von schwitzigen Händen und rutschigen Sticks

  • Hallo Drummer,


    wer kennt das nicht? Der Club ist klein und voller Leute und das Licht hell und heiß. Schon beim ersten Song schwitzt man sich einen ab, obwohl man noch gar nicht viel gearbeitet hat.


    In solchen Situationen rutscht mir immer öfter der Stick in der Hand umher. Dies passiert ganz langsam und ich muss immer fester nach greifen bzw. ihn mit der ganzen Hand führen.
    Dies ist sehr nervig, da dadurch der ganze Groove und auch das Tempo verloren geht.


    Komischerweise passiert das nicht regelmäßig. Kann natürlich sein, dass die Form und Zusammensetzung des Schweißes in irgendeiner Form mit der Nahrungs- oder Getränkeaufnahme zusammenängt. Doch darin möchte ich nicht zu weit vertiefen... ^^


    Ein guter Tipp von einem befreundeten Drummer war:
    Hände vor dem Gig gründlich mit Seife waschen, damit die Schweißporen länger verschlossen bleiben. Dann nach jedem Song die Sticks wechseln und die Hände abtrocknen. Leider wirkt auch dieser Tipp nicht bei mir.


    Auf der Musikmesse habe ich mir mal Wachs zum einreiben der Sticks am Zildjian Stand gekauft, doch auch dies bewahrte mich nicht davor.


    Handschuhe wären die absolute Notlösung, sieht halt bescheuert aus, aber wenn's nicht anders geht...


    Habt ihr irgendwelche Tipps, die ihr Live nutzt, um einen besseren Grip zum Stock zu erhalten und damit dieses Phänomen zu vermeiden.

  • Keine lackierten Sticks,
    wenn doch, dann zuHause anschleifen oder notfalls schnell längs über den Rim der Snare ziehen


    Sticks mit schmalen Gaffastreifen in 1 cm Abstand umwickeln.


    Magnesia-Pulver (von den Turnern) oder Bübchen-Puder für die Hände.


    Schweißbänder an den Handgelenken


    Ventilator auf Snare/ Hihat richten


    Cool bleiben:P

  • Bei mir ist das im Laufe Jahre immer schlimmer geworden...


    ... ob man massives Schwitzen an den Händen unter "individuelle Besonderheit(en)" oder in die Rubrik vegetative Störung einordnet - da scheiden sich die Geister.


    Wie gesagt bei mir wurde das seltsamerweise ab dem 30. immer deutlicher. Und wenn wie jetzt das Wetter schwül ist, merke ich es schon nach 2 Minuten trommelei im heimischen Keller... und ärgere mich ´drüber.


    Bei manchen Leuten fliegen die Stöcke wenn sie schwitzen... bei mir ist es umgekehrt: sie kleben! Das macht dann Ghosts, Doubles nicht immer prickelnd - und mitunter höllisch schwer.

    3 Dinge helfen mir:

    1.) Ventilator. Nicht super hoch geschaltet, sondern kleinste Stufe auf die Hände gerichtet.


    (Der Hinweis sei erlaubt, dass manche Leute keinerlei Probleme mit Ventilatoren haben... andere sich schon sehr schnell gesundheitliche Probleme durch die Zugluft holen... ).


    2.) Nasser Waschlappen hinter dem Set beim Gig. Alle paar Songs damit mal über die Hände reiben. SUPER-EFFEKTIV!!!!


    3.) Für Dich nichts, sondern jene, bei denen der Schweiß klebt :) und die Haftung zu stark erhöht. Etwas Puder hinter dem Set beim Gig.


    Bei mir ist die Kombination aller 3 Dinge (Venti, Puder und Wasser) die beste Methode.


    Und ja, ich weiß - wir sind Warmduscher, Mimosen und schlimmer als Filmdiven... aber Moritz Mecker läßt den Ball vor jedem Aufschlag auch 5- 10 mal aufdotzen. Da dürfen wir Drummer ja wohl auch ein paar neurotische Rituale anwenden... oder? :D


    Edit:
    Mein uralter Tip für Drummer denen die Sticks rutschen:

    Die Trommelstöcke zunächst umdrehen und mit großer Kraft auf den Snaredrum-Spannreifen schlagen. 100 – 150 mal. Z.B: kraftvolle Single-strokes. Dabei bewusst die Trommelstöcke immer wieder etwas nach vorne und auch nach hinten rutschen lassen. Ziel ist es, um den idealen Balancepunkt der Stöcke herum (also dort, wo sie normalerweise von unseren Fingern gehalten werden) sehr viele kleine Kerben zu erhalten. Diese Einkerbungen werden den Grip wesentlich verbessern. Die Tiefe der Kerben lässt sich natürlich durch die Kraft der Schläge selbst definieren. Meist reichen allerdings schon leichte, oberflächliche Kerben um das Spielfeeling eindeutig zu verbessern. Der Lebenserwartung der Sticks ist dieses Procedere NICHT wirklich abträglich, da sie danach wieder in die normale Spielposition gedreht werden. Also die erzeugten Kerben niemals wieder auf ein Becken oder den Snare-Rim treffen werden sondern lediglich unseren Fingern besseren Halt liefern.

  • Also ich habe das Problem auch manchmal auf heißen Bühnen.


    HAbe mir daher mal aus der Apotheke ein gutes Deo (Rolldeo!) gekauft, welches Zink/Aluminiumsalze enthält, die die Poren verstopfen (manche Sprühdeos übertünchen den schlechten Geruch sozusagen nur).


    --> Vorm Gig kurz über die Handinnenfläche, alles schick! Kein rutschen, kein Schweiß..

  • Ich hatte ne ganze Weile ähnliche Probs und habe mir mit Grip-Tape für Tennisschläger (im Sportgeschäft) geholfen. Das gab dann halt manchmal Blasen...
    Mittlerweile habe ich Stöcke, die besser in der Hand liegen und damit verkrampfe ich mich nicht so, dass ich gleich schwitze. Die Stöcke sollten nicht hochglanzlackiert sein (wobei es da auch rutschfeste Varianten gibt) und man kann sie leicht mit Schmirgelpapier anrauhen.

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • Für ganz extreme Fälle sollte man vielleicht mal CD6-Creme aus der Apotheke(glaube nur Apotheke) ausprobieren. Ist kein DEO-Roller oder Spray, sondern eine Creme.


    Früher hatte ich das unter den Achseln - da brauchte ich 3 Tage nicht zu duschen. ;)

    ~Sire Thomas Ash~
    ***********************************************
    Warum soll ich präzise wie ein Drumcomputer spielen,
    wenn Drumcomputer Shuffle- und Swingfunktionen haben?

  • Ich habe das Problem genau andersherum.
    Meine Hände sind oft zu trocken und deswegen habe ich keinen Grip inne Flossen. Da muss ich dann beim spielen immer mal reinspucken :D


    Nein Creme nützt da nix,die zieht sehr schnell in oder ist zu fettig und wieder fliegt der Knüppel..................


    Aber mal zum Topic:
    Es gibt sogenanntes Harzspray,sowas benutzen beispielsweise Handballer (auch wenns offiziell verboten ist).
    Das sprühste Dir in die Handflächen und das klebt wien Sau.
    Probiers mal aus!

  • Zufällig ist mir ein Paar Regal Tip 5B zugelaufen.
    Der Lack dieser Sticks ist hochglänzend, aber sehr stumpf. Die Sticks kleben fast an den Händen, zumindest bei mir. Ob der Lack bei allen Sticks drauf ist,weiß ich nicht. Vielleicht loht sich's ja, der Sache mal nach zu gehen.


    Keep on Groovin'
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Zitat

    Ziel ist es, um den idealen Balancepunkt der Stöcke herum (also dort, wo sie normalerweise von unseren Fingern gehalten werden) sehr viele kleine Kerben zu erhalten. Diese Einkerbungen werden den Grip wesentlich verbessern.


    Das kann aber auch ganz schön ins Auge, ähem besser gesagt in die Hand gehen (Blasen, Wunden, u.s.w.), wenn zu tief oder scharfkantig.

  • ich spiele carbosticks.


    obwohl hier fast jeder was gegen diese sticks hat, bei mir funktionieren sie ausgezeichnet, ich schwitze zwar auch auf den pfoten, aber da rutscht mir nix weg.


    und die idee mit dem venti hab ich auch live genutzt, hilft wunderbar.

    - zieh dich aus, leg dich hin ... wir müssen REDEN
    matzdrums: die soundkarte rauscht und zerrt. das macht aber nichts solange das ding nicht brummt

  • Probiere es aus! Die werden nicht scharfkantig. Ich mache das ja nur seit 28 Jahren! :D


    Ich habe auch nicht geschrieben auf eine scharfe Beilklinge mit Brachialgewalt einzuschlagen sondern kräftig (nicht manisch-irre) ;) auf den Rim... der in aller Regel bei 99,9 % der Hersteller gerundet bzw. stark gerundet ist.

    Und nochmals: Du kannst mit der Stärke des Anschlags die Dellentiefe ja selbst bestimmen. Es ist meiner Meinung nach die Idealmethode... da man so den "Mehr-Anteil" des Grip selbst regulieren kann.
    a.) z.B. wenige, ganz oberflächliche Schrammen
    b.) viele oberflächliche Schrammen
    c.) wenige tiefe Schrammen
    d.) viele, tiefe Schrammen etc.


    etc. etc.


    Völlig ohne Werkzeug - wenn es ´drauf ankommt sogar kurz vor Gig.

  • Zitat

    Original von fwdrums
    Zufällig ist mir ein Paar Regal Tip 5B zugelaufen.
    Der Lack dieser Sticks ist hochglänzend, aber sehr stumpf. Die Sticks kleben fast an den Händen, zumindest bei mir. Ob der Lack bei allen Sticks drauf ist,weiß ich nicht. Vielleicht loht sich's ja, der Sache mal nach zu gehen.


    Keep on Groovin'
    fwdrums


    das ist bei regal tip bei allen oberflächenbehandelten modellen so (soweit ich das weiss). der lack/das wachs/wtf auf dem holz wird unter wärmeeinfluss immer "klebriger". je mehr schwitz, je mehr grip. achtung ! ist man das nicht gewöhnt kann man sich u.u. prima blasen spielen, da mehr grip = mehr reibung. auch ist es nicht jedermanns sache, wie die stöcke sich nach mehrmaligem gebrauch anfühlen.

  • Bei mir hilft Hände waschen mit ganz ganz kaltem Wasser (keine Seife).


    Ich hatte mal nen Arbeitskollegen der hatte krankhaft immer nasse Hände.
    Er hat dann auf seinem Pult eine Schüssel mit Reis (natürlich ungekocht :-)) stehen gehabt, in der er immer mal wieder seine Hände eingetaucht und n bisschen bewegt hat. Das hat ihm scheinbar ganz gut geholfen.

  • Zitat

    Original von Lupi
    Aber mal zum Topic:
    Es gibt sogenanntes Harzspray,sowas benutzen beispielsweise Handballer (auch wenns offiziell verboten ist).
    Das sprühste Dir in die Handflächen und das klebt wien Sau.
    Probiers mal aus!


    Nicht ganz richtig:
    Meistens ist es eher in Form von Wachs. Offiziell ist es auch nicht Verboten. Das Verbot geht Hauptsächlich von den Hallenbetreibern aus, da das Harz den Hallenboden stark verschmutzt. Regionale Vereine sind also eher von dem Verbot betroffen, Bundesligavereine eher weniger. Wäre es generell verboten, hätte man während der WM auch nicht so tolle Dreher sehen können.

  • CD6 ist eine Deocreme, keine Handcreme, hat daher auch nicht die Eigenschaften einer Handcreme. Eher wie Penaten.

    ~Sire Thomas Ash~
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