Was spielt der da? Jetzt mit persöhnlichem Sounbeispiel

  • Also ich höre das sehr ähnlich wie Tim.


    Wenn man vergleichbare Patterns mit einer Bassdrum spielt erlaube ich mir 1-2 Hinweise wie man es (bzw. vergleichbare Muster) als Rookie relativ! schnell erlernen kann.


    Phase 1:
    Zunächst ausgehend von der klassischen Drumfigur:
    Rechts
    Links
    Fuß( Fuß meint Bassdrum)


    Man kann es klassischerweise nett und klangvoll auf R (tom low) und L (tom hi) instrumentieren.


    Diese Abfolge endlos wiederholen: RLFRLFRLFRLFRLF usw.
    Alle Schläge und Tritte stehen im gleichen zeitlichen Abstand wie Perlen auf der Kette aufgereiht. Es existieren KEINE Pausen! Somit sollte schon jetzt mental ein "dreier-Feel" entstehen. Damit kann man beim Üben starten. Es ist damit faktisch auch schon ein ganz eigenständiger, musikalisch verwertbarer Break entstanden.


    Phase 2:
    Jetzt wird es motorisch und klangtechnisch vertrackter.


    Der dreierablauf wird beibehalten aber wir beziehen mehr Klangquellen ein (die Snare kommt hinzu und die "Melodik", die Reihenfolge bzw. die Sprünge der Tonhöhe werden verändert). Ich schreibe es mal untereinander um kein Verrutschen der Abfolge zu provozieren:
    R snare
    L Tom Hi
    Bass
    R Tom low
    L Tom Hi
    Bass
    R Tom low
    L Tom Hi
    Bass
    ----------------------- Jetzt startet das Pattern wieder von vorne
    R snare
    L Tom Hi
    Bass
    R Tom low
    L Tom Hi
    Bass
    R Tom low
    L Tom Hi
    Bass
    ---------------------


    Zwischenfazit: Phase 1 und 2 sind beide schon eigenständige, tolle Breakkonzepte (viel verwendet von Paice über Bonham und darüber hinaus - faktisch Weltkulturerbe). Wenn man Stufe 3 nicht mag oder nicht erreicht: no prob at all. Mit 1 und 2 hat man schon viele Möglichkeiten.
    Aber nochmals triolenfeel - im Idealfall: Sechzehnteltriolen verinnerlichen!


    Wichtig: für ein hohes Tempo hilft Üben. Aber viel wichtiger als das motorische endlos-üben ist die mentale Repräsentation. Insbesondere bei diesen Mustern! Ich kenne Drummer, die das Jahrelang geübt haben aber von Drumschülern die es erst 3 Wochen üben rechts und links überholt werden. Die Erklärung ist einfach: die mentale Repräsentation des Ablaufs ist entscheidend - erst danach die Netto-Zeit des motorischen Übens. "Rechte Hand"- "Linke Hand"-"Rechter Fuß" kann kein Mensch schnell Denken und schon garnicht sprechen. Es ist entscheidend diese triolische Abfolge anders und effektiver mental zu codieren und repräsentieren. Ich empfehle unbedingt an einen wohlbekannten "Gitarrenlauf" oder eine triolische Soundabfolge zu denken, die man als Referenz (von einem Lieblingslied) parat hat. Dideldidideldidideldidideldidel usw. (Evelyn Hamann R.I.P) usw. Bei mir waren das oft Malmsteen oder Steve Vai Gitarren-Läufe. Es ist fast schon erschreckend, wie schnell man Fortschritte erzielt, sobald die "Birne" in der Lage ist die Tonale und noch wichtiger! die rhythmische Abfolge schnell ZU DENKEN! Solange dieser Groschen nicht fällt kann man stundenlang üben und die Fortschritte sind nur sehr zäh feststellbar.



    Phase 3


    Hier gibt es eigentlich nur 2 Möglichkeiten:
    Ich höre Flams bei dem adrenalinlastigen Livedrummer. Würde also sagen er verändert Pattern 2 und implementiert "tragischerweise" Flams, was das Muster klangtechnisch nicht unbedingt besser macht (reine Geschmackssache) aber in jedem Falle spieltechnisch SCHWERER!


    Zunächst: alle Snare-"Zeitpunkte" werden zu Flams LR
    Dadurch wird die Abfolge aber auch minimal anders... hat spieltechnische Gründe durch diesen Flam. Ich bilde mir ein er läßt manche linken Strokes weg (nämlich jeweils die linke Hand nach dem Flam) um das Tempo trotz Flams zu erreichen. Da kann ich irren. Das ist in diesem Tempo des Videos für mich nicht mehr zweifelsfrei zu hören - sorry. In diesem Falle (Sollte ich recht haben) liegt natürlich immer noch das triolische Feel zugrunde, aber streng genommen besteht immer nach dem Snareflam eine 16´tel triolen Pause. Die ist in diesem hohen Tempo natürlich nur Sekundenbruchteile lang. Lange Rede, kurzer Sinn, ich würde es so spielen:


    LR Snare Flam (dann 16´tel Triolenpause)
    Bass
    R tom low
    L tom hi
    Bass
    R tom low
    L tom hi
    Bass
    ----------------------------- Jetzt startet die komplette Sequenz wieder...
    LR Snare Flam (dann 16´tel Triolenpause)
    Bass
    R tom low
    L tom hi
    Bass
    R tom low
    L tom hi
    Bass


    Für mich klingt es nach Flams... und selbst in diesem hohen Spieltempo bilde ich mir ein, würden 2 Sechzehnteltriolen (wenn es kein Flam wäre) zeitlich weiter auseinander liegen müssen!


    Sollte ich damit falsch liegen (und dies keine Flams sein): dann wäre es ein Breakablauf ohne Flams mit 2 Sechzehnteltriolen auf der Snare mit alternierenden Händen. Dann würden also die 16´tel Triolen tatsächlich vollständig durchlaufen wie in Phase 1 und 2 (ganz ohne Lücke).


    R Snare
    L Snare
    Bass
    R tom low
    L tom hi
    Bass
    R tom low
    L tom hi
    Bass
    ----------------------------- Jetzt startet die komplette Sequenz wieder...
    R Snare
    L Snare
    Bass
    R tom low
    L tom hi
    Bass
    R tom low
    L tom hi
    Bass


    Edits: Der Zeilenumbruch bringt mich um!



  • Ich seh das eigentlich genauso. Allerdings würde ich die Flams RL spielen, einfach deshalb, weil man auf Tempo etwas mehr Zeit für den nächsten rechten auf der Low-Tom hätte und weil man's dann bei einem Übergang in die beschriebene Triolensequenz einfacher hätte (hängt natürlich auch ein bisschen von der persönlichen Neigung ab, beides ausprobieren hilft).

  • Schöne und ausführliche Darstellung, die sicherlich für jemanden, der solche Techniken erlernen möchte, hilfreich ist. Trotzdem ist es meiner Meinung nach nicht das, was Herr TC auf dem Video spielt. In Deiner Beschreibung wird der linke Fuss nicht eingesetzt, aber auf dem Video sieht man, dass er ihn benutzt (und man hört es auch).


    Ich bleibe dabei, es sind einfache R L RF LF R L triolen, instrumentiert auf Snare und Toms.

  • Zitat

    Schöne und ausführliche Darstellung, die sicherlich für jemanden, der solche Techniken erlernen möchte, hilfreich ist. Trotzdem ist es meiner Meinung nach nicht das, was Herr TC auf dem Video spielt. In Deiner Beschreibung wird der linke Fuss nicht eingesetzt, aber auf dem Video sieht man, dass er ihn benutzt (und man hört es auch).


    Ich bleibe dabei, es sind einfache R L RF LF R L triolen, instrumentiert auf Snare und Toms.


    Das kann ich wirklich (gerade bei dem Mix über meine PC-Speaker) nicht 100 %ausschließen. ;)


    Meine Version bezieht sich zweifelsohne auf "derartige" Break-Effekte mit einem Pedal. Oder gerne auch mit Hihat durchtreten links, wenn diese Unisono mit der rechten hand spielt. Aber ich gebe es zu, mir war es ein Anliegen möglichst dicht an den Sound bzw. den Klangeindruck zu kommen...

  • Zitat

    Seh ich genauso. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, wie sich die Becken bewegen. Er tritt (da bin ich mir ziemlich sicher) die Hats auf den 8teln durch. Achtet mal auf die Becken, nicht auf den Fuß.


    Wenn das so wäre... meine Augen lassen es wirklich nicht zu das zu sehen... .


    ... dann wäre ich damit ja doch richtig:

    Zitat

    Meine Version bezieht sich zweifelsohne auf "derartige" Break-Effekte mit einem Pedal. Oder gerne auch mit Hihat durchtreten links, wenn diese Unisono mit der rechten hand spielt. Aber ich gebe es zu, mir war es ein Anliegen möglichst dicht an den Sound bzw. den Klangeindruck zu kommen...


    Denn die "triolischen Zeitpunkte" der rechten Hand (siehe Threadseite vorher) entsprechen dem Achtelpuls.


    Spannende Sache. Mal sehen wie es weitergeht...


    Meine Güte ich brauche bessere Speaker!!!! und bessere Augen!

  • gewissenhaft wie ich bin, hab ich noch ein paar andere clips des Konzerts geguckt und frage mich:" hat der typ überhaupt ein Doppelpedal?


    Wenn nicht, folgender Vorschlag : weiterhin eine 6-er Gruppe auf die binären 16-tel des Ursprungtempos, jetzt mit folgender Verteilung:


    Flam links, bass, linke hand linkes Tom, bass, rechte Hand rechtes Tom, bass...
    und wieder von vorne. So kommt er auf jeden Fall mit dem Snare-Akzent auf die punktierten Viertel.


    Warum das linke Bein so wackelt kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Doppelpedalbedienung würde wohl nicht anders aussehen.

  • Hi!


    Zitat

    Zitat: Original von matzdrums
    der zweite fuss bedient die hihat.


    Zitat von geckoapfel:


    Seh ich genauso. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, wie sich die Becken bewegen. Er tritt (da bin ich mir ziemlich sicher) die Hats auf den 8teln durch. Achtet mal auf die Becken, nicht auf den Fuß.


    Da habt Ihr aber prima Augen- habe jetzt zwei mal angestrengt kontrolliert- und sehe da eigentlich Null Hihatbewegung! Hören tue ich sie übrigens auch nicht!


    Vielleicht brauche ich ja doch ne Brille ;) .


    Ich würde auch eher Two-Strokes Variante als die richtige ansehen, verteilt mit einmal Snare- zweimal die Toms (vom Ablauf). Man könnte es jedoch auch wie von matz und drumstudio vorgeschlagen machen, der Klang dürfte dann ähnich sein.


    LG

  • Inzwischen zweifel' ich ja schon fast selber an meiner Wahrnehmung, aber für mich sieht das deutlich aus, als ob sich die Becken (leicht) Bewegen. Die heftige Beinarbeit kommt meiner Meinung nach nur für den Druck, die Becken müssen ja nicht gleich mit einer riesen Amplitude aufeinanderknallen...


    Ich find das Video aber nirgends in besserer Quali...

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