Auftritt in Kirche: Was muss ich beachten?

  • Hallo zusammen!


    Meine Band und ich haben in 3 Wochen einen kleinen Gig in einer Kirche.


    Ich hatte bisher noch nicht das Vergnügen in einer solchen Location zuspielen. Da es ja heftig hallt in einer Kirche, kann ich mir vorstellen, das man das Schlagzeug irgendwie tunen muss um einen halbwegs vernünftigen Klang zu erzeugen.
    Muss ich die Trommeln und Becken stark dämpfen oder geht das so?
    Zur Zeit spiele ich mit einem Ambassador coated Fellsatz. Ich hätte da aber noch einen Satz Remo Emperor zur Auswahl.


    Ich habe keine Ahnung was ich da machen soll.


    Gibt es noch andere Sachen die ich bei einem Gig in einer Kirche beachten muss?


    Bitte gibt mir ein paar Tips und Ratschläge.


    Vielen Dank schonmal
    Bronko

  • Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: hallt wie sau!


    Becken am besten klein und kurz und dünn (maximal 15" Crash). Trommeln dämpfen wie geht (ich mach das immer mit den Sonor-Außendämpfern. Geht natürlich auch mit weniger eleganten Sachen...). In der Bassdrum hatte ich ne komplette Decke, obwohl sonst nur kleines Kissen.
    Ach ja: RODS!!!!

  • Hab auch schon in ner Kirche gespielt. Und das ging mit 16" und 18" Medium Crashes ganz locker. Felle waren Emperor ungedämpft.


    Einfach mal zu Abwechslung leise spielen. Und das vorher auch so proben, ich hab den Fehler gemacht, die Nummer nich leise zu proben und schon hatte ich durch das zaghafte Spielen (ganz anderes Spielgefühl!) den Introfill versemmelt. Peinlich.


    Hallen tuts natürlich wie sau. Da kannste aber Dämpfen wie du willst.

    Mein Set

    Zitat

    Ich wollte eine schreube nach ziehen an meiner fußmaschiene.Als ich sie fest drehen wollte hat es knak gesagt und der schraubenzieger is abgebrochen.

  • Wenn aber ungedämpft und mit großen Crashes ist das spätestens in der 5. Reihe Brei. Man muss immer bedenken, dass sich alles aus der Spielerperspektive anders anhört als im Publikum.
    Auch gedämpfte Toms haben in der Kirche Sustain. Der kommt halt vom Raum.

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten.


    Bei dem Ridebecken steht mir entweder ein Sabian HHX Evolution (leise, dünn und sehr verwaschen)
    oder ein Paiste Dimensions Medium Heavy Wild Ride (laut und dick) zur Verfügung.


    Sollte ich lieber das Dimensions Ride nehmen?

  • Zitat

    Ach ja: RODS!!!!


    Hallo ! Ich denke auch, das ist der wichtigste Punkt. Die Felle usw. kannst Du alles lassen wie sie sind. Rods helfen ungemein, die Lautstärke wesentlich zu kontrollieren. Das gilt natürlich auch für die Beckenschläge. Lot's about Rods


    Gegen den Nachhall hilft nur dezentes Spiel. Toms dezent und gezielt einsetzen. Meine Snare spiele ich immer mit Moongel oder mit Dämpfring. Ich weiß ja nicht wie Du sonst spielst, aber ich komme ohne zusätzliche Decke in der Bass aus. Das macht den Klang so pappig. Ich spiele mit Socken einfach leiser und kontrollierter.


    Bei meinen letzten Konzerten in halligen Kirchenräumen war es hilfreich, das Schlagzeug nicht auf die Empore, sondern unten vor's Publikum zu positionieren (natürlich auf einen Teppich). Dadurch kann sich der Hall gar nicht erst entfalten.


    In so einer Location ist Soundprobe angesagt! Nimm Dir etwas Zeit und jemanden als Zuhörer. Am Besten Euer Soundmensch ist mit Dir eine Weile vorher da. Du probierst verschiedene Rods und Spielweisen aus und er sagt Dir was dabei rauskommt. Jede Church ist anders!


    Na dann, viel Spaß!

  • Es reicht meiner Meinung nach völlig aus leise mit sticks zu spielen...
    Ein guter Trommler spielt eben mit Sticks leise genug..
    Dämmen würde ich gar nicht mal soviel, wenn du sanft spielen kannst.

    Verkaufe
    alte Paiste 505 Hi Hat Becken, Preis nach Vereinbarung
    Bei Bedarf gibts auch Bilder


    Tama Rockstar Snare die bei mir seit ca. 3 Jahren im Keller liegt

  • Zitat

    Wie machen den das die ganzen Ghospel- und Souldrummer in den USA?


    Die haben nicht so bescheuerte Kirchen wie bei uns! Die alten amerikanischen Churches waren meisten in Holzbauweise. Da ging soundmäßig alles! Die heutigen amerikanischen Kirchen sind moderne und soundtechnisch optimierte Gemeinderäume.


    Bei uns ist die sakrale Bauweise meistens mit viel Hall verbunden (die Hamburger Hauptkirche St. Petri hat 8 !!! Sekunden Nachhall! )

  • Zitat

    Bei uns ist die sakrale Bauweise meistens mit viel Hall verbunden (die Hamburger Hauptkirche St. Petri hat 8 !!! Sekunden Nachhall! )


    Zitat

    die sakralbauten die ich bislang bespielt habe erforderten die gleiche attitüde wie mehrzweckbauten : kontrollierte spielweise mit rods, besen, leichten stöcken. an den trommeln habe ich allerdings nicht groß geschraubt.


    wenn das mit dem Hall keine Rolle spielen würde, ergäbe es auch keinen Sinn, dass Dirigenten das Tempo an den vorhandenen Raum bzw. die dort herrschende Nachhallzeit anpassen. Stücke mit sehr schnellen Passagen/Figuren müssen langsamer genommen werden, damit es keinen unbeabsichtigten Klangwischwaschteppich gibt.
    Auch ein Grund, warum Organisten (habe selber einen Orgel-D-Abschluss in Krichenmusik, was aber das niedrigste ist, was es gibt) verschiedene Spielweisen bzw. Artikulation und auch ab bestimmten Geschwindigkeiten bestimmte Register nicht benutzen, die im Raum zu sehr verwischen würden, weil sie vom Grundklangcharakter schon zu undefiniert sind, um schnelle Legatobögen bei viel Hall zu spielen.


    Was Schlagzeug angeht, hab ich in der Kirche einmal gespielt und die Toms einfach sehr wenig und nur sehr vorsichtig angeschlagen benutzt. Crash, von oben mit der Spitze der Rods, wie Ride - und Lautstärke den Gegebenheiten angepasst. Wenn man kontrolliert spielt, kann man aber auch Sticks nehmen, wenn man z.B. unbedingt Rimklicks haben muss.

    "Also hab ich angefangen Besen spielen zu lernen, dann hab ich ein Paar Sticks bekommen, dann ein Übungspad, dann ein Schlagzeug, dann zwei Schlagzeuge.... Jetzt verstehe ich Kids, die sich 17 Schlagzeuge auf einmal kaufen." (Bill Bruford)

    Einmal editiert, zuletzt von Dough Clifford ()

  • Und auch auf die Songauswahl achten. "Highway to Hell" würd ich in so einer Location nicht unbedingt empfehlen :D

    PG - Wenn nur die besten Vögel singen würden, wär es verdammt still im Wald.

  • Ich nehme in einer Kirche gerne 5a Maple-Sticks oder was noch dünneres und spiele so leise es geht (und es geht ziemlich leise...). Rods sind da nicht unbedingt viel leiser, wenngleich der Attack nicht so stark ist.
    Oder ich lasse einfach das Set zuhause und setze mich auf mein Cajon (und stelle ggf. noch ein Becken dazu).


    Gruß,
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • Denk dran, nicht auf diesen kleinen Glöckchen zu spielen, die in katholischen Kirchen immer bei der Wandlung zum Einsatz kommen. Ich habe es seinerzeit gemacht (es verleitet einen Drummer einfach zu sehr, auf so einem Ding rumzuhauen) und tierischen Ärger mit dem Küster bekommen. Also Finger weg!! :D

  • Ja ich habe schon in Kirchen gespielt und es geht mit Sticks...

    Verkaufe
    alte Paiste 505 Hi Hat Becken, Preis nach Vereinbarung
    Bei Bedarf gibts auch Bilder


    Tama Rockstar Snare die bei mir seit ca. 3 Jahren im Keller liegt

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!