Band-Live-Recording in EINEM Raum. Welches Vocal-Mic für möglichst wenig Dreck?

  • Zitat

    Original von -Benni-


    Erzähl doch ma was hierzu...was habt ihr an den WÄnden kleben,was habt ihr für Wände? (Kalksandstein oder Beton) achtet ihr auf die Reflexionen?


    Okay. Der Raum ist klanglich sehr, sehr trocken. Die Wände sind jeweils an einer der sich gegenüber liegenden Seiten mit Noppenschaumstoff komplett beklebt. Teilweise hängen davor noch Teppiche. Der Boden ist dicker fluffiger Teppich, die Decke Holzpanele und recht niedrig (ca. 2,30)...
    Das Problem ist meines Erachtens weniger der Anteil an Schallreflexionen über die Wände, sondern eher der einstrahlende Direktschall der anderen Instrumente. Der Raum klingt wirklich sehr trocken. Da gibt´s keine Flatterechos, keine sich aufschaukelnden Bässe...
    Wie schon geschrieben: Ohne Gesangsspur ist der Gesamtsound ausgezeichnet...
    Am Raum wäre da wohl nicht viel mehr zu machen...
    Eher wohl die Abschirmung des Gesangsmics vom Direktschall, fürchte ich mal...


    zwaengo

  • Zitat

    Original von DukeNukan
    Könnt ihr den Sänger nicht einfach vor die Tür stellen?


    Machst Du auch mit Leuten zusammen Musik, die vor der Tür stehen? ;)


    Nein, die Musik ist vollimprovisiert und basiert auf dem direkten Kontakt zwischen den Musikern im Moment. Da passiert dann etwas magisches oder eben auch nicht. Wenn Du den Kontakt nimmst, fällt die Musik in sich zusammen. Das geht also konzeptionell gar nicht.


    Vielen Dank,


    zwaengo

  • Zitat

    Original von HR
    Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß Ihr auf dem Gesangsmikro derart laut seid. Oder Ihr macht irgendein Lärmprojekt. Der Sänger muß natürlich absolute Disziplin bringen d.h. nah ans Micro = Lippen berühren nahezu das Micro. Dazu das Micro-Signal im Mix oder schon bei der Aufnahme über ein Noisegate schicken d.h. den Kanal nur dann aufmachen wenn ein gewisser Mindestpegel vom Sänger erreicht wird.


    Also: Der Lautstärkepegel ist schon mal nicht gering. Das ist keine Folk-Musik und kein Bar-Jazz. Es ist auch kein Lärm-Projekt und kein Metal... Der Raum ist eben nicht groß. Da stehen alle recht dicht beieinander.


    Die Anregung mit dem Noise-Gate ist eine Überlegung wert. Leider ist es so, dass sich der Gesamtsound schon verändert, wenn die Gesangsspur nur auf ist... Ich befürchte mit Gate dann eine Art "Atmen" des Raumeindrucks...
    Versuchen werde ich das aber auch mal...


    Vielen Dank für Deine Anregung,


    zwaengo

  • Vielleicht kann Euch sowas hier helfen. Ich habe damit keine eigenen Erfahrungen, habe nur aus zweiter Hand gehört, daß der Effekt nicht besonders nennenswert sein soll. Aber evtl. könnt Ihr Euch so ein Teil mal leihen und es testen. Würde mich persönlich auch mal interessieren.


    Das Problem wir dennoch sein, daß in so einem kleinen Raum einfach zuviel Schall aus allen Richtungen kommt.



    Edith las noch etwas und merkt an:


    Mit dem Noise Gate bewirkst Du nichts anderes als mit dem von mir vorgeschlagenen technischen "Sauberschneiden" der Gesangsspur, außer daß Du das Gate mit Sicherheit noch deutlicher hören wirst, als wenn der Raumanteil immer nur bei den Gesangsparts im Hintergrund ist.

    pbu: Ja, bei mir wurde bereits in früher Kindheit ein sog. Sixpack-Bauch diagnostiziert.
    Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und komme mir inzwischen gar nicht mehr so anders vor.
    Dazu beigetragen hat auch, dass ich mir über die Muskeln eine Fettschicht wachsen lassen habe.

    Einmal editiert, zuletzt von bathtubdiver ()

  • Zitat

    Original von bathtubdiver
    Vielleicht kann Euch sowas hier helfen.


    Sowas ist auf keinen Fall verkehrt.... kann man auch selbst improvisieren mit 2 Notenständern und Noppenschaumstoff (u-förmig ums mic draufstellen, fertig)...


    Ansonsten ´ne Gesangskabine bauen (fenster wegen sicht) oder ne Telefonzelle "beschaffen" ;o)

    nosig

    Einmal editiert, zuletzt von Sebomaniac ()

  • Sorry für den Doppelpost aber mir fiel beim Lesen noch was ein:


    Du sagtest, daß die Störgeräusche sich vor allem durch so ein "Zischen" der Becken bemerkbar machen.


    Wie nehmt Ihr denn das Schlagzeug ab und was benutzt Ihr davon im Mix? Wenn Ihr nämlich Overheads verwendet, versuch einfach mal denen diese "zischintensiven" Frequenzen zu entziehen. Wenn sich diese nämlich mit denen auf der Gesangspur addieren, können die natürlich sehr in den Vordergrund treten.
    Also einige Frequenzbereiche einfach durch das Gesangsmikrophon zur Verfügung stellen, was natürlich keineswegs eine konventionelle Lösung ist möchte ich betonen, aber Du kannst es ja mal versuchen.



    Edith schrieb Recht

    pbu: Ja, bei mir wurde bereits in früher Kindheit ein sog. Sixpack-Bauch diagnostiziert.
    Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und komme mir inzwischen gar nicht mehr so anders vor.
    Dazu beigetragen hat auch, dass ich mir über die Muskeln eine Fettschicht wachsen lassen habe.

    Einmal editiert, zuletzt von bathtubdiver ()

  • Zitat

    Original von Rimshot
    Hi,
    evtl. mal mit einem SM 57 versuchen? Ist imho die selbe Kapsel wie beim 58, nur etwas isolierter.
    oder täusch ich mich?
    Nur sone Idee.


    Wir haben ein SM57 klassisch für die Snare... Soweit ich weiß, ist es tatsächlich mit der gleichen Kapsel ausgestattet, die auch das SM58 hat, aber ich vermute mal, dass es keine andere Richtcharakteristik hat, oder weiß da jemand mehr?


    zwaengo

  • Zitat

    oder weiß da jemand mehr?


    Hier
    findest Du dazu alles!

    pbu: Ja, bei mir wurde bereits in früher Kindheit ein sog. Sixpack-Bauch diagnostiziert.
    Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und komme mir inzwischen gar nicht mehr so anders vor.
    Dazu beigetragen hat auch, dass ich mir über die Muskeln eine Fettschicht wachsen lassen habe.

  • Zitat

    Original von zwaengo
    Wir haben ein SM57 klassisch für die Snare... Soweit ich weiß, ist es tatsächlich mit der gleichen Kapsel ausgestattet, die auch das SM58 hat, aber ich vermute mal, dass es keine andere Richtcharakteristik hat, oder weiß da jemand mehr?


    Das ist dieselbe Kapsel, Unterschiede sind nur im Korb. (Der Korb macht auch etwas aus beim Frequenzgang und Richtcharakteristik...) Aber es hat seinen Grund warum es diese zwei Versionen gibt, das SM58 hat den entsprechenden Korb für Gesang, mit dem Schaumstoff darin sollten die Wind-/Atemgeräusche geringer sein und außerdem filtert er Feuchtigkeit.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Zitat

    Original von premier_drummer


    DAS würde mich jetzt aber auch mal interessieren - würdest du uns die Ehre geben, ein Beispiel davon zum Download zur Verfügung zu stellen?


    Das kann ich - nach Rücksprache - zu gegebener Zeit mal tun. Schon mal vorneweg: Das ist absolut nicht massenkompatibel ;)


    zwaengo

  • Zitat

    Original von bathtubdiver
    Vielleicht kann Euch sowas hier helfen. Ich habe damit keine eigenen Erfahrungen, habe nur aus zweiter Hand gehört, daß der Effekt nicht besonders nennenswert sein soll. Aber evtl. könnt Ihr Euch so ein Teil mal leihen und es testen. Würde mich persönlich auch mal interessieren.


    Möglicherweise läuft es auf sowas oder etwas ähnliches in größerem Format hinaus...


    Zitat

    Original von bathtubdiverDas Problem wir dennoch sein, daß in so einem kleinen Raum einfach zuviel Schall aus allen Richtungen kommt..


    Ja, daran ist nicht viel zu drehen.


    Zitat

    Original von bathtubdiverEdith las noch etwas und merkt an:


    Mit dem Noise Gate bewirkst Du nichts anderes als mit dem von mir vorgeschlagenen technischen "Sauberschneiden" der Gesangsspur, außer daß Du das Gate mit Sicherheit noch deutlicher hören wirst, als wenn der Raumanteil immer nur bei den Gesangsparts im Hintergrund ist.


    Das fürchte ich halt auch. Beim Sauberschneiden wird der Raumeindruck wohl stark pumpen, weil das Gesangsmikro natürlich im Stereo-Spektrum in der Mitte liegt und durch den Dreck als zusätzliches Raummikro wirkt und die sonst klar spezifizierte Stereo-Anordnung beim Anschalten des Gesangskanal immer in die Mitte rutscht... Das hatte ich schon kurz getestet und es hat mich sehr gewurmt..


    Ich muss eben sehen, was ich irgendwie an Schall vom Mikro weg kriege und ob nicht vielleicht doch ein anderes Micro hier in diesem Kontext besser funktioniert.
    Dazu werde ich dann wohl mal einige der hier vorgeschlagenen Modelle leihen und ausgiebig testen.


    Die schnelle und einfach Lösung scheint es nicht zu geben...


    Vielen Dank für Deine Anregungen,


    zwaengo

  • Zitat

    Original von rlp
    ... kommt absolut kein nachträglicher Overdub der Gesangsspur in Frage?


    Jupp. Stell es Dir einfach so vor: 4 Musiker treffen sich nur, um immer wieder zu schauen, was zwischen ihnen musikalisch passiert. Da gibt´s keinen Plan, keine Vorgaben (auch nicht stilistisch), keine Absicht, das Ganze auch live zu machen, keine Zukunftsvisionen, keine Karriere-Gedanken, keine Gedanken an ein etwaiges Publikum, nicht einmal einen Band-Namen oder Band-Gedanken (hat einfach mehr Projekt-Charakter)...
    Also voller Sprung ohne Netz.
    Es geht ganz bewußt nur um den Moment, in dem etwas entsteht. Das ist manchmal absoluter Schrott, weil irgendwie alle oder einzelne schlecht drauf sind und irgendwie kein Funke springen will, aber manchmal sprudelt es halt auch unaufhörlich... DAS sind dann die Momente, um die es geht...


    Wenn da jetzt technische Gedanken in den Vordergrund treten oder einer mit dem anderen nicht wirklich in Kontakt kommen kann, weil man sich nicht richtig sieht oder hört oder einer eben hinterher dazu irgendwas tutet, dann wäre der Grundgedanke ad absurdum geführt...


    Normalerweise wäre es ja klar: Da der Sound ohne Gesang klasse ist, würde man eben einfach den Gesang später aufnehmen und alles wäre paletti. Der Sänger hätte dann aber wieder ein Solo-Spiel und wüßte bereits, was passiert ist... Da gibt´s dann kein Sich-gegenseitig-aufschaukeln, Ideen des anderen aufgreifen, weiter tragen, etc...


    Ist sicher nicht die verbreitetste Art Musik zu machen, hatte aber vor einigen Jahrzehnten schon mal größere Verbreitung (z.B. Can)


    zwaengo

  • Ich dachte mir, weil ja die ueblichen Ratschlaege hier wenig helfen, koennte das vll einen Versuch Wert sein.


    Wie waers mit folgendem:
    Du schliesst das Gesangsmikro (nur) an eine (zweite) Gesangsbox (oder aehnlichem) an. Anschliessend nimmst du ein Mikro und nimmst nur den Sound aus der Monitorbox auf. Das ganze kannst du mit einem Y-Kabel eventuell so deichseln, dass ihr bei der Probe zwar den Gesang hoert, er aber nicht bzw kaum hoerbar auf den Rechner kommt, abgesehen von der Gesangsspur (also die Spur die von der externen Gesangsbox kommt. Extern deswegen, weil diese isoliert wird.


    Das soll quasi simulieren, dass der Saenger vor der Tuer steht, oder halt isoliert vom Rest.

  • @ Jörn: Hää? Über das Mikro kommt doch dann trotzdem der ganze Lärm? Oder sehe ich das falsch?


    Edith meint: nein das siehst Du nicht falsch

    pbu: Ja, bei mir wurde bereits in früher Kindheit ein sog. Sixpack-Bauch diagnostiziert.
    Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und komme mir inzwischen gar nicht mehr so anders vor.
    Dazu beigetragen hat auch, dass ich mir über die Muskeln eine Fettschicht wachsen lassen habe.

    Einmal editiert, zuletzt von bathtubdiver ()

  • Hallo,


    die preiswerteste Lösung (Sänger vor die Tür) scheidet ja leider auch aus. Wenn ich mir das so alles mal durch den Magen gehen lasse ... Glas.
    Die Plexiglasnummer scheint die einzige praktikable Lösung zu sein.
    Ein anderer Raum wäre noch eine Idee, aber das wäre aufwändig.


    Mit einem anderen Mikrofon sehe ich da theoretisch wenig Erfolg, denn aus irgendeiner Richtung wird immer irgendetwas hinein geraten, es sei denn der Sänger ist sehr laut, hält sich das Mikrofon fast in den Rachen und das Mikrofon ist ziemlich unempfindlich. Eines, das dabei auch noch gut klingt, fällt mir aber nicht ein.


    Grüße,
    Jürgen


    P. S.: Motorradhelm schon probiert?


  • ... dann gibt es keine (!) technische Lösung und ihr müsst mit dem "Schmutz" auf der Gesangsspur leben!

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