Leise spielen aber trotzdem die eigenen Fähigkeiten nutzen?

  • Ich möchte mal eine Frage stellen und dann erklären warum:


    Was ist zu laut am Schlagzeug?


    Das gesamte Set oder nur die Snare?


    Erklärung: Wir hatten letztes Jahr einen Gig auf dem Tollwood Festival in München einem Zeltfestival mit gebotener Pegelbegrenzung (es sollte nicht über 90dB laut sein)


    Wir sind eine Rockband mit 3 Bläsern, 2 E-Gitarristen, Bass, Drums und Gesang und außer den Gitarren wurde alles abgenommen. Keine Zeit für Soundcheck.
    Nach dem ersten Set kam der Mischer zu mir und sagte die Snare sei viel zu laut (obwohl ich statt der 6,5" Stahlsnare "nur" die 4er JR Robinson Holzsnare am Start hatte).


    Obwohl er die Snare am Mischpult gemutet (ausgeschaltet), hatte war sie offenbar deutlich zu laut.


    Also hab ich ein Handtuch (welches man ja immer dabei haben sollte) zwischen Snare und Hängetom geklemmt, sodass etwa ein viertel bis ein drittel des Snarefelles mit dem Handtuch bedeckt war. Damit war das Problem behoben. Die Bespielbarkeit litt nicht und alle waren zufrieden. (BTW: ich hasse mit Rods zu spielen und nutze diese deshalb nur in einem einzigen Song aus soundtechnischen Gründen).
    Die Tom spielt man ja meist nur bei Breaks, die ja wohl eine gewisse DUrchsetzung brauchen - an dieser Stelle - und somit können die auch ungedämpft ein passendes Level haben; auch die BassDrum könnte man bei Bedarf mit etwas flauschigem auf moderateren SPL bringen...also KANN die Lösung recht einfach sein.


    Edith meint vielleicht war hier das Zelt schuld daran dass genau die Snare so durchknallte....

  • die snare ist das herzstück und soll sich auch durchsetzen, aber nicht nerven.


    je nachräumlichkeit ist das ding unendlichlaut, da kann man schon mit dämpfung abhilfe schaffen.


    auch bei seinem spiel gewöhnt man sich eine gewisse dynamik an. gerade wenn man meint man müsste sich bei der probe gegenüber den gitarristen,(die ja meinen das es immer nur krachen muss) sich durchsetzen zu müssen.
    bei dir kommen ja auch noch bläser dazu die auch richtig power bringen können.


    wenn man dann irgendwo spielen muss wo man etwas dezenter spielen soll,
    füllt man sich unsicher weil man es anders gewohnt ist, deshalb ist es wichtig
    ein gute kontrolle in sein spiel zu bekommen.


    egal mit welcher dynamik man spielt man darf eben nicht unsicher werden und
    und vor allem den groove nicht verlieren.


    ok wie kann man sowas üben. mal sessionmäßig mit anderen leuten zusammen spielen oder nach platte die man eben auf normale lautstäke stellt und versucht das mitzuspielen ohne es zu übertönen.
    rudiments grooves etc. mit dynaschen wechseln üben. mal leise mal lauter.


    auch viel die schwächere hand trainieren, so das man damit auch kontrolliert spielen kann.


    ich hoffe ich konnte etwas helfen
    LG
    drumtheater

  • Danke, aber ich habe meine "Snare-Story" eiegntlich für den Thrreadstarter gepostet um vielleicht licht ins dunkel zu bringen....falls "zu laut" eben nicht für alle teile des drumsets gilt.


    Vielleicht kann er ja mal seinen dirigenten fragen welche trommel zu laut ist....

  • genau das denke ich auch was steve geschrieben hat.
    Ich glaube bei eurer besetzung nie und nimmer das du insgesammt zu laut Spielst oder du bist einfach total Grobmotorisch ;) (nicht böse nehmen)


    Aber alle anderen haben schon recht, leise Spielen muss gelernt sein.
    Ich Spiele auch in mehreren Gemeinden und da darf man auch nicht einfach so Spielen das man den ganzen Sahl beschallt.
    Es gibt für`s erste mittel und wege. Probier sachen aus. Brauch das Set vielleicht neue felle? usw.usv.
    Und neben bei versuch du einfach drauf zu achten leise zu spielen irgendwann klappt das schon ;)


    Gruß,
    Dom

  • Also ich habe bei unserem Musikverein die Erfahrung gemacht, dass ich bei den Herren der älteren Generation grundsätzlich zu laut bin, egal wie leise ich eigentlich spiele.
    Wenns dann zu einer Diskussion kommt, stehen die jüngeren Musiker hinter mir, da sie selbst auch der Meinung sind leiser gehts mit einem normalen Schlagzeug fast gar nicht mehr...
    Musst dich einfach daran gewöhnen und dein Ding durchziehen.
    Was mir außerdem sehr geholfen hat, ist die Dynamikbreite zu vergrößern, also bei Piano noch krasser zurückfahren, dafür dann bei Forte auch noch ein gutes Stück drauf => da merkt man dann schön dass die eigentlich garkeine Ahnung haben, weil da plötzlich keiner mehr was sagt von wegen man wäre zu laut, obwohl man teilweise lauter als vorher ist...


    EDIT: Letztens war übrigens eine Probe, wo es mich auf einmal ziemlich genervt hat dass sie an einer Tour nur gemeckert haben. Ich habe dann einfach die Sticks zur Seite gelegt und mit meinen Fingern als "Stickersatz" weitergespielt. OK, davon abgesehen, dass man eigentlich im Kontext überhaupt kein Schlagzeug gehört hat, waren die anderen wenigestens zufrieden. :D


    lg
    Nils

    {brigens> Ein Kezboard/Treiber ist v;llig [berfl[ssig! :D

    Einmal editiert, zuletzt von sonorlite ()

  • matzdrum und trommelmann sagen das überdeutlich!!


    Leise und druckvoll ist eine Übungssache - wers nicht kann, muß es lernen!
    ...oder überhaupt lassen. Man kann selbst mit den Besen druckvoll spielen.


    Viele der anderen Antworten sind wieder nur ein Rumkurieren an den Symptomen, ohne das Grundübel anzugehen.
    Bei diesen Threads habe ich immer das Gefühl, daß hier Drummer mit Musikern diskutieren, wobei erstere nur die bescheide Welt des Drummings sehen wollen/können, zweitere den Blick fürs Ganze haben.
    Tja meine Herren, die Drums sind nicht der Nabel der Welt - und das ist gut so!



    Edit: Die Kunst am Big Band Schlagzeug ist vom ppp schlagartig ins fff umzusteigen und sofort wieder beim ppp zurückzusein - ohne was am Groove und am Druck zu verlieren.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

    Einmal editiert, zuletzt von Lite-MB ()

  • Manche Stilrichtungen verlangen eben auch ein dynamisches Spielen.


    Statt R L R L spielt man dann halt R R L L in den Fills und die kann man schon sehr leise machen - und fuer die Becken nimmst Sticks mit kleinen runden Koepfen, dann wirds auch nicht zu laut.


    Dass zu laut gespielt wird, kann in manchen Faellen auch an einer falschen Einstellung der Monitorboxen liegen.


    Wenn die vielleicht zu laut sind, dann spielt man als Drummer auch lauter, was in den vorderen Reihen dann natürlich zu laut ist - aber das ist ja ein fuer Drummer allseits bekanntes Problem. (Bei zu leisen Monitoren spielt man noch leiser - sonst wuerd man ja nix hoeren....eben.)


    LG

    Manfred

  • Zitat

    Original von Lite-MB
    Edit: Die Kunst am Big Band Schlagzeug ist vom ppp schlagartig ins fff


    Na einfach das spielen, was in den Noten steht. (Ausserdem - von ppp ins fff wird normalerweise im 1 Jahr gelernt!)


    LG

    Manfred

  • Zitat

    Original von Drumtheater
    ....ok wie kann man sowas üben...


    Stimme Dir vollkommen zu und die Antwort ist auch einfach: Genau DAS üben. Ich wette, dass gerade die Leuten, die Schwierigkeiten mit dem Leisespielen haben, mindestens 80% ihrer Übungszeit "laut" üben. Ist irgendwie nicht so verwunderlich, dass sie dann darin ungeübt sind ... bis hin zu der Meinung "das geht gar nicht".
    Ich spiele zuhause mindestens 60% "leise" ... eben weil es in etwa meinen Anforderungen entspricht ("laut" spiele ich eigentlich nur auf meinen Aufnahmen - und auch da nicht immer).



    Zitat

    Original von sonorlite
    Also ich habe bei unserem Musikverein die Erfahrung gemacht, dass ich bei den Herren der älteren Generation grundsätzlich zu laut bin, egal wie leise ich eigentlich spiele. ...


    Kleine Nebenstory: Ich habe mal an einem Workshop für "Kirchendrummer" ;) teilgenommen. Da meinte der Referent:

    Zitat

    Ich habe schon oft erlebt, dass Drummer sich mit dem ersten Eindruck selbst ein Bein stellen. Da steht dann der Kirchenchor (90% Frauen, Durchschnittsalter 55 Jahre) und schaut schon mit besorgtem Blick auf das Set; dann kommt der Drummer (meist 16jähriger langhaariger Junge), setzt sich ans Set, holt mit langem Arm aus ... und lässt die Sticks voll auf die Snare niederkrachen ! Das ist ein üblicher 'Kurz-Soundcheck', so wie Gitarristen mal kurz die Saiten oder Pianisten die Tasten anschlagen. Was bei Gitarre/Klavier aber von kaum jemandem wahrgenommen wird, dringt bei Schlagzeug durch Mark und Bein .... und zementiert das Vorurteil der Damen !
    Leute - danach könnt ihr eigentlich gleich wieder nachhause gehe und selbst dann wird man noch behaupten, ihr seid zu laut gewesen ! Das macht man nie wieder gut.


    Ich habe mir angewöhnt, extreeeeem leise anzufangen und nur auf expliziten Wunsch aller, ein klein wenig lauter zu werden - am Besten erst bei der nächsten Probe.


    Gruß,


    Simon2.

    Einmal editiert, zuletzt von Simon2 ()

  • Meine Verwunderung nimmt irgendwie immer mehr zu!


    Ich bin und war immer ein primitiver Haudrauf-Bolzen. Dank riesiger Amps, u.s.w. war das auch immer nötig. Dann kam plötzlich meine Prostituierten-Zeit mit Country & Western, mit Firmen-Feiern, in Zelten und Western-Saloons mit "leise" Essen, u.s.w. Es war die Hölle und ich hatte weniger Spaß und Technik, weil ich immer richtig "losrödeln" wollte und sich die Gäste effektiv beschwerten, vor allem wegen mir. Da half dann Anpassungsfähigkeit, denn wir spielten ja auch mal vor tausend Mann mit PA, Technikwechsel, andere Stöcke, Zurückhaltung,Übung, u.s.w.


    ABER:
    ich hatte mich auch nie als Profi-Musiker oder Schlagzeuglehrer bezeichnet und nach 2 Jahren hatte ich genug Kohle gemacht und die Schnauze voll und meinen Normaljob hatte ich ja sowieso.


    Deine Situation ist doch offensichtlich völlig anders und in Verbindung mit den anderen Threads zeichnet sich für mich immer mehr ein nicht zusammen passendes Bild ab...

  • Hallo,


    warum reden alle von professionell?
    Weder die Big Band noch deren Musiker sind offensichtlich Professionelle.


    1. Die Lautstärke ist egal, wenn es gut klingt.
    2. Ein zusammengewürfelter Haufen von Hobby-Musikern, Amateuren und Semi-Profis klingt nicht gut.
    3. Wenn es nicht gut klingt, empfindet man es als laut.
    4. Aus den Tröten kommt mangels Stütze nichts raus.
    5. Aus den Trommeln und Becken kommt auch und gerade bei Grobmotorik etwas heraus.
    6. Der Kapellmeister hat eine Ansicht, die zum MV passt.
    7. Der Trommler hat eine Ansicht, die zu einer Rockkapelle passt.
    8. Bei den Veranstaltungen ist es scheißegal, was wie gespielt wird, Hauptsache es stört nicht beim Saufen und Labern.


    Ergo: anpassen oder den Hocker frei machen.


    Ich als blutverkrusteter Amateur weiß, dass traditionelle Musikgruppen gegenüber Grobmotorikern, die sich eher in der Tradition von nicht schön, aber laut sehen, ziemlich empfindlich reagieren.
    Ich bewundere die Profis, die mit einer Engelsgeduld jeden Scheiß sauber, präzise und leise bedienen. Aber die werden ja auch dafür bezahlt. Ich würde es Schmerzensgeld nennen.


    Grüße,
    Jürgen

  • Ich bezweifle nach wie vor, dass es in diesem Fall wirkliche Kompatibiltätsprobleme vorliegen. Wie gesagt weitermachen und ein bisschen Mühe geben, dann wird das schon.


    Ich bin schon erstaunt, dass anscheinend viele Musiker auf die Lautstärke eines Schlagzeugs empfindliche reagieren. Okay, ist psychologisch vielleicht nicht sehr klug, wenn leiser erwartet wird, erstmal reinzusemmeln :D , aber insgesamt überrascht mich das schon.


    Grüße, Philip

  • tja, und mich überrascht, daß vor allem Drummer immer wieder Schlagzeug mit laut gleichsetzen!

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Ich sehe das Problem einfach darin, das durch übertriebenes "zurückpfeifen" durch Bandleader einem die komplette Spiellust genommen werden bzw man sich nicht SO einbringen kann wie man theoretisch könnte.... Das heißt die eigenen Fähigkeiten bleiben zurück...

    Signatur?

  • Zitat

    Original von Lite-MB
    tja, und mich überrascht, daß vor allem Drummer immer wieder Schlagzeug mit laut gleichsetzen!


    Es überrascht mich nicht, wenn Schlagzeuger ihr Instrument als laut empfinden. Schliesslich tragen viele von uns einen Gehörschutz am Set - nicht ohne Grund, wohlgemerkt.


    Zitat

    Ich sehe das Problem einfach darin, das durch übertriebenes "zurückpfeifen" durch Bandleader einem die komplette Spiellust genommen werden bzw man sich nicht SO einbringen kann wie man theoretisch könnte.... Das heißt die eigenen Fähigkeiten bleiben zurück...


    Das ist wieder die Sache mit dem Unterschied zwischen Trommlern und Musikern, die mit der Sicht auf sich selbst oder das große Ganze, wie weiter vorne jemand treffend bemerkte. (Lite-MB)



    Nils

  • Zitat

    Original von nils


    Es überrascht mich nicht, wenn Schlagzeuger ihr Instrument als laut empfinden. Schliesslich tragen viele von uns einen Gehörschutz am Set - nicht ohne Grund, wohlgemerkt.


    Nils



    Ja und wenn ich bei Gigs mit ner Peltor Gehörschutzkapsel anmarschier guckt mich die halbe BB doof an...^^


    Obwohl ich komischerweise mit diesen Schutzkapseln allgemein leiser spiele, da ich ja mich bzw mein Set deutlicher im Gegensatz zum Rest höre und "bassiger"...

    Signatur?

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan ()

  • Zitat

    Original von Stefan
    Ja und wenn ich bei Gigs mit ner Peltor Gehörschutzkapsel anmarschier guckt mich die halbe BB doof an...


    Naja, Mickeymäuse sind auf der Bühne auch etwas übertrieben, aber kleine Stöpsel sind nicht verkehrt.


    Die Spitzenimpulse einer Trommel können ganz schön heftig für die Ohren sein.


    Nils

  • Ich habe halt mit "kleinen Stöpsel" (Alpine Hearsafe zb.) nicht die Klangempfindung wie mit den Kapseln, ich finde das das Set mit Mickey auf dem Kopf "besser" klingt, "basslastiger" , das führt dann bei mir dazu das ich leiser spiele

    Signatur?

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