Kirchen-Trommler Videos !!!

  • Moin!


    Hammu:


    Natürlich passt das Spiel der Jungs nicht immer 100%ig zum Song, aber da geht es imho bei der Session auch gar nicht drum. Die spielen einfach zur Hintergrundmusik und checken unter anderem aus, was für verrückte Breaks sie spielen können, ohne dabei den Flow und den Song zu verlieren.


    Ich finde die klasse, obwohl ich da für meinen Geschmack öfter den guten Dennis Chambers durchblitzen sehe bei den Jungs- kann aber auch an meiner "verzerrten" Wahrnehmung liegen.


    Danke für die Links!

  • Zitat

    Original von Hammu
    ...Ich dachte immer, bei Gospels wäre das Wichtigste der Gesang/Texte des Chores ...


    Na, da hast Du Gospel aber wohl falsch verstanden. Es geht eher um das Herz, das angesprochen werden soll ... natürlich sollen da dann auch "Inhalte" rein, aber im Wesentlichen soll das Herz (innere Einstellung, ...) verändert werden.
    Und gerade bei Gospel hat das extrem was mit "Körper", "Extase", ... zu tun.
    Sind wieder mal nur wir Deutschen, die da so Hirn- und Textlastig sind.


    ;)


    Gruß,


    Simon2.

  • wow, kontrolliert tobende Teenies - find ich gut.


    Ich glaube auch, daß die Aufgabenstellung nicht hieß " :Wir spielen so musikalisch wie möglich.", sondern eher:" Wir checken mal, was sich unter Beibehalten des Grooves so alles reinnageln lässt."
    War vielleicht die Hausaufgabe der letzten Woche :D


    Ich finde es beneidenswert. RESPEKT!!!


  • Naja, für den Chor stelle ich mir das aber ziemlich stressig vor, weil die meisten Sänger einen geradlinigen Rhythmus als Guideline bevorzugen.
    Imo ist das, wie wenn bei einer Revue plötzlich einer der Tänzer/Innen aus der Chorusline (sozusagen die Background Tänzer/Innen am Theater) nach vorne springt und einen, wenn auch grandiosen, aber unpassenden Solotanz hinlegt.
    Aber technisch gut sind die Jungs, da gibt es nichts.


    OT: Sorry für die ganzen englischen Ausdrücke, aber die deutschen Pendants klingen mir zu sperrig.

  • Danke max!


    Aber zumindest in der Livveaufnahme "holzt" der Herr Spears (ist der eigentlich mit Britney verwandt? ;) ) nicht so extrem wie die Kirchenjungs ( in Bezug auf die Stellung der Breaks im Song!).


    Für meinen Geschmack auch schon mal ein bisschenn viel (bin halt schon älter :D ), aber in gewissem Sinn immer noch songdienlich. Und Usher scheint das ja auch zu wollen- von daher passt's schon!


    LG

  • Ich finde diesen Stil, ich nenne ihn mal "neue Generation" des Popdrummings , der Jungs eigentlich wirklich sehr beeindruckend.
    Ich bin mir auch sicher das genau dieser Stil das moderne Drumming in den nächsten Jahren prägen wird.
    Ich denke da nur an Felix Lehrmann, viel gefrickel, aber auch viel groove.
    Halt nur alles auf den Punkt gespielt das macht den unterschied von Felix und Aaron Spears aus, zu Pete und Clarence (die wahrlich auch sehr gut trommeln).


    Und anhand der Künstler, die bei den ganzen Popsternchen trommeln (meist alles Jungs aus der Gospelszene) merkt man ja auch das es gefragt ist.
    Vom Publikum und von den Musikern, oder Managern selbst.

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  • drumrumköln:


    Achso, verstehe. Die USA haben ja eine ziemlich ausgeprägte christliche Tradition. Insbesondere die schwarzen Gemeinden zelebrieren ihre Gottesdieste mit viel Musik und Spaß (komplett anders als hierzulande) und der Glauben bedeutet denen extrem viel.


    Obwohl viele dieser schwarzen Jungs gesellschaftlich benachteiligt sind, finden sie in den Kirchen, und dort insbesondere in der Musik, Bestätigung und Anerkennung. Diejenigen, die jetzt bekannt werden, haben meistens ihr ganzes Leben in der Kirche verbracht und dort das Trommeln gelernt.


    Der Trommelstil, der sich dort entwickelt hat, ist energiegeladen und laut, eben wie die Gottesdienste dort auch sind. Die ständige Zurückhaltung, wie wir sie hier kennen, ist dort nicht angesagt.


    Den Stil erkennt man - meiner Meinung nach - an folgenden Dingen:


    -sehr kräftiger Backbeat


    -häufig geshuffelte oder angeshuffelte Beats


    -Fill ins, welche gerne über die Barlines gehen


    -Fill ins, die auf 3er, 5er und 7er Gruppen basieren, dabei aber sehr straight und häufig sehr schnell gespielt werden


    -viele Gospeldrummer sind auch für ihre extrem schnelle Fusstechnik bekannt (Gerald Heyward, Teddy Campbell, Aaron Spears...)


    Was nach meiner Beobachtung kaum vorkommt, ist diese extreme Unabhängigkeitsgeschichte, wie sie zB Leute wie Thomas Lang, Marco Minnemann und Virgil Donati machen. Sowas passiert wenig, ebenso irgendwelche Ostinato-Sachen.


    Fazit wäre vielleicht: straight, laut, präzise, aber mit Swing und Eiern gespielt.


    lieber gruß
    max

  • @ luddie
    Danke für die ausführliche Erläuterung. Ich frage mich allerdings, ob man nicht auch Vergleichbares in den 80/90 Rock-Funk-Jazz-Fusion-Geschichten a la J.Scofield,M. Stern, B.Berg, B.Evans,C.Corea findet....Leute wie Weckl und Chambers haben seinerzeit doch ähnlich bedient?
    Von irgendwoher muss ja die Inspiration der Jungs kommen oder ist das alles göttliche Eingebung? Vielleicht sollte ich mal wieder in die Kirche gehen.

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