• Also ich lade auch nichts runter, wenn dann nehme ich Mucke, die mir gefällt, bei youtube mittels wavepad auf, speicher sie als mp3 und brenne mir dann meine selbst zusammengestellten CD's. Das ist zwar langwierig, aber es ist eh selten genug, dass mir ein Sampler oder die CD einer Band alleine gefällt. Gibt sicher Ausnahmen...sehr selten kommt es vor, aber immerhin.....kaufe ich mal ne Original-CD. Die letzte war von Snow Patrol. Ansonsten gebe ich zu, dass sich daran die Geister scheiden werden.


    Ich finde die CD's grundsätzlich auch zu teuer (60 Min Mucke für 20 Euro....hackts, oder was?), aber das is wie mit den Spritpreisen, da verarscht man uns hier zu Lande ja auch ohne Ende, wenn man an den Teil der Mineralölsteuer denkt.....das könnte man endlos fortsetzen mit Euro, Mehrwertsteuer usw.......würde aber zu politisch und das war ja nich gefragt.

    Ein Leben ohne Musik ist keins..

  • Zitat

    Vielleicht können sich auch ein paar etwas ältere (ab 25 vielleicht) hier daran erinnern, was für ein erhebendes Gefühl es als Teenager war, eine neue CD oder LP zu hören, die man gerade im Schweisse seines Angesichts aus irgendeinem weit entfernten Plattenladen ergattert hatte. Man hatte daran lange was zu hören und zu entdecken und kannte innerhalb kurzer Zeit alle Songnamen. Lange und häufig hat man die Booklets und Cover angeguckt, die Anekdoten, Danksagungen usw. darin gelesen.


    Word! Auch auf die Gefahr, dass es wie von vor-vorgestern klingt: so war es wirklich. Auch die Reihenfolge von Songs, ein oftmals geradezu dramaturgisch erscheinender Aufbau einer Platte, wann kommt welcher Song bzw. was war die Intention der Musiker diesen Song dort zu platzieren? Das alles trug unheimlich zur Atmospähre und zur individuellen Verbindung des Käufers mit seiner Schallplatte/CD bei... sich eine Schallplatte oder CD über Wochen und Monate zu erschließen!


    Und doch... die ganzen Vibes um Musik auf Tonträger haben sich ja auch verändert. Es ist nicht nur die Form der "neuen" Vermarktung (Web, Napster, I-pod etc.) oder das Problem des "Klauens" bzw. der so leichten Zugänglichkeit für Musik im Web. Auch so vieles andere und so unendlich viele Alternativen zur Musik bestimmen die Freizeit der Menschen... das hat sicher auch seine Rückwirkung darauf, dass viele den Wert der Musik nicht mehr so hoch schätzen (was ihr gutes Recht ist)... diese folglich auch viel schneller vielleicht sogar unreflektierter konsumieren. Dieser rasante(re) Konsum hat ja viele anderen Lebensbereiche auch erfaßt. Da ist auch keine Kritik (wir sind nicht besser) sondern eher eine subjektive Zeitgeistumschreibung.

  • In meinem Auto habe ich 5 CDs und im Schnitt kommt jede Woche eine alte raus und eine neue rein... das macht pro Monat ca. 40 Euro... bei einem Einkommen von... öhm.... abzüglich das... und dieses.... und benzin is ja so teuer... und sowieso.... 20 Euro für Musik.
    Ja ich weis jetzt fühle ich mich schlecht, irgendwo auf der Welt kann sich jetzt ein armer, leidgeplagter Plattenboss nur EINEN Hubschrauberpiloten leisten. Grausam, grausam!!!
    Aber dafür kauf ich immer gaaanz viel von den großen Labels, damit diese weiterhin so tolle künstler unterstützen und überhaupt erst hervorzaubern können. Z.B Sido.. alta der hats voll verdient maaaan, yo. Oder Bushido und so weisss du? Alta der is voll cool ey alta. (Ich würde jetzt gerne mehr Beispiele bringen, aber ich habe vor ein paar Monaten MTV und VIVA von ihren Programmplätzen auf meinem Fernseher gelöscht und es ist ziemlich schwer, diese Nichtssagenden Pappnasen im Gedächtnis zu behalten).
    So gesehen beteiligt sich jeder, der den Rotz aus den Charts kauft am Ausverkauf qualitativ hochwertiger Musik zugunsten von zusammengemischtem und gecastetem Müll. Aber über Geschmack lässt sich ja nicht streiten.


    P.S.: Das Argument mit der Faulheit zieht mal gar nicht... Amazon liefert mir jede CD im Schnitt innerhalb eines Tages mit Schleifchen und persönlichem Dankschreiben des Geschäftsführers und einem frisch gepressten Kaffe und einem Marmerladenhörnchen ans Bett!

    i was told by an irishman who also explained (from "personal experience") that if you ever blow up a bridge using a car filled with fertilizer, make sure you're on the side of the river where your house is.

  • Zitat

    Original von matzdrums
    man kauft sich das plagiat um so zu tun als hätte man sich das original geleistet.


    wenn ich jetzt vor der feuerwehr parke und beim "palme" brennt die bude ab und die feuerwehr kann nicht hinfahren weil ich ganz egozentrisch ein parktechnisches kavaliersdelikt begangen hab um mir schnell die neue britney-maxi zu kaufen, ist dann die plattenfirma schuld ?


    Das ist, mit Verlaub, Blödsinn. Totaler.

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  • Die böse Musikindustrie kriegt heute übrigens weniger für die CD als vor 15 Jahren. Eine normale Lonplay-CD verlässt das Label für vier bis sechs Euro, je nach dem. Der Rest ist Spanne für Vertrieb und Handel, wie auch bei Kühlschränken, Sticks oder iPods. Früher gab es mal 14 bis 15 Mark für die Scheibe.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Zitat

    Original von williken
    nacho, wenn du keine ahnung von sido, bushido und der ganzen angelegenheit hast, dann sag doch einfach nichts dazu, weil das noch echt leute sind, die sich das hart erarbeitet haben.
    sorry für ot.


    Dadurch wird leider ihre Musik nicht besser, und sie wirken keinesfalls glaubwürdiger. Ich wohne 15 Minuten vom MV weg, "Sidos Ghetto". Dort ist es ungefähr so Ghetto wie im Schlüpfer meiner Oma.
    Was ist eigentlich an so Texten wie "Yo, ich ficke alle Fraunen und Yo, ich bin der King" gut? Ich versteh es einfach nicht, bitte, bitte, kann es mir einer erklären?


    Ps: Sorry for Offtopic, aber musste sein.

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  • Die CD-Preise finde ich auch zu hoch, v.a. wenn man sich anschaut, dass der Künstler nur einen Bruchteil dessen erhält.
    Die Musikindustrie - das ist einfach der Teil der Verwertungskette, der zwischen Künstler und Hörer steht. Die haben positiv formuliert die Aufgabe dafür zu sorgen, dass die Mucke auch beim Hörer ankommt, werden dafür aber fürstlich entlohnt. Außerdem haben die bezüglich der Einseitigkeit (nur wenige große Künstler) und der Kundenbindung (Stichwort legales Downloading) nicht gerade geglänzt.


    Und Sido und Co haben nicht mehr geleistet als meisten Künstler und werden gerade einfach massiv gehypt. Okay, die derbe Sprache war ein Novum, trotzdem bleibts qualitative Grütze.


  • Ne, ne, ne ! Genau das isses!


    Ein Falschparker sagt zu sich: " Na und!? Dieses blöde Verbotsschild! Ich habe einen triftigen Grund warum ich mein Auto jetzt und hier abstelle. Außerdem ist das eine Bagatelle!" Wenn dann die Bude abbrennt, weil er die Zufahrt blockiert hat dann ist der Schaden groß!


    Was eine Bagatelle ist und was nicht, das entscheiden die Umstände! Das sogenannte Kavaliersdelikt des kostenlosen downloadens/ kopieren/ brennens wird von zig-tausenden Leuten betrieben. Eine aufstrebende Band hätte evtl. genau diese 10.000 Verkäufe gebraucht um weiter zu kommen. Das Haus ist abgebrannt!

  • Zitat

    Und doch... die ganzen Vibes um Musik auf Tonträger haben sich ja auch verändert. Es ist nicht nur die Form der "neuen" Vermarktung (Web, Napster, I-pod etc.) oder das Problem des "Klauens" bzw. der so leichten Zugänglichkeit für Musik im Web. Auch so vieles andere und so unendlich viele Alternativen zur Musik bestimmen die Freizeit der Menschen... das hat sicher auch seine Rückwirkung darauf, dass viele den Wert der Musik nicht mehr so hoch schätzen (was ihr gutes Recht ist)... diese folglich auch viel schneller vielleicht sogar unreflektierter konsumieren. Dieser rasante(re) Konsum hat ja viele anderen Lebensbereiche auch erfaßt. Da ist auch keine Kritik (wir sind nicht besser) sondern eher eine subjektive Zeitgeistumschreibung.


    Word zurück ;) Sehe ich auch so. Zum Glück kann man sich dem zumindest teilweise entziehen, indem man auf sein eigenes Konsumverhalten achtet.


    Die Musikszene wird heute übrigens viel weniger von den wenigen großen Plattenfirmen dominiert, wie früher, sondern es haben sich viele kleine Labels etabliert. Daher auch meine Frage, wer denn die Musikindustrie ist.


    Jaggerblack: 20 Euro für 60 min. gute Musik finde ich übrigens absolut angemessen, angesichts der Freude, die man damit hat. Die meisten CDs kosten übrigens zwischen 10 und 16 Euro. Wer daran verdient, ist individuell verschieden, aber dieser geiz-ist-geil Mentalität kann ich - gerade im Musikbereich - überhaupt nichts abgewinnen.


    lg
    max

  • Zitat

    Mit "Geiz ist geil" hat das nix zu tun, eher damit wer daran verdient. Und das ist in den meisten Fällen hauptsächlich die "Musikindustrie".


    Und wieder bei der Frage, wer das ist. Höre ich vorzugsweise die Charts und kaufe mir die entsprechende Musik, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass da irgendwelche Leute dran verdienen, denen die Musik Wurst und der Gewinn daran alles ist.


    Hat man jedoch einen etwas (Entschuldigung) ausdifferenzierteren Musikgeschmack (welcher auch nicht den Mainstream trifft und deswegen für die großen Firmen uninteressant ist), ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man mit seinem Geld eben auch eher den Künstler unterstützt. Je kleiner das Label, desto gerechter ist nämlich meistens die Verteilung der Einnahmen. Viele kleine Internetlabels zeigen, wie man das machen kann: schlanke Vertriebsstrukturen, wenig Angestellte (manchmal nur einer) und eine gute Onlinepräsentation.


    Trotzdem ist die Argumentation natürlich löchrig, wenn man sich die neue B. Spears-CD deswegen brennt, weil man irgendeinen Multi nicht noch reicher machen will. Denn dann sollte man konsequent sein und wirklich nachforschen, woher all die Dinge kommen, für die man sonst so Geld ausgibt. Stichwort Umwelt und Arbeitsbedingungen...


    lg
    max

  • Was ja auch in Maßen okay ist. Aber 20 Euro für ne Scheibe aus Plastik? Da ist nichts "Geiz-ist-Geil", dass ist einfach nur krank.


    @Grafdaniel: Der Vergleich ist, so wie du es darstellst, geradezu unglaublich schief. Kommerzieller Erfolg hängt nur relativ unwesentlich mit der Qualität der Platte zusammen, zumindest bei MTV und Konsorten.


    Wenn man 8 Euro für ne Stunde parken verlangt, darf man sich nicht wundern, wenn falsch geparkt wird. Wer 20 Euro für 40 Minuten Musik verlangt, darf sich nicht wundern, wenn jeman die CD lieber brennt als kauft. Das heißt natürlich längst nicht, dass es ethisch vertretbar ist.
    Immer diese Pseudo-Moralapostel :rolleyes:

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    Was ja auch in Maßen okay ist. Aber 20 Euro für ne Scheibe aus Plastik? Da ist nichts "Geiz-ist-Geil", dass ist einfach nur krank.


    Es tut mir leid, aber da muss ich leider mal etwas schärfer werden. Man bezahlt heute doch in 99% der Waren nicht ihren Materialwert. Diese Argumentation ist doch naiv! Wenn du 20 Euro zu teuer findest, dann argumentiere lieber seriös, denn sonst könnte man auch fragen, warum ein Picasso 10 Millionen kostet, wo doch Leinwand und Farben nur 100 wert sind.



    lg
    max


  • 10 Millionen find ich auch für nen Picasso zu teuer (und es würde mich wundern, wenn es solche Preise für Picasso geben würde, nur nebenbei). Die CDs sollen ja nicht 10 Cent kosten, was Pressung und Material decken würde. Natürlich sollen alle Gewinn machen, Interpreten, Produzenten, Hersteller, Vertriebe und End-Verkäufer. Aber bitte in gerechter Verteilung.


    Grüße,
    Jonas

    Zufrieden?

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  • Zitat

    Original von Palme


    10 Millionen find ich auch für nen Picasso zu teuer (und es würde mich wundern, wenn es solche Preise für Picasso geben würde, nur nebenbei). Die CDs sollen ja nicht 10 Cent kosten, was Pressung und Material decken würde. Natürlich sollen alle Gewinn machen, auch die Platten- und Musikindustrie. Aber doch nicht in dem Maße?


    Grüße,
    Jonas



    http://baseportal.de/cgi-bin/b…namen=Pablo&namen=Picasso
    (Mitte der Seite: "Werke erzielen bis 55 Millionen...")



    So kommen wir hier nicht weiter. Dieses ständige Vereinheitlichen bringt doch nix. Wie ich oben schon geschrieben habe, gibt es mehrere Formen der Musikvermarktung, unterschiedlich große Labels, unterschiedlich bekannte Bands, unterschiedliche Vertriebswege. Die alle als "Musikindustrie" zu bezeichnen und als Abzocker zu brandmarken, geht einfach an der Realität vorbei.


    Eine selbstproduzierte CD einer mittelmäßig bekannten Band kostet 15 Euro. Willst du der, wenn sie nach dem Konzert ihre Klamotten in den alten Bandbus stopfen, vorwerfen, CDs seien zu teuer?? Ich kenne durch langjährige Tätigkeit in diesem Bereich die Verhältnisse und weiss, dass auch einigermassen bekannte Bands immer noch nicht von ihrer Musik leben können. Denn zu den Presskosten kommt eine Unmenge Zeit, die Songs zu machen, viel Geld für die Instrumente, Tourerei auf eigene Kosten, Studiokosten, Gelder für den Vertrieb und das Managegement, usw. Das ist die eine Seite.


    Je bekannter eine Band wird, desto stärker verschiebt sich die Sache natürlich in Richtung Gewinn und das ist auch völlig gut so, denn warum sollen solche Leute nicht irgendwann auch mal die Miete davon bezahlen können?


    Der zweite Fall ist das Riesenlabel,welches große, häufig amerikanische, Künstler unter Vertrag hat. Das sind Unternehmen wie viele andere, die versuchen, möglichst viel Gewinn zu machen. Wer sich da sträubt, Geld reinzustecken, der soll halt brennen und kopieren. Was ich nur mal sagen wollte, war, dass man die Sachen im Verhältnis sehen muss: wem Musik wichtig ist, der gibt das Geld dafür aus, wem es egal ist, der kauft sich halt was anderes.


    Fest steht: es gibt Branchen, in denen wirklich widerlich viel Geld mit erschreckend wenig Gegenleistung verdient wird. Die "Musikindustrie" als genereller Begriff gehört nicht dazu.


    lg
    max

  • Zitat

    Original von Luddie


    Hat man jedoch einen etwas (Entschuldigung) ausdifferenzierteren Musikgeschmack (welcher auch nicht den Mainstream trifft und deswegen für die großen Firmen uninteressant ist), ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man mit seinem Geld eben auch eher den Künstler unterstützt. Je kleiner das Label, desto gerechter ist nämlich meistens die Verteilung der Einnahmen. Viele kleine Internetlabels zeigen, wie man das machen kann: schlanke Vertriebsstrukturen, wenig Angestellte (manchmal nur einer) und eine gute Onlinepräsentation.


    Du hast sicher recht, dass die Möglichkeit zu einer gerechteren Verteilung besteht. Aber ist dem auch so? Ich sehe da keinen Automatismus.
    Allgemein sind, wie du selbst ausgeführt hast, auch die Kosten geringer, also sollte es auch möglich sein, die CD-Preise möglichst gering zu halten. Ein Indie muss nun mal auch keinen Studiobesuch für mehrere 100.000€ vorfinanzieren; ein Tonträger an sich ist für ein Major überhaupt kein Problem mehr (das dürfte ein Betrag im einstelligen Centbereich sein), aber auch bei einer Indieband mit einer Auflage von wenigen Tausend sind diese Kosten sehr gering.
    Klar es bleiben gewisse Grundkosten und die sind sicher manchmal auch prozentual höher als bei Majors. Imho hängen sich die Indies ins Sachen Preisgestaltung bisher einfach an die Majors an.


    Ich würde für die mit viel Herzblut produzierte Mucke meiner Band nie mehr als 7/8€ nehmen, für den Download <5€.


    Grüße, Philip

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