Self-made Buchensnare 14*5,5"

  • Hallo liebe Drummergemeinde!


    Nachdem ich mit meiner alten Billigsnare nicht mehr zufrieden war, und hier einige Beiträge über den Eigenbau gelesen habe, war mein Entschluss schnell gefasst, mal selbst eine Snare in Angriff zu nehmen. Ich wollte eine knackige, laute Holzsnare, die vor allem auch für mich bezahlbar ist. (Vor allem wenn beim 1. Vesuch mal was schiefgehen sollte). Und so kam es, dass ich einem Baumarkt 2 Buchenvollholzbretter (ich glaube mich zu erinnern, dass die Dinger so heißen) in 16mm Stärke und 90*30 cm Größe besorgt habe.


    Und los gehts:


    Kaum waren sie bei mir, waren sie auch schon wieder kaputt. Nämlich mithilfe der Stichsäge in ca. 15 cm hohe und 6 cm breite Rechtecke geschnippelt (20 Stück endstanden so aus nichtmal 2/3 der urspünglichen Platten, ich hatte also noch einiges an Holz übrig). Dann mussten diese Dinger irgendwie an beiden Seiten abgeschrägt werden. Eigentlich ganz einfach zu realisieren mit einem Anlegewinkel und einer Bandschleifmaschine. Das Ganze sieht also so aus:


    nach kurzem Schleifen:




    nach sehr langem Schleifen:




    und ein erster Test, obs denn auch passt:




    (Sorry, 'räusper', ich bin gerade noch in der Test- und Lernphase, was Bilder verlinken angeht)


    -> Passt! Juhu!
    Also ist mir der "Kessel" (is ja noch gar keiner) ordentlich auf dem Leim gegangen:



    und der erste Kontakt mit einem richtigen Fell:



    Als nächstes musste der Kessel rund werden, ideal wäre natürlich eine Drehbank, aber mit einem Tellerschleifer gings auch sehr gut.


    Eckig (ok, ein bisschen rund ist er schon):



    Rund:




    Zwar ist die Innenseite nicht rund, aber mich stört das nicht.


    Anschließend kam der kniffligste Teil des Ganzen:


    DIE GRATUNG muahahahaha...
    ...äh, ja


    Weil, wie ja vorher beschrieben, die Innenseite ein 20-eck ist, kann man da nicht einfach mit einer Oberfräße entlangfahren. Mal ganz davon Abgesehen, dass ich son Teil gar nicht besitze. Und so musste ich eine andere Möglichkeit suchen, die ich auch in Form eines Fräßkopfes auf einer Bohrmaschine fand. Im 45° Winkel, mit einer Führung an der Außenseite der Snare, konnte ich damit eine ziemlich exakte Gratung herstellen. (so, hoffentlich kann man sich die Gerätschaft vorstellen, ich hab leider davon keine Bilder gemacht, soweit ich mich erinnern kann)


    fräß, fräß, fräß, nachschleif, tada:



    Jetzt fehlt nur noch Eins: der Rest
    Gefinisht (was ein schönes Wort) hab ich die Snare mit einem Holzwachs (riecht gut!) in 2 Schichten. Dann nur noch gebohrt und das ist das Kesselselbstmachendergebnis:



    Oh, mir fällt grad auf: auf dem Foto sind die Bohrungen für die Abhebung noch gar nicht drauf, also, alles nochmal zurück, doch nicht das Kesselselbstmachendergebnis



    -> Kann man vielleicht erkennen: ein Bett hab ich der Snare auch noch gebaut, damit sie sich nach einer anstrengenden Prügelei ausruhen kann.


    Noch die Hardware angeschraubt, Pellen aufgezogen, Wire eingespannt:



    und noch ein Foto nach innenrein, man erkennt schön die Holzleisten und die netten Schräubchen, welche die Hardware festhalten



    Fazit: Ich muss zugeben, die Böckchen mögen nicht gerade die allerschönsten, und Buche in manchen Ohren nicht das idealste Klangholz sein, aber ich bin doch sehr zufrieden mit meiner 'Neuen'.


    Gespielt wird sie mit einem Ambassador-reso und einem Emperor-schlagfell. Die Stimmung ist relativ hoch, so haut das Ding rein wie Sau. Der Teppich spricht schön schnell an und Ghostnotes klingen auch einwandfrei.



    Was ich aber am besten daran finde (und was auch der Grund für die fehlenden Tube Lugs und Die-Cast Hoops ist), ist der Preis:


    12€ für Holz, 6€ für Stimmschrauben, 14€ für Strainer und Buttend, 17€ für Böckchen, 23€ für alle Felle und 18€ für die Spannreifen (die hatte ich aber sogar noch). Macht zusammen ca. 90€. Natürlich plus die ganzen Arbeitsstunden, aber da hab ich in meine eigene Tasche gewirtschaftet^^.


    Soweit, sogut, wenn ich die Möglichkeit habe, mache ich mal noch Bilder mit einer Digicam, so ein Handy is auch nicht das Wahre. Ein Gallerieeintrag folgt, sobald mein Schlagzeug komplett fertig ist, dann schreib ich bestimmt auch noch darüber (ich bin grade damit beschäftigt, es soll ein Bubinga-Birke-Furnier-Set in 12-16-22 werden).


    Fragen und so beantworte ich natürlich gerne, ihr müsst sie nur stellen^^


    so far...


    Ufo

  • Wahnsinn, sieht super aus! Ich bewundere wie du das mit den einfachen Gerätschaften hinbekommen hast :D

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

  • Sehr schön gemacht.
    Ein Soundbeispiel würde uns alle sicher freuen. :D

    " Alles lesen zu können, was Du spielst, alles spielen zu können, was Du liest, alles aufschreiben zu können, was Du hörst, und alles vergessen zu können, um "frei nach Gefühl" zu spielen, das sollte Deine höchst erstrebenswerte Fähigkeit als Schlagzeuger sein."
    -Siegfried Hofmann-

  • Hi!


    Klasse gemacht. Schön dass man auch mit einem relativ überschaubaren Werkzeugpark imstande ist, sowas herzustellen. Demnach könnte ich mich ja doch an mein Eschebrett wagen :)


    Wie lange hast du dafür gebraucht?

    Meine Beiträge sind maschinell erstellt und ohne Unterschrift gültig.
    mein Set


    Elu on nagu hernes.

  • hut ab, sieht wirklich fantastisch aus und ich find das auch eine super idee, den kessel mal anders zu bauen...


    jetzt würds mich natürlich schon noch interessieren wies jetzt auch klingt... ;)


    mit freundlichem gruße...

  • Danke erstmal an alle für die Kommentare.


    CUBE:
    Ich habe bisher sehr wenige Buchensnares bzw. Schlagzeuge gesehen (auf Anhieb fällt mir nur das Yamaha Beech Custom ein), und deshalb bin ich einfach mal frech davon ausgegangen, dass den meisten Drummern Ahorn oder Birke besser gefällt ;)


    FrEaK und buddler:
    Das Sägen, Schleifen und Leimen geht recht schnell, die meiste Zeit hat die Gratung in Anspruch genommen. Insgesamt war ich an 3 Nachmittagen ungefähr 7 Stunden beschäftigt.



    Und ein Soundfile hab ich auch gemacht. Die 2 Mikrofone stehen rechts und links jeweils ca. 1 Meter vom Set entfernt. Das Ganze dann per Computer aufgenommen und nicht bearbeitet:


    Snare



    Grüße,
    Ufo

  • Lob, Lob !


    Der Herr Schönberger baut seine teuren Fassbauweise-Snares ganz ähnlich !


    Mir wäre der Kessel etwas dick, aber das wird bei der Konstruktion kaum anders gehen. Hauptsache sie klingt gut !


    Glückwunsch!



    PS: Ich könnte aus einem der Hölzchen ein Modellbauschiff für Kinder bauen, mehr aber nicht !

  • Jep, das stimmt, der Kessel ist ziemlich dick. Mit einer Abdrehmaschine könnte man aber bestimmt noch 5mm wegnehmen, ohne dass die Stabilität darunter leidet. (oder evtl. zusätzlich die Leisten verzahnen, so wie das Taktlos bei seinen Snares gemacht hat, dann hälts noch besser).


    Und was TwoStroke sagte stimmt exakt, bei 20 Leisten is der Winkel an beiden Seiten 9°.


    Ufo

  • tolle snare haste dir da gebastelt!
    aussehen und klang gefallen mir sehr gut.


    hatte auch mal vor mir ungefähr so ne snare zu bauen...


    in diesem sinne: danke! jetz weiß ich, dass es funktioniert! ;)

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