• Zitat

    André Malraux, frz. Schriftsteller und Politiker (1901 - 1976):
    Wer in der Zukunft lesen will, muß in der Vergangenheit blättern.


    Kann man künftige Trends erkennen wenn man einen Blick in die Vergangenheit wirft oder werden neue unvorhersehbare tech. oder soz. Entwicklungen die Musikszene komplett umkrempeln? Wie wird sich die Musik und insb. der Schlagzeugsound in der nahen Zukunft (~ 5 Jahre) und wie in der fernen Zukunft (~ 50 Jahre) entwickeln?

    Sei realistisch, plane ein Wunder!

  • Ziemlich philosophisch... Aber nils hat schon Recht. Wenn einer das Richtige vorhersagt, ist es wohl eher Zufall.
    Damit ich also auch die Chance zum Gewinnen habe:


    Ich denke, der Schlagzeugsound in den nächsten 5 Jahren wird immer mehr Richtung Messingbecken gehen, da kaum noch jemand nach dem gehört kauft, sondern nur noch die Firma kaufen, die ihr Lieblingsdrummer spielt. Und davon dann die billigste Serie, da bei dieser Firma ja alles genial ist.


    In 50 Jahren wird es nur noch E-Drums geben, da die Leute da einen total genialen Beckensound gehört haben (eigentlich nur den eines 2002-Crashes, aber man kennt ja nur noch den Messingsound und ist überrascht über einen Bronzesound) und dadurch die E-Drums vergöttern.
    Echte gutklingende Becken werden den Leuten dann zu alt und schmoddrig sein und sie werden sie wegschmeißen.


    Soweit meine These... Mal gucken, ob man mir in 50 Jahren Weitsicht bescheinigen wird :)

    Einmal editiert, zuletzt von t0n1 ()

  • Zitat

    Original von t0n1
    Mal gucken, ob man mir in 50 Jahren Weitsicht bescheinigen wird :)


    Hoffentlich nicht! :P


    Eine kleine schar von unbeugsamen Vintage-Freaks wird sich dem guten Sound immer so stark widmen, dass es auch neben Anhängern der miesen Elektronik immer ein paar Eingeweihte geben wird, die wissen, wie ein Klang zustande kommt.

  • Die E-Drums werden immer besser werden. Sowohl vom Sound als auch vom Spielgefühl.


    Probleme wirds geben mit der Lautstärke bei Konzerten. Das ist relativ sicher. Und daran werden wir Drummer sehr zu knabbern haben. Ob man dann noch so laut spielen darf wie man es jahrelang getan hat ist fraglich. An entsprechenden Normen wird seit geraumer Zeit gearbeitet und da wird es auch wohl auch gesetzliche Rahmenbedingungen geben.


    Ob dann nur noch E-Drums in Clubs gespielt werden? Oder es spielen die Drummer viel leiser und disziplinierter? Oder sie spielen gar nicht mehr öffentlich?

  • Dann orakel ich hier mal ein bisschen rum, find die Frage seeehr interessant:
    Also zumindest für die E-Drum-Sparte wird es in naher Zukunft mehr Sets geben, die so aussehen, wie die großen Brüder, oder zumindest ähnlich und vermutlich wird der Enkel des TD 20 nahezu perfekt diverse akustische Schlagzeuge imitieren können.
    Auf dem Schlagzeugsektor wird sich zumindest in den nächsten fünf Jahren nicht soooo viel ändern. Neue, günstige, türkische und handgehämmerte Becken kommen auf den Markt, machen sich ohne Werbung einen Namen und werden teuer. Diverse Pop-Schlagzeuger bekommen irgendwelche Signature-Snares, die im Handel nur 200 Euro kosten und mittelprächtig klingen.
    Der Sound der Trommeln wird sich nicht großartig ändern, ein paar neue exotische Hölzer kommen dazu, ein paar sinnvolle Hardware-Ideen und X neue Finishes, einige davon im Retro-Stil der 60er - 80er Jahre.
    Beim Sound wird es wahrscheinlich noch eine Weile den Trend geben immer höher, schneller, also lauter und extremer zu werden, bis dann in einigen Jahren wieder der Natursound von Trommeln gehört wird, die man auch alleine tragen kann, ohne einen Hexenschuss zu bekommen :)


    just my 2 cents

  • In 50 Jahren ?
    In 50 Jahren bin ich 97 ! Da garantiere ich für gar nichts mehr ! Nicht mal mehr für eine trockene Hose!



    Wer hätte 1910 die Beatles oder die Stones vorhersehen können??? Da können drastische Umbrüche drin sein. Eventuell aber auch Renaissancen oder Verknüpfungen bestehender Stile.


    Vielleicht ist die Welt dann so kalt und grausam (ist sie jetzt auch), daß man als Ausgleich für die zerissenen Seelen eine Art Country bzw. Volksmusik als wohltuend empfindet?


    Who knows!?

  • In 20 Jahren werden die Einsteigersets so gut verarbeitet sein, dass sich niemand mehr ein teureres Set kaufen muss und trotzdem glücklich bis an sein Lebensende darauf spielen kann. Vom Klang her wird es keine grossen Unterschiede zu teuren Sets mehr geben, allenfalls die hardware wird sich noch unter Profiniveau aufhalten.


    Die E-Drums werden in 50 jahren günstiger sein, weil es auf Grund von Lärmbestimmungen verboten sein wird, ein Naturset zu spielen, ausser auf Open-Air-Veranstaltungen. Das heisst, alle Schlagwerker brauchen so ein Ding, denn sonst können sie nicht üben.Natursets sind dann Sammlerobjekte, die man zuhause in die Glasvitrine stellen kann.


    Da die meisten Kneipen durch das Rauchverbot ja eingegangen sein werden (s. entsprechender Thread!), wird es in den wenigen Clubs auch kaum noch Livemusik geben- somit hat sich das Lärmproblem letztendlich von selber gelöst. Man findet zurück zur Klassik, der Rock'n'Roll stirbt (Friede seiner Asche).


    Hmmm- klingt irgendwie beängstigend.


    LG

  • Ich lass mich überraschen...is doch spannender :)


    Mir würde es schon reichen wenn mir jemand die Lottozahlen für nächsten Samstag bis Freitag schickt..... das is sowiso einfacher als vorauszusehen wo die Musik/Drummergemeinschaft sich in 50 Jahren befindet :D

    nosig


  • Hallo!


    Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber aus dem post liest man das Du die '80 Jahre verpast hast. Grade die Becken werden
    sicher nicht ersetzt werden können. Das hat in den '80 auch schon nicht geklappt. Komisch wie die Dinge sich wiederholen.


    Steve

    Steve Miller (C)

  • Steve :


    ich will dir auch nicht zu nahe treten , aber ich glaube er hat das nich so ganz ernst gemeint , wenn du verstehst was ich meine .



    ontopic: Wen interressiert eigntlich was in 10 jahren is? Vll. haben wir nächstes Jahr auch schon den 3.Weltkrieg ,weil sich die Russen und die USA gegenseitig loswerden wollen ... und ich glaub nicht dass es dann noch wichtig ist ,welche Becken man am set hängen hat .


    greetz

  • Ich weiß, es klingt intolerant.


    Irgendwann in den frühen achtzigern gab es den Buck Rogers Spielfilm im deutschen Fernsehen. Der US-Film von 1979 dem wohl dort noch eine Serie folgte.


    Im Spielfilm gab es damals eine völlig bescheuert erscheinende Tanzszene mit irre-übler Musik, die aufzeigen sollte wie sich irgendwann in der Zukunft mal Musik entwickelt. Ich und Kumpel fanden damals diese Musikszene widerlich und lächerlich. So bescheuert könne Musik niemals werden... selbst im billigsten Tanzschuppen am Rande der Galaxis nicht.


    Und schon Jahre vorher bei der dt. Schwarz/weiß-Kultserie Raumschiff Orion. Auch hier eine Tanzszene inklusive ulkig skurriler Choreographie und eigenwilliger Zukunftsmusik.


    So verschieden die "Zukunftsmusik" in beiden Filmen dargestellt ist/war. Beiden "Tracks" war gemeinsam, dass die Komponisten für die Filme voraussetzten genauergesagt vorhersahen, dass Mainstream-Tanzmusik der Zukunft irgendwie auf "Dada(-ismus)", Monotonie, oder erschreckende Simplizität setzt und von sehr eintönigen elektronischen bzw. computer-generierten Tonsequenzen bestimmt wird.


    Wenn ich an einiges im Techno-Sektor und manche anderen elektronischen Auswüchse der letzten 15 Jahre denke, stelle ich erschreckt fest, dass diese debil und lächerlich erscheinende Musik der Szene von Buck Rogers oder der Kult-Tanz der Raumschiff-Orion-Besatzung auf Heimaturlaub eine erschreckend realistische, geradezu PROPHETISCHE Vorwegnahme mancher Musikformen in der Zukunft war.


    Ich selbst wage keine Prognose mehr. Ich habe 1989 mal im Bandkollegenkreis prognostiziert, dass irgendwann mal jemand ein 50 Hz-Netzbrummen aufnimmt, es durch einen Kompressor und/oder Harmonizer jagt und davon dann einem Mix für Discotheken produziert... ich befürchte auch das wurde mittlerweile schon umgesetzt. Noch simplizistischer vermag ich nicht zu denken.


    Was mir immer wieder auffällt, dass sich im Genre der Rockmusik (das mich immer am meisten interessierte) nicht mehr soo viel tut.


    Anfang der Achtziger war RUSH noch für mich eine tolle Entdeckung und diese Form progressiver Musik erschien mir als wirklich neu, völllig eigenständig und authentisch. Auch Saga mit ihrer Form Keyboard-lastig-
    progressives mit Rock und Pop sowie "etwas" Kommerzialität zu vermischen empfand ich als einen eigenen, irgendwie neuen Musikstil. Oder Ende der Siebziger "The Police". Später dann noch Neo-Classical-Metal- Stuff (der aber strenggenommen auch schon von Purple und Rainbow zuerst umgesetzt wurde). Grunge empfand ich nicht als "neu"... führt zu weit hier. Dann kam Dream Theater (die ich sehr mochte) und viele jüngere Kumpels sagten zu mir: das ist total neu... ich dachte aber; Rush in etwas härterer, moderner Form :-).


    Wirklich das Gefühl noch eine neue musikalische "Welle" zu erleben oder als Zuhörer auf Tonträger zu erschließen habe ich viele Jahre nicht mehr gehabt. Entweder werde ich alt - oder was viele Kumpels bestätigen, es hat sich in den letzten Jahren nicht mehr viel neues musikalisch ereignet. Manche denken, es sei fast alles erschlossen, was die schwarzen und weißen Tasten hergeben... und selbst die Vermischung mit musikalischen Kulturkreisen, die noch ganz andere Töne kennen, sei auch nicht mehr wirklich neu.


    Ich wünschte in der Zukunft nur noch ein mal dieses Gefühl "WOW!" zu erleben. Wie damals beim ersten hören von The Police, RUSH, Saga, Purple etc.


  • Ich verstehe eher nicht was Du meinst. An 'die Becken wegschmeißen', gibt's daran was zu interpretieren?


    Er schreibt, dass das Schlagzeug komplett elektronisch sein wird. Das kann man, sicher, wenn man sich allein die Dauer anschaut, seit der Becken hergestellt
    werden, dass geht tausende Jahre vor Christus schon los, allein deswegen schon ausschließen.


    Und was soll denn das mit den Russen und den USA? Hast Du im Koma gelegen? ?(

    Steve Miller (C)

    3 Mal editiert, zuletzt von Steve Miller ()

  • Was die Zukunft bringt......das versuchten schon Dc. Brown und McFly in drei Episoden zu ergründen.


    Musiktechnisch werden die zurückliegenden Jahrzehnte wiederbelebt werden. Wirklich neues habe ich, ähnlich Drummstudio, nichts mehr seit den 70'-ger / 80'-gern endecken können. Das war alles in irgendweiner Form schon mal da und wurde nur erweitert oder "anders" aufgenommen.


    Drummtechnisch habe ich keinen Schimmer, wo die Reise hingeht. Aber es wird immer auch A-Sets geben. Alle Keyboards konnten das Klavier und speziell da den Flügel nicht völlig verdrängen. Aber die E-Set werden immer besser werden und es dauert max. noch 15 Jahre, dann kann man den Unterschied A-Set und Becken zu E-Set nicht mehr hören.


    Sevens Ansatz hat mich erschreckt, weil es bis dorthin nicht mehr weit ist. Das neue Lärmgesetz wird kommen - ist nur die Frage ob 2008 oder 2009 - max. 2010. Dann wird es wirklich die Frage geben, ob man sein Spiel umstellen muss, weil es leiser sein muss oder man mit einem E-Set nicht besser bedient wäre.

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

  • Zitat

    Original von Drumstudio1


    Wirklich das Gefühl noch eine neue musikalische "Welle" zu erleben oder als Zuhörer auf Tonträger zu erschließen habe ich viele Jahre nicht mehr gehabt. Entweder werde ich alt - oder was viele Kumpels bestätigen, es hat sich in den letzten Jahren nicht mehr viel neues musikalisch ereignet. Manche denken, es sei fast alles erschlossen, was die schwarzen und weißen Tasten hergeben... und selbst die Vermischung mit musikalischen Kulturkreisen, die noch ganz andere Töne kennen, sei auch nicht mehr wirklich neu.


    Drumstudios gesamter Post findet meine Zustimmung, allerdings hast du eine Band vergessen: Rammstein haben Mitte der 90er natürlich etwas VÖLLIG NEUES auf den Markt gebracht, sowas gab es bis dahin noch nicht...und sämtliche "Abscklatsch-Truppen" wie Atrocity wirken nur wie aufgekochter Kaffee. Meiner Meinung nach war Rammstein die letzte Band bisher, die ein absolut musikalisches Novum geboren haben...


    Bezgl. Drums denke ich, dass E-drums nie den Status eines A-Sets verdrängen werden, das Beispiel mit Klavier und Keyboard passt da ganz gut. Vielleicht geht der Trend eher dahin, dass die meisten ein günstiges Set kaufen und dann triggern.

  • Was soll denn an Rammstein jetzt so völlig revolutionär gewesen sein?


    Metalgitarren mit Elektrosounds kombiniert haben andere schon vorher gemacht. Das Ganze mit deutschen Texten, naja OK. Aber in der Landessprache zu singen und dabei das R albern zu rollen ist jetzt auch nicht so sehr originell. Atrocity gibt's übrigens meines Wissens schon länger als Rammstein populär sind. Kann mich aber täuschen. Wie auch immer, ein absolutes musikalisches Novum haben Rammstein beileibe nicht geboren, genausowenig wie Limp Bizkit etwa die Kombination von Metalgitarren mit Sprechgesang erfunden haben.


    Was das Thema angeht: Keine Ahnung, aber ich weiß jetzt schon, dass ich's scheiße finden werde.

  • Die Frage wäre dann auch, ob sich nicht die meisten, statt eines neuen E-Sets zu kaufen lieber etwas heimwerkertechnisch betätigen und sich einen gedämmten Raum oder ähnlich bauen. (solche Heimwerkerdinge sind ja auch immer mehr im kommen und immer billiger).
    Ich glaube viele Musiker sind eifach zu fest Puristen, sonst würde sich heute ja auch niemand sündhaft teuere Set's zulegen weils halt doch etwas besser klingt.


    Wie's in 50 Jahren aussieht weiss ich nicht, aber in den nächsten Jahrzehnten sage ich mal voraus, dass immer mehr Volksmusiken verschiedenster Erdteile belebt und mit verschiedenster anderer Musik gemischt und modernisiert werden und damit ein völlig neues Soundbild ergeben. Im Metalbereich ist diese Entwicklung momentan voll im gange und ich habe das Gefühl andere sind da am nachziehen.

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