Ich neige mal dazu meinen Vorrednern Recht zu geben. Ich würd Dir dann einfach dazu raten, ein anständigen Beruf zu erlernen, der Dich zeitmäßig in keiner Phase (Lehre/Studium/Berufsalltag) über Gebühr belastet und Dir somit immer Zeit für die Musik läßt. Dadurch hast Du die Möglichkeit, Dir ein, zwei gute Bands aufzubauen, z.B. eine Coverband und wenn Du "intellektuell" sein willst noch was progressives mit eigenen Songs a la Dream Theater. Dann kannst Du jeden Wochenende auf Tour gehen, hast Spaß weil Du genau die Musik machst die Dir gefällt und verdienst noch den einen oder anderen Euro, der Dir zumindest mal Dein Hobby gegenfinanziert.
Berufliche Möglichkeiten???
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In Frankfurt gibt es das nicht,
Ähm, wat?
Das war die Prüfung, vor der ich in Frankfurt am meisten gezittert habe.@Threadstarter:
Da Du ja Abitur machst plädiere ich für Musiklehrer an Gymnasien.
Vorteile:1. Du bekommst sofort eine Stelle, weil es zu wenige davon gibt.
2. A 14! (Das kann aber noch mehr werden!)
3. Beamter mit privater Krankenversicherung (Chefarzt usw.)
4. Bei einer halben Stelle wirst Du bei immer noch ausreichendem Gehalt genug Zeit haben, Deinen anderen Hobbies nachzugehen wie: Studio Drummer, Rock, Big, Pop, Salsa, Metal, Punk, Rythm and Soul Band; Trommeln bauen, Politiker (Ich kenne persönlich Land- und Bundestagsabgeordnete, die als Lehrer angefangen haben) werden oder was sonst noch es alles gibt.Nachteile: Wenn man nicht mit Kindern umgehen kann, bekommt man auf Dauer Magengeschwüre oder Ähnliches.
Gruß Latin
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Ich denke auch, dass es drumdidis Post sehr gut dargestellt hat.
Nett, dass man mich als möglicherweise kompetente Person in dieser Frage in betracht gezogen hat, aber ich habe viele Dinge nicht getan, die ein "Berufsschlagzeuger" eigentlich so gemacht haben sollte.
Ich habe weder Schlagzeug studiert, noch in allen Bands gespielt, die sich mir geboten haben, ich habe nie Musik gespielt, die ich nicht mag.
Ich bin musikalisch äußerst sensibel und daher war für mich klar, dass ich meinen Lebensunterhalt nicht mit Tanzmucke und Hochzeiten bestreiten wollen würde.
Ich war immer "nur" extrem begeisterter Trommler und hatte das Glück, Dietmar Hussong zu begegnen, in dessen Drum-Schule ich jetzt als selbständiger Schlagzeuglehrer arbeite. Ich hatte also großes Glück, nach meinem (Nicht-Musik-) Studium die späte Chance zu bekommen, vom Trommeln leben zu können. Außerdem mag ich das Unterrichten sehr.
Und jetzt kommen wir zum Punkt, denke ich. Es gibt keine Patentrezepte, wie man professioneller Musiker wird, auch wenn die Vitas der "Großen" das suggerieren.
Folgende Möglichkeiten gibt es:
1. mit der Musik, die man mag, ein Millionenpublikum zu erreichen und davon langfristig und gut zu leben. Der Rockstartraum. Wie die Chancen da stehen, kann sich jeder selbst ausrechnen.
2. als Studiotrommler zu überleben. Das Niveau ist sehr hoch und die Jobs teilen sich die immer gleichen Leute, die nur davon auch nicht überleben könnten. Aber auch hier ist nix unmöglich. Vielleicht eröffnet nebenan ein Studio, man geht hin und trommelt ab da sämtliche Alben ein. Wer weiss? Ist aber nicht allzu wahrscheinlich.
3. als Drumlehrer arbeiten. Wer nett drauf ist, eine gute Vermittlungsgabe besitzt und die nötigen Räumlichkeiten hat, kann das versuchen. Wer jedoch auf dem Land wohnt, wird es auch da schwer haben, zu überleben. Allgemein gilt jedoch: der Markt boomt. Viele Eltern lassen ihre Kinder heute trommeln und trommeln auch selber. Trommeln ist gerade sehr "in".
4. als Instrumentenbauer arbeiten. Hmm, ich kenne Gabriel (Lunar) und wenn ich mir deren Fachwissen, Erfahrung und Kontakte in alle Welt ansehe...schwierig. Kann dazu aber nicht zuviel sagen. Stegner hat zB noch einen Hauptberuf, soweit ich weiss.
Das Wichtigste ist die Begeisterung und der Wille, das zu machen. Man muss sich einfach einige essentielle Fragen stellen, die davon abhängen, wo man gerade steht und was man möchte. Wer der typische Sideman-Drummer werden möchte, ein "Miet-Schlagzeuger" sozusagen, der sollte sich auf ein entbehrungsreiches, musikalisch nicht immer ausfüllendes und von Rückschlägen bestimmtes Leben einrichten. Beziehungsmäßig ist sowas auch nicht gerade förderlich, denn die meisten Gigs passieren abends am Wochenende. Eine geregelte Zeitplanung ist zumindest am Anfang auch nicht möglich.
Aber auch hier gilt: wer das will, für den ist es der beste Job überhaupt!
Übrigens ist mein Kollege Andy Lindner ein Paradebeispiel für eine derartige Entwicklung, der macht nämlich alles: Studio (die Drumheads-CD zB), viel Livespiel (momentan das Robin Hood Musical in Berlin) und Unterricht (in Hannover und in Bremen). Allerdings hat der auch schon mit 12 Jahren angefangen damit und es war keine abrupte Berufsentscheidung.
Ich sag nur: man soll alles versuchen, wenn es nicht klappt, macht man sich später wenigstens keine Vorwürfe, es nicht mal versucht zu haben. Man muss seinen eigenen Weg gehen.
lieber Gruß
max -
Zitat
Ich würd Dir dann einfach dazu raten, ein anständigen Beruf zu erlernen, der Dich zeitmäßig in keiner Phase (Lehre/Studium/Berufsalltag) über Gebühr belastet und Dir somit immer Zeit für die Musik läßt.
Nenn mal bitte nen Beispiel-Beruf.
Also ich muss Didi auch recht geben, klar ist der Markt von mittelmäßigen Musikern (wie mich :D) übersättigt. Aber ich komm gut klar, habe demnächst auch eine kleine Familie zu ernähren und bin optimistisch gestimmt. Andererseits mache ich Musik seit ich 4 Jahre alt bin, es gab bei mir auch nicht so wirklich viele Alternativen. Ich habe damals das Studium am D.I. gemacht. Das hat mich wirklich weitergebracht. Man lernt als Musiker auch vor allen Dingen durch's machen. Desto mehr Stilistiken, Gigs du spielst, umso weiter wirst Du kommen, es ist ein stetiges Ding, das finde ich auch so reizvoll daran. Klar, ich gebe viel Unterricht, aber das mache ich gut und gerne. Und das tausend mal lieber als täglich in einem Büro zu hocken.
OllegMcKurde
Ich denke alles in allem sind es ca. 4 Faktoren1. Kannst du spielen, unterrichten, also das tun was gerade gefordert ist...
2. bist du kompent, pünktlich, zuverlässig, kein Egomane usw.
3. Hast Du Beziehungen (darüber geht fast alles) aber meistens auch nur wenn du Punkt 1 und 2 erfüllst
4. Was hat du für Ansprüche, auch in materieller Hinsicht, kommst Du damit klar mal wenig Kohle zu haben, etc...Finde für Dich heraus , ob Du noch andere Stärken/ Interessen hast. Profi heißt ja immer nur, damit sein Geld zu verdienen. Und das auch schon lange bevor es irgendwelche Jazz- Hochschulen gab.
Viele Grüße
Christoph
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hatten wir die wichtig(st)e charaktereigenschaft "kein arschloch sein" schon erwähnt?
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Zitat
Original von Sirom
hatten wir die wichtig(st)e charaktereigenschaft "kein arschloch sein" schon erwähnt?Teilweise: "3. als Drumlehrer arbeiten. Wer nett drauf ist..."
lg
max -
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Zitat
Original von Sirom
hatten wir die wichtig(st)e charaktereigenschaft "kein arschloch sein" schon erwähnt?very wichtig!
Und nicht nur nicht ein Arschloch oder nett sein, wie Luddie es sagte, sondern ein geselliger, kontaktfreudiger und zuverlässiger Vertreter der Spezies Mensch sein.
Der Musiker lebt von Netzwerken. Wer kein Teil des Netzwerkes ist, der ist arm dran.Nicht nur die Studioszene, ist wie bereits erwähnt, ein mehr oder weniger geschlossenes Netzwerk, wo immer die gleichen Leute tätig sind bzw. nur der was einspielt, der jemanden kennt, der jemanden kennt.
Auch die liebevoll genannte"Mietschlampen"-Szene (also hinzugemieteter Live Trommler z.b.) ist ein recht geschlossener Zirkel. Da trifft man immer wieder die gleichen Gesichter.
Die Messen/Clinic Szene ist auch so ein Netzwerk und wenn es um gut bezahlte Unterrichtsjobs geht, so werden auch die meist innerhalb des Netzwerkes vermittelt. Schick mal Blindbewerbungen an Musikschulen und du wirst feststellen, das du kaum eine Chance hast, einen Job zu kriegen, selbst wenn eine Stelle frei sein sollte.
Läuft fast alles über Empfehlungen und Vitamin B.Übrigens nicht falsch verstehen: ich will hier Musik als Beruf nicht schlecht machen und den Eindruck erwecken, es sei unmöglich diesen Weg zu beschreiten. Mach den Kram ja selber schon seit fast 20 Jahren. Ich will nur ein möglichst realistisches Bild zeichnen, wie es sich in den Jahren für mich so dargestellt hat und was im Gespräch mit anderen Musikerkollgen (auch Profis) so rüberkommt. Es ist ei hartes Geschäft, ob mit oder ohne Ausbildung, ob reichlich mit Talent gesegnet oder mässig talentiert.
Wer Überzeugungstäter ist, der macht es sowieso.
Ich für meinen Teil bin eigentlich recht glücklich, diesen Weg gegangen zu sein, wobei ich allerdings den Preis dafür in der nicht Verwirklichung meiner privaten Träume bzgl. Beziehung/Familienwunsch gezahlt habe.
Wenn man halt ständig auf Achse ist, ein völlig unstetes Leben mit Aufs und Ab führt, ist für eine Frau meist nur zeitweise "sexy"und da die Richtige zu finden, die dauerhaft an deiner Seite bleibt, ist meines Erachtens noch viel schwerer als das Musik Business in den Griff zu kriegen...
Das ist ein Aspekt, wo ich heutzutage, etwas älter und abgebrühter, ganz anders zu stehe als noch mit 20, wo ich an so etwas gar nicht gedacht habe.
Ich kenne leider mehr Musiker mit gescheiterten Beziehungen als glücklich vereint lebende...
Und irgendwann findet man den gesteigerten Sex Appeal durch den Musikerstatus und die entsprechenden Girls nach der Show auch nicht mehr so interessant...
Da bleibt von Sex, Drugs & Rock'n'Roll nur noch das letzte übrig (aber deswegen hat man mit dem Kram ja auch angefangen, oder?) -
Zitat
Original von chrís beam
Nenn mal bitte nen Beispiel-Beruf.Also:
- Selbständiger Handwerker ohne Angestellte. Der könnte sich prinzipiell nur so viel Arbeit ziehen, daß es ihm Montag bis Donnerstag reicht und er ab Freitag Musik macht. Ist schwierig, geht aber wenn man nicht unbedingt reich werden will.
- Lehrer. Auch wenn ich nicht die Meinung teile, daß Lehrer zu wenig arbeiten (komme aus einem Lehrerhaushalt und weiß, daß Lehrer auch locker ihre 45h / Woche haben können), so steht jedoch fest, daß die Zeiteinteilung gerade nachmittags / abends flexibler ist und natürlich 12 Wochen Ferien schon ungeahnte Möglichkeiten bieten. Welcher Arbeitnehmer hat schon 6 Wochen Urlaub im Sommer ? Wer kann schon bei einem relativ hochdotierten Job (Lehrer verdienen gut) einen halben / dreiviertel Lehrauftrag annehmen, und das alles mit der Option auf eine Vollzeitstelle wenn man will ?Nicht Beispiel-Berufe:
- Alles Medinzinische
- Bäcker
- Jegliche Schichtarbeit
- Polizei -
Ihr zerstoert grad meine Traeume....
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Zitat
Bekannter von mir ist Spängler und verdient jetzt einiges durch den Verkauf seiner selbstgebauten Snares. Keine Ahnung was ein Spängler genau macht aber irgendwie kann er mit Messing gut umgehen und daraus Kessel bauen. Ist wohl aber definitiv eher was für Hauptschüler
........so ein Arschloch!
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Ist ein Vorurteil!
Ich kenne ein paar HS die eine Lehrere als kaufmänner Machen! Hauptschüler sind nicht immer dumm! Sondern meistens nur faul
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In der heutigen Zeit kann man eigentlich fast nur abraten, den Weg zum Profi einzuschlagen.
Das hier sind jetzt einfach mal reine Spekulationen meinerseits.
Der Arbeitsmarkt unterliegt immer Schwankungen, nehmen wir z.B. den Beruf des Lehrers. Gesucht werden zur Zeit überwiegend Naturwissenschaftler etc.
Scheiden viele ältere Lehrer aus, werden auch wieder andere Stellen frei.
Renteneintritt liegt bei zur Zeit 65 Jahren. In vielen Berufen auch anders. HAndwerker gehen früher in Rente. Es ist abzusehen, wann man eine Ausbildung beginnen sollte, wann viele Stellen freisein werden und wie hoch die Einstellungschancen liegen.Bei Musikern ist das nach meiner Vorstellung etwas anders. Wenn man an einer Musikschule unterrichtet geht man natürlich auch irgendwann in Rente, aber hört man als Musiker wirklich irgendwann auf?!
ICh denke nicht, man spielt, bis man stirbt, tritt auf, solange es geht, übt, solange man die Stöcke halten kann.
Und der Markt ist nunmal unglaublich voll. Drumdiddi hat das sehr schön ausgeführt.
--> Eine Entspannung der MArktlage ist nicht in Sicht. -
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Original von nacho-muchacho
Bekannter von mir ist Spängler und verdient jetzt einiges durch den Verkauf seiner selbstgebauten Snares. Keine Ahnung was ein Spängler genau macht aber irgendwie kann er mit Messing gut umgehen und daraus Kessel bauen. Ist wohl aber definitiv eher was für HauptschülerJa definitv, genauso wie Goldschmied und Restaurateur oder das andere verlumpte Handwerkspack. Nur als Musikwissenschaftler/Philosoph kannst du was erreichen und verdienst damit dann auch die ganz dicken Moneten (*lachkrampf bekomm)
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Original von DukeNukan
Renteneintritt liegt bei zur Zeit 65 Jahren. In vielen Berufen auch anders. HAndwerker gehen früher in Rente.Ach so? Also ich kenn viele, die auch noch mit 67 und 70 taeglich 12 Stunden arbeiten. Ich kenn aber auch viele, die es aus gesundheitlichen Gruenden nicht mehr machen konnten, Das war nicht deren freiwillige Entscheidung....
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Original von drummertarzan
Was handfestes: Ne Lehre bei Sonor...Das interessiert mich! Welche Aufgaben hat man da, was bekommt man angelernt? Wiesst du näheres?
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Original von drummertarzan
Ach so? Also ich kenn viele, die auch noch mit 67 und 70 taeglich 12 Stunden arbeiten. Ich kenn aber auch viele, die es aus gesundheitlichen Gruenden nicht mehr machen konnten, Das war nicht deren freiwillige Entscheidung....
Ich zitiere mich selber
ZitatDas hier sind jetzt einfach mal reine Spekulationen meinerseits.
Als das Renteneintrittsalter angehoben wurde, gab es eine große Diskussion, die damit gelöst wurde, dass das Rentenalter bei Leuten, die körperliche hart arbeiten niedriger liegt, meines Wissens nach bei 60.
Generell gehen die Leute mit 60 in den Ruhestand. Viele arbeiten nebenher weiter, aber das ist ja eine eigene Entscheidung.
Das war aber auch nicht das Hauptaugenmerk meines Posts. Ich wollte klarmachen, dass der Markt der Musiker nicht wirklich frei wird, weil die Leute einfach bis "zum Ende" spielen.Jsut my 5 cents
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Original von Skyline
Das interessiert mich! Welche Aufgaben hat man da, was bekommt man angelernt? Wiesst du näheres?
Mal da nachfragen?Hilft immer, wenn man sich selber kuemmert.....macht ausserdem den besseren Eindruck.
@Duke:
Nicht spekulieren. Fakten, ok? Du hast Poscht -
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Original von nacho-muchacho
Vielleicht würde es ihm Spaß machen, bei Thomann in der Drumabteilung den Kids zu erklären, das Joey Jordison NICHT cool ist und sein Set nicht das non-plus-ultra oder den aufgeblasenen Semi-Pros das Ego zu streicheln?
Würde mich freuen, euer Majestät, wenn Sie mir eine PM zukommen lassen könnten, die ich dann sofort ungelesen löschen werde, da mich bei höchst druchlauchten Personen wie Ihnen jedes mal das Bedürfnis überkommt, jemandem körperliche Gewalt anzutun.
zuuuu geil... zuu geil,echt
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Original von DukeNukan
Das hier sind jetzt einfach mal reine Spekulationen meinerseits.
Der Arbeitsmarkt unterliegt immer Schwankungen, nehmen wir z.B. den Beruf des Lehrers. Gesucht werden zur Zeit überwiegend Naturwissenschaftler etc.
Scheiden viele ältere Lehrer aus, werden auch wieder andere Stellen frei.
(..)Bei Musikern ist das nach meiner Vorstellung etwas anders. (...)
Und der Markt ist nunmal unglaublich voll. Drumdiddi hat das sehr schön ausgeführt.
--> Eine Entspannung der MArktlage ist nicht in Sicht.Genau! Es sei denn, er wird kein Berufsmusiker, sondern staatlicher Musiklehrer (also nich privat und an Musikschulen...), dann trifft wieder das zu, was du zu den Naturwissenschaftlern gesagt hast. Da findet man dann ne Antstellung. Das Problem hierbei ist nur, dass man etwa den gleichen Aufwand beim Studium hat wie ein Berufsmusiker (Orchestermusiker z.B.) und auch auf ähnlichem Niveau spielen können muss und dazu noch den ganzen Pädagogik/Didaktik-Scheiß und ein zweites Unterrichtsfach (Englisch, Mathe, Deutsch,...) studiert.
Da sollte man sich echt fragen, ob einem der Aufwand recht ist. Wenn man sowieso eher aus der Ecke "ich spiel lange Zeit Metal in Bands" kommt, dann kann man auch Lehramt mit anderen Fächern studieren und hat nicht die riesigen Anforderungen, die ein Orchestermusiker hat. Hat den Vorteil, dass man später ein sicheres Einkommen hat (Wie HR schon sagte). Musik machen kann man in Workshops und freiwilligen AGs mit Schülern immer noch oder eben privat als Hobby. (PS: du kannst sogar z.B. Deutsch und Englisch auf Lehramt studieren und als Beifach Musikwissenschaft. Dann hast du wenigstens noch ein Bisschen was Musikbezogenes dabei, aber eben auf Schmalspur).Mit dem Handwerk ist es so ne Sache, du bist schneller fertig mit der Ausbildung, hast sofort eigenes Geld (naja als Student eventuell BAföG, aber das musst du ja zurückzahlen), aber je nach Branche findest du vllt. auch keine Arbeit nach der Lehre, oder musst bis zur Frühverrentung trotzdem noch schwer körperlich weiterarbeiten, obwohl du eigentlich körperlich nicht mehr kannst und wegen unbezahlten Überstunden 4-5 Stunden Schlaf pro Nacht kriegst. Naja, als Arbeitsloser kann man auch weiter seiner Musik nachgehen, aber meistens gibt es einem ja doch ein besseres Gefühl, wenn man das Geld selbst verdient hat... und es kommt wie gesagt darauf an welches Handwerk du erlernst. Kannst ja auch ne Bänkerlehre machen.
Kafka hatte auch sowas wie nen Bürokob und halt Abends und Nachts an seinen Werken gearbeitet, die heute zur Weltliteratur gehören. Charles Ives, ein amerikanischer Komponist, hat eine Banklehre gemacht, dann mit seinem Gehalt die eigenen Werke veröffentlicht und aufführen lassen, hat glaub ich auch einen Verlag gegründet, oder so. Nebenbei hat er noch Lehrbücher für Finanzwissen geschrieben, die ihm auch nochmal Geld einbrachten. Der Mann hat sich aber privat richtig reingehängt und weiter über Musik (vor allem über Kontrapunkt, was für neen Komponisten wichtig ist) informiert. Wenn du als Musiker wachsen willst, muss du eben auch im privaten Bereich das genügende Interesse haben und dich reinhängen. (Ich hab manchmal das Gefühl ich lern durch gut recherchierte Radiobeiträge, Nischensendungen im Fernsehen oder ein ordentliches Fachbuch mehr, als in mancher Univeranstaltung. Aber, es is halt die Frage, ob man so interessiert an Musik ist, dass man sich privat noch soweit selber drüber informieren möchte, wenn man von einem ermüdenden Arbeitstag nachhause kommt.)
ZitatOriginal von Latinboy
Ähm, wat?
Das war die Prüfung, vor der ich in Frankfurt am meisten gezittert habe.
ok, da bin ich falsch informiert, von jemandem, der von Mainz nach Frankfurt gewechselt ist, weil sie meinte, da müsse sie in Musikwissenschaft nicht die Partiturspiel- und Generalbass-Scheine machen, durch die sie in Mainz durchgefallen ist.
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