Da ich zu Weihnachten von meiner Frau eine Roland KD 120 bekam,und von der nicht wissenden Verwandtschaft eine KD 1012 konnte ich beide versionen sehr gut testen.
Gleich eines vorweg die Roland ist um längen besser in der Verarbeitung.
Zum Thema: Als ich das Paket der 1012 öffnete viel mir gleich eines Positiv auf,und zwar das ein sehr massiver und schwerer Ständer die Bass Drum hält. Zwar ist die Halteplatte für die Fußmaschiene getrennt vom Ständer aber wenn man die Bass daran schraubt hält dieses alles wunderbar und sehr massiv.
Als ich dann die Bass aus dem Karton nahm viel mir direkt auf das es sich schon um ein sehr fragwürdiges Haltesystem handelt. Und zwar befindet sich rechts und links ein Halter der oben und unten durch die Stimmschrauben gehalten wird. Und damit dieser auf den Schrauben nicht hin und her rutschen kann, muss man alles soweit festziehen bis sich von der anderen Seite die Gewindehülse gegen den Halter drückt.
Dadurch hat man natürlich nicht die Möglichkeit großartig die Fellspannung zu verändern. Allerdings befinden sich auch noch oben und unten zwei Böckchen mit Stimmschraube.
Als ich dann anfing die Schrauben an zu drehen stieß mir sofort sehr sauer auf das dieses sehr schwer gängig war. Leider konnte ich auch nur 3 Schrauben bis zum richtigen Punkt anziehen,da die vierte sofort versagte und in der Gewindehülse durch drehte. Also habe ich da ich diese speziellen Hülsen nicht habe erst einmal das Gewinde nach geschnitten und eine neue Schraube eingesezt.
Es konnte also alles montiert werden und das erste probespielen stattfinden.
Vom Spielverhalten war ich sehr angenehm überrascht,da es wirklich sehr authentisch und leise war. Nicht wie bei den Roland der harte aufschlag durch den innenligenden Schaumgummiekern.
Allerdings merkte ich sofort das dieser sehr wichtig ist , da ich bei fast jeden Tritt einen Doppeltrigger hatte. Also stellte ich am Mask Time den wert höhr ein, in der Hoffnung es würde sich etwas ändern. Aber es änderte sich garnichts, auch nicht wenn ich den Threshold wert etwas hör gestellt habe. Dadurch habe ich dann nur erreicht das es sehr viele fehltrigger gab. Dieses allerdings schon ab einen Wert zwei. Man muss den Threshold auf null stellen sonst hat man Fehltrigger ohne Ende.
Ich überlegte mir wie ich auch so einen Schaumgummiekern einsetzen könnte. Da sich auf der Rückseite ein Mash resofell befindet hat man auch nicht gerade die besten halte Möglichkeiten. Ich bin aber erst einmal im Baumarkt um überhaupt einen Passenden Schaumgummiekern zu finden. Dieser durfte ja auch nicht zu hart sein. Und siehe da genau das was meinen Vorstellungen entsprach war dort im Regal. Ich musste es nur in der Länge etwas kürzen. Jetzt ist nur die Frage des haltens.Auf dem Weg zur Kasse kam ich am Regal für Klebstoffe vorbei,und da fand ich die Lösung. Ich suchte mir einen Kleber der Schaumstoffe und Gewebe klebt,da ja so Kleber wie Pattex oder UHU den Schaumstoff angreifen würden.
Zu Hause machte ich mich dann direkt an die Arbeit die gesammte Bass aus einander zu nehmen. Mir graute schon wieder vor den Schrauben weil ich ja wusste wie schwer diese sich drehen lassen. Aber es ging sehr gut,und ich konnte den Kern auf dem Resofell aufkleben. Zusätzlich wird er ja noch durch den Gegendruck des Schlagfells gehalten.
Beim zusammenbau ging mir dann allerdings die nächste Schraube kaputt,obwohl ich vorher alle gut gefettet hatte. Aber diese Schrauben und Hülsen sind auch nichts wo man an Qualität auch nur annährend denken könnte. Ich hatte aber noch eine ersatz Schraube, so das ich alles wieder gut zusammen bauen konnte.
Der schaumgummiekern saß auch super feste, so das ein neuer Test sofort folgen konnte. Und siehe da es gab keine Doppeltrigger mehr,und fehltrigger blieben auch ganz aus. Das Spielverhalten würde ich jetzt genau so einstufen wie bei den Roland KD 120. Und da ich ja beide habe, konnte ich ja auch mal den Trittschall vergleichen. Da würde ich sogar sagen das die Millenium etwas leiser ist. Allerdings befinden sich auch auf beiden Seiten nur einlagige T- Drum Felle.
Die Einstellwerte sind auch sehr unterschiedlich. Ich kann bei dem Roland bass den Threshold auf 7 stellen, und habe gar keine Fehltrigger. Während dessen ich die Millenium auf null einstellen muss. Und auch im Mask Time muss ich den Wert hör setzen als bei der Roland Bass. Alle einstellungen beziehe ich auf das TD8.
Fazit: Wer wenig Geld ausgeben möchte, der ist mit der Millenium eigentlich gut bedient. Allerdings muss man diese umbau Maßnahmen durchführen. Und am besten man hält sich schonmal ein paar ersatz stimmschrauben parat,da die Original Schrauben absoluter Schrott sind.
Zu einem Langzeit test bin ich noch nicht gekommen. Ich hatte in letzter zeit sehr viel Studioarbeit zu erledigen. Aber da habe ich meine Roland Bass eingesetzt.