Schlagzeug aufgeben? / Tinnitustherapie

  • Hallo liebe community,


    wie Viele hier wissen, leide ich unter starken Gehörproblemen.


    Ich bin mit einer Gehörschwäche schon auf die Welt gekommen, jedoch höre ich bis auf einen kleinen Frequenzbereich wie ein normaler Mensch.
    Als ich so 3 oder 4 Jahre am trommeln war, hatte ich einen Hörsturz ..
    Seitdem hatte ich immer mal wieder mehr Probleme und mal weniger Probleme in Form von Tinnitus oder dämpfendem Empfinden auf einem Ohr.


    Ich spiele seitdem mit angepasstem Hörsturz.


    In der letzten Zeit spitzt sich die Situation aber zu. Ich habe seit einer Woche
    durchgehenden Tinnitus und ich komm damit mal besser und mal schlechter klar.
    In starken Momenten denke ich mir immer den Tinnitus voll akzeptieren zu
    können, in schwachen macht er mich fertig und ich denke ans Aufhören.
    Wie soll ich sagen .. Musik bildet den Mittelpunkt meines Lebens. Nichts
    gibt mir soviel Kraft wie das Musizieren, sei es an den drums, der gitarre oder
    dem Marimbaphon.


    Nicht nur das Spielen gibt mir Kraft, auch das Spielen mit anderen Musikern und vor allem meine Schlagzeugschüler. Ich habe es in probeweisen 2 Wochen Pausen erlebt, es zieht mich runter. Ich fühle mich lustlos und unmotiviert durch das Fehlen vom Schlagzeug.


    Ich habe mittlerweile an die 15 Hörtests hinter mir und meine Ohren haben sich vom Hörsturz sehr gut erholt, jedoch bleibt das Problem Tinnitus nicht aus. Zwei Ärzte haben mich darauf hingewiesen, dass sie keinen Grund zum aufhören sehen. Tinnitus sei akzeptierbar nach einer gewissen Zeit (ich weiß das, ich kenne viele betroffene) und da mir das Schlagzeugspielen so sehr Spaß macht, wäre es eventuell die bessere Entscheidung.


    Ich weiß nicht was ich mir von dem Posting erhoffe, ich wollte es einfach hier runterschreiben, weil Musiker meine Angst schätzungsweise am besten verstehen können.


    Ich überlege ob ich es aufgeben soll - ob ich wirklich den Traum aufgeben soll Schlagzeug zu studieren und den Teil meines Lebens aufgeben soll, der mich als Person größtenteils erfüllt.


    Ich erwarte keine Postings wie "du musst das machen .. oder dies .. oder das". Mir ist klar, dass mir keiner die Entscheidung abnehmen kann aufzuhören und zu hoffen dass der Tinnitus verschwindet, oder weiterzumachen und sich möglicherweise an ein Leben mit Pfeifen im Ohr gewöhnen zu müssen.


    Vielen Dank an die, die das gelesen haben.


    Lg Thomas

    Eat all the grass, eat all the grass that you want .. mow down the sexy people!

    Einmal editiert, zuletzt von Bumu ()

  • Hallo Bumu,


    wirklich eine schwierige Situation. Die Frage ist ja z. B. inwieweit die Gehörprobleme wirklich mit dem Schlagzeug oder z. B. mit Stress zu tun haben. Mir gibt das Schlagzeug-Spiel auch sehr viel Kraft. Es bringt mich zusammen mit anderen Leuten und eröffnet einem große Bereiche.


    Wenn Du es probiert hast und Du gemerkt hast, dass es nicht ohne geht, dann steht die Entscheidung doch wohl oder!?!


    Vielleicht ist in Sachen Gehörschutz auch noch nicht alles ausgereizt!


    Alles Gute


    Christoph.

  • Hi Bumu,
    die Zusammhänge zwischen Hörsturz, Tinnitus und Lautstärke kennst du sicher sehr gut. Aber ich weiss, dass ein Hörsturz nicht direkt was mit zu hoher Belastung durch Lautstärke zu tun, man kann ihn ja auch durch Stress etc. bekommen.
    Daher meine Frage: Würde es deinem Ohr überhaupt irgendwie helfen wenn du das musizieren aufgibst? Vor allem frage ich deshalb, weil mir lautes trommeln mit Gehörschutz subjektiv wesentlich leiser vorkommt als z.B. typischer Strassenlärm ohne Gehörschutz.
    Gruß
    JanD

  • @ hausmeisterklee


    hey,


    das meinten die Ärzte auch .. es kann natürlich sein dass der tinnitus woanders herkommt. Aber er kam mit dem hörsturz, drum glaube ich das kaum.


    Gehörschutz habe ich mittlerweile die alpine safe, angepasste ohrstöpsel und nochmal angepasste elacin er .. da habe ich schon eigentlich alels durch

    Eat all the grass, eat all the grass that you want .. mow down the sexy people!

  • @ JanD


    Da geht es dir wie mir, drum will es auch in meinen Kopf nicht rein warum so viele ohne Probleme spielen können und ich nicht.

    Eat all the grass, eat all the grass that you want .. mow down the sexy people!

  • Wenn du Ohrenstöpsel drin hast, dann spiel. Vom Aufhören wird der Tinitus kaum besser. Und wenn du wirklich guten Gehörschutz hast, sehe ich kein Lautstärkeproblem mehr.

    Mein Set

    Zitat

    Ich wollte eine schreube nach ziehen an meiner fußmaschiene.Als ich sie fest drehen wollte hat es knak gesagt und der schraubenzieger is abgebrochen.

  • Aber vielleicht schon .. es ist auch diese Ungewissheit .. "würde ich das und das machen, könntes evtl. besser werden" .. wenn du einfach nicht weißt was du tun musst um es möglicherweise in den Griff zu kriegen.


    Ich werde jetzt schlafen gehen, ich würde mich über noch mehr Antworten freuen.


    Vielen dank bis dahin schonmal,


    lg thomas

    Eat all the grass, eat all the grass that you want .. mow down the sexy people!

  • Ich würde versuchen, es für 2 Wochen sein zu lassen (Wie du das ja schonmal getan hast) und ob das dem Tinnitus in irgendeiner Art und Weise positiv beeinflusst, also dass dieser abnimmt. Falls das keine Auswirkungen hat, also nichtmal geringfügig besser wird, dann würde ich drauf schei...en und weitermachen. Man lebt nur einmal, wenns ohne nicht besser wird, dann reiz es aus solange es geht :)
    Alan von vexpressionsltd.com hat übrigens ein ähnliches Problem und tut genau das. Er macht weiter bis es nicht mehr geht, das ist sein Leben und davon kommt er nicht weg. Das ist, was ich tun würde, vielleicht siehst du das ja anders. Ich drücke dir jedenfalls die Daumen und hoffe, dass es auch so besser wird. Viel Glück!

    E-Drums DIY
    Herkunft der Informationen: 1% Kopf, 99% Internet
    Outsourcing ist modern.

  • Hallo,


    Du kannst ja mal einen begrenzten Zeitraum aufhören und testen, ob es etwas bringt.


    Ich glaube allerdings auch nicht daran.
    Sicherlich kann man auch noch den Gehörschutz verbessern, aber daran wird es wohl auch nicht liegen.
    Hörsturz kommt von Stress. Wenn Du ohne Musik mehr Stress hast, wird das Problem nicht besser, sondern schlechter. Es wird nur dann ohne Musik besser, wenn Musik Dich stresst, z. B. wegen übler Lautstärke. Dank Gehörschutz ist das eher unwahrscheinlich.


    Wenn Du natürlich Schlagzeug studieren willst, dann wäre Musik vielleicht doch wieder mit Stress verbunden ...


    Ich würde einfach mal die Gesamtsituation analysieren. Vielleicht gibt es da ja noch andere Faktoren, welche die Probleme (mit)beeinflussen.


    Grüße,
    Jürgen

  • Lass es mal ruhig angehen, nix ueberstuerzen. Von seinem Hobby kann man sich immer noch trennen, der Tinnitus bleibt Dir leider erhalten. Insofern wuerd ich ausreizen, was an Gehoerschutz geht, evtl. auf E-Drums umsteigen, weil da kannst Du separat noch die Lautstaerke wie auch das zulaessige Frequenzband aendern und versuch ansonsten den Ton im Ohr zu ignorieren, soweit es geht.


    Versuch einfach rauszufinden, in welchen Momenten und welchen Umweltrandbedingungen Du am besten damit umgehen kannst und versuch diese dann so oft wie moeglich einzurichten. Die Aerzte haben Dir praktisch das gleiche gesagt, es muss nicht unbedingt ein Zusammenhang mit dem Schlagzeug bestehen.


    Kopf hoch und positiv denken.
    Gruss Thomas

  • ich hab da keine ahnung von, jedoch wäre es natürlich gut zu wissen ob eine "entlastung" der ohren den tinnitus mindert. Vielleicht solltest du einfach mal ne zeit dein gehör doppelt schützen. Also elacin rein und einen gut dämpfenden schutz in form eines kopfhörers darüber. Vielleicht auch den filter der elacin entnehmen und komplett dicht machen. Soundmässig ist das alles sicherlich nicht der hit, aber du kannst den schallpegel so mächtig reduzieren. Das dürfte dann nicht lauter sein als ein normales gespräch, inwiefern das trotzdem deinen tinnitus beeinflussen tut kann ich nicht beurteilen. Vielleicht solltest du auch in anderen situationen wo mehr als zimmerlautstärke herrscht deine elacin rein tun. Vielleicht das mal eine längere zeit antesten und sehen ob sich was verändert.


    ich weiss nicht inwiefern du medizinische hilfe bereits in anspruch genommen hast. Da würde ich auch einiges ausprobieren, von der schulmedizin über alternatives zeugs, akkupunktur usw ......


    du solltest sicherlich extrem aufpassen, aber aufhören zu drummen ? ich glaub eher nicht, obwohl du möglicherweise durch extreme dämpfung unannehmlichkeiten in kauf nehmen musst.


    By the way habe ich unlängst von einem kopfhörer gehört (ich glaube audio technika) der hat ein mikro eingebaut und dreht die eingehenden raumgeräusche in der phase um, so das er eine extrme gut funktionierende dämpfung hat. Zusätzlich kann man den kopfhörer natürlich mit einem signal speisen, welches aufgrund der sehr guten aussendämpfung sehr leise abgehört werden kann. Eigentlich ideal um drums zu recorden mit sehr niedrigem kopfhörerpegel. Der gelesene test war ziemlich positiv. Du könntest dann über einen kleinen mischer und stereomikro den kopfhörer speisen und hättest einen lautstärkeregler. Inwiefern das in der praxis bei deiner krankheit zuträglich ist, weiss ich nicht. Ich war ziemlich angetan von der idee des kopfhörers (auch wenn das nicht neu ist). Die klangqualität soll auch recht gut sein. Der preis (weiss ich nicht mehr) war aber auch noch im rahmen. Ich hatte da für mich auch schon mit geliebäugelt, beim recorden nicht verkeht "fast nur" das abgenommene signal zu hören. Für edrums sicher auch nicht verkehrt um die pad-geräusche zu unterdrücken. Dann hör ich aber das telefon gar nicht mehr.... hmmm......


    Wie auch immer...... ich drück dir die daumen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • Zitat

    Wenn Du natürlich Schlagzeug studieren willst, dann wäre Musik vielleicht doch wieder mit Stress verbunden ...

    Naja, dann wird er eben was anderes studieren und sich dort stressen. Dann lieber angenehmen stress ;)

  • Vielleicht auch einfach eine Zeitlang nur auf Meshheads spielen. Da hört man zwar "nichts", aber man kann trotzdem Licks oder Rudiments üben.


    So als überbrückung während des Tests, obs an der Lautstärke liegt. Stress könntest du dich deswegen natürlich trotzdem aussetzen, wenn du dich unter Druck setzt.


    Gruß und Alles Gute,
    Andre

  • Ich glaub auch nicht das Schlagzeug spielen mit anständigem Gehörschutz deine Problem verschlechtern. Da gibts einiges in unserer Umwelt das lauter ist.


    Zitat

    Original von Buddy Poor
    By the way habe ich unlängst von einem kopfhörer gehört (ich glaube audio technika) der hat ein mikro eingebaut und dreht die eingehenden raumgeräusche in der phase um, so das er eine extrme gut funktionierende dämpfung hat.


    Soweit ich weiss funktionieren solche Kopfhörer nur bei "gleichmässiger" Lärmkulisse.

    Roland TD-10 (+TDW1), PD-120, 4 x 10" DIY Tompads, KD-8, CY-14C, 2 x CY-15R, CY-12H, PD-7, MDS-10, Axis Longboards (Pearl Quad Beater + Toe Riser)
    Mapex V LTD 22/12/13/16/14, Paiste 2000 14" HH, 18" Crash, 20" Powerride, 2002 16" Crash, 802 18" China, Ufip Class 14" Crash, 8" Splash, Pearl Eliminator (Blaue Cam)

  • Hey!


    Als erstes auch von mir nochmal vollen Respekt für das Posting, es ehrt mich natürlich, dass du das Forum wirklich als Hilfe betrachtest und dich hier wohlfühlst. (Auch wenn ich selbst bis jetzt kaum dazu beigetragen habe...)


    Inwiefern dir eine weitere Schlagzeug-Auszeit hilft weiss ich ja nicht, ich würde dasselbe Prinzip allerdings auch bei anderen Sachen anwenden. Wo?
    -Bei der Arbeit?
    -Auf der Strasse?
    -Im Ausgang?
    -Beim Fernsehen/Musik hören?
    Versuch auf jeden Fall, wirklich analytisch jede Möglichkeit in Betracht zu ziehen, die dir helfen könnte, es ist es wert.


    Da du ja schon bei 2 verschiedenen Ärzten warst, wirst du die medizinischen Möglichkeiten wahrscheinlich kennen. Aber es sei einfach mal gesagt, dass du diese Leute unbedingt ernst nehmen musst und vor allem das Gespräch mit ihnen suchst. Ich selbst habe eine Kollegin mit einem angeborenen Fehler im rechten Gehör, der relativ extrem ist. Allerdings konnten ihr der Arzt und ein Hersteller von Hörgeräten soweit helfen, dass sie mit einem auf sie angepassten Gerät nun hört wie mit einem normalen Ohr, ohne Störgeräusche. Was ich damit sagen will, auch wenn du die Gehörschutztechnischen Möglichkeiten schon voll ausgeschöpft zu haben glaubst, du weisst vllt. nicht wo es noch weiter geht. Informier dich auf jeden Fall weiter und bleib da dran!


    Einen letzten Rat kann ich noch geben: Wie wärs mit einem Termin beim Psychiater? Wenn du einen guten findest kann der zwar teuer werden, aber da es in deinem Fall offensichtlich um mehr geht als ein nebensächliches Hobby, wäre es das sicherlich wert. Glaub mir, diese Leute können einem gerade bei Entscheidungen wie bei deiner Studienwahl extrem helfen. Da gibt es Abwägungsmethoden von denen die meisten Menschen nichts wissen.


    Bleibt mir nur noch, dir viel Glück zu wünschen! Pass auf dich auf, geniesse, was du von der Musik hast und verlasse auf keinen Fall jemals dieses Forum! ;)


    God bless you,
    RocK

    "I was determined to be a drummer... I was so keen I would have played for nothing. In fact I did for a long time." John Bonham


    Wood and Metal

  • Zitat

    Soweit ich weiss funktionieren solche Kopfhörer nur bei "gleichmässiger" Lärmkulisse.

    naja ich hab ihn noch nicht getestet. habe einen test in sound & recording 6/07 und in der sticks 07/2007 gelesen. Das klang dort halt sehr gut !? es muss über 15 jahre her sein, da habe ich mal kurz so ein noise canceling system kurz auf den ohren gehabt. Ich weiss nur noch dass ich ziemlich erstaunt war über die wirkung, rest habe ich vergessen weil es mich damals nicht interessiert hat......
    audio technica ath-anc7

    Einmal editiert, zuletzt von Buddy Poor ()

  • Hallo Buben und Mädels!
    Also aus meiner Sicht als ebenfalls Tinnitusgeplagter! Dont't think about it! Mir surrts schon seit Jahren in den Ohren und ich war bei sämtlichen Dotores. Fazit: Ohrenstöpsel beim Drummern und gut ists! Entweder man denkt dauernd daran, oder man lebt mit diesem überaus sympathischen Pfeifen ein geschmeidiges und relaxtes Leben! Ich hab über Monate hinweg durchblutungsfördernde Tabletten fürs Innenohr genommen! Resultat: Nada!! Vergiss es und trommle(mit Gehörschutz) - Drumming makes your life worthwhile!!


    lg Michi

  • Ich würde das leid mit der freude beim aufhören/weitermachen vergleichen. Das ist sein subjektiv und nur deine entscheidung. Eine weitere schädigung durch hohe lautstärke lässt sich mittels edrum oder gehörschutz sicher weitestgehend vermeiden.
    hoffe du kannst weiter machen und spaß dran haben.
    Ich spiele seit nun 9 jahren eigentlich nur mit gehörschutz. Anders würde das auch nicht gehen ohne nebenwirkungen

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