Alles anzeigenIch würde dem Psycho zustimmen, möchte allerdings ein paar kleine Sachen zu bedenken geben. Die erste bezieht sich auf uns Musiker als Konsumenten. Gespräche mit vielen Musikern (Amateuren wie Profis) hat mir eine Sache verdeutlicht: die meisten sind so unterwegs wie ich selbst, bevor ich als Bubinganutzer (2 Drumsets und ein Bass) auf die Problematik aufmerksam wurde. Sie wissen nichts von möglichen Problemen bzw. trauen gerade den freundlichen Instrumenteherstellern nichts Böses zu. Wer sich mit dem Thema nicht sehr eingängig beschäftigt, bekommt schlicht keine oder wenig Information. Weder in Fachgeschäften, noch in Zeitschriften noch auf Messen.
Die nächste Geschichte bezieht sich auf das Holz selber: es ist nicht erwiesen und auch nicht nachweisbar, dass das Bubinga, welches die Firma XY verarbeitet, tatsächlich aus kriminellem Einschlag stammt. Aber eben auch nicht (wie bei vielen anderen Hölzern) das Gegenteil.
juan-roos: vermutlich meinst du es nicht so, wie es jetzt rüberkommt, aber der Schluss, den du dort ziehst, ist höchst problematisch. Es ist nämlich genau jener Schluss, der sehr bequem ist und der dazu führt, dass Leute sich ihrer Macht als Konsumenten nicht bewusst werden und es eben so weitergeht wie bisher.
Mit demselben Argument könnte mal nämlich auch zur H-Spritze greifen, denn neben den bösen Taliban hängt daran fast jede zweite bäuerliche Existenz in Afghanistan. Auch Blutdiamanten kann man ruhigen Gewissens kaufen, denn sie sichern ja zumindest für den Moment einem armen Afrikaner das Weiterleben. Und auch die Firma Kik ist eigentlich ein Segen für die Chinesen da drüben, denn...hey, besser 4 Cent pro Stunde als sterben, oder?
So kann man es sich sehr gemütlich einrichten.
Es geht hier nicht darum, Bubinganutzer zu verurteilen. Es geht darum, auf die Problematik hinzuweisen.
lg
max
Wer sich meinen Kommentar richtig durchliest weiß was ich meine!