Hi, erstmal danke für den Thread Luddie. Sowas erfährt man sonst leider zu selten!
Noch eine Frage zu deinen Anfragen: Hat sich schon irgendjemand gemeldet von ddrum, peace? (Bei mir nicht).
Tolle Diskussion, ich beobachte weiter
Hi, erstmal danke für den Thread Luddie. Sowas erfährt man sonst leider zu selten!
Noch eine Frage zu deinen Anfragen: Hat sich schon irgendjemand gemeldet von ddrum, peace? (Bei mir nicht).
Tolle Diskussion, ich beobachte weiter
maxPhil
ich finde Bubinga als Holz super, und will das nicht werten. Muss jeder selber wissen was er kauft: Auf den Hinweis des legendären Tropenmediziners in München/TU, was alles so passiere, und wie die Mechanismen sind, war meine Reaktion ungefähr: gut, dann hat Idealismus eh keinen Zweck, lieber jetzt Tropenholz kaufen, solang noch was da ist.
Ich würde zwar nicht wirklich was kaufen, aber.. einmischen tu ich mich da nicht. ->Soll jeder das kaufen, was er will
Vielen Dank für die Informationen, klasse Arbeit geleistet Lud!
ZitatOriginal von Psychobei Musikinstrumenten gab es über dieses Thema immer ein Tabu. keine Ahnung warum.
Gruß Micha
Viele werden wohl denken, dass für ein Schlagzeug oder einen E-Bass nicht soooo viel Holz geschlägert werden muss, wie für eine ganze Wohnzimmereinrichtung und man für sein eigenes Gewissen das 'bißchen' Instrumentenholz unter den Tisch kehrt. Deshalb wird kaum darüber diskutiert und auch ich dachte bisher so. Seit ich den Fred gelesen hab, denke ich anders darüber und werd etwas genauer schauen, was für meine Trommeln verbaut wird.
mfg, Flo
ZitatAlles anzeigenOriginal von Eisenmike
Wir haben selber 10 ha Wald. Die CO2 Bilanz in gut bewirtschafteten Wäldern ist schon sehr ausgeglichen.
Es sind nicht immer nur die Bäume die Ihr seht. Nach einer Neubepflanzung fängt die Durchforstung schon nach einem Jahr an, da gerade am Anfang hier noch sehr viele andere Pflanzen wachsen. Von z.B. 1200 Fichtenpflanzen/ha bleiben nach 70 Jahren bis zur Schlagreife noch 200 übrig. Hier muss immer wieder schwächeres Holz entnommen werden welches man als Papierholz bzw Brennholz nutzt. Holt man alle Forstflächen ensteht hier doch schon eine sehr ökologische Bilanz!
Das selbe gilt für Energiepflanzen bei landwirtschaftlichen Fläschen!
Am unökologichsten sind nicht genutzte Flächen da hier die Nitratauswaschungen am höchsten und die CO2 Bindung am niedrigsten sind.
Private Kleingärten sind im übrigen in Sachen Nitratauswaschung Umweltsünder Nummer eins, da hier nicht wie in der Landwirtschaft eine Nährstoffbilanz erstellt wird nach der gedüngt wird , sondern meist nach dem Motto " Viel hilft viel"
Danke Eisenmike, du kennst dich aus
Alles OT: Alle reden von CO2. Hat einer schonmal daran gedacht, dass Handystrahlung (die eig. ja Mikrowellen sind) die Erde erwärmen könnte?
Ein gutes Beispiel: 1 rohes Ei und 2 Handys die mit jemandem "telefonieren".
Das Ei ist in einer Stunde durch. Probiert es mal.
lg Dominic
und cola ist säure. können wir beim thema bleiben ? danke.
Leute, nachdem viele von euch meinen kleinen Text so ausgiebig gelobt haben, muss ich auch mal was sagen. Und zwar, dass ich es ebenso super finde, wie viele hier mit Links und fundierten Informationen zu einer wirklich guten Diskussion beitragen. Damit meine ich auch diejenigen, die das Thema nicht so eindeutig beurteilen.
Komme gerade vom Unterrichten und bin vollkommen platt, wieviele Posts dazugekommen sind!
Vielen Dank, es hätte auch ganz anders kommen können.
lieber gruß
Max
Zur CO2 Problematik und Tropenholz: 2 Paar Schuhe
Holz ist für uns als nachhaltige Ressource unverzichtbar, weil es einer der umweltfreundlichsten und vielseitigsten Rohstoffe ist. Umweltfreundlich, da es bei nachhaltiger Bewirtschaftung der Wald- oder Forstflächen wieder nachwächst und hierbei das klimarelevante CO2 fixiert. Es speichert dabei den Kohlenstoff und gibt den für uns lebenswichtigen Sauerstoff wieder ab. Entnimmt der Mensch dem ökologischen Kreislauf Holz als Rohstoff, hat er der Atmosphäre also dieses CO2 in der Form verschiedener Holzerzeugnisse bis zu deren Verrottung oder Verbrennung entzogen. Dafür ist besonders die Langfristigkeit der Nutzung der Holzprodukte wichtig. So leistet jeder Holzstuhl und jedes hölzerne Haus einen kleinen Beitrag zum Schutz unseres Klimas.
Gleichzeitig ist Holz ein vielseitig nutzbarer und qualitativ hochwertiger Rohstoff. Beim Einsatz der richtigen Holzsorte für den jeweiligen Einsatzzweck kann Holz den modernen Materialen in Hinblick auf Haltbarkeit und Leistungsfähigkeit oft überlegen sein. Zusätzlich fällt Holz durch die relativ leichte Verarbeitbarkeit auf. Dadurch ist der Energieverbrauch bei der Verarbeitung und Veredelung des Holzes in der Regel deutlich geringer als der bei der Verwendung anderer Rohstoffe. Tropenholz Als Tropenholz wird in unserem Sprachgebrauch das, in den tropischen oder subtropischen Regionen der Erde wachsende, Edelholz bezeichnet. Die meisten tropischen Edelhölzer zeichnen sich durch beste Materialeigenschaften wie hohe Dichte und Festigkeit, sowie Witterungsbeständigkeit aus. Aufgrund ihres enormen Höhenwachstums, hoch reichender Astreinheit und der konstanten klimatischen Bedingungen der Tropen besitzt das Holz eine sehr homogene Struktur und Maserung, die als optisch schön empfunden wird. Die bedeutendsten Sorten sind Abachi, Palisander, Bangkirai, echtes Mahagoni, Merbau, Shorea (Rotes Meranti, Rotes Balau), Afrikanisches Mahagoni (Sapelli, Sipo, Khaya), Balsaholz, Teak, Bongossi, Afrormosia, Iroko, Afzelia, Wengé, Ramin.
Es gibt zwar zahlreiche Ursachen für die Tropenwaldzerstörung, doch der kommerzielle – legale wie illegale - Holzeinschlag zur Vermarktung der Edelhölzer spielt eine ganz wesentliche Rolle dabei.
Auch Umweltschutzgruppen sind in der Lage zu differenzieren. Gut so.
Nachdem ein älterer Thread mit ähnlicher Thematik abgewatscht im Sande verlaufen ist, habe ich eigentlich geglaubt, dass sich hier niemand so wirklich dafür interessiert, woher das Holz für seine Trommeln kommt.
Insofern einen dicken Dank an Luddie für diesen Thread!
Jetzt muss man die Hersteller nur noch dazu bringen, Sets mit FSC-Zertifikat (oder einem vergleichbarem Zertifikat) anzubieten, und, was noch viel wichtiger ist, dies entsprechend zu bewerben.
Wo eine Nachfrage lockt, wird es hoffentlich auch bald ein Angebot geben.
ZitatOriginal von KickSomeAZZ
Ein Besser oder Schlechter gibt es hier nicht. Soll ich nun mein Geld an Amnesty International überweisen oder lieber teure Biovollwertkost zu mir nehmen? Nein, in besser oder schlechter zu unterscheiden ist quatsch.
Selbstverständlich gibt es besser oder schlechter: Besser ist, irgendetwas in diese Richtung zu unternehmen; schlechter ist, sich einen Scheiss darum zu kümmern und die Kohle in den 320i zu pumpen...
Gruß
Alex
Und in der Zeit wo du das eintippst, hättest du schon längst Transparente für die Straße pinseln können, du schlechter Mensch du
Hallo,
ist das ein gutes Gegenbeispiel oder auch eher fragwürdig: Steve Jordans Eimer von Y?
Grüße,
Jürgen
Yamaha hatte bereits eine von der Idee her ähnliche Snare, allerdings aus Bambus.
im md ausgabe oktober 07 gibt es einige aussagen von herstellern bezüglich der holzbeschaffung, konkret in bezug auf zertifizierungen wirds da allerding nicht wirklich. jedenfalls schon mal sensationell das ein von anzeigenkunden abhängiges magazin sowas überhaupt anfragt.
Die Steve Jordan Snare ist zumindest aus Ahorn und vermutlich stimmt das auch mit den Infos. Allerdings ist es natürlich im Interesse von Plantagen, für eine gefällten Baum einen neuen zu pflanzen.
Marketing funktioniert heutzutage auch über das Weglassen von Infos. So kann eine ziemlich unbedeutende Trommel dazu führen, dass Yamaha als "grüne" Company wahrgenommen wird. Aber wie gesagt, zählt Ahorn eben sowieso nicht primär zu den problematischen Hölzern.
lieber gruß
Max
das thema ist komplex.
die endverarbeiter von tropenholzmesserfurnieren kaufen im furniergroßhandel, welche ihr tropisches holz in der regel über zwei oder drei stationen, zum beispiel über die plattform der ihb (internationale holz börse), einkaufen.
die halter der fsc zertifikate sind in der regel sogenannte primary processors in den an- bzw abbau-ländern oder seltener großhändler und importeure. in den regenwaldländern afrikas gibt es meines wissens überhaupt keine firmen, die zertifikate halten, egal für welche baumart.
ich kann aber ohne weiteres fsc zertifiziertes teak aus asien bekommen, genauso macaranduba aus südamerika. dass die methoden der holzgewinnung bei fsc bescheinigten betrieben unbedingt unbedenklich ist, halte ich für fraglich.
fsc setzt zwar im vergleich zu den anderen zertifikaten höhere und mehr auf die umweltverträglichkeit ausgerichtete standards, aber es wird natürlich auch dort vieles einfach durchverwaltet und ebenso natürlich nicht alles geprüft.
der gesetzgeber schreitet verbietenderweise erst dann ein, wenn es eigentlich zu spät ist, und dann aus artenschutzgründen.
Ein umweltverträgliches Schlagzeug ist eines, auf dem man mindestens zwanzig jahre spielt
ZitatOriginal von Jürgen K
Hallo,
ist das ein gutes Gegenbeispiel oder auch eher fragwürdig: Steve Jordans Eimer von Y?
Grüße,
Jürgen
ZitatLuddie
Aber wie gesagt, zählt Ahorn eben sowieso nicht primär zu den problematischen Hölzern.
das "fragwürdig" hatt' ich jetzt so interpretiert, ob man aus der Tatsache, dass Yamaha eine umweltethische-Snare anbietet nicht den Umkehrschluss ziehen kann, dass andere Ahorn-Bäume z.T. aus unter "ethisch"-bedenklichen Umständen stammen. Wird in China nicht auch Ahorn "angebaut",... . Ich weiß allerdings natürlich nicht, ob Chinesen nachhaltige Forstpolitiik betreiben, aber Leute, die das Holz fällen und wenig Geld dafür bekommen sind das bestimmt auch.
Ich finde es auch etwas naiv zu denken, dass Holz aus !Afrika! fair sein könnte (nich bös gemeint Luddie, aber sowas ahnt man doch bei dem Herkunftsland, oder?). Wenn es das wäre, würden sie mit irgendeinem Siegel werben. Wenn es so ein Siegel gäbe, müsste es noch nichtmal heißen, dass es unter den Maßstäben vergeben wurde, an die wir dabei denken (siehe einige Öko-Gütesiegel auf Lebensmitteln, wurde doch erst dieses oder letztes Jahr beschlossen, dass nur eines von den vielen in der EU wirklich gilt).
Damit es jetzt nicht anti rüberkommt, ich find Luddies Beitrag wirklich super. Ich hatte mir darüber (auch, wenn ich es vermutet hätte, dass Holz aus Afrika sehr unwahrscheinlich fair gehandelt und produziert ist) noch keine Gedanken gemacht. Die Diskussion hier find ich auch interessant und finde sie gewinnt z.B. durch die Beiträge der beiden Forstwirte hier, oder Chesterheads Beiträge, weil sich das ganze so immer weiter differenziert.
Es gibt ja auch gut gemeinten "Öko-Aktionismus", das schien ja auch schon an einigen Stellen durch. Nicht alles, was sich nach öko oder fair anhört ist ja per se auch so (bestes Beispiel: Diesel, wurde auch als umweltfreundlicher gepriesen und sogar von den Grünen ganz früher propagiert, nun is einem der/die Feinstaub/Rußpartikel aufgefallen).
Das soll jetzt gar nicht populistisch gemeint sein - aber scheidet nicht eigentlich ziemlich viel aus, was zur Zeit an Trommeln erhältlich ist, wenn man jetzt bestimmte Holzarten ächtet?
PS: übrigens hab ich mal einen Bericht von der Möbelmesse gehört, da hat sich ein deutscher Möbelhersteller darüber geäußert, dass deutsche Möbel nur mit ganz bestimmten Stoffen (zum Beispiel gegen frühzeitigen Schimmel...) behandelt werden dürfen. Man aber in Asien alles dürfe und diese giftigen Möbel auch in Deutschland einführen dürfte, obwohl sie verseucht sein. Nun würde doch noch zu überlegen sein, ob bestimmte Schlagzeuge eventuell auch belastet sind, wegen der chemischen Behandlung des Holzes(?)
Das Problem ist, wie bei vielen "Umwelthemen", das viel zu viel Halbwissen im Spiel ist. Das Problem ist in vielen Fällen die schwierige Quellenbeschaffung. Ich habe gerade noch mit jemanden gesprochen, der mal in der holzverarbeitenden Industrie garbeitet hat. Angeblich gibt es dort eine größere Lobbyarbeit als man von außen vermutet. Zum Beispiel wird massiv von nordischen Holzproduzenten gegen Importware aus Fernost und Afrika gewettert, einfach um einheimische Produkte am Markt zu positionieren. Da arbeiten Umweltschutzorganisationen mit ihren noblen Zielen und Produzenten ungewollt Hand in Hand. Die Wahrheit liegt wie so oft wohl irgendwo in der Mitte.
ZitatOriginal von zwar
das thema ist komplex.
ohne Zweifel
Zitatdie endverarbeiter von tropenholzmesserfurnieren kaufen im furniergroßhandel, welche ihr tropisches holz in der regel über zwei oder drei stationen, zum beispiel über die plattform der ihb (internationale holz börse), einkaufen.
die halter der fsc zertifikate sind in der regel sogenannte primary processors in den an- bzw abbau-ländern oder seltener großhändler und importeure.
Zitat FSC
Chain of Custody (Produktkettenzertifizierung)
Produkte mit dem FSC-Siegel durchlaufen vom Wald bis zum Endverbraucher mehrere Stationen und damit verbunden mehrere Eigentumsverhältnisse. Diese Kette, die Chain of Custody (COC), kann unterschiedlich lang sein. Entscheidend ist, dass alle Eigentümer innerhalb der Produktkette COC-zertifiziert sind. Mit Hilfe der Produktkettenzertifizierung wird dem Verbraucher garantiert, dass Holzprodukte mit FSC-Siegel tatsächlich aus einem zertifizierten und verantwortungsvoll bewirtschafteten Forstbetrieb stammen.
Wichtige Elemente der Prüfung sind der Nachweis der Holzherkunft, eine Mengenplausibilität und die Sicherstellung, dass zertifiziertes Holz mit unzertifiziertem Holz nicht unzulässig vermischt wird. FSC-Holz bleibt somit in jeder Verarbeitungs- und Handelsstufe jederzeit und eindeutig identifizierbar.
Zitatich kann aber ohne weiteres fsc zertifiziertes teak aus asien bekommen, genauso macaranduba aus südamerika. dass die methoden der holzgewinnung bei fsc bescheinigten betrieben unbedingt unbedenklich ist, halte ich für fraglich.
unbedingt oder zu 100% sicher nicht.
Zitatfsc setzt zwar im vergleich zu den anderen zertifikaten höhere und mehr auf die umweltverträglichkeit ausgerichtete standards, aber es wird natürlich auch dort vieles einfach durchverwaltet und ebenso natürlich nicht alles geprüft.
Zur FSC_Zertifizierung gehören auch soziale Standards
Zitat:
Prinzip 3: Rechte indigener Völker
Die gesetzlichen und gewohnheitsmäßigen Rechte der indigenen Gruppen hinsichtlich Besitz, Nutzung und Bewirtschaftung von Land, Territorien und Ressourcen sind anzuerkennen und zu respektieren.
Prinzip 4: Beziehungen zur lokalen Bevölkerung und Arbeitnehmerrechte
Die Waldbewirtschaftung soll das soziale und ökonomische Wohlergehen der im Wald Beschäftigten und der lokalen Bevölkerung langfristig erhalten oder vergrößern.
Zitatder gesetzgeber schreitet verbietenderweise erst dann ein, wenn es eigentlich zu spät ist, und dann aus artenschutzgründen.
EU-Initative FLEGT
ZitatEin umweltverträgliches Schlagzeug ist eines, auf dem man mindestens zwanzig jahre spielt
unbedingt und zu 100%
gruß und gute Nacht
rubberbeat
Nachdem ich ich hier etwas provokativ geschrieben habe und von dem ein oder anderen hier deswegen als uneinsichtiger Depp hingestellt wurde, möchte ich hier meine Argumentation mit ein paar Fakten noch mal verdeutlichen:
Der Bubinga Baum kommt in Zentralafrika vor, speziell in Ostnigeria, Zaire, Kamerun Gabun und im Kongo.
Im Kongo hat auch der Berggorilla seinen Lebensraum. Neben der Wilderei gefährdet auch die Zerstörung des Lebensraums die Zukunft der Gorillas.
Der WWF fürchtet, dass die Gorillas in 15 Jahren aus der Wildnis verschwunden sein könnten, wenn das gegenwärtige Ausmaß an Wilderei und Lebensraumverlust nicht drastisch reduziert wird.
Wenn auch nur ein Bubinga Baum im Lebensraum der Berggorillas für Trommeln gerodet wird, sollte dass einem schon sehr zu denken geben.
Brauchen wir das wirklich?
Zum Thema Forstwirtschft im Regenwald des Kongo schreibt Greepeace folgendes:
ZitatAlles anzeigenDer zweitgrößte Regenwald der Erde, der Kongo, ist massiv in seiner Existenz bedroht. Nach Ende des schrecklichen Krieges in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo), der rund vier Millionen Menschenleben gefordert hat, setzt sich die Zerstörung und Ausbeutung des Landes weiter fort. Internationale Holzkonzerne nützen nun das entstandene Machtvakuum, um den natürlichen Holzreichtum des Kongo zu plündern. „Der Kongo ist Heimat für Millionen von Menschen, einer der wichtigsten Orte für die Artenvielfalt und eine Schlüsselregion für das Weltklima. Die Erhaltung des Kongo-Regenwaldes ist von globaler Bedeutung und muss ein Anliegen für die Weltgemeinschaft sein“, so Bernhard Obermayr, Waldexperte von Greenpeace.
In der DR Kongo befinden sich gut sechzig Millionen Hektar unberührter Urwälder, was der siebenfachen Fläche Österreichs entspricht. Acht Prozent des weltweit in Wäldern vorhandenen Kohlenstoffs werden im Kongo gespeichert, der deshalb für die Stabilisierung des Klimas von großer Bedeutung ist. Auf dem Papier gibt es seit dem Jahr 2002 ein Moratorium auf die Vergabe neuer Einschlagsgenehmigungen. Tatsächlich haben sich aber zwischen 2002 und heute die Konzessionsgebiete auf über 21 Millionen Hektar mehr als verdoppelt. Ein großer Teil der verteilten Waldflächen ist besonders wertvolles Naturschutzgebiet, das für das Überleben der nächsten Verwandten der Menschen – Bonobo-Affen, Schimpansen und Gorillas - existenziell ist.
Doch bislang gilt nur für sieben Prozent der noch vorhandenen Urwälder in der DR Kongo ein Schutzstatus. Der Rest steht den internationalen Firmen zur Plünderung frei. Es besteht die Gefahr, dass die DR Kongo innerhalb der nächsten Jahre mehr als vierzig Prozent ihrer Wälder verlieren wird. Zusätzlich bahnt sich durch den Raubbau am Regenwald eine ökologische und soziale Katastrophe an. „Die industrielle Forstwirtschaft im Kongo ist durch exzessiven und unkontrollierten Kahlschlag gekennzeichnet. Die Entwicklung geht auf Kosten der lokalen Bevölkerung, die nur verliert, während die Holzkonzerne die Gewinne einstreifen“, beschreibt René Ngongo, Sprecher der kongolesischen Umweltorganisation OCEAN, die Situation in seiner Heimat.
Rund vierzig Millionen Menschen sind existenziell abhängig vom Kongo-Regenwald, darunter auch 300.000 Pygmäen, die als indigene Gemeinschaft ausschließlich im Kongo leben. „Das physische und soziale Überleben dieser Menschen hängt vom Erhalt des Regenwaldes ab. Die kongolesischen Behörden und die Weltgemeinschaft haben den Bedürfnissen der BewohnerInnen des Kongo unbedingt Vorrang vor den Interessen der Holzkonzerne einzuräumen“, fordert Adrien Sinafasi, Vorsitzender von ‚Pygmies Indigenous People Association Network’.
Von der internationalen Staatengemeinschaft fordern Greenpeace und die kongolesische Zivilgesellschaft verstärktes Engagement zur Rettung des Kongo-Regenwaldes sowie größere Anstrengungen beim Aufbau entsprechender Strukturen zum Schutz des Waldes. „Nur ein verstärktes Engagement der europäischen Länder zum Schutz des Kongos kann die Katastrophe noch abwenden“, appellieren Ngongo und Sinafasi.
Quelle: Greenpeace
Ich für meinen Teil kann deshalb die Verwendung von Bubinga Hölzern im Schlagzeugbau nur ablehnen.
Egal, ob mit oder ohne irgendwelche Zertifikate, welche in meinem Augen das Papier nicht wert sind, auf dem sie geschrieben sind.
ZitatOriginal von chesterhead
Das Problem ist, wie bei vielen "Umwelthemen", das viel zu viel Halbwissen im Spiel ist.
Richtig!
Aber das kann man ja auch nicht von uns Laien erwarten, wenn unsere Natur selbst Wissenschaftler jeden Tag aufs Neue überrascht!
Es gibt ja, wie ich selbst neulich in GEO lesen konnte, Wälder die müssen abbrennen um zu überleben!
Die Natur ist doch so Komplex und flexibel das sie wohl immer ein Rätsel bleiben wird!
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