Brisant: Bubinga Recherche!

  • Zitat

    Original von Luddie
    Und nochmal eine wichtige, grundlegende Info: es ist - so Greenpeace - egal, woher das Bubinga stammt! Es gibt dafür kein glaubwürdiges Zertifikat und es wird sich auch keines auftreiben lassen. Es mag zwar Bubinga geben, was tatsächlich unbedenklich ist, dies ist jedoch nicht nachprüfbar. Und darum geht es!


    Sagt Greenpeace?

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • Zwar hat das auch schon bestätigt und auch der scheint sich auszukennen:

    Zitat

    ich verarbeite selber auch tropenholzfurniere, bubinga und makassar und zebrano unzertifiziert. aus dem grund weils keine zertifikate (mehr) gibt für die hölzer. keine von fsc, von pefc sowieso nicht, geschweige denn gar einen chain of custody nachweis.

  • Danke rubberbeat! Ich denke, für Verkäufer und Verarbeiter von Problemhölzern wird es langsam wirklich eng!


    Ich erlaube mir mal diesen kleinen Auszug zu posten:


    "...Weiterhin sollen die Mitgliedsfirmen "zertifizierten Produkten den Vorzug geben", doch die meisten erhältlichen Zertifikate existieren nur auf dem Papier und werden nicht ausreichend überprüft. Würde der Verband tatsächlich gegen illegale Einschläge und Raubbau vorgehen wollen, hätte er im Kodex ein glaubwürdiges und in der Praxis erprobtes Zertifizierungssystem, wie das Forest Stewardship Council (FSC), verankern müssen. Das FSC-Siegel sichert beispielsweise durch ein umfassendes Kontrollsystem, dass nicht mit illegalem Holz gehandelt wird. Rund 6.000 Unternehmen in 74 Ländern arbeiten bereits aktiv an diesem System mit, das weltweit von Waldbesitzern, der Forstindustrie, aber auch von Umweltorganisationen, Gewerkschaften, sozialen Gruppen, indigenen Völkern und Wissenschaftlern unterstützt wird.

    Gegen einen konkreten Kodex hatten sich bereits im März Mitglieder kritisch geäußert, da sie Sorge hatten, möglicherweise auf zweifelhafte aber lukrative Holzquellen verzichten zu müssen. Darüber hinaus verkündete der Geschäftsführer des GD Holz, Dr. Rudolf Luers, am 16. November 2006 in der ZDF-Sendung Monitor, dass die erfolgreiche Lobbyarbeit zur Verhinderung des Urwaldschutzgesetzes gut für die Mitglieder des GD Holz sei - für die Umwelt selber jedoch kein so tolles Ergebnis wäre. Durch das öffentliche Vorgehen der GD Holz gegen das Schutzgesetz sieht der WWF den Ruf des gesamten deutschen Holzhandels beschädigt. Dieser Imageverlust setzt sich jetzt durch die Veröffentlichung eines inhaltsleeren Verhaltenskodex fort.

    "Die deutschen Holzimporteure und -händler müssen jetzt Eigenverantwortung zeigen und sich selbstständig für den Handel mit FSC-zertifiziertem Holz entscheiden. Nur so kann der gute Ruf des deutschen Holzhandels wieder hergestellt werden", fordert der WWF-Experte Johannes Zahnen."


    Das ist ein Auszug von dieser von rubberbeat gefundenen und geposteten Seite:


    http://www.umweltdialog.de/umw…ion=seite_weiterempfehlen

  • Greenpeace und dutzende anderer Verbände zweifeln nicht, die stellen fest. Das wiederum läßt mich zweifeln, aufgrund seit Jahren fehlender Gegendarstellungen, ob wirklich alles in Ordnung ist. Letztendlich bezweifel ich aber nicht, das in großen Teilen Afrikas Raubbau stattfindet. Es gibt neben den Stellungsnahmen von Umweltverbänden auch genug andere Quellen, die auch deutsche Firmen in Zusammenhang mit, euphemistisch gesagt, zweifelhaften Vorgängen dort unten bringen.


    2 Mal editiert, zuletzt von rubberbeat ()

  • Okay, der deutsche Verband der Holzhändler stellt auch fest. Ich bezweifel die Glaubwürdigkeit von Greenpeace. Dann sind wir wohl in einr 1:1 Situation. Ich würde gerne diese "anderen Quellen" lesen. Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mir sie zukommen lassen würdest, damit ich mir eine Meinung bilden kann.

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • chesterhead, mich würde mal interessieren, warum du die Glaubwürdigkeit von Greenpeace und all den anderen genannten Umweltorgas anzweifelst. Ich möchte dazu auch noch anmerken, dass es bei denen nicht um Interessenverbände handelt.


    Unabhängig von der Frage, woher einige Drumfirmen ihr Holz beziehen, wurden hier mittlerweile Infos von ca. 20 voneinander unabhängigen Quellen gepostet, dazu Statements von Fachleuten die zumindest die Existenz problematischer Hölzer anerkennen.


    lieber gruß
    max

  • Guten morgen miteinander.... :)


    Ich habe gestern mal John Good von DW angeschrieben.
    Er hat SEHR schnell geantwortet, wenn auch nicht so ausführlich.


    Hier ein Auszug:


    My Maple and Birch come from Michigan and Wisconsin.
    >Our Bubinga comes from Ghana, Kurrilian comes from the Ukrane, our Ziricote comes from Central America, Sapele Pomele from Africa, etc. etc.. We only work with certified woods and practices that compliment the environment. If need be, we can talk further at the Frankfurt fair.
    Best Regards JG



    lg
    Xian

  • Lieber chester,
    hier stehts nirgendwo 1:1. Mehrere Quellen haben unabhängig ermittelt und erforscht, wie es tatsächlich aussieht, "dein" Verband protegiert nachweislich lediglich seine Mitglieder und seine wirtschaftlichen Interessen - mehr nicht (siehe Luddies Zitat)!


    Wie Luddie schon gesagt hat: Die Organisationen sind qualitativ nicht vergleichbar. Anderes Beispiel, gleicher Unterschied (auch, wenn ich dieses Fass inhaltlich nicht aufmachen will): Würdest du bezüglich der Situation von Guantanamo-Häftlingen eher dem US-Militär oder dem Roten Kreuz bzw. Amnesty International glauben schenken?


    Grüße, Philip

  • Zitat

    Original von chesterhead
    Okay, der deutsche Verband der Holzhändler stellt auch fest. Ich bezweifel die Glaubwürdigkeit von Greenpeace. Dann sind wir wohl in einr 1:1 Situation. Ich würde gerne diese "anderen Quellen" lesen. Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mir sie zukommen lassen würdest, damit ich mir eine Meinung bilden kann.


    Der GDHolz stellt nicht fest, der gibt seinen Mitgliedern bestenfalls Empfehlungen und schweigt konsequent zu konkreten Fällen. Ich kann auch die Argumentation von einigen Umweltverbänden nicht nachvollziehen, aber die Vielzahl der Informationen und Quellen die ich kenne zeichnen ein erschreckendes Bild der Lage. Das reicht für mich, auch bei Zweifeln gegenüber Greenpeace und co betreffend ihrer Glaubwürdigkeit, Persilscheine eines Interessenverbandes für reichlich lau zu halten.
    Diesmal [url=http://www2.amnesty.de/__C1256A380047FD78.nsf/0/8694AC321289AEB1C1256D7A003150FF?Open&Highlight=2,holz]AI [/url]
    [url=http://www2.amnesty.de/__C1256A380047FD78.nsf/0/FB8C069CCA28ABD8C1256D8E00445920?Open&Highlight=2,holz]nochmal[/url]
    Kongo-Kinshasa
    natural resources in conflict
    Das was mich an den verschiedenen Quellen von Greenpeace über AI bis zur Homepage der Agrarkommission der EU stutzig macht ist, das sie in vielen Dingen ein gleiches Bild der Lage malen. Eine internationale Verschwörung um den Holzhandel zu diskreditieren? Aus der Sicht des GDHolz sicherlich.
    Die "anderen Quellen" die ich dir zukommen lassen soll, sind entweder schon im Thread verlinkt, findet man auf den verlinkten Seiten infolge weiterer Hyperlinks, oder indem man sich die Mühe macht, die gefundenen Informationen mittels eigener Recherche, bspw. in Suchmaschinen, zu verifizieren.
    gruß rubberbeat


    Einmal editiert, zuletzt von rubberbeat ()

  • Zitat

    Original von Luddie
    chesterhead, mich würde mal interessieren, warum du die Glaubwürdigkeit von ... anzweifelst.


    chester ist Naturwissenschaftler und da hinterfragt man grundsätzlich erstmal alles um einen grundlegenden Ausgangspunkt zu haben mit geringstmöglichen "Manipulationen" von aussen..... eine Denkweise die meist bei allen "naturwissenschaftlich-technisch-Ausgebildeten" vorzufinden ist (was nicht heißt dass die anderen nicht so an die Sache herangehen können...) Oftmals kann man durch das stellen der richtigen Fragen mehr
    erreichen als durch das Aufstellen von Behauptungen.... soviel dazu...


    Zum Thema DW....


    mir ist die Tage der aktuelle DW KAtalog mal wieder in die Hände gefallen. Auf den ersten beiden Seiten wird vermittelt wie aufwändig die Suche nach den entsprechenden Hölzern ist. Auf der Rückseite des Katalogs findet man folgenden Eintrag: "For every drum set made, DW makes a donation to American Forests to plant a tree, enough to yield a dozen more sets. [...] (http://www.americanforests.org)


    Es entsteht wirklich der Eindruck dass DW sich um seine Quellen und die Natur aus der die Hölzer kommen nachhaltig bemüht.


    Hat jemand schon ähnliche, offizielle, Statements von anderen Firmen gefunden?


    Wäre interessant dass mal konzentriert zusammen zu tragen.


    Weitermachen


    Sebo


    edit: blöde Fipptehler

    nosig

    Einmal editiert, zuletzt von Sebomaniac ()

  • ho xian,


    wenn dw bubinga aus ghana bezieht, dann wohl deshalb, weil ein haufen zeug über Tema (Industriehafen bei akkra) verschifft wird, möglicherweise wird auch in ghana die natürliche vortrocknung gemacht, alldieweil bubinga gerne mal bei der technischen trocknung reißt.
    aber wachsen tun diese bäume da nicht. die bubingazone fängt erst in ostnigeria an, die beiden kongos, kameroun und gabun gehören noch mit dazu.
    in einem steppenklima wie in ghana bräuchte man schon ein gewächshaus.


    wenn bubingatrommeln sich nicht mehr verkaufen lassen sollten, freuen wir uns schon mal auf die neuen bongossi serien.
    ich höre es schon:
    bongossi hat einen wunderbar warmen, runden sound bei trotzdem knackiger, druckvoller attack. der klangliche bereich des bongossiholzes liegt zwischen ahorn und birke, rechts neben linde und schräg in der mitte oberhalb von pappel, ca 3,7 meter hinter acryl.


    für bongossi gibts sogar dann "richtige" zertifikate. die sefac in cameroun wirds freuen.



    seis drum


    zwar

    musikmachen ist die eleganteste art zu verarmen

  • Wenn das alles so uebel ist, warum war bei der marktschreierischen Wiedergeburt von Bubingahoelzern im Musikbereich der Aufschrei der Gutmenschen nicht groesser? Warum bleibt ihr dann alle nicht bei Maple, schon aus Gewissensgruenden? Wirtschaft funktioniert doch so: Kein Markt, kein Absatz, kein Bedarf, kein Produkt.


    Ich kann Chesters Nachfrage sehr gut verstehen, ich halte auch die Glaubwuerdigkeit einiger Leute innerhalb dieser Organisationen fuer nicht ueber alles erhaben. Die mixen auch gern mal was durcheinander und nutzen das zur Selbstdarstellung. Welche Fachkompetenz hatten denn Deine Ansprechpartner, Luddie?

  • Zitat

    Original von Sebomaniac


    chester ist Naturwissenschaftler und da hinterfragt man grundsätzlich erstmal alles um einen grundlegenden Ausgangspunkt zu haben mit geringstmöglichen "Manipulationen" von aussen..... eine Denkweise die meist bei allen "naturwissenschaftlich-technisch-Ausgebildeten" vorzufinden ist (was nicht heißt dass die anderen nicht so an die Sache herangehen können...) Oftmals kann man durch das stellen der richtigen Fragen mehr
    erreichen als durch das Aufstellen von Behauptungen.... soviel dazu...


    Nur mal als kleine Randbemerkung, Luddie ist ebenfalls Wissenschaftler - Sozialwissenschaftler, wenn ich mich recht entsinne -, genauso wie ich Sozial- und Geisteswissenschaftler bin und da besteht - wie von dir angedeutet - natürlich der gleiche Ansatz. Darüber hinaus erlernt man in einem solchen Studium nicht nur die Gewinnung von Fakten, sondern die nüchterne Interpretation dieser. Luddie ist in diesem Sinne gewissenhaft vorgegangen und hat ebenso recherchiert.


    Zwischen zwanghaftem Widersprechen und kritischem hinterfragen besteht auch ein Unterschied. Die unabhägige Arbeit mehrer (hier decken sich die Aussagen) unabhängiger Orgas (nicht, dass - wie von Rubber schon angedeutet - die eine heilige Kuh wären; man denke nur an die peinliche Schlauchboot-Aktion von GP währende des G8-Gipfels - aber so profilneurotisch sind nicht alle) und Einzelpersonen aufgrund einer Aussage eines offenkundig fragwürdigen Interessenverbandes in Zweifel zu ziehen, erscheint mir kaum wissenshaftlich.


    Grüße, Phiip

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