Hallo zusammen,
auch ich habe mir kürzlich zusammen mit meinem Schwiegervater in spe (daher auch Kliem Drums) eine Snare gebaut und möchte die Entstehung hier dokumentieren! Here we go!
Im ersten Schritt wurden Kreppband-Streifen auf die Snare geklebt, um die Löcher für die Böckchen markieren zu können.
Danach wurden die eigentlichen Löcher angerissen, zunächst die Position in der Höhe (siehe nächstes Bild), dann mit einem Zirkel den Abstand zwischen den Löchern.
Dann konnte gebohrt werden, erst die angerissenen Löcher für die Böckchen, dann wurden die restlichen Löcher für Strainer, Butt und Air-Vent angerissen und gebohrt.
Nach dem Bohren der Löcher mussten diese meist noch etwas nachgefeilt werden, um die nötige Passgenauigkeit zu garantieren. Wie man sieht: Es passt!
Danach wurde das Snarebed geschnitten. Hier fehlten mir wirkliche Größen, wir haben es jetzt ca. 1 mm gemacht. Größer hätte man es immer noch machen können. Aber dieser Millimeter macht einen guten Eindruck.
Als alle Löcher gebohrt und das Snarebed geschnitten war, wurde zunächst das Kreppband entfernt und alle Bohrungen entgratet. Danach wurde der Kessel mit einem leicht feuchten Tuch angefeuchtet. Dies hat den Sinn, dass sich die Fasern aufstellen und so einen Tag später sehr gut abgeschliffen werden können. Das Bild zeigt den befeuchteten Kessel.
Am nächsten Tag konnte mit dem Lackieren begonnen werden. Wir entschieden uns für Shellack-Politur. Diese wird in unzähligen Schichten ganz dünn aufgetragen. Ich habe mehr als 10 Schichten aufgebracht. Das Bild zeigt das erste Auftragen mit einem Pinsel. Die nächsten Schichten wurden mit einem Stück Tuch aufgetragen.
Nach dem Lackieren sah der Kessel dann so aus:
Zum Schutz vor Kratzern und zur weiteren Aufwertung wurde dann noch eine Schicht Renuwell Möbel-Regenerator aufgetragen. Danach sah der Kessel so aus:
Jetzt konnte alles zusammen gebaut werden. Jetzt die Bilder der fertigen Snare:
Ich bin mit dem Sound der Snare sehr, sehr zufrieden. Sie ist noch sehr obertonreich, aber mit einem Dämpfungsring drauf ist es perfekt! Die Optik gefällt mir natürlich ebenso gut, die habe ich mir ja selbst ausgesucht. Ich wollte eine möglichst schlichte Snare, die auch zu möglichen anderen Sets passt. Daher auch die normale Holz-Optik.
Insgesamt hat das ganze Projekt ca. 110 Euro (habe alles bei www.stdrums.de gekauft) plus einige Stunden Arbeit gekostet. Es hat sich aber gelohnt! Aber ohne meinen Schwiegervater in spe hätte ich das nicht hinbekommen, es gibt schon so einige Tricks, die viel ausmachen!
Über Kommentare würde ich mich sehr freuen!
Christoph.