Rechtsanspruch auf eine berufliche Ausbildung im Grundgesetz

  • Zu diesem Thema gibt es, initiiert von diversen Landesverbänden von Schülervertretungen eine öffentliche Petition.


    Ich bin Teil der Schülervertretung meiner Schule, und würd euch bitten, euch den untenstehenden Link einmal anzusehen, und, falls ihr unserer Meinung seid, Mitzuzeichnen


    http://itc.napier.ac.uk/e-Peti…tition.asp?PetitionID=505



    Ich würde mich freuen, wenn ein paar von euch diese Probleme auch sehen.


    Grüße Sven

    Diplomatie ist die Kunst mit eintausend Worten zu verschweigen, was man mit einem sagen könnte.


    Real- ( ;) ) Satire vom Feinsten gibt es hier

  • im GG § 12 steht doch, dass jeder seinen Beruf frei wählen kann. Wenn dazu das Recht auf Ausbildung kommt kommt hast du einen schönen Salat. Nehmen wir an, du willst was werden, was alle werden wollen: drummer. Dann könntest du doch im Prinzip eine Ausbildung als Drummer einklagen, oder seh ich das falsch? Würde mich wundern, wenn das jemand mit in GG aufnimmt, selbst wenn alle Schüler das Welt das fordern würden. Aber die Sache ist natürlich gut, nur die Idee dass ins Grundgesetz zu bringen, ziemlich absurd

  • Hallo,


    solche Sachen laufen unter fff.


    Aber Petitionen sind einfacher als Gesetzentwürfe.
    Ersteres kann jeder und beim Basteln von Letzterem würden einem so viele Probleme einfallen, dass man schnell die Lust verlöre.


    Mich würde mal interessieren, wie das tatsächlich gelöst werden soll.


    Art. 12 Abs. 1 Satz 1 GG: "Alle Deutschen haben das Recht, ... [die] Ausbildungsstätte frei zu wählen."
    Wie soll das dann einklagbar werden?
    Was würde ich wohl dazu sagen, wenn demnächst jemand bei mir per Gerichtsentscheidung ausgebildet werden will - das wäre ein Spaß!


    Grüße,
    Jürgen,
    der den Wunsch versteht, aber die Probleme hinter dem Problem sieht, wie sie aus den Untiefen hervorkriechen

  • Na ja, das steht ja in der Petiton nicht drin dass jeder dort ne Ausbildung bekommt wo er will, sondern nur dass er irgendeine Ausbildungsstelle bekommen soll.


    Ist natürlich ziemlich absurd und nicht zu Ende gedacht, im GG hat das zweimal nichts zu suchen.


    Grundlagen(forschung) und Grundgesetzt fangen zwar beide auf Grund an, haben aber eigentlich nicht zwangsweise miteinander zu tun. Lieber das Ferd von da aufziehen, wo es auch geht (eben da wo der Schlüssel zum Aufziehen reinkommt - weiß grad nicht ob das hinten, vorne, oben oder seitlich ist, hab grad kein Ferd da).

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

    Einmal editiert, zuletzt von 00Schneider ()

  • Das wird mit größter Wahrscheinlichkeit nie ins Grundgesetz kommen, weil diese Forderung so nicht umsetzbar ist, es sei denn der Staat übernimmt die Ausbildung derjenigen, die anderweitig keinen Ausbildungsplatz bekommen. Ansatzweise haben wir das ja schon bei den Ausbildungsmaßnahmen, die durtch öffentliche Mittel gefördert werden und bei den IHKs und HWKs angesiedelt sind (GbF und dergleichen).


    Dennoch ist die Petition unterstützenswert, da das Problem nach wie vor ungelöst ist und Bildung letztendlich das Kapital unserer Gesellschaft ist. Wenn wir das vernachlässigen, bekommen wir Probleme in wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Hinsicht [die Reiehnfolge ist keine Wertung :-)]. Die vollmunidgen Versprechungen der Wirtschaftsverbände konnten de facto nie eingehalten werden und die jährlichen Ausreden und Schönrechnereien sind eigentölioch unerträglich und nicht hinnehmbar. Man darf aber auch nicht verkennen, daß die Verbände vor gleichem Problem stehen, wie ein Staat, der diese Forderung ins GG schreibt. Die Verbände bilden nicht aus, sondern deren Mitgliedsunternehmen. Und die lassen sich ungern diktieren, was sie zu tun haben. Anderer Leute Geld ausgeben ist immer einfach. Unternehmen mit Weitblick werden immer ausbilden, auch über den eigenen Bedarf hinaus, weil das die Zukunft sichert, die Zukunft des "Wirschaftsstandorts Deutschland". Und da kommen wir zu einem wichtigen Aspekt des Problems. Viele Unternehmen denken nicht in nationalen Grenzen, sondern - ich kann das Wort kaum noch hören - global. Sie bilden weniger Fachkräfte aus, weil wir sie Produktion ins billigere Ausland verlagern. Wenn dann wider Erwarten (?) die Wirtschaft wie jetzt anzieht, fehlen "überraschenderweise" welche. Soziale Verantwortung heißt eben nicht nur, einen Sozialplan bei Entlassungen zu erstellen, sondern gesellschaftliche Verantwortung für die Menschen im und um das Unternehmen zu übernehmen. Davon hatten oft gescholtene Firmenpatriarche mehr als die kurzfristig erfolgsorientierten Shareholder-Knechte der aktuellen Managerriege. Das klingt jetzt sehr einseitig und ist es auch. Ich weiß sehr wohl, daß weltweit agierende Unternehmen sich auch dem weltweiten Wettbewerb stellen müssen. Und Kosten spielen eine zentrale Rolle hierbei - aber eben nicht nur die Kosten. Es gibt auch Beispiele, daß es zumindest ein bißchen sozialverträglicher geht (Trigema, Porsche).


    In Deutschland gibt's nicht viel Rohstoffe. Unsere Ressourcen sind unsere Köpfe und in die müssen wir investieren und zwar auf jeder Ebene, von der Kita bis zur Eliteuni (ja auch die bracuehn wir). Nur wer sät, kann ernten.


    Hab mich wieder verquatscht
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Zitat

    Original von fwdrums
    lWenn wir das vernachlässigen, bekommen wir Probleme in wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Hinsicht [die Reihenfolge ist keine Wertung :-)].
    fwdrums



    sorry, wenn ich das anmerke, aber wir haben Probleme in wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Hinsicht.

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