Die Qualität der einschlägigen Fachmagazine!

  • Zitat

    Original von maxPhil ... Hier gibts anscheinen genug Leser, die nicht "beschissen und zugemüllt" werden wollen ...


    das sehe ich überhaupt nicht so - jeder, der nicht zugemüllt und beschissen werden will, der kauft diese Zeitschriften ganz einfach nicht !!


    Alle anderen, auf jeden Fall die meisten, die hier gepostet haben, die kennen die Zusammenhänge und kaufen trotzdem - da kann ich nur sagen: selber schuld!

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

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    Original von maxPhil
    Tier
    Ich glaube du hast mich nicht ganz verstanden: Der doppelte Preis kommt in meinem Beispiel durch die reduzierten Werbeinnahmen erst Zustande. Es wäre ja ziemlich sinnlos einfach den Preis zu erhöhen ?( . D.h. die Kausalitäten sind: Profunde Berichterstattung --> weniger Werbeinnahmen --> Preiserhöhung --> weniger Leser. Wobei das letztlich alles nur unbewiesene Vermutungen sind, die auf dem Gejammer der Medienindustrie basieren.


    Wir meinen schon beide das selbe. Mein Gedanke ist nur der, dass sich durch weniger Leser auch wieder die Auflage senkt und weniger Anzeigeneinnahmen reinkommen, etc. In nullkommanix ist das Heftchen dann unrentabel und der Verlag nimmt es vom Markt. Vom Verkaufserlös alleine lebt keine Zeitschrift.


    Außerdem ist es kaum möglich die Anzeigenkunden nur "ein bischen" zu verprellen, verreißt man beispielsweise ein Mapex Drumset schaltet Markt und Technik keine Werbung mehr für seine gesamte Produktpalette, im Monat drauf dann vielleicht Meinl weil ein Tama Set schlecht wegkam.

  • Sorry, das ist doch vollkommen hysterisch; warum sollte es denn auf einmal Verrisse hageln? Jeder große Hersteller hat doch eigentlich zahlreiche hochwertige Produkte im Programm, bei denen nur der Geschmack entscheidet.
    Außerdem versteh ich nicht, wenn die Einnahmen aus Werbung zwar zurück gehen, dafür die aus dem Verkauf steigen oder zumindest nicht einbrechen, wieso das auf einmal unrentabel sein soll?
    Das sind doch alles nur Spekulationen und Rechtfertigungen. Eigentlich sollte man gleich hier anfangen das Gegenteil zu beweisen :D .


    Grüße, Philip

  • Finde ich persönlich nicht zu hysterisch, das Schlagzeugfachzeitschriftensegment ist viel zu speziell und zu klein als dass es sich "aus sich selbst heraus" finanzieren könnte.
    Stell Dir mal vor eine Zeitschrift macht einen Vergleichstest zwischen 4 Einsteigerschlagzeugsets (hab gehört diese Sparte wirft am meisten Geld ab).
    Das Schlagzeug von Firma X landet abgeschlagen auf dem 4. Platz. Diese Firma wird sicherlich kein Interesse daran haben ein paar Seiten weiter sein Set zu bewerben. Sicherlich wirds keine Verrisse "hageln", aber jede Firma hat auch (wenn auch nur relativ zu anderen Anbietern) schwache Produkte im Angebot, und die sollen in unserer Traumzeitschrift ja wohl auch kritisch beleuchtet werden.


    Ich will jetzt keinesfalls die momentanen Zeitschriften verteidigen oder rechtfertigen was sie da teiben, aber es ist einfach eine Sache von "So, oder gar nicht".

  • Ich halt deine Argumentation für ein industriefreundliches Horrorszenario. Von selbst tragen redet ja keiner, aber diese aktuelle Fixierung ist nicht vorteilhaft.
    Zu deinem Beispiel: Schön, wenn eins verrissen wird, werben die vielleicht nicht mehr. Muss aber nicht sein, vielleicht haben die ja noch andere Produkte im Programm, die gut angekommen sind. Zudem wärs gut möglich, dass die Hersteller der anderen 3 um so lieber werben. Letztlich ist es auch kein Muss, dass gleich absoluter Schrott dabei ist, vielleicht sind ja alle gut mit dem ein oder anderen Mangel und geringfügigen Qualitätsunterschieden, so dass man selber entscheiden muss?
    Auf jeden Fall wäre es ein wichtige Sache, damit die Zitronen vom Markt fliegen oder der Druck da ist, dass die Hersteller entsprechend nachbessern.

  • Das ist kein Horrorszenario. Ich kenne das zwar nicht von den Drummagazinen, da sind meine persönlichen Kontakte einfach nicht gut genug umd da wirklich fundiert zu argumentieren, aber aus dem Bassbereich kenn ich das. Da geben die Anzeigenkunden dem Verlag klar zu verstehen wie das laufen soll. Und die Verlage geben das auch unmissverständlich an die Redakteure weiter.
    Der finanzielle Spielraum der Magazine ist einfach zu klein um sich dagegen zu wehren. Ohne z.B. Warwick als Anzeigenkunde wären die hiesigen Basspostillen praktisch nicht lebensfähig.....

  • Ich denke man kann sich wehren, man muss es nur tun. Es reichen ja durchaus kleine Schritte für den Anfang. Und natürlich ist das ein einseitiges Horrorszenario: Es werden fatalistische Entwicklungen skizziert, die nur Vermutungen bleiben - betriebswirtschaftlich zwingende Kausalitäten gibts da keine; da hat sich einfach ein Abhängigkeitsverhältnis eingepegelt, dass als gottgegeben akzeptiert wird.

  • Zitat

    Original von Xian01
    Das ist kein Horrorszenario. Ich kenne das zwar nicht von den Drummagazinen, da sind meine persönlichen Kontakte einfach nicht gut genug umd da wirklich fundiert zu argumentieren, aber aus dem Bassbereich kenn ich das. Da geben die Anzeigenkunden dem Verlag klar zu verstehen wie das laufen soll. Und die Verlage geben das auch unmissverständlich an die Redakteure weiter.
    Der finanzielle Spielraum der Magazine ist einfach zu klein um sich dagegen zu wehren. Ohne z.B. Warwick als Anzeigenkunde wären die hiesigen Basspostillen praktisch nicht lebensfähig.....



    Das braucht keiner was zu verstehen zu geben oder auch nicht, das ist eine ganz natürliche Sache: Wenn mein Produkt eine schlechte Kritik bekommt, dann ist es sinnlos in der Gazette dafür zu werben.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Zitat

    Original von maxPhil
    Ich denke man kann sich wehren, man muss es nur tun. Es reichen ja durchaus kleine Schritte für den Anfang. Und natürlich ist das ein einseitiges Horrorszenario: Es werden fatalistische Entwicklungen skizziert, die nur Vermutungen bleiben - betriebswirtschaftlich zwingende Kausalitäten gibts da keine; da hat sich einfach ein Abhängigkeitsverhältnis eingepegelt, dass als gottgegeben akzeptiert wird.


    das ist doch Illusion, selbst wenn es die Magazin-Schreiber besser könnten, die Entscheidungen fallen auf Verlagsebene - selbst der kleinste Verdacht reicht aus, daß man einen Werbekunden verlieren könnte...!


    Der Verleger (der neben dem Drummer-Magazin auch noch Zeitschriften über Babys, Pferde, Gesundheit, Mode + Schlagmichtot-was rausgibt) hat nur ein Interesse, und das ist der Gewinn. Der weiß hochwahrscheinlich gar nicht, daß es überhaupt mehr als drei Schlagzeuger in Deutschland gibt, dem ist wurscht, wer die Magazine kauft - ...solange er daran verdient.


    Das ganze ändert sich nur dann, wenn keiner mehr das Zeug kauft - dann gibt's genau zwei Möglichkeiten, entweder die Zeitschrift wird besser oder sie verschwindet ganz - alles andere sind Wunschträume.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

    Einmal editiert, zuletzt von Lite-MB ()

  • Noch schlimmer ist es mit "Künstler" Postillen. Als Mitglied einer Gothic-Truppe mit eigenem Material kenn ich das. Die freche Unverblümtheit, mit der die Magazine inzwischen den Künstlern und Plattenfirmen das kommerzielle Messer an die Brust setzen, kennt keine Grenzen mehr.
    Als unser Label vor zwei Jahren beim damalig auflagenstärksten Magazin anfrage, ob man nicht Lust hätte, im Rahmen der VÖ von "Einer Nacht Gewesenes" ein Interview mit der Band zu machen, bekam es kommentarlos per Email die Anzeigen-Preisliste geschickt...
    Soviel zum freien Jounalismus, frecher kann man die Hand eigentlich gar nicht mehr aufhalten.

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • Zitat

    Original von ThomasTrommelt
    Als unser Label vor zwei Jahren beim damalig auflagenstärksten Magazin anfrage, ob man nicht Lust hätte, im Rahmen der VÖ von "Einer Nacht Gewesenes" ein Interview mit der Band zu machen, bekam es kommentarlos per Email die Anzeigen-Preisliste geschickt...
    Soviel zum freien Jounalismus, frecher kann man die Hand eigentlich gar nicht mehr aufhalten.


    Wo kein Kläger, da kein Richter. Presserechtlich gilt in Deutschland das Trennungsgebot: Redaktionelle Inhalte und Anzeigen dürfen nicht miteinander verknüpft werden. Wer Berichterstattung nur gegen Anzeigenschaltung verkauft verstößt gegen diese Regel und verhält sich damit auch wettbewerbswidrig.


    Jeder andere Marktteilnehmer könnte nun diesen Verlag abmahnen und mit hohen Anwaltskosten belasten. Da man aber erst mal selbst in Vorlage gehen muss - und oft die Beweislage auch nicht ganz so klar ist - tut's keiner.


    Wenn ich mir überlege, dass örtliche Anzeigenblätter mit kleinen Lokalzeitungen über so etwas schon mal richtig teure Gefechte führen, frage ich mich oft, was in dieser Branche los ist. Wenn eines der Magazine so etwas vom anderen erfahren würde, müsste es eigentlich deren Professionalität entsprechen, sofort zu reagieren. Da dies aber nicht passiert kann man schon die Befürchtung haben, dass es lieber keiner so genau nehmen will. Man trifft sich ja immer zweimal im Leben.........


    Die andere Möglichkeit wäre: es ist halt doch noch nie etwas gravierend Faules vorgekommen, bei dem sich einer hätte erwischen lassen. Das wäre doch ein positives Zeichen.

  • Ich finde es schon sehr erstaunlich, wie hier viele ökonomische Prozesse als unumstößliche Zwangssituationen schildern, was letztlich aber definitiv nicht der Fall ist! Wenn dem so wäre, würden wir heute noch ohne jegliche soziale Absicherung 18h am Tag schuften...
    Ich schrieb auch, dass der Mensch natürlich bequem ist und sich gerne auf den Lorbeeren ausruht, klar. Aber diese kapitalistische Pseudolegitimation alleine ist mehr als ungenügend.


    Es gibt viele gute Gegenbeispiele aus dem Musiksektor, wie z. B. das Rock Hard (Auflage ca. 40.000). Ich will das gar nicht groß als Vergleich heran ziehen, aber trotz deutlicher Kritik klappt das mit den Anzeigen (die "Arschbombe" kommt einer Adlung gleich :D und Fans von Spartenmusik lesen die monatliche CD-Bewertung gerne von hinten).


    Grüße, Philip

  • Moin!


    Der Thread wächst und wächst, alle sind unzufrieden mit den gängigen Magazinen, es wird über die Abhängigkeit von den Anzeigenkunden diskutiert, aber mir drängt sich da doch allmählich eine Frage auf:


    Warum lest Ihr die Zeitschriften eigentlich, wenn sie Euch nicht gefallen?


    Mein "Favorit" ist die Sticks, die ich im Abo beziehe. Ich finde die jetzt allerdings auch nicht uneingeschränkt gut, die Testberichte sind halt (freundlich formuliert) nichtssagend- aber sie sind auch nicht der Grund meines Kaufes. Für mich sind die Interviews eigentlich das Interessanteste an den Zeitungen, da ich dann was über die Menschen hinter den Schlagzeugen erfahren kann- man bekommt dadurch schon mal den einen oder anderen Denkanstoss. In diesem Zusammenhang finde ich es auch nicht schlimm, wenn man mal bei einem Kollegen den Werdegang verfolgen kann über mehrere Hefte... aber das ist halt Geschmackssache.


    Die "Drumheads" kaufe ich mir mal ab und an, da man die Play- Alongs schon mal schön im Unterricht nutzen kann- von der redaktionellen Seite gefällt mir da allerdings nichts dran- die Zeitung habe ich in Original 5 (!) Minuten ausgelesen. Deswegen kaufe ich sie mir ja auch nur ab und an.


    Die "D+P" findet bei mir so gut wie gar nicht statt, es sei den der Musikhändler meines Vertrauens verramscht die alten Ausgaben und mir ist gerade langweilig- und sie trifft halt meinen Geschmack so überhaupt gar nicht, stelle ich bei diesen Gelegenheiten immer wieder fest.


    Die Workshops in den Publikationen finde ich mal mehr, mal weniger gelungen- nutze aber auch schon mal das eine oder andere für mich oder meine Schüler.


    Gerade, was die Sticks betrifft, verstehe ich Aufregeung nicht. In jeder Ausgabe ist eine Mitmachkarte, die könnte man ja ausfüllen und seine Kritikpunkte draufschreiben.


    Insgesamt gilt auch: Meckern ist immer erst mal einfacher, aber wie sieht es mit dem Selbermachen aus? Hat einer von Euch die zündende Idee, wie Deutschlands Fachzeitschrift für Schlagzeuger aussehen sollte (und jetzt bitte nicht posten: Modern drummer in Deutsch!)?


    Streng genommen könnte man aus den drei Magazinen locker eins machen, das die Vorzüge vereint- aber wer macht das? Um Testberichte zu schreiben, die Dinge beim Namen nennen, ist eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit von Nöten- wer opfert denn mal eben sein Privatvermögen dafür?


    Aber da mache ich dem Kind schon Vorhaltungen, obwohl es ja noch gar nicht geboren ist 8o . deshalb würde ich gerne mal die Frage anschliessen:


    Wie müsste denn jetzt das optimale Drummagazin aussehen? Was braucht es und auf welche Bereiche könnte man verzichten? Wie setzt man das dann um, ohne von einer Industrie abhängig zu sein, die natürlich versucht, Einfluss zu nehmen?


    Lasst uns doch mal darüber diskutieren- vielleicht kommt ja was konstruktives dabei herum?


    LG


    Edith entfernt ein überflüssiges h

  • Unabhängig von (vermeintlichen) wirtschaftlichen Zwängen und Realitäten würde ich da folgendes anführen:


    Ich wünsche mir mehr Enthusiasmus und mehr Journalismus. Dazu gehören bessere Geschichten, ein besserer Schreibstil und Ideen!


    Dazu weniger augenscheinliche Verbandelung mit irgendwelchen Vertrieben und Firmen.


    Ein großes inhaltliches Problem, welches sich auch schwer wird lösen lassen, ist, dass da Drummer schreiben und keine Journalisten. Das merkt man einfach ganz deutlich. Deswegen gibt es eben auch großteils "Textbausteintests" und Interviews.


    Ein weiteres Problem ist die Größe der Szene: jeder kennt jeden, da ist es schon schwierig, Produkte zu verreissen, die der Kumpel gerade vor die Tür gestellt hat.


    Ich erwarte aber auch gar nicht, dass Produkte hart zerlegt werden. In Anbetracht der allgemein guten Qualität bei Schlagzeugteilen wünsche ich mir eine differenziertere Herausarbeitung der Unterschiede. Momentan sind wirklich alle Beschreibungen von Snares und Bassdrums austauschbar und das finde ich sinnlos!


    Warum das alles? Ich möchte als Leser Spaß am Lesen und das Gefühl haben, dass die Sachen für mich gemacht wurden.


    lieber Gruß
    max

  • Tja Luddie,


    Zitat

    Dazu gehören bessere Geschichten, ein besserer Schreibstil und Ideen!


    grundsätzlich würde ich Dir da natürlich recht geben. Aber was sind bessere Geschichten? Wie müssen die aussehen? Möchtest Du die Interviews verändern oder wünschst Du Dir mehr Hintergrundinfos wie z.B. zu Chick Webb in der Oktoberausgabe der Sticks?


    Zitat

    Ein großes inhaltliches Problem, welches sich auch schwer wird lösen lassen, ist, dass da Drummer schreiben und keine Journalisten. Das merkt man einfach ganz deutlich.


    Woran merkst Du das (von den Testtextbausteinen mal abgesehen)? Es ist ein Magazin für Schlagzeuger- kann ich da einen ähnlich fundierten Schreibstil erwarten, wie ihn der Spiegel früher mal hatte? Wäre der sinnvoll, gerade wenn man bedenkt, dass auch Anfänger die Zeitung lesen?


    Und Du führtest die drumheads als "positives" Beispiel an (für Neuerungen)- aber gerade der Stil dieser Zeitschrift wurde schon sehr deutlich und treffend mit "Bravo" umschrieben (ich nehme da jetzt mal die Workshops aus).


    Zitat

    Momentan sind wirklich alle Beschreibungen von Snares und Bassdrums austauschbar und das finde ich sinnlos!


    Klar, sehe ich auch so- könnte aber auch daran liegen, dass seit Jahren immer dieselben Leute die Tests durchführen- und die haben sich halt irgendwann "ihr" Vokabular zugelegt- ich kenne das auch aus meiner Tätigkeit- verkürzt einfach die Arbeitszeit. Jürgen Düsterloh hat übrigens etwas anders getestet in der Sticks- gefiel mir vom Stil auch etwas besser.


    Davon abgesehen sind es nur runde Holz-/Metallkessel, die unserem Instrument zugrunde liegen. Und wenn ich da durch einen Laden/ über die Messe laufe, muss ich einfach mal sagen: Haust Du drauf- klingt alles ähnlich bis gleich- muss ich mir dann einen abbrechen um Unterschiede herauszuarbeiten, die so marginal sind, dass sie von 98% der Drummer nicht mal gehört werden (können)?


    Das sind halt so die Fragen, die ich mir dann stelle.


    LG

  • Ich erklär das mit dem Bildzeiungseffekt: keiner gibts zu, aber (fast) jeder liest sie.
    Ich kauf mir Sticks oder D&P nur, wenn ein interessantes Interview drinsteht, ansonsten guck ich lieber im Internet rum. Das ist billiger und informativer.

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • Reed311


    Zitat

    Insgesamt gilt auch: Meckern ist immer erst mal einfacher, aber wie sieht es mit dem Selbermachen aus?


    Diesen Einwand kann ich weder nachvollziehen noch gelten lassen. Muss ich selbst in der Lage sein, ein geniales Drummagzin zu machen, bevor ich mir erlauben darf, das entsetzliche Niveau existierender Magazine zu bemängeln? Dann dürfte es überhaupt keine Kritik geben, dann dürfte man sich auch nicht über Fußballer aufregen.


    Zitat

    Es ist ein Magazin für Schlagzeuger- kann ich da einen ähnlich fundierten Schreibstil erwarten, wie ihn der Spiegel früher mal hatte?


    Es bleibt aber ein Magazin, also ein im besten Fall journalistisches Produkt. Da darf man sehr wohl journalistische Arbeitsweise, wenigstens journalistisches Bemühen erwarten. Es würde für den Anfang schon reichen, Redakteure und Autoren der diversen deutschen Gazetten würden mal ein Interview- und Porträt-Seminar besuchen, vielleicht auch eins für Meinungsartikel (Tests). Was könnte das für Wunder wirken!


    Zitat

    dass seit Jahren immer dieselben Leute die Tests durchführen- und die haben sich halt irgendwann "ihr" Vokabular zugelegt- ich kenne das auch aus meiner Tätigkeit- verkürzt einfach die Arbeitszeit.


    Es geht aber nicht um zu verkürzende Arbeitszeiten, sondern um Qualität, wenn man nicht gerade Verwaltungsvorlagen oder Strafzettel verfasst. Gerade wenn man jahrelang über das gleiche schreibt, hat man sich Mühe zu geben, möglichst präzise zu schreiben - wenn man ein Journalist sein möchte. Wiederholungen bleiben nicht aus, man kann sich dennoch um eine differenzierte Darstellung bemühen. Das ist nicht zuviel verlangt.


    Zitat

    Davon abgesehen sind es nur runde Holz-/Metallkessel, die unserem Instrument zugrunde liegen. Und wenn ich da durch einen Laden/ über die Messe laufe, muss ich einfach mal sagen: Haust Du drauf- klingt alles ähnlich bis gleich- muss ich mir dann einen abbrechen um Unterschiede herauszuarbeiten, die so marginal sind, dass sie von 98% der Drummer nicht mal gehört werden (können)?


    Welch ein Unsinn! Wenn alles gleich klänge und aussähe, wäre ja auch völlig egal, was man kauft. Du weißt selbst, dass das so in 98 Prozent der Fälle eben nicht läuft. Mit ein bisschen Phantasie, Fachwissen und Motivation könnte man über die Unterschiede von gleich großen Bronze-Kesseln von DW und Sonor ganze Zeitungen vollschreiben. Man müsste sich aber, abgesehen davon, ob das nicht zuviel des Guten wäre, ein bisschen Mühe geben.

    Irgendeiner wartet immer.

  • Ein ordentliches Drummermagazin haette


    - DeMaddin als Cheflektor,
    - Drumstudio1 Cheftester Hardware/Sets
    - Luddie Cheftester Sets/Snares,
    - scarlet, Matz und Luddie fuer die Playalongs,
    - Seppel fuer die Komik
    - IPO fuer die Interviews
    - Nils und Xian fuer Stimmtips
    - Seelanne und Juergen K als Rechtsverdreher.
    - Herausgeber/Verleger ist Patrick....
    - Dazu gibts fuer jeden Hersteller einen direkten Ansprechpartner Macmarkus fuer DW, Broadkaster82 fuer Dixon, Ruby fuer Roland, Gsälzbär fuer Yamaha....usw, usf
    - DIY -Tipps ist die Domaene von Kingkiller/HausmeisterKlee uva mehr...


    Findet man aber alles auch hier.... und so wie ich es gelesen hab in weitaus hoeherer Qualitaet.


    Gruss Tarzan
    (der hin und wieder in solchen Schriften blaettert und keine staendig liest...)

  • @ MG:


    Zitat

    Diesen Einwand kann ich weder nachvollziehen noch gelten lassen. Muss ich selbst in der Lage sein, ein geniales Drummagzin zu machen, bevor ich mir erlauben darf, das entsetzliche Niveau existierender Magazine zu bemängeln?


    Es gibt einen feinen Unterschied zwischen Kritisieren und Nörgeln. Wenn ich nörgel, muss ich es besser machen können- und allein Deine Aussage über das entsetzliche Niveau ist Nörgeln pur und hat mit fundierter Kritik nix zu tun. Aber Du darfst es trotzdem gerne so sehen- es herrscht Gott sei Dank Meinungsfreiheit- bringt einen imho aber in der Sache nicht weiter.


    Zitat

    Da darf man sehr wohl journalistische Arbeitsweise, wenigstens journalistisches Bemühen erwarten.


    Das heisst, die Leute bei der Sticks arbeiten nicht journalisitisch? Das sind also alles Hausmeister oder so? Ich weiss nicht, aber findest Du nicht das Du den Begriff Journalismus zu eng setzt? Womit begründest Du diese Meinung?


    Zitat

    Wenn alles gleich klänge und aussähe, wäre ja auch völlig egal, was man kauft.


    Mal ganz ketzerisch: Innerhalb eines Preissegmentes ist es das auch in der Tat. Da entscheidet der Geschmack- und keine weitere objektive Grundlage.


    LG

  • Ich muss MD hier voll zustimmen. Es ist unfair zu behaupten, das wäre unkonstruktive Nörgelei, nur weil man es nicht selber (besser) machen kann. Ohnehin gabs hier bereits konstruktive Kritik zu Hauf!


    Als ernsthafte journalistische Tugend darf man eine kritische Betrachtung des Gegenstands verlangen. Dem wird nicht immer nachgekommen: Meistens nur viele Zahlen, die es auch vom Hersteller gibt, und dann ein paar hohle Phrasen dazu, die einen schon anschreien "Tu mir nicht weh".


    Drums unterscheiden sich auch innerhalb der Preisklassen durchaus und wenn es nur Details sind. Man muss ja nicht auf Teufel-komm-raus etwas verreißen, aber warum z. B. scheuen Hersteller und ergo die Hefte bisher den Vergleichstest?


    Ein Drumheft brauch nicht geschrieben sein wie Goethes Faust oder Manns Zauberberg, aber eine gewisse Phantasie und Hingabe, sowie Mut zur Wahrheit kann man schon verlangen.


    Grüße, Philip

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