal Hal Blaine von der "Wrecking Crew" und zum anderen Mike Botts, der bei "Bread" hinter der Schießbude saß, ursprünglich und eigentlich aber auch Studiodrummer gewesen ist.

    Ich möchte hier noch Doug "Cosmo" Clifford von Creedence Clearwater Revival ins Spiel bringen. Er spielt präzise, schnörkellos und immer songdienlich. Mittlerweile hat er nen festen Platz auf meiner persönlichen Liste von Lieblings-Drummern. Und er ist völlig verkannt, obwohl fast jeder irgendwie schon mal was CCR gehört hat.

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