Wie akademisch ist Jazz?

  • andy,


    nein, ich kenne zu wenig "Gute" und die guten, die ich kenne, sind "fest verankert". das ist das Problem !

    my generation (the who, 1965) hat für mich eine ganz andere dimension erhalten, seit harald schmidt (2005) das statement "wer die alten nicht mag, der soll sich jung aufhängen" von sich gegeben hat ! ;--)

  • Zitat

    azz an den Drums bedeutet Arbeit, Beschäftigung mit und Entwicklung der eigenen Technik, Koordination, Unabhängigkeit, usw., keine Frage, da geht wohl kein Weg dran vorbei.


    du hast leider nicht verstanden worum es im jazz geht.
    es geht eben nicht um technik und arbeit und entwicklung.


    wenn du dir den intelektuellen jazz auf die fahne schreibst kommt dein gekritzel hin.
    aber was hat das bitte mit musik zu tun? oder mit leben!?


    selbstbewusstsein kommt völlig abhanden. jeder will nachäffen was der andere schon kann. deshalb ist zu 99% nur schrott auf dem markt.


    jazz als pisswettbewerb.


    wenn ich diese nudelnden jazzgitarristen vom konversatorium höre muss ich gehen. es ist wahnsinnig intellektuell und wahnsinnig zum kotzen. diese typen haben in ihren ganzen leben noch nicht eine einzigen ton musik gemacht und werden es auch nie tun - dafür aber mit gerade mal soeben bestandenem diplom.


    es gibt gute diplomaten und scheiss diplomaten. die unterschiede sind deutlich zu erkennen.
    es gibt gute autodidakten und fürchterliche autodidakten. die guten brauchen keine auszeichnung.


    wo ist das herzblut und die leidenschaft?


    schlagzeug oder irgendein anderes instrument kann man nicht lernen. man muss den scheiss willen in sich haben es beherschen zu wollen!


    wollen wollen wollen. DAS ist der punkt!



    upps. bin doch garnicht im kotzt euch aus thread.
    nun muss ich auch wohl nicht mehr dort hin.

    Satellite of Love

  • schon kapiert, Seppel ! :D :D

    my generation (the who, 1965) hat für mich eine ganz andere dimension erhalten, seit harald schmidt (2005) das statement "wer die alten nicht mag, der soll sich jung aufhängen" von sich gegeben hat ! ;--)

  • Zitat

    wenn ich diese nudelnden jazzgitarristen vom konversatorium höre muss ich gehen. es ist wahnsinnig intellektuell und wahnsinnig zum kotzen. diese typen haben in ihren ganzen leben noch nicht eine einzigen ton musik gemacht und werden es auch nie tun - dafür aber mit gerade mal soeben bestandenem diplom.


    Da magst Du was bestimmte Musiker betrifft,in vielen Fällen recht haben. Gerade bei so genannten Jazz Sessions hab ich mich schon zu Tode gelangweilt... Mir hat früher viele Jazz-Mucke aber auch oft nicht gefallen, (und tut manches auch heute noch nicht) weil ich sie nicht verstanden, nicht nachvollziehen konnte. Ich fand vieles im Jazz früher nur "anstrengend" und daher auch "Scheisse".
    Auf manches muss man sich aber auch erst mal einlassen. Mit der "Konservatoriumskeule" zu kommen ist da auch nicht wirklich angebracht... Ist mir auch zu platt.


    Nenn doch lieber mal nen paar Musiker und Platten, die du inspirierend und geil findest...



    Zitat


    wo ist das herzblut und die leidenschaft?


    schlagzeug oder irgendein anderes instrument kann man nicht lernen. man muss den scheiss willen in sich haben es beherschen zu wollen!


    Das eine hat mit dem anderen erstmal überhaupt nix zu tun. Klar kann man es lernen zu spielen und auch zu kopieren finde ich echt wichtig, um als Spieler weiter zu kommen. Natürlich muss man es wollen, klar. Ob du dann schlussendlich mit Deinem Können "geil", mit Feeling oder mit "Herzblut" spielst ist aber was total anderes... Manche haben's eben, andere nicht. Ist aber auch ne subjektive Geschichte. Das sieht man schon daran, wer hier im Forum z.B. welche Trommler favorisiert...


    Grüße


    Christoph

  • chris, natürlich ist das platt ausgedrückt und wird dem anspruch nicht gerecht.
    da wird von mir viel über einen kamm geschert, was so nicht gerecht ist.


    aber zu deiner frage nach inspirierenden herzblutmusikerplatten, hier eine kleine liste:


    tony williams - believe it
    chick corea - return to forever
    motörhead - ace of spades
    iron maiden - killers
    genesis - selling england by the pound
    zappa - bongo fury
    michael landau - live 2000
    weather report - 8:30


    Zitat

    Das eine hat mit dem anderen erstmal überhaupt nix zu tun. Klar kann man es lernen zu spielen und auch zu kopieren finde ich echt wichtig, um als Spieler weiter zu kommen.


    ein künstler will sich ausdrücken, muss sich ausdrücken und wird seinen weg finden. ein top 40 spieler braucht handwerkliche technik um reproduzieren zu können.


    weiterkommen wohin? näher zum ende der messlatte? dahin wo sich alle tummeln?


    ich mach seit 25 jahren musik und hab nach 2 jahren bereits eingesehen, dass ich bestimmte sachen einfach nicht erreichen kann.
    hätte ich mich nicht damit abgefunden mein leben lang ein mittelmässiger musiker zu sein, wäre ich dann heute ein besserer musiker?
    ein technisch besserer trommler wäre ich, der genauso viel oder wenig musik machen würde.
    typen, die wie wild üben, einen traum haben, der sich nicht erfüllt, sind schlimmer dran. manche zerbrechen daran.


    das alles hat nix mit jazz zu tun. jazz macht man um sich was gutes zu tun, nicht um anzukommen. das ist wie beim malen. mal mal was. etwas was dir gefällt.
    obs gut oder schlecht ist werden dir die anderen sagen. aber wen interessiert das?


    wichtig ist doch letztendlich nur was du für dich machst ,weil es aus dir rauskommt, raus muss!


    ohne diese scheisse wäre eine entwicklung im jazz nie möglich gewesen.

    Satellite of Love

    Einmal editiert, zuletzt von seppel ()

  • Jazz ist nur schön, wenn man nicht drüber nachdenkt. :D


    Einfach spielen, glücklich sein.


    So ist das bei mir. Wenn ich zuviel nachdenke, dann frickel ich hier rum und frickel da rum und am Ende gefällt es mir doch schlechter, als wenn ich einfach mache und Quasi aus 2 Meter Entfernung von hinten auf mich drauf gucke, die Musik geniesse und das Bier auch! ;)


    Hmm.. eigentlich bezieht sich das garnicht so speziell auf Jazz.


    Wenn du dir beim Auftritt und auch in der Probe zuviele Gedanken machst, dann bist du immer unzufrieden, weil immer irgendwas nicht klappt und du dich garnicht auf die Musik einlässt.
    Technik übt man nur alleine und verinnerlicht sie sich so, dass man sie schon ohne Nachdenken anwendet.


    Ich komme für mich immer mehr zu dem Schluss: Weniger ist mehr.


    Fazit: Mach dir keinen Kopf um Jazz, sondern Spiel ihn einfach. :)
    Für dich alleine übst du einfach die klassischen Jazzgrooves inxl. Ternärem Feeling, dass du die linke Hand auf Snare schön im Takt verteilen kannst und vielleicht für ein paar schöne Fills die Handsätze, so dass sie automatisch laufen.


    Das sag ich als Amateur. Profis steinigt mich! :D


    Gruß
    Andre

  • Zitat

    Mach dir keinen Kopf um Jazz, sondern Spiel ihn einfach.


    warum soll ich jazz spielen?
    wie soll ich jazz begreifen, wenn ich nicht schwarz bin und in den USA nie unterdrückt wurde?


    ich kann ne billigversion von song xy abliefern, die keinen interessiert.
    aber was hat das mit MIR zu tun?

    Satellite of Love

    Einmal editiert, zuletzt von seppel ()

  • Hi,


    ich bin weder schwarz,noch kann ich vom Blatt spielen. Big-Band-mäßig hats traurigerweise trotzdem geklappt! Unterdrück dich einfach selber, bzw. ziehe eine Heirat in Betracht, dann klappts sogar mit songwriting...... interessiert trotzdem keine Sau.....


    Edith sagt: bzw. meine Sau nicht!

    Ich bin nicht intolerant, ich hasse jeden!

    Einmal editiert, zuletzt von Berliner ()

  • Zitat

    Original von seppel
    ....
    das alles hat nix mit jazz zu tun. jazz macht man um sich was gutes zu tun, nicht um anzukommen. das ist wie beim malen. mal mal was. etwas was dir gefällt.
    obs gut oder schlecht ist werden dir die anderen sagen. aber wen interessiert das?


    wichtig ist doch letztendlich nur was du für dich machst ,weil es aus dir rauskommt, raus muss!


    ohne diese scheisse wäre eine entwicklung im jazz nie möglich gewesen.


    Ja, aber ein studierter Künstler kann dann seinen "Bilder - Anschauern" genau erklären, warum speziell sein Geschmiersel Kunst ist und so wertvoll (er hat es ja studiert, vor allem die Interpretation (künstlerisches Zauberwort!)). :D


    Ähnlich, denke ich, ist es im elitären Jazzbereich (ich habe da auch schon so manche "Kunst"(brech) gehört, von Kritikern aber als besonders wertvoll interpretiert.


    Dazu kommt dann oft auch noch das "Des Kaisers neue Kleider" Prinzip bei den Anschauern/hörern!


    Ketzerfrage: Kennt jemand den "HURZ" von HaPe Kerkeling? Ist das Jazz? :D


    Für mich ist der ursprüngliche Jazz einfach fröhliches Musizieren, manchmal abseits der eingetretenen Pfade - unabhängig von der spielerischen Qualität.


    Kunst - Professor Beuys hat mal gesagt: Kunst kann jeder.
    Ich sage: Jazz kann jeder (der sein Leben genussvoll lebt).

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Nicht das ich besonders viel Ahnung hätte, aber nach meiner persönlichen Meinung ist Jazz genauso viel oder genauso wenig akademisch, wie Black-Metal oder Volksmucke.
    Das was vielen akademisch vorkommt, ist das elitäre Denken, vieler (vorallem, studierter) Jazzer, die es für ein Unding halten, das sich ein normal sterblicher für Ihre Art des Musik machens interessiert.
    Meistens zu erkennen, an Pfeife rauchenden braunen Rollkragenpullis. :D
    Habe mal eine Diskussion verfolgt, als es bei YouTube einen dicken Streit von Opern-Fans contra den Rest der Welt gab, bzgl. eines Handy-Verkäufers, der Opern sang und dadurch plötzlich Massen bewegt hat. Das war teilweise schon an Arroganz nicht zu überbieten. Selbiges ist mir auch schon bei Jazzern untergekommen.


    Nur meine persönliche Meinung, aber was weiß ich schon. ;)

    Brian: Ihr seid lauter Individuen.


    Menge: Ja, wir sind lauter Individuen.


    Brian: Ihr seid alle verschieden.


    Menge: Ja, wir sind alle verschieden.


    Dennis: Ich nicht.


    ALLES NEU, Guckst DU!

  • Zitat

    Das eine hat mit dem anderen erstmal überhaupt nix zu tun. Klar kann man es lernen zu spielen und auch zu kopieren finde ich echt wichtig, um als Spieler weiter zu kommen. Natürlich muss man es wollen, klar. Ob du dann schlussendlich mit Deinem Können "geil", mit Feeling oder mit "Herzblut" spielst ist aber was total anderes... Manche haben's eben, andere nicht. Ist aber auch ne subjektive Geschichte.


    so sehe ich es auch. was soll diese schwarz-weiß-Malerei ? Können oder nicht Können, Feeling oder nicht-Feeling, diese Extreme gibt es so im allgemeinen nicht. Auch Jazz-Götter haben am Anfang gelernt zu spielen, die sind nicht vom Himmel gefallen, natürlich ist es Arbeit. Aber sie haben eben mehr als andere, was man alleine mit Üben und Arbeit nicht erreichen kann. Deshalb von vorneherein aufzugeben etwas zu versuchen, wenn man Spaß an etwas hat ist doch Unsinn.


    Zitat

    wenn ich diese nudelnden jazzgitarristen vom konversatorium höre muss ich gehen


    schwingt da vielleicht nicht auch ein wenig Neid mit ?


    Zitat

    wie soll ich jazz begreifen, wenn ich nicht schwarz bin und in den USA nie unterdrückt wurde?


    auch das hat sich mittlerweile überholt. Die Welt ist heute anders, vielleicht nicht besser, aber anders, der Jazz auch. Man muß heute nicht schwarz sein, um Jazz zu können, wahrscheinlich mußte man es noch nie...da wird etwas mystifiziert, was es im Grunde nicht ist.


    Der Themenstarter fragt, ob Jazz akademisch ist: für viele ja, für andere nein.
    und ob er viel Zeit und Mühe investieren muß: ja, ich denke schon...

  • Zitat

    Ob du dann schlussendlich mit Deinem Können "geil", mit Feeling oder mit "Herzblut" spielst ist aber was total anderes... Manche haben's eben, andere nicht.


    Stimmt. Mein Vater, der mit Mitte 50 auf einem meiner Sets anfing zu spielen, ohne Unterricht wohlgemerkt, kann technisch einentlich fast nichts, aber wenn er swingt, dann klingt das einfach besser als wenn ich das mache.
    Er ist mit dieser Art Musik aufgewachsten und hat sie so verinnerlicht, dass es er das Feel der Musik einfach trifft, weil es seine Musik ist.


    Nils

  • Diese Gerede von wegen einfach spielen und spielen was man möchte trifft nicht zu muss ich sagen...
    Man muss erstmal lernen das auszudrücken was man mag und das geht nun mal
    unter anderem auch über den akademischen Weg...
    Gerade wenn man gelernt hat sich auszudrücken dann kommt man zu dem Punkt wo man machen kann was man will und man kann ganz bewusst ausdrücken was man möchte.

    Verkaufe
    alte Paiste 505 Hi Hat Becken, Preis nach Vereinbarung
    Bei Bedarf gibts auch Bilder


    Tama Rockstar Snare die bei mir seit ca. 3 Jahren im Keller liegt


  • Harmonielehre und Skalentheorie sind nicht notwendig, um einen Einstieg zu finden.
    Rhythmische Notenwerte zu erkennen und umsetzen zu können ist schon ein sehr hilfreiches Werkzeug.
    Falls es zunächst darum gehenm soll, Standards wie "Autumn Leaves" zu spielen, wirst Du dadurch das Thema schneller "amtlich" begleiten können.(Man kann die Melodien und die vom Schlagzeug geplanten "wichtigen Noten" natürlich auch auswendig einüben, aber es ist schon nicht schlecht, anhand dieser Nummern ein bißchen Notenlesen zu trainieren - und das ist letztlich auch gar nicht so schwer, wie man vielleicht glaubt.)
    Etwas schwieriger wirds dann, die über die Form gespielten Soli zu begleiten, denn hietr hast Du erstmal als Basis "nur" das Becken- Hihat-Pattern. Snare, Bassdrum und ggf. restliches Instrumentarium sind dann immer nach Möglichkeit äußerst geschmackvoll und situationsbedingt zu improvisieren. Hier besteht der besondere Reiz dieser Art des Musizierens.(Obwohl, ein Thema originell zu interpretieren macht natürlich auch sehr viel Spass....)


    Ein geeigneter Lehrer könnte Dir da sicher einioge hilfreiche Systeme vermitteln, mit denen man dann rumexperimentiert.


    Entsprechende CDs hören und dazu spielen ist natürlich sehr hilfreich.

  • also das was ich an jazz stücken gespielt habe, setzt vorraus, dass ma bereit ist, alles was man über schlagzeug notation gelernt hat zu vergessen.


    die stücke sind so gut wie alle von nicht drummer arrangiert (also die die cih bsiher gespielt habe) bestehen zu 90% aus "faullenzern" und immer nur "besondere take" meist am ende einer phrase sind ausgeschireben. was nciht heißt, dass man das, was da steht spielen soll....da steht dann ein grober rythmus, wenn man glück hat, genau was die stimme spielt, die man "begleitet". natürlich alles nicht punktiert notiert, und auf die "verteilung" auf toms und becken wurde auhc kein wert gelegt.


    ich finde, wenn man das lied kennt, machts sau viel spaß, vom blatt wird, bei den noten die ich kenne schwierig...

    Diplomatie ist die Kunst mit eintausend Worten zu verschweigen, was man mit einem sagen könnte.


    Real- ( ;) ) Satire vom Feinsten gibt es hier

  • Stell dir vor, alles wäre zu 100% ausnotiert. da hängst du dich doch auf. gerade das sowenig ausnotiert ist, macht es meines erachtens viel einfacher vom Blatt zu spielen.


    Zum Thema „verhirnte Jazzmusikstudenten“ fast alle Studierten die ich kenne, spielten 2 Jahre nach Ende des Studiums besser als währenddessen. Da tritt die Musikanalyse in den Hintergrund und das Gespür kommt wieder.

  • Ich hab jetzt länger darüber nachgedacht, wie man nun erklären soll, wie man das Jazzthema angeht, beschäftige mich auch seit über zehn Jahren mit dieser Musik. Ich glaube, viel Jazz hören und viel mit anderen Musikern spielen ist wirklich der Schlüssel. Und dann eine eigene Position finden, wie diese Musik wohl spielbar ist. Für mich ein nie endender Prozess. Soviel zur allgemeinen Diskusion. Zur Anfangsfrage denke ich, dass Jazz zu erlernen auf jedem Niveau geht, wie auch bei jedem anderen Stil, will sagen, Jazz mit Tiefe und (nach eigenen Ansprüchen) Perfektion zu spielen ist schwer, die Basics erlernen einfach. Generell bringt das Jazz Spielen mit Sicherheit neue Impulse auch für andere Musik, die man spielt. Swing Grooves helfen auch Deinem Rockshuffle, Comping auf der Snare Deinen Ghostnotes, das Swing Ostinato mit den vielen Kombinationen Deiner Unabhängigkeit, das Improvisieren Deiner Kreativität, das Interagieren mit anderen Solisten Deiner Fähigkeit wach und aktiv in der Musik zu sein. Ich könnte das noch ewig fortsetzten. Alle Stile hängen irgendwie zusammen. Für mich jedenfalls.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!