Brisant: Bubinga Recherche!

  • Ich bin Vegetarier!


    Graphisch liebevoll gemacht - Respekt!


    Trotzdem bitte wieder alle back to topic! Das eigentliche Thema (siehe Thread-Überschrift) ist zu wichtig!

  • Auszug aus dem Artikel "Die Trommel – ein simples Instrument mit einem Hauch schwarzer Magie!" beim Drummer Magazin:


    Zitat

    Seitdem Custom Hersteller wie Pilze aus dem Boden sprießen und damit auch der Druck wächst, sich von anderen abzuheben, werden immer neue exotische Hölzer aus dem Hut gezaubert.


    Eine Bereicherung für Leute, die Wert auf Individualität legen, allerdings sollte darauf geachtet werden, dass die Abholzung ökologisch unbedenklich ist. Den tatsächlichen Nachweis darüber zu erbringen, ist natürlich äußerst schwierig. Tama denkt über eine Zertifizierung nach, nachdem sie mit ihren Bubinga Sets in den Blickpunkt von Umweltaktivisten gerückt sind.


    Ist zwar verkürzt und zu positiv dargestellt, aber immerhin wird das thematisiert; zudem muss man bedenken, dass hinter dem Drummer Magazin Fritz vom Drumhouse steht, allzu deutliche Worte wären hier geschäftsschädigend.


    Grüße, Philip

  • Zitat

    Tama denkt über eine Zertifizierung nach


    Tja, nachdenken tue ich auch über vieles...


    Man beachte die Wortwahl, "denkt darüber nach" ist nämlich in keiner Weise gleich zu setzen mit beispielsweise "plant eine Zertifizierung", wobei selbst letzteres noch weit von "wird eine Zertifizierung vorweisen" etnfernt ist.


    Aber besser als nix ist es natürlich, wenn vermutlich auch nicht viel besser.

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  • Zitat

    Original von drummertarzan
    Die Frage, ob einer aus dem Forum die Zertifikate mal sehen kann, wurde aufgenommen und blieb noch unbeantwortet. Wenn ich es richtig verstanden habe, will member Broadkaster82, der bei hiesigen Importer arbeitet, jedoch fragen.


    Zitat

    Original von buddler
    Ich hatte auch wie Drummertarzan bei Dixon gefragt und irgendetwas von "Betriebsgeheimnissen" gesagt bekommen und dass es ansonsten ökologisch unbedenklich sein. Der nette Asiate bemerkte sogar, dass jemand mit der exakt selben Frage 10 min früher da gewesen sein...


    Hallo,


    der freundliche junge asiatische Herr, mit dem Ihr gesprochen habt, war kein geringerer als Jerry Chen, der Chef von Dixon höchstselbst. Er hat mich, als ich nach eurem Besuch auf den Messestand zurück kam auch ganz verwundert darauf angesprochen und gefragt, ob das denn hier ein wichtiges Thema sei. Nachdem die Bubinga Sets ja in Deutschland einen anderen Vertrieb haben, habe ich das bisher für deren Aufgabe gehalten, sich um diese Frage zu kümmern. Von dort wurde aber scheinbar im Vorfeld der Messe noch nichts unternommen. Mir wurde jedoch in diesem Gespräch nochmal ausdrücklich versichert, die Hölzer seien von renommierten Großhändlern, die auch ungefragt Zertifikate vorweisen würden. Jedoch hatte Jerry Chen eher Bedenken, irgendein Konkurrent könnte erfahren, wo er seine Hölzer bezieht. Ich werde ihn bei Gelegenheit noch einmal fragen, ob er mir die Zertifikate mailen kann - dann würde ich sie irgendwo öffentlich machen - aber ich fürchte da steht dann zuviel geschäftliches drin, was man nicht preisgeben will.


    Ich komme drauf zurück.

  • Die geschäftlichen Dinge könntest Du ja schwärzen. Ich fände eine derartige Aktion von Dir GRANDIOS! Go for it Broadcaster.

  • Hallo,


    OT: ich habe vor einigen Tagen mal wieder Papier bekommen. Komischerweise stand auf der einen Packung FSC und auf der anderen so ein blauer Engel.
    Natürlich kann das nicht auf jedem Papier stehen, aber erhältlich ist so etwas schon.


    Und es ist sogar bezahlbar.


    Und wenn man den Unterschied sowieso nicht sieht oder hört, kann man natürlich auf Papiere oder Hölzer, von denen man immer nur nebulöse Herkünfte kennt, auch verzichten, zumal es qualitäts- und herkunftsmäßig astreine Hölzer auf dem Markt gibt, die sogar in Spitzenklassekesseln verbaut werden. Nebenbei kann man die sogar prima verarbeiten und toll lackieren.


    Wenn die fernöstliche Kopiergemeinde der Oberkriegsherrin Tama unbedingt folgen will, ist das eine Entscheidung, die sicherlich Kunden finden wird. Kirchhoff ist ein Hybrid. Standort hier, Zeug von weit her.
    Mich wundert nur, dass auf den weiten Reisen immer noch kein Zertifikatmaler aufgetan wurde. Falsche Pässe bekommt man doch auch auf dem Markt.


    OT: ob Mahagoni (Pearl) und einige Fernosthölzer sauber sind, wage ich allerdings auch zu bezweifeln.


    Grüße,
    Jürgen


    P. S.:
    "Der Oberregent der afrikanischen Republik Bubinga, seine Durchlaucht, der Warlord King Kalashnikov III. bestätigt hiermit feierlich und dreifach beeidet, dass die Hölzer aus den Wäldern seines Reiches nach Recht und Ordnung unter Beachtung des Kriegsrechts nach der manifestierten Willkür seiner Hoheit geschlagen und verbracht werden.
    Unterschrift, Stempel usw."
    Ist doch ganz einfach.
    Würde ich aber auch eher als Betriebsgeheimnis behandeln wollen.

  • Ob ein vorgelegtes Zertifikat irgendetwas aussagt, bezweifele ich ganz stark.


    Auf den kaum nachvollziehbaren Wegen, die das Holz nimmt bis es letztendlich
    in irgendeiner Trommelfabrik ankommt, gibt es zig Zwischenhändler, kauft
    einer dieser Händler nur einen Baum aus kontrolliertem usw. Anbau, erhält er
    ein Zertifikat und schwupps haben alle Bäume damit eins.


    Über diese Methoden gabs mal einen Bericht im TV, weiß leider nicht mehr wann
    und wo, glaube es war N-TV.


    Es geht jetzt hier natürlich um Bubinga, aber es stellt sich genauso die Frage wo denn die anderen "normalen" Hölzer alle herkommen, bei Maple denkt jeder erstmal nichts böses, allerdings wurde mir bei einem Telefonat mit Sonor, mehr aus Versehen mitgeteilt, das z.B. mein Hilite excl. aus "Italienischem Ahorn"
    gebaut ist, habe nochmal nachgefragt, wurde mir noch mal bestätigt. Mir war
    das bis dato kein Begriff und habe mal gegoogelt, dabei kam heraus das es dieses Holz in unseren Breitengraden kaum gibt, lediglich in Wäldern im
    westl. Mittelmeerraum und vor allem siehe da: in Afrika, jetzt kann man
    sich darüber natürlich auch seine Gedanken machen.


    Italienischer Ahorn-Schneeball Ahorn


    Vorgelegte Dokumente sind wahrscheinlich genauso unsinnig wie die Iso 9001 Zertifikate, alle paar Jahre gibts
    ein externes Audit, kurz vorher wird alles auf Vordermann gebracht und alles
    ist schön, ist der Prüfer wieder weg und das Zertifikat gegen entsprechendes
    Entgelt in der Tasche, wird so weitergearbeitet wie immer.

  • Zitat

    Original von matzdrums
    aus gehacktem holz, für unsere vegetarischen freunde. acousticon besteht, soweit ich das weiss, aus holzfasern plus epoxidharz. worauf trommeln übrigens veganer?


    Acryl?

    "Most drummers are crazy, aren't they ? They don't all start off crazy, but they end up that way." ;( Charlie Watts

  • Woher hast du die Info, dass das Mersawa-Holz gefährdet ist?
    Ich find' nichts, ausser Listen, wofür es gebraucht wird (Parkett, Kisten, etc...) und, dass es nicht auf der CITES-Liste steht (was nichts heißen muss).


    Kritisch sehe ich in jedem Fall, dass eine Einfuhr aus Vietnam notwendig ist, um ein neues (Nischen-)Produkt (also die Kessel aus Mersawa) auf den Markt zu werfen. Ich habe jedenfalls noch nie von gehört, dass es benutzt wurde, oder doch?


    Für Infos übrigens sehr gut: http://tropix.cirad.fr/asia/mersawa.pdf


    Edit sagt: Okay, auf der IUCN-Seite hab' ich das Holz gefunden unter endangered-critically endangered. Die Frage ist, ob das verbaute Holz zu den seltenen Arten gehört, da nicht alle Untererten auf der Liste stehen?
    Wer weiss mehr?


    Gruß,
    Mathias

  • Unter dem Titel "Mahagoni schadet nicht nur dem Image-Illegale Holzimporte kosten deutsche Industrie viel Geld/EU plant Urwaldschutzgesetz" erschien heute in der "Süddeutschen Zeitung" ein Artikel zum Thema, der sich mit dem Problem beschäftigt und neben den Folgen fürs Image von Firmen auch die finanziellen Schäden für die Industrie beleuchtet. Der deutschen Holzwirtschaft sollen durch illegalen Holzimport Umsatzeinbußen bis zu einer Milliarde Euro entstehen. Illegales Holz sei nämlich billig und drücke die Preise. Ein Großteil (!) der Hölzer aus China, Indonesien, Malaysia und Lateinamerika sei illegal.


    Weiterhin wird berichtet, dass Umweltorganisationen wie Greenpeace auf eine Kennzeichnungs- und Nachweispflicht bis zum Ende der Handelskette bestehen. Lobbyisten torpedieren diese Vorhaben jedoch. Außerdem will die EU Zertifikate wie das FSC-Siegel nicht verpflichtend machen. Man darf gespannt sein, wie die Sache weitergeht. Dass etwas passiert, scheint jedoch klar zu sein.


    Quelle: sz vom 14.10.08, S.7


    lg
    max


    Nachtrag: es ist zwar rein hypothetisch, aber wenn man diese Geschichte zuende denkt und tatsächlich ein entsprechndes Gesetz verabschiedet würde, könnte das also das Aus für Bubinga in Europa bedeuten. Es sei denn, es können entsprechende Herkunftsnachweise vorgelegt werden.

  • Aber mein Elfenbeinschlagzeug bahalt ich! ;)
    Scherz beiseite..

    Nachtrag: es ist zwar rein hypothetisch, aber wenn man diese Geschichte zuende denkt und tatsächlich ein entsprechndes Gesetz verabschiedet würde, könnte das also das Aus für Bubinga in Europa bedeuten. Es sei denn, es können entsprechende Herkunftsnachweise vorgelegt werden.

    Das traurige wird sein dass wenn so ein Nachweis vorliegt, die Stückzahl höchstwarscheinlich durch die begrenzten Holzvorkommen reduziert und somit der Preis erhöht wird. Ausserdem würde die USA, welche mit hauptkonsumenten sind, niemals so ein Gesetz verabschieden...
    Wer weiß vielleicht wird die Situation durch den Einbruch des europäischen Bubing Markts noch viel schlimmer, da die Nachfrage und somit der Preis sinkt...

    I disabled my desktop. It's void now. Plain, user-friendly void.

  • ... Ausserdem würde die USA, welche mit hauptkonsumenten sind, niemals so ein Gesetz verabschieden...


    Die Eu importiert weit mehr Holz direkt aus Afrika als die USA. globaltimber


    Wer weiß vielleicht wird die Situation durch den Einbruch des europäischen Bubing Markts noch viel schlimmer, da die Nachfrage und somit der Preis sinkt..


    Es geht um illegal geschlagenes Holz, nicht um generelle Importverbote. Von den illegalen Holzeinschlägen profitieren nur wenige, und diese wenige tragen nicht wenig zu den desolaten Zuständen bei.
    in der Demokratischen Republik Kongo, wo nur fünf Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche bebaut werden und in den fruchtbarsten Regionen Krieg herrscht.
    Massenflucht
    Die illegalen Einschläge dienen vor allem Warlords, Milizen und schlicht kriminellen Banden.


    Der SZ Artikel erinnert an eine ältere Pressemitteilung des WWF. Alle Jahre wieder. Die Kommission würgt widerwillig ein paar neue Gesetzesentwürfe hervor, weil die Abgeordneten quengeln.
    Siggi Pop macht auch mit.


    Mit Ghana hat die EU ein neues Abkommen vereinbart. Pressemitteilung vom 06.09.2008.
    gruß rubber

  • Stimmt - nur, dass das nicht passieren wird. Leider!

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