Monitoring unabhängig vom FOH

  • Servus,


    Bei der Band meines Schlagzeuglehrers habe ich gesehen, das die das Monitoring direkt selber übernehmen, da hat der FOH keinen Einfluss drauf. Die haben so ein kleines Rack mit nem Splitter, irgendeinem komischen Mischpult, und 2 DI-Boxen.


    Mein Lehrer hat mir das so erklärt:
    Die haben nur Gesang und Keys auf den Monitoren. Die Signale gehen in den Splitter, der schickt das dann weiter an den FOH und an deren eigenes Monitormischpult. Soweit so gut! Deren Mischpult hat aber 8 Ein- und Ausgänge und an diesem Pult kann sich jeder seinen eigenen Monitor mischen (5 unterschiedliche Monitore).


    Meine Frage ist nun, was ich da genau für ein Mischpult brauche, da wir das mit unserer Band auch so halten wollen.

  • Also wir setzen DEN hier ein. Von den Ausspielwegen reicht uns das fast für die ganze Combo sogar InEar in Stereo. Lediglich unser Drummer kriegt seinen Monitor vom FoH, dauert eben im Soundtshäck etwas länger, aber wir sind nunmal 7 Musiker und der Drummer ist der einzige der verkabelt ist.


    Nur von den Inputs kommen wir mit 16 Stück nicht ganz hin, da wir 6 schon Gesangsmicros auf der Bühne haben. Deshalb kriegen wir vom Drum eine Stereo-Summe aus dem FoH auf unser Pult. Aber das Pult ist schon richtig gut, zumal wir eben auch noch eine Klangregelung und Effektwege haben.

  • Klar ist das teuer wie Sau, und wir haben uns mit der Frage auch über 1 Jahr beschäftigt. Ich muß vorwegnehmen: Das Pult hat unser Verleiher gekauft, ebenso wie die Funkstrecken. Für ihn rentiert sich das nur weil wir 20 mal im Jahr spielen und er auch noch andere Gruppen laufen hat.


    Schlußendlich habe ich aber dennoch meine Betrachtungsweise zum Thema Monitor gründlich geändert. Früher war mein Fokus vor allem auf meinem Equipment (Keyboards), und die jedes anderen Musikers in der Band auch. Jeder hatte einen kleinen Floor-Monitor vor sich, irgendwas JBL 12/1 oder auch mal 15/nochwas, aber wenn man ehrlich ist, hat man selbst wenn man ein eigenes Monitorpult (hatten wir vorher auch schon, mit 6 Wegen) zur Verfügung hat, nur einen Kompromiß. Und der wirkt sich auch auf das Zusammenspiel aus, sei es, daß man andere garnicht oder nur entfernt hört, oder daß der Chor eben doch irgendwo runterhängt. Aber schließlich ist doch das Spiel in einer Band primär das Zusammenspielen, und das geht nur dadurch daß sich alle hören, und zwar auch noch in der vierten Runde um halb drei morgens.


    Seit wir komplett InEar spielen läßt mein Basser Bemerkungen los wie: "Hey, das ist cool was Du in diesem und jenen Song für Sounds benutzt" - d.h. er hat das in den 5 Jahren vorher garnicht gehört was ich mache! Bevor jetzt wieder die Schimpfefinger kommen: Ich will jetzt nicht sagen, daß man ohne derartiges Equipment nicht spielen kann oder daß man das jetzt unbedingt kaufen muß. Aber wenn ich hier im Form ab und zu die Super-Sparer sehe, die mit einem 69 Euro Pult und einer einzigen kleinen T-Box einen vernünftigen Proberaumsound erreichen wollen: es ist nicht ganz falsch auch in die gemeinschaftliche Anlage und das gegenseitige Hören zu investieren, auch wenn´s dann vielleicht selber mal von der Kohle her ein Becken oder eine Gitarre weniger reicht.

  • Wir haben das in unserer Band auch mit einem "normalen" Mischpult hinbekommen, es muss kein echter Monitormixer sein.


    Also Mackie SR24-4-2, davor Splitter, die gesamte Bandinstrumentierung läuft zum FOH und parallel zum Monitormischer. (Bei den meisten Bands reicht wohl auch ein 16er Mischer, da bei mir alle Toms mit eigebauten Mics abgenommen werden brauchts ein wenig mehr - anyway: mindestens 4 Auxes pre fade!) Besser ist es, wenn der Equalizer - die Klangregelung der einzelnen Kanäle -auch auf die Auxes wirkt, was zB bei Mackie bei der ersten Sierie nicht so ist...


    Der oben genannte Mackie hat 4 Auxes (pre Fader also für Monitoring) und 2 Post-Fader für Effekte.
    Die Monitorbedürfnisse bei uns sind:
    Aux 1: Vocals (Frontmann)
    Aux 2: Guitars (2 Gitarristen teilen sich den gleichen Monitor)
    Aux 3: Bläser (3 Bläser teilen sich 2 Monitore, aber über den gleichen Monitorweg = gleicher Mix)
    Aux 4: Bass
    Subgruppe 1-2 : Drum Monitoring (InEar)


    Wenn wir MiniGigs machen, dann nehme ich das 24-er Pult zugleich als "FOH" und mixe von der Bühne aus - das geht schon bei kleinen Sachen.


    Ich nutze als einziger InEar, unser Sänger hat auch eines, nimmt es aber mangels "Einarbeitung und Erfahrung" nicht her - wenn man damit nicht "übt" wird´s auch nix, so meine Meinung.


    Ich kann zwar verstehen wenn man am liebsten alle mit InEar und Stereo bedienen will, weil einfach toller ist, besser klingen kann und auch kontrollierter sein kann, aber es ist eben auch sehr kostspielig - bei 9 Musikern wie wir es sind.


    Zudem gibt es Leute die es vom Feeling her nicht wollen und die Bühnenkommunikation ist auch eine andere....


    Was ich auch schon erfolgreich probiert habe ist, statt InEar Stereo zu fahren die "Focus"-Einstellung (bei Sennheiser InEAr) oder "Double Mono"(bei Shure) zu verwenden, sprich man sendet statt eines Stereomixes (was zwei Aux-Wege in Anspruch nehmen würde) ein Mono-Aux Signal z.B. an den Sänger und zusätzlich splittet man nur seinen Gesang noch extra mit einer DI-Box aus dem Insert seines Gesangskanales. Somit hat er zusätzlich zum über den Aux-Weg gemischten Monitorsound auf dem zweiten Kanal seines InEar nur seinen Gesang. Am InEar-Empfänger (Belt-Pack) kann er nun während des Gigs mit dem Panorama Regler regeln, wenn er mehr oder weniger seines Gesanges auf seinen Ohren haben will....und man braucht nur einen AUX dafür.


    Generell unterstütze ich auch die Aussage von HR, dass man als Band mal in die Monitoranlage investieren sollte statt des 7.Becken zu kaufen....


    Ich habe lange hingepredigt, bis die Band einverstanden war die eigene Monitoranlage zusammenzustellen und dafür die PA je nach Location dazuzumieten.


    Die meisten Bands die ich kenne machen es umgekehrt: Kaufen sich eine "PA", die für Location A zu klein und für Location B zu groß ist, aber der Monitorsound ist in A und B unter aller Sau.....


    M.E. ist es erst mal wichtig dass der Sound auf der Bühne stimmt - also auch das Monitoring.

  • Guter Monitorsound bringt mehr Spielfreude als die 8. Tretmine oder das 5. Crash. Daher haue ich mal in dieselbe Kerbe. Und wer IEM fährt wird mit einem Weg für zwei Musiker nicht hinkommen. Da brauchts pro Musiker einen Weg und wenns schön werden soll stereo.


    Meine Empfehlung: Digital --> Yamaha 01v96 oder Behringer DDX 3216 [nur noch pre-uses]


    Dort gibts je nach Erweiterung bis zu 32 Eingänge, 4 Band Vollparametrik, 8 Auxwege, interne Compressoren/Gate, interne Effektgeräte also alles was das Herz begehrt.


    Dazu die Möglichkeit alles zu speichern. Also ein Preset für Proberaum, eins für kleine Zelte, eins für Open Air Bühnen, eins für Unplugged Gigs etc. Steht ein solches Preset erstmal ist der Aufwand zum Check beim nächsten Mal oder nem ähnlichen Gig deutlich geringer.


    Bei den Boxen würde ich auch multifunktionell kaufen: Sprich als Top und als Monitor verwendbar. So kann die Übungsanlage auch mal als Monitoranlage oder als Club-PA verwendet werden.


    Alles was größer ist, lohnt in der Regel nicht zu kaufen. Dafür gibts Verleiher.

  • Yamaha hat´s übrigens schon einen Schritt weiter getrieben und die Lösung "Studio-Pult" O1V oder O2R oder ähnliche, als Live-Pulte ins Abseits gestellt.


    LS9-16 oder 32 heißen die Teile die Live den richtigen Spss bringen, aber da gehts halt beo 5k€ an....
    (da sind gleich noch 30 Band EQs die man auf die Ausgänge routen kann oder sogar die Anzahl der EQs verdoppeln kann wenn man nur maximal 15 Bänder benutzt - ist nicht gleichzusetzten mit einem 15Band EQ, weil ein 15 band weitere Bänder abdeckt (q-faktor) hier aber 15 Bändr eines 30 Band EQ nutzbar sind !!!)
    Aber war am Anfang des Treads nicht auch mal was von Budget genannt ???


    Klar ist ein Weg für zwei Musiker für InEar ein großer Kompromiss, aber mit der DI-Lösung an einem (eventuell vorhandenen) Analog-Mischer kann man zumindest in der Double-Mono-Variante jeden Musiker seinen Kanal zusätzlich zum AUX-Mix auf die Ohrenlegen...


    Meine Band mal als Beispiel:


    - Drums (In Ear) vom Monitorpult aus über Subgruppe 1-2 bedient


    - Lead-Vox(InEar): Aux 1 Mono + Vox-Kanal über Di-aus Insert auf zweiten InEar-Kanal (DoubleMono)


    - 3 Bläser(Aktiv-Monitore): Aux 2 Mono - konventionell über 2 Monitore(parallel gleiches Signal) - falls die auf InEar umstellen wollen, gleiche Lösung wie beim Sänger, nur eben die Saxophone über DI am Mischer abgreifen.....


    - 2 Gitarristen: Aux 3 - konventionell 1 Monitor für beide


    - Bass: Aux 4 - konventionell,also 1 Monitor,


    - bei kleinen Gigs, bleibt Aux 4 ungenutzt.


    - Aux 5 + 6 sind dann die Effektwege und der Stereo-Master in kleinen Clubs der PA Weg wenn wir ein zusätzliches FOH nutzen, dann bleiben Stereosumme und SubGruppe 3-4 ungenutzt - bisher...


    Zu den Kosten unseres Systems:
    24-4-2 Mixer, ca 2000 €,
    Splitter je 4 Kanal 100 €( wenns günstig sein soll, ansonsten wirds massiv teurer!!!) 6 x 4 = 24 Kanal sind also 600 €,
    plus die jeweiligen InEar Strecken (z.B. 650 € Sennheiser IEM 300 II)
    Drumset InEar 900 € (Hearsafe InEar Station plus Shaker Amp plus Shaker am Sitz(2))
    plus konventionelle Monitore (pro Monitor sinnvolles ab 700 € inkl. Amping ),
    bei uns aktive Dynacord AM12 zu je 950 € x 3 = 2850 €
    plus Kabel ca. 300 €
    Pro Monitorweg ein 31 Band EQ - ab 250€ gibs sinnvolles um Feedback zu unterdrücke ohne den Sound komplett kaputt zu machen
    Gesamt: 7800 € bzw. 6250 € wenn man die InEar Geschichten jeweil dem einzelnen Musiker zuschreibt, sollte man dann aber mit den Monitoren auch machen, somit wäre das System HNE Endgeräte bei ca 3400 €


    Natürlich kann man alleine für einen InEar Hörer auch 1500 € ausgeben, aber das ist wohl eine andere Liga.....aber zu 50 € gibt`leider nur Mist!

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