Leise spielen aber trotzdem die eigenen Fähigkeiten nutzen?

  • Leise klingt natürlich anders. Richtig leise mit Heel-Down und so geht bei mir auch nur eingeschränkt, ist bei uns aber auch nicht oft gefragt :) . Wenns rocken solle, brauch man auch Power.
    Was nicht heißen, soll, dass das nicht leise ginge. Und kleine Kessel würden das natürlich ganz gut unterstützen.


    Ich frage mich allerdings was jetzt genau das Problem ist. Es ist ja schon eine amtlich große Formation und da sollte das Set doch jetzt nicht wirklich ein Problem sein. Viele alte BB-Drummer haben ja zum Teil auch große Trommeln gespielt und waren nicht alles Leisetreter.


    Grüße, Philip

  • Nun, um genau zu sein gibt es DIE Rods-Stimmung nicht. Deshalb steht auch nicht im Buch: mache es so oder so.


    Aber es gibt, je nach Art der Rods, die man verwendet, einen Punkt, an dem die Trommeln besonders gut auf die Besonderheiten des Verhaltens der Rods reagieren => max. Sensivität für Rods. Der ist woanders als bei Sticks, aber meist ganz gut geeignet für Besen.


    Das Buch ist auch keine Anleitung nach Arte eines Kochrezeptes. Du findest darin grundlegende Verfahren, wie du dir den Sound deines Sets (oder anderer Trommeln) erarbeiten kannst.
    Das wichtigste beim Stimmen ist das Gehör und das musst du entwickeln, damit es das Stimmen richtig funktionieren kann.
    Also kein Fisch, sondern eine Anleitung zum Angeln.


    Nils


    Edit:
    P.S.: mal ganz abgesehen davon beeinflusst die Art, wie (auch wie sensitiv) dein Set auf die Spielweise reagiert, wiederum deine Spielweise.

  • Wie nichts? Auf den Leader bezogen, also isser der Sänger?


    Na, wenn ihr ja dann doch ne Klampfe mithabt und wenn ich mir das Bild so ansehe, also klar, muß man nicht aus Leibeskräften spielen, aber "normal" sollte drin sein...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Hi stefan!


    Zitat

    Das ist ja das Problem... Es soll rocken... Wir spielen auch in 3000 Mann Zelten Samstags von 19 Uhr bis 2 Uhr ..... Er möchte ja auf der einen Seite Rock, andererseits das ganze in nem gewissen Lautstärke-Rahmen...

    Dann musst Du genau das üben- manchmal kann es so einfach sein ;) . Und das kann man schaffen, denn das "Rockgefühl" kannst Du auch dann haben, wenn Du leise spielst.


    Demgegenüber steht dann das "Oh Mann, ich möchte aber lieber laut spielen, weil ich dann besser ins Spiel komme".


    Da hilft es, wenn man sich dann sagt: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.


    LG

  • ehm, was machst du denn wenn du als staatlich geprüfter schlagzeuglehrer von einem schüler sowas gefragt wirst ?
    "druck" und "lautstärke"sind zwei verchiedene parameter die zunächst einmal unabhängig voneinander sind. man muss je nach band und location anders spielen. auch wenn es immer das selbe stück ist. in einem fussballstadion kann man sich die fette tommrolle genauso klemmen wie im pianotrio. das heisst: wen der leader sich reduzierte lautstärke wünscht reduzierst du die lautstärke. sollten dann bestimmte fills nicht funktionieren spielst du die eben nicht. man kann aber trotzdem auch rimshots leise spielen. man kann seine trommeln anders stimmen. man kann andere stöcke nehmen. alles das mus man üben bzw. erfahren.

  • also wichtig ist natürlich auch die dynamik innerhalb eines songs. meiner meinung nach dürfen bestimmte stellen ruhig laut sein und ordentlich krachen. dafür müssen andere stellen eben wieder leise sein. du solltest halt nicht jedes lied in der selben lautstärke von vorne bis hinten spielen.
    ich spiel auch in ner bigband und da sind die bläser teilweise so laut, dass ich da schon richtig krass knüppeln müsste um zu laut zu sein.
    vielleicht musst du ja auch nur ein bischen leiser spielen. aber das leise "grooven" muss man tatsächlich üben.
    mir gings gestern in der probe übrigens ähnlich. da sagt der saxophonist zu mir, dass der mittelteil von "heartland" diesmal richtig gegrooved hat und kurz danach kommt unser bandleader und meint, dass ich zu laut war... denen soll mans recht machen ;)

  • Zitat

    Original von Stefan
    Two Stroke


    Das heißt du bist der Vollen Meinung das das ALLES mit ÜBEN geht? Grooven, schnelle Fills usw in "leiser" Lautstärke???


    Woher nimmst du die Sicherheit ?



    Vermutlich hat sich die Antwort mitterweile erledigt, aber: Ja, das geht. Ich praktiziere das regelmäßig. ;)


  • Wenn ich das richtig sehe steht da im Hintergrund noch einer herum mit einer Stromgitarre!? Und dann noch 3000 Leute im Zelt? Egal wie laut Du da spielst, da hört dich ja keine Sau!!


    Frag den Bandleader mal, ob er noch alle Latten am Zaun hat.


    Ich kaufe mir doch auch keinen Porsche um dann einen Käfermotor einzubauen und versuch dann auch noch ein Rennen gegen nen anderen Porsche zu gewinnen!!

    Mein Arbeitsplatz


  • drumloop:


    Zitat

    Frag den Bandleader mal, ob er noch alle Latten am Zaun hat.


    Sehr diplomatisch :rolleyes: - vielleicht möchte der nicht, das das ganze Zelt beschallt wird, weil der Veranstalter sagt: Jungs, 10 Reihen von der Bühne entfernt sollte eine gepflegte Unterhaltung möglich sein- OHNE SCHREIEN!


    Da schon mal dran gedacht? Tanzmusik und Rockmusik sind nun mal zwei verschiedene Paar Stiefel.


    LG

  • Bei uns gab's in der Bigband die Lautstärke auch, bei uns sind aber definitiv die Trompeten so laut, dass man da auch ein bisschen reinhauen darf, und wenn die Saxophone die Melodie spielen, da geht man halt weit zurück. Aber wenn wir TowerOfPower spielen oder von der PhilCollinsBigband, da sehen alle ein, dass Schlagzeug wichtig ist und da darf auch schon mal was kommen. Eben, dafür ist es dann beim Saxsolo oder so wieder umgekehrt.


    Spielt ihr eigentlich abgenommen in sonem Zelt?

  • Hey Max!


    Das hat nicht unbedingt immer nur mit Lautstärke zu tun, sondern auch mit dem Empfinden der Leute.


    Beispiel:


    Die Tanzband spielt Kölsche Karnevalsschlager, alles tanzt und findet es toll. Jetzt schwenken die um und spielen in unveränderter Lautstärke Summer of 69 und Smoke on the Water.


    Nach zwei Takten sind die ersten vorne und beschweren sich: "Die Musik ist zu laut!"


    Übrigens dieselben, die gerade noch getanzt haben. Schon viel zu oft selber erlebt :rolleyes: .


    Das Leben ist nun mal nicht fair!


    LG

  • Hm, also ich denke schon, dass die Location das maßgeblich beeinflusst: Aber einer gewissen Raumgröße und einer bestimmten Anzahl Menschen und einem bestimmten Grundpegel wird das Set garnicht als laut wahrgenommen. Vielleicht will das Publikum ja auch einen rockenden Drummer bei Rocksongs?


    Wobei es hier auch nicht ums Publikum, sondern um den Bandleader und der sollte das doch abstrahieren können.

  • Danke für die zahlreichen Antworten :)


    Wie gesagt, ich sehe es nicht ein im 3000Mann Zelt Summer of '69 mit Rods zu spielen, das klingt ja nich wirklich toll. Ich bin eh momentan ein bisschen auf dem "covern nah am original" Trip, ich denke das wenn ich in nem Song andere Fills bringe (auch anstelle bekannter), die Leute und die Songqualität darunter leiden... Weil die Menschen es halt nur im "Original" kennen...

    Signatur?


  • Wenn der Bandleader möchte, dass sich die ersten 10 Reihen unterhalten können, erreicht er damit, dass die hinteren Reihen garnichts hören von seiner Musik!
    Umkehrschluss = er "beschallt" das Zelt von hinten, was auch wieder keinen Sinn machen würde, oder?

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