Lärmschutz gegen Imissionen

Hallo,

was sagt denn der Vermieter dazu?

Ansonsten gibt es sicherlich auch in Österreich Mietervereine und Rechtsanwälte.

Schallschutz erfordert in der Regel umfangreiche bauliche Maßnahmen.

Grüße,
Jürgen

Zitat

Original von drummer_Jimie
deshalb meine bitte an euch: was kann ich tun um unsere wohnung gegen lärm von außen abzusichern?? [...] dass dämmung des eigenen lärms (stichwort proberaum) ja was andres ist als der versuch Lärmimissionen fernzuhalten.

Hallo Klemens,

zunächst bist du hier in einem Forum für Drummer und nicht für Mietrecht oder Bauphysik gelandet

Aber da Drummer natürlich auch Probleme mit großer Lautstärke haben bzw. verursachen, liegst du mit deinem Anliegen nicht ganz falsch

Alle Maßnahmen, die verhindern, dass Schall aus einem Raum nach außen dringt, verhindern selbiges in die umgekehrte Richtung: Lärm der von außen nach innen dringt.

Für deinen speziellen Fall würde ich eine abgehängte Decke vorschlagen. Wenn du allerdings Pech hast, wandert noch genügend Schall aus der oberen Wohnung durch die Wände zu euch nach unten und wird dort abgestrahlt...

Ich kann dir nur raten mit einem Fachmann zu sprechen, bevor du ernsthaft in Erwägung ziehst bauliche Maßnahmen zu ergreifen, sonst hast du schnell viel Geld zum Fenster rausgeworfen. Und ob sich der Aufwand für eine Mietwohnung lohnt (ich geh mal davon aus, dass es eine ist...) musst du natürlich selbst wissen.

Davon abgesehen ist ständiger Lärm um 3 Uhr nachts Ruhestörung. Vielleicht lässt der Nachbar ja doch mit sich reden... wäre die einfachste Lösung.

Ansonsten viel Erfolg!

Na, spiel doch einfach ne runde Schlagzeug bei dir so dass er sich gestört fühlt. Dann geht er zum Vermieter es wird dir das Schlagzeugspielen verboten und dann kannst du dich darauf beziehen dass du ja auch nicht machen kannst was du willst und er muss nachgeben. Zugegebenermassen ein bescheuerter Plan

Das kann doch nicht angehn so...
Also, wenn der Vermieter es ihm nicht verbietet, würde ich das Ordnungsamt oder die Polizei herbemühen, und fertig. Die machen sowas x-mal täglich und werden dafür bezahlt.
Daß du nicht petzen willst ist löblich, aber soviel Fairness hat der Kerl sich doch garnicht verdient...und erst recht nicht, daß du da deswegen jetzt Geld in Schalldämmung investierst.

Ich hab schon zweimal die Bullen gerufen wegen sowas (allerdings beruflich als Nachtwache im Auftrag meiner Kundschaft)- nun ist Stille. Dabei habe ich mich auch nicht gerade toll gefühlt, aber sich terrorisieren zu lassen, hat auch keinen Sinn.
Das Ordnungsamt verhängt übrigens auch gerne Geldstrafen oder kassieren Suroundanlage oder Fernseher ein, das hinterläßt einen bleibenden Eindruck.

Solange es noch Architekten im Forum gibt .....

Gegen Lärm von oben hilft (wie novocals schon richtig gesagt hat) eine Abhangdecke mit anständiger Hohlraumbedämpfung durch Mineralwolle. Gegen Lärm von der Seite (auch Flankenübertragung) das gleiche in stehend, also eine freistehende Gipskartonvorsatzschale mit Hohlraumbedämpfung. In beiden Fällen reden wir von Kosten in Höhe von ca. 35-40 EUR/qm netto fertig montiert. Das kann sich ganz gut zusammenläppern. Ich würde das als junger Mensch nicht in eine Mietwohnung investieren.

Grundkurs Bauphysik:

Gegen Lärm hilft in erster Linie Masse. Das heißt: Je dicker eine Wand oder eine Decke, desto besser die Schalldämmung. Ist die Wand oder Decke zu dünn, dann hilft nur das Prinzip Masse / Feder / Masse. Das heißt: zwei dünnere Bauteile, die unabhängig voneinander schwingen können. Die 'Feder' ist die Luftschicht dazwischen.
So funktionieren im Grunde auch Trommeln, nur dass es sich bei der Masse um eine Membran handelt....

Alles bekleben oder verhängen von Oberflächen durch schallabsorbierende Materialien wie Eierkartons, Samtvorhänge, Noppenschaumstoffe etc. führt lediglich zu einer Veränderung der Raumakustik durch Verkürzung der Nachhallzeiten und hilft nix gegen Schallübertragung. Das ist der Unterschied zwischen Raumakustik und Schallschutz.

Vielleicht denkt Ihr mal über eine andere Wohnung nach. Altbau 20er Jahre mit Betondecken wäre gut.

Wenn das Eigentum ist, würde es sich ja lohnen die Wände nochmal komplett zu dämmen. Das wäre zudem bezüglich der Wärmedämmung angesichts steigender Energiekosten sicher nicht das dümmste. Um Kosten zu sparen könnte man sich ein Konzept erarbeiten lassen und dass dann unter möglichst großer Eigenleistung durchziehen. Wirkt sich sicher auch positiv auf den Wert der Immobilie aus. Da dürfte aber sicher ein 5-stelliger Betrag fällig sein.

Grüße, Philip

Die Raumwände von innen derart zu dämmen kann einen massiven Schimmelbefall verursachen, weil sich der Taupunkt der Wand nach innen verschiebt. Bei einem ausgebauten Dach wird diese Dämmkonstruktion durch die Dachziegel hinterlüftet, bei Raumwänden bleibt die Feuchtigkeit in der Konstruktion und verursacht Schimmel, egal ob die Feuchtigkeit von draußen durch die Wand oder von innen durch die Luft/Atemfeuchtigkeit hineingelangt.
Erst recht, wenn beim Bau gespart wurde und die Wände zu dünn sind.

Die Dämmung von Innen fällt eher unter "Bausünden", wenn man das nicht fachmännich erledigt.

Ich habe in meinem Keller eine ähnliche Konstruktion, aber die ist hinterlüftet. Und sie funktioniert trotzdem: meine Frau hat unsere neuen direkten Nachbarn (Doppelhaushälfte) letztens gefragt, ob sie das Schlagzeug stört. Die meinten, sie wüßten garnicht, daß ich überhaupt Schlagzeug spiele.
Bingo: Schalldämmmission geglückt...

Nochmal zur Klarstellung:

Die Außenwände brauchen keine Schalldämmung. Und bei Außenwänden verschiebt sich der Taupunkt tatsächlich nach innen, Kondensat fällt aus und es kann schimmeln. Natürlich nur, wenn die Außenwand von außen ungedämmt ist.

Bei den Innenwänden brauchst Du die Schalldämmung. Die sind aber auf beiden Seiten in etwa gleich warm. Daher kann da auch ohne Hinterlüftung nix passieren. Beim Keller kann das anders sein. Aber da wohnt Ihr ja nicht, hoffe ich.

Die Abhangdecken werden nicht druntergeklatscht, sondern - wie der Name schon sagt - abgehängt, damit sie sich weitgehend unabhängig bewegen können.

Solche Arbeiten werden von Trockenbaufirmen ausgeführt. Trockenbau ist aber eine der primitivsten Arbeiten, die es an der Baustelle so gibt. Sowohl die Metallunterkonstruktionen als auch die Gipskartonplatten selbst sind recht einfach zu verarbeiten. Mit Ausnahme der Spachtelarbeiten natürlich. Bei den Vorsatzschalen musst Du darauf achten, dass die neue Wand keinerlei Kontakt zur alten Wand hat. Die Vorsatzschale ist im übrigen eine ganz einfache Wandkonstruktion (z.B. W112) die frei von Boden bis Decke spannt und nur auf der Raumseite beplankt ist.
Schau doch mal unter http://www.knauf.de, das ist so ziemlich der Marktführer in Deutschland. Da sind alle Konstruktionen sauber beschrieben und detailliert.

Im Sinne der Wertsteigerung des Objektes sollte sich Euer alter Herr aber vielleicht doch überlegen, diese Arbeiten von einer Fachfirma ausführen zu lassen. Dann habt Ihr bei Fehlern auch einen, der haftet. Malern könnt Ihr ja dann selber.