Herje was bleibt nach 10 Jahren hängen..?

  • Hallo Gemeinde! Habe mich gerade angemeldet weil ich schon ne Weile mitlese und das Gefühl habe das ich mich mal langsam outen könnte.


    Nach ca. 15 Jahren aktivem Bandleben habe ich seit 10 Jahren nicht mehr an einem Schlagzeug gesessen ( ja ich weiss, dafür habe ich schon Prügel verdient)
    Jetzt habe ich mal wieder Lust mit ein paar Freunden zu jammen und auch am rechner mittels einem Edrum(DTXpress) zu basteln.


    Mit Erschrecken stellte ich fest das das ich heftigste Probleme habe sauber und vor allem so schnell zu spielen wie in alten Tagen. Die Rudiments sind unter aller Sau, ausser dem timing fühle ich mich wie ein Anfänger. Im Kopf ist alles kein Problem, nur die Gliedmassen verweigern die Umsetzung.
    Bevor ich mich jetzt im Golfclub anmelde und mein Equipment bei ebay verschacher oder Antidepresiva nehme wollte ich mal wissen wie ihr darüber denkt, ob es möglich ist wenigstens halbwegs zur alten Form zurückzukehren oder ob so eine lange Pause nicht mehr aufzufangen ist. ;(

    don´t panic

  • Man kann nicht sagen, dass Du von vorne anfängst, Du hast einen wichtigen Punkt auf deiner Seite, den Anfänger nicht haben: Du weisst, wie es schlussendlich klingen muss/sollte. Also, nichts überstürzen, Buch mit guten Übungen kaufen (vllt. irgendwas für Snaredrum, einfach um die Gliedmaßen wieder daran zu gewöhnen) und dann los. Üb nicht auf Speed sondern achte auf die Sauberkeit! Das Tempo kommt von ganz alleine.


    Hau rein und have some fun! :)

  • Hallo,


    ich hatte auch mal eine Pause.
    Der Wiedereinstieg funktioniert, wenn man sich die Zeit am Anfang lässt: langsam beginnen von vorne. Nix schnell und so. Einfach mal ein paar Anfängerübungen.


    Mit der Zeit klappt das dann und man kommt so langsam auf die Überholspur.


    Prügel kann ich Dir geben, aber bevor ich mir selbst welche einfange, halte ich mich friedlich zurück.


    Grüße,
    Jürgen

  • nna ja, ich hab auch eine lange zeit nicht mehr gespielt und mir dann ´n dtxpress gekauft. gott war ich scheisse. ich bin ja eh auch nicht so der techniker, 4/4 muss reichen, aber 4/4 in wellenform kommt mal gar nicht :)
    aber wie der grosse vorsitzende arrowfreak schon sagte: du weisst wie es klingen sollte. einfach dranbleiben, mal langsamer spielen, rudiments auf gemütlich schalten, dann kommt die technik von ganz allein zurück :)

  • fein fein, dann werde ich mal positiv zuwarten..meine 3A Sticks beiseite legen und gegen was leichtes für meine untrainierten Händchen eintauschen,
    mich mental auf den Stand eines Anfängers zurückstufen und mit der richtigen Stockhaltung beginnen.


    Da ich die nächste Zeit wohl ausschliesslich zu Hause übern werde stellt sich die Frage ob es sinnvoller ist auf die Snare ein Mesh zu ziehen oder lieber auf dem EDrum zu üben. Ich weiss noch das man sich ne Mege versauen kann wenn man zu lange auf Gummi rumprügelt.

    don´t panic

  • Ich vergleiche das mal mit Radfahren: Du willst Radrennen fahren, lernst und trainierst nur auf einem alten Hollandrad auf einem Feldweg. Sicher wirst du die Technik des fahrens lernen aber wenn du dich dann auf dein Rennrad setzt kommst du nicht klar weil eben alles anders ist.
    Ein Gummipad hat einen anderen rebound als eine Trommel, es fühlt sich anders an, es klingt und federt an jeder Stelle gleich. Sicher ist ein Übungspad gut um Rudiments zu üben aber ich denke gerade am Anfang ist es wichtig auf einem echten Fell zu spielen um das Gefühl für Dynamik und Sound zu bekommen.

    don´t panic

  • Hi,


    wie in meiner Drummergallerie zu lesen, habe ich letztes Jahr nach über 13 Jahren Pause mein Set in Sardinien wieder aufgebaut. Der erste Tag war hart und weil ich nur selten zum Trommeln kam, war auch die weitere Zeit nicht gerade easy.


    Im Sommer habe ich dann aber mal jeden Tag eine halbe Stunde Zeit investiert und vor 2 Monaten ein E-Set in Deutschland angeschafft. An dem sitze ich jetzt jeden Tag ein paar Minuten. Vorgestern entdeckte ich eine Live-Cassette (so ein rechteckiges Ding mit 2 Löchern darin) des allerletzten Sinkkasten-Auftrittes vom Februar 1993, legte sie ein und spielte jeden Rock-Song fast orginalgetreu und mehr oder weniger fehlerlos mit! Noch besser: ich bin sicher, dass mein Timing (im ruhigen Raum) besser ist, als früher live und merkte das auch auf den Aufnahmen. Wenn ich das nächste Mal mitspiele, werde ich den ein oder anderen Part geändert/"besser" spielen als damals, denn jetzt habe ich die Songs ja mal wieder gehört - vorher NIE!


    Das hätte ich nie erwartet! Morgen rufe ich die anderen Rentner an und checke eine Comeback-Tour...


    Lange Rede, kurzer Sinn: jeder ist anders, hat einen anderen Background, u.s.w. Dennoch bin ich mir sicher, dass früher oder später jeder seinen "alten" Stand wieder erreicht und dann aufgrund der Lebens/Hör-Erfahrung u.U. schneller mehr dazu lernt. Das ist aber natürlich auch abhängig vom vorher erreichten Niveau. Es gibt absolut keinen Grund zur Resignation!


    Viel Spaß weiterhin!

  • Das mit dem Golf kann ich so nicht bestätigen.
    Ich spiele in etwa gleich lang Golf und Drums, beides aber sehr selten (aus Zeitmangel).
    Golf spiele ich aber trotzdem besser.


    Just my 2 cents

  • ich denke nicht das du ein anfänger bist bzw. dich wider als anfänger sehen musst. du bist nur etwas eingerostet, ein anfänger muss es erst lernen bzw in sein gehirn "einbrennen" bei dir ist es eingebrannt nur etwas tiefer im archiv gespeichert, du musst es nur hervorholen und wieder die lahmen glieder
    wieder etwas "oelen".


    ich hatte auch 5 jahre pause gehabt und habe erst vor einigen monaten wieder angefangen, ich hatte ähnliche probleme wie du, als ich wieder das erstemal am set gesessen habe, kam mir alles recht fremd vor, ich hatte auch nur möglichkeiten an pads oder ähnlichem zu üben, auch ich fand es damls sehr ungewohn wiederv am set zu sitzen es war laut, gross und erdrückend, also habe ich erstmal etwasd abgespeckt und mich langsam wieder drangewöhnt ,


    das war jetzt vor einem guten halben jahr, mitlerweile bin ich wieder mit allem vertraut und irgendwie auch besser, sagen zumindest meine bandmitglieder,
    mein spiel sei jetzt sauberer und abgeklärter, obwohlich keine routine habe ,
    geht man doch im alter ruhiger undgelassener an die sache dran was sich natürlich auch auf das spielen auswirkt.


    Lg
    Drumtheater

  • Ich denke, es wird sein, wie bei allem, was Du ne Zeit vernachlässigt hast.


    Du hast Dir gewisse Bewegungsabläufe antrainiert, diese Abläufe speicherst Du ja ab, darum gehen die Dinger automatisch mit der Zeit.


    Wenn Du diese Infos dann nicht abfragst, dann schiebst Du die wohl etwas in die Ecke, wenn man diese Infos dann wieder anfordert kommt, denk ich, auch die Erinnerung zurück.


    Bin überzeugt, Du bist schneller wieder drin, als Du denkst;-)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Von dem ganzen mal ganz abgesehen:


    Sich immer als "Anfaenger" zu betrachten halte ich fuer hilfreich.
    Ich weiss z.B. dass ich nach drei semestern Schlagzeug studium immernoch ne menge Uebe zeit vor mir habe. Vor allem sachen wie bei 40bpm den guten alten bumtschack spielen. Und generell auf sauberkeit achten, so dass die einfachsten sachen auch wirklich so klingen als waeren sie einfach.
    Ich werde mich persoenlich noch ne ganze weile nicht als "fortgeschritten" betrachten.


    nur so meine gedanken....

  • Zitat

    Original von FOX
    Das mit dem Golf kann ich so nicht bestätigen.
    Ich spiele in etwa gleich lang Golf und Drums, beides aber sehr selten (aus Zeitmangel).
    Golf spiele ich aber trotzdem besser.


    Just my 2 cents


    der Abblauf des Abschlages beim Gold gilt als der schwierigste im gesamten Sportbereich, aber letztlich nur EIN Abblauf.


    Toll, wieder voll am Thema vorbei gelabert... ;(
    MATZ IST AN ALLEM SCHULD!!!!

    i was told by an irishman who also explained (from "personal experience") that if you ever blow up a bridge using a car filled with fertilizer, make sure you're on the side of the river where your house is.

  • Hallo,


    einen solchen Thread wollte ich auch schon eröffnen. Danke das du mir zuvorgekommen bist! Ich habe "früher" in einer Big-Band gespielt und war auch sonst ganz gut unterweges. Seit Jahren liegt meine "Drummerkarriere" nun schon brach. Ich kaufte mir also ein Pearl "Rythm Traveler" mit Meshheads, um wieder etwas Fuß zu fassen. Nach den ersten Versuchen dachte, das geht ja noch einigermaßen.


    Doch dann.....in den Probenraum gefahren, A-Set aufgebaut und sofort das blanke Erwachen gekriegt. GROOVE? "Pöh!"; GESCHWINDIGKEIT? "is ja lachhaft!"; DYNAMIK? "ohhauahauaha!"; UNABHÄNGIGKEIT? "schlachtet ihn Not, diesen Einfaltspinsel!". Die Rudiments klappten erstaunlicherweise noch ganz gut(bzw. besser als erwartet).


    Ich werde mich nun mit den Rudiments, einfachen Rockbeats und dergleichen beschäftigen müßen. Ein großes Plus ist, das ich noch recht amtliches Material aus "alten Zeiten" rumstehen habe. Als Motivationskrücke bin ich auf der Suche nach einem Bassisten, in ähnlicher Situation, um mal wieder etwas zu jammen und Blut zu lecken, ohne mich gleich völlig zum Robert zu machen.


    Ich wünsche Dir viel Glück/Spass/Erfolg beim Wiedereinstieg!!!



    Liebe Grüße aus Berlin
    Daniel

    Ich bin nicht intolerant, ich hasse jeden!

  • habe mir ein paar 8D Stöckchen geholt und jetzt klappts auch besser mit den Rudiments. So langsam kommts wieder. Ich muss mich ständig zwingen ein Anfänger zu sein der erst eine Woche spielt.
    Ich werde mich auch erst an mein A-set setzen wenn ich sicher und sauber bin.



    schönen Gruss aus dem kleinen Dorf an der Düssel
    Dirk

    don´t panic

  • Fein zu erkennen, dass man nicht allein mit seinen Problemen auf dieser bösen Welt ist ;)
    Ich habe ebenfalls für einige Jahre pausiert, vor einem knappen Jahr wieder begonnen, Roland gekauft (wenn ich mir die vorausgegengenen Antworten durchlese, haben E-Drums offensichtlich eine magische Anziehung an alle Drumpensionäre ?(), und mich im Kellerstübchen wieder an die Arbeit gemacht.
    Abgesehen von all den Erkenntnissen, welche oben schon beschrieben wurden ("mein Gott, bin ich schlecht,..."), hat sich in mir noch eine weitere manifestiert:
    "MEIN GOTT, WAR ICH SCHLECHT!!!"


    Mit fortgeschrittenem Alter, und damit einhergehender Reife (zumindest statistisch betrachtet), gehe ich ganz anders an die Sache ran. Es sind für mich nicht mehr eine Megaburg an Toms, Becken, Bassdrums etc. von Wichtigkeit, sondern eher die feinen Grooves. Plötzlich werden die Rudiments wichtig, "Stick Control" hab´ ich doch auch schon mal wo gehört!? Wie konnte ich mich früher bloss durch die ganzen Gigs mogeln, ohne diese ganzen Fertigkeiten??? In diesen jahren waren Schlagzeuger, welche sich mit des kleinen Trommel beschäftigten, so etwas wie Anachronisten. Lehrer, welche dich zu selbigen überreden wollten, waren Schlagwerkdinosaurier....
    Was wäre wohl alles möglich gewesen, wenn....
    Aber wie heisst es so schön: Wenn mein Tante einen Z.... hätte, wär´ sie mein Onkel.
    Daher geniese ich meinen zweiten Frühling, heule weiterhin Rotz und Wasser beim Üben der Fundamentals, und gebe allen - welche sich noch in der Schlagwerkerrente befinden und mit sich über ein Revival ringen - den Rat:
    SHOWTIME!!!!


    hear you Hippo

  • du sprichst mir aus der Seele Hippo!


    War es doch damals so das man die Technik insofern vernachlässigte als man sich sagte "so viel wie nötig". Für die Musik reichte es halbwegs, man spielte immer mindestens 80% und wenns hart auf hart kam auch mal über seine Möglichkeiten was man dann auch deutlich hören konnte.

    don´t panic

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