Wie verkaufe ich mein Set am profitabelsten /gewinnbringendsten?

  • Viele haben es schon getan, eine Menge wird es noch tun. Doch noch keiner hat denen gesagt wie man es am besten anstellt: sein/ihr Set verkaufen.


    All diejenige die das bereits hinter sich gebracht haben bitte ich hier ihre Herangehensweise zu schildern bezogen auf Zeitpunkt, Markt, also ob bei Ebay, in den Kleinanzeigen, oder beim örtlichen Händler, als Einzeltrommeln oder als Shellset oder gar als Komplettset mit Hardware.


    Ziel der Frage ist es für mich herauszufinden ob es sich überhaupt lohnt (m)ein teures, erstklassiges Set zu verkaufen.


    Hierzu gibt es nichts in der Suchmaschine, drum frag ich euch meine lieben.

    :!: Schlagzeug Lieber Bettelstudent als ohne dw!


    Suche Band, oder Musiker im "Studentenmilieu" die gern und viel auftreten und 'nen Drummer suchen, Proberaum vorhanden. Wenn ihr jemanden (in Dresden) kennt der mich gebrauchen könnte, dann lasst es mich bitte wissen. Ideal wäre eine Kombo die dem Gitarrenrock im Stile von Refused oder The (International) Noise Conspiracy frönt.

  • Je exklusiver das Teil, desto geringer naturgemäß die Nachfrage. Das bedeutet, dass du einen möglichst großen Markt brauchst. Der große Markt, weil er mit größerer Wahrscheinlichkeit die nötige Nachfragekraft hat, um einen akzeptablen Preis zu bekommen.


    Gleichwohl wird der Wertverlust relativ wohl höher ausfallen, als wenn du ein 08/15-Set neuester Bauart verkaufen würdest, wo die Nachfrage derart hoch ist, dass sich das Set am Markt einfach sehr schnell dreht, sehr fungibel ist. Je teurer das Kit ist, desto schwerer ist es auch für den potentiellen Käufer, das Ding irgendwann später mal wieder los zu werden. Das weiß er und das drückt den Preis.


    Großer Markt bedeutet in diesem Fall letztlich Ebay. Das der Weg aber auch über die Kleinanzeigen erfolgreich sein kann, wurde auch im DF für das Premiumsegment schon bewiesen.


    Weil dein Set wohl recht einzigartig ist, ist es fast egal, wann du es verkaufst. Wäre es ein homogenes Gut, eins unter tausenden, müsste man es bei Ebay so verkaufen, dass die Auktion mittwochs abends ausläuft, denn da ist das Verhältnis von Angebot und Nachfrage am günstigsten für den Verkäufer. Da gab es mal eine Studie zu, glaube ich. Die Sonntage sind nicht so gut, weil als Reaktion auf die verstärkte Nachfrage zu diesem Zeitpunkt mit einer starken Ausweitung des Angebots reagiert wurde.


    Einzeltrommeln finde ich schwierig, erst recht bei so etwas seltenem wie deinem Set. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand genau die eine Trommel sucht? Und das Risiko, auf einzelne Trommeln zu bieten, diese zu bekommen, aber am Ende z.B. ohne Bassdrum dazustehen, weil man bei dieser Auktion überboten wurde, werden die meisten Käufer mit einem erheblichen Preisabschlag zu kompensieren versuchen.


    Ich würde das Shellset komplett verkaufen, weil es eine in sich stimmige Einheit ist, die in dieser Form mehr Wert ist als die Summe der Einzelteile. Die Snare dagegen steht für sich und ist eine individuelle Geschmacksfrage, die oft unabhängig vom restlichen Set entschieden wird. Die Snare kann und sollte daher separat gehen.


    Das Angebot durch Hardware aufzublähen, wäre nicht schlau. Wiederum stellt sich die Frage, wer von den ohnehin schon wenigen ernsthaft interessierten auch noch Hardware braucht? Wenn sie dennoch auf das Set bieten, dann werden sie ihr Gebot mit einem "Konglomeratsabschlag" versehen. Sie würden mehr kaufen als sie eigentlich wollen und wären deshalb nicht bereit, die Hardware preislich angemessen zu berücksichtigen.


    Ob sich ein Verkauf lohnt, ist auch immer eine Frage der Opportunitätskosten. Auf was verzichtest du, wenn du das Set nicht verkaufst? Wenn du kein Geld hast, um Miete und Essen zu zahlen, solltest du ernsthafter über einen Verkauf nachdenken, als wenn es dir nur darum geht, im Feinkostladen die vier Kisten Dom Pérignon bar bezahlen zu wollen.


    Aber das nur mal als ein paar erste Gedanken von mir.

  • Verkauf hat mit Glueck zu tun, es muss immer einen geben, der gewillt ist, auch entsprechend auzugeben. Ich hab die Erfahrung gemacht ( bei E-Sets), dass man die Komponenten einzeln verkaufen sollte, anstelle von Sets, bei A-Sets Becken und Trommeln getrennt, HW extra

  • Philippe, da spricht der BWLer. Edith fällt grad ein, das in VWL gehört zu haben...
    Wie sagte Adenauer noch gleich auf die Frage was denn "Opportunitätskosten" bedeutet?
    "Mein Herr, das bedeutet gar nichts. Es klingt nur schön."
    ;)


    Im großen und ganzen stimme ich dir da aber zu.

  • sehr guter Beitrag von Philippe !!


    ich möchte mal seinen Schlußabschnitt weiterspinnen, was wird es dich kosten (Verlust beim Verkauf plus Anschaffung eines neuen Sets - wovon ich mal ausgehe...), um dann wieviel "besser" dazustehen als jetzt??


    Dein Set ist technisch top - mehr kostet dann richtig viel Geld, dein Set ist optisch wunderschön, was gibts da noch?


    Dein Set wird dem üblichen Preisverfall unterliegen, es ist einfach nicht mehr neu genug um noch in eine akzeptable Lage zum Neupreis zu kommen, und es ist dummerweise noch nicht alt genug, um schon Sammlerpreise dafür zu erzielen.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

    Einmal editiert, zuletzt von Lite-MB ()

  • Ja sowas hab ich auch schon beinahe befürchtet. Ich bin zwar stolz auf mein "Pseudounikat" (aus mir unerklärlichen Gründen wird das Set von dw so eigentlich nicht hergestellt) aber es ist eben ein verdammt wertvolles Set und ich bin ein armer Student und werde das wohl noch 5 Jahre bleiben. Das Set könnte mir 'ne ordentliche Finanzspritze verpassen.


    Ein Ersatzset werde ich mir selbstverständlich kaufen. Ich liebäugle mit einem Lite in MB, Jojos hat mich vom Klang her überzeugt und irrgendwann sind die Dinger auch wieder bezahlbar. Ich werde mir auch nur 22 12 16 kaufen da ich mich mittlerweile darauf eingeschossen habe und so auch in meiner Band spiele die über "weniger ist mehr" sehr glücklich ist.


    Ich bin ein wenig zerrissen, was dsa angeht zum ersten liebe ich mein Set und zum zweiten will ich dafür einen angemessenen Preis sehen. Verschenken kommt nicht in Frage und angemessen ist jenseits der 2,5k€ ohne Snare versteht sich. Es zu behalten und das Studium so zu finanzieren wäre sicherlich die inteligenteste Lösung.


    Aber danke erstmal an Lippe der den Weg mal beschrieben hat wie man macht und an Lite der hier das gute gewissen verkörpert.


    Ich schlaf noch mal die eine oder andere Woche drüber.

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  • da hast du dir aber mit dem Sonor Lite MB nicht die günstigste Alternative ausgesucht.
    Rein interessehalber verfolge ich das in der Bucht, wenn die Sets in gutem Zustand sind, dann kosten die heute gebraucht in Euro, was sie neu in DM gekostet haben - sprich: du zahlst augenblicklich für gebrauchte Sets den doppelten Neupreis


    ...momentan schwirrt dort ein 6" Hängetom rum, ich habs noch nicht kontrolliert, aber über den Daumen ist das 4-facher Neupreis...!



    Weiteres Problem beim Lite - es gehen langsam die Ersatzteile aus, für gebrauchte Ware zahlst du schon mächtig viel Geld und hast ein ewiges Rumgeziehe - eilig darf so ein Fall gar nicht sein. Neue Ersatzteile sind extrem selten und nahezu unbezahlbar.

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  • Du zeigst mit dem Lite zwar guten Geschmack, aber lohnen wird sich der Tausch kaum. Ich vermute, du wirst nur das Shellset verkaufen, denn du willst ja nicht ganz aufhören. Angenommen du kriegst 2 große Scheine dafür (nur angenommen, ich habe keine Ahnung vom tatsächlichen Marktwert, aber ich schätze ihn so ein) und das Lite wird dich 700 bis 800 Euro kosten (viel billiger wird es nicht werden).


    Wie lang kannst du dann mit der Differenz dein Studium finanzieren?


    Lohnt sich nach meinem dafürhalten alles nicht wirklich ...


    Edit: ähh, Lite-MB, was machst du immer mit deinen Sets ? An meinem Lite ist in 20 Jahren nicht ein einziges Teil kaputt gegangen.

    Einmal editiert, zuletzt von chaosman ()

  • Hallo,


    irgendwer ( ;)) hat Folgendes gesagt: "Es zu behalten und das Studium so zu finanzieren wäre sicherlich die inteligenteste Lösung."
    Derjenige hat die Antwort gegeben.


    Behalte das Ding in Gottes Namen, Du würdest sonst später ansonsten immer wieder heulen.


    Wenn Du mal Asche hast, kannst Du Dir immer noch ein anderes Gerät dazu stellen.


    Grüße,
    Jürgen

  • Ich habe mir gerade die Bilder von deinem Set angesehen. Also optisch ist es mindestens so schön wie ein Maserbirke Lite und klanglich werden die sich auch nichts tun (qualitativ schon garnicht). Also wäre imo ein Wechsel viel zu vage und unrentabel.
    Ich habe mal ein MB Lite besessen und es gegen ein Pearl MMX getauscht (mit dem ich auch sehr zufrieden bin), nur weil ich ein hochglanzlackiertes Drumset ohne Bohrungen im Kessel haben wollte (ich hatte das Lite mit R.I.M.S. gepimpt und die Bohrungen mit Folie überklebt). Ich ärgere mich noch heute (trotz des guten und schönen Pearls), weil es einfach für mich ein recht teurer, vom Klang her unnötiger Wechsel war (damals gab es Ebay noch nicht).
    Fazit: Behalten!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Meine erfahrung:
    mein ayotte als shellkit, mit allem und wie auch immer überall und mehrfach über jahre angeboten. Diverse kleinanzeigen märkte im web, ebay mit festpreis und was sonst noch.
    Im endeffekt hat es bei ebay geklappt. Weil genau in dem moment in polen einer genau das set wollte. Ich habs dann mit haut und haaren Also allem verkauft und dabei einen finde ich sehr guten preis erzielt.
    Mein tip: nicht machen. Und wenn dann wirklich nur wenn es sich lohnt und nicht mit dem preis runter gehen nur um es los zu werden


    Gut ich hab auch ein Ayotte gegen ein DW eingetauscht und dafür Kritik geerntet an einer Tour. Fakt ist das ich jetzt zufriedener bin. Ob du allerdings mit den paar Euro mehr in der Tasche die für was anderes drauf gehen zufriedener sein wirst musst du entscheiden.

  • Hallo und danke für eure Gedannken!
    Zufrieden bin ich mit dem Set über alle Maßen, es gibt rein gar nichts nichts was mich am Set stört, der Zustand ist erstklassig die Gratungen top und die Optik ist sowieso schwer zu toppen. Klanglich sind wir "beide" auch auf einer Wellenlänge. Das Set stellt also den Optimalfall dar.
    Das enzige was mich stört ist das da so viele Tausend € im Proberaum stehen mit denen ich nichts anfangen kann (finanziell). Da nun schon einige Aussagen das ein angemessener Preis glückssache ist werde ich das Set nicht verkaufen. Ich werd das einfach aussitzen und schauen was die restlichen Semesterferien so bringen. Das scheint so ziemlich genau der Tenor des Threads hier zu sein. Gut dann lass ichs.

    :!: Schlagzeug Lieber Bettelstudent als ohne dw!


    Suche Band, oder Musiker im "Studentenmilieu" die gern und viel auftreten und 'nen Drummer suchen, Proberaum vorhanden. Wenn ihr jemanden (in Dresden) kennt der mich gebrauchen könnte, dann lasst es mich bitte wissen. Ideal wäre eine Kombo die dem Gitarrenrock im Stile von Refused oder The (International) Noise Conspiracy frönt.

  • Das musst du halt selbst wissen, was dir wichtiger ist. Ich hab auch gedacht das ding zu verkaufen und statt vw bmw zu fahren. Aber wäre ich dann glücklicher?


    mir ist letzter jahr beim auto der motor explodiert. Totalschaden. Auto muss bei mir sein. Sonst konnte ich meine vielen nebenjobs gar nicht wahrnehmen.
    Da war ein schlagzeug verkauf auch aktuell. Ich hab es nicht getan und zahle halt immer noch das aktuelle auto ab noch ne zeile. Bin froh das set nicht verkauft zu haben . Da ich meins auch liebe

  • Ich würde das Set auch nicht verkaufen, die Verluste sind in dieser Klasse einfach zu hoch.


    Zum Thema im Set oder einzeln verkaufen: ich würde tendenziell immer einen Einzelverkauf vorziehen. Habe mir mal in der Bucht einen 2002er Beckensatz für irgendwas um 350 Euro ersteigert, ein Ride, ein Crash, ein China und eine Hihat, alle top. Listenpreis aller Teile wäre damals bei 900 Euro gelegen. Der Verkäufer war total am heulen, aber auch bei Ebay ist eben bei großen Sets immer eine Art Mengenrabatt zu berücksichtigen. Nächstes Beispiel war mein Yamaha Stage Custom Kesselsatz in 20/12/14, den ich in Einzelteilen in die Bucht gestellt habe. Viele wollten einen Einzelkessel für ihr Set haben und hatten sich dann mit den anderen hochgesteigert, die ein ganzes Shellset haben wollten. Am Ende hatte ich über 400 Euro für ein Shellset, das ich zwei Jahre zuvor im Drumhouse für 199 Euro gekauft hatte. Soviel hätte ich für ein Shellset nie gekrigt. War vielleicht auch Glück dabei, aber ist halt meine Erfahrung...

  • Zitat

    Das enzige was mich stört ist das da so viele Tausend € im Proberaum stehen mit denen ich nichts anfangen kann (finanziell). Da nun schon einige Aussagen das ein angemessener Preis glückssache ist werde ich das Set nicht verkaufen. Ich werd das einfach aussitzen und schauen was die restlichen Semesterferien so bringen. Das scheint so ziemlich genau der Tenor des Threads hier zu sein. Gut dann lass ichs.

    Ich erinnere mich an DIVERSE Drummergallerie-Einträge von Leuten, die bereut haben ein altes Ludwig oder Sonor in jungen Jahren verkauft zu haben. Wenn man etwas gutes hat, sollte man es behalten!


    Ich habe hier einige nette Erbstücke (Uhren, Porzellan usw.) Ich habe oft überlegt Geld daraus zu machen. Mittlerweile bin ich froh, es nicht getan zu haben. Die paar hundert Euro wären schon ausgegeben. Aber so eine alte Westminster-Uhr bekomme ich nie wieder.


    <>< Daniel

  • Zitat

    Original von HR ... Soviel hätte ich für ein Shellset nie gekrigt. War vielleicht auch Glück dabei, aber ist halt meine Erfahrung...


    ist eine andere Sachlage, das Set von pressroll ist quasi ein Einzelstück, sowas hat sonst niemand - das kann er nur im ganzen verkaufen. Einzeltrommeln zum Ergänzen braucht davon niemand, dieses Klientel fällt weg.


    Ich möchte auch gerne in diese Richtung bestärken, mit dem Set alt werden, vielleicht irgendwann ein kleineres Set dazu stellen.


    Es ist wirklich so, sowas kauft man sich nur einmal und behält es - umgesetzt in Geld ist das fluchtartig weg und man wird immer und ewig an dem Teil hängen und sich später maßlos ärgern.



    Thomas, ich halt dir auf alle Fälle die Daumen, daß du vernünftige Ferienjobs oder Nebenjobs ergattern kannst, die das Studium erträglich machen - eventuell auch mal über den Schatten springen und muggen(*) - immer noch besser mit (ungeliebter) Musik ausreichend Geld zu verdienen, als anderswo Kisten schleppen...




    Edit: (*) bevor hier wieder unzählige Einwände kommen: Mugge kommt von "Musikalischem Gelegenheitsgeschäft", daß viele daraus Mucke gemacht haben, dafür kann ich nichts...

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

    2 Mal editiert, zuletzt von Lite-MB ()

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